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Dienstag, 20. April 2004
ade
ich kann die sonne sehen, wenn ich den kopf leicht nach rechts neige.
sie kommt direkt hinter dem blauen autobahnschild hervor, dass die autos um mich herum in drei reihen teilt.
wenn ich den kopf leicht nach links neige, sehe ich meine beine, meine füsse. sie scheinen nicht mehr zu mir zu gehören, genau wie der rest von mir.
es war ein kombi, das konnte ich vor ein, zwei minuten noch erkennen. ich sah auch den fahrer, ich sah, dass er mich sah, ich sah, dass er hätte ausweichen können.
hätte, hätte er sich mühe gegeben. er lächelte, als er gas gab, er lächelte sicher auch noch, als er im rückspiegel meinen platten arsch sah, aus dem blut floss an stellen, die nicht dafür vorgesehen waren.
wenn ich den kopf nach links beuge, dann sehe ich das reifenprofil des autos auf mir, aber es wird blasser und ich schaue lieber über die strasse.
ich sehe meine federn durch die luft wirbeln, meine bauchfedern, diese weichen, fast weissen. mit denen habe ich gebrütet, letzte nacht noch.
ein kind mit seiner mutter, das mädchen fängt lachend eine meiner weißen federn, doch die mutter nimmt sie ihr aus der hand. es sieht aus, als würde sie schimpfen.
mir wird komisch, ich mache mir keine gedanken darüber, dass ich eigentlich gar nichts mehr sehen dürfte.
ich wurde genau zwei mal überfahren, erst vom vorder- dann vom hinterreifen links.
mein kopf, der hals und die linke brusthälfte sind intakt, wenn man das so sagen kann, ohne den rest.
der himmel färbt sich langsam rot, das autobahnschild verschwimmt, ich fühle mich leicht.
der wurm, den ich eben im schnabel hatte, kriecht ein paar centimeter weiter weg von mir über den asphalt.
vielleicht hat er mehr glück als ich.
da, der sprinter, er kommt auf mich zu. der fahrer geht vom gas und guckt traurig. ich muss wirklich elendig aussehen.
wenn ich den kopf ein wenig mehr nach rechts drehen könnte, ich könnte meinen baum sehen, das nest, meinen begleiter.
er wird warten, während ich gleich ein ums andere mal überfahren werde, und meine noch warmen eingeweide in autoprofilen kleben bleiben, in den asphalt gedrückt werden, meine federn über die strasse wirbeln, die paar, die noch leicht genug sind zum fliegen.
vielleicht schafft es eine zum baum, ein bote, ein bauchfeder von mir. die könnte er ins nest einarbeiten, so wäre ich da, irgendwie.
er wird warten, einen tag um den anderen.
es war ein kombi, vor zwei, drei minuten, und ich, ich -
sie kommt direkt hinter dem blauen autobahnschild hervor, dass die autos um mich herum in drei reihen teilt.
wenn ich den kopf leicht nach links neige, sehe ich meine beine, meine füsse. sie scheinen nicht mehr zu mir zu gehören, genau wie der rest von mir.
es war ein kombi, das konnte ich vor ein, zwei minuten noch erkennen. ich sah auch den fahrer, ich sah, dass er mich sah, ich sah, dass er hätte ausweichen können.
hätte, hätte er sich mühe gegeben. er lächelte, als er gas gab, er lächelte sicher auch noch, als er im rückspiegel meinen platten arsch sah, aus dem blut floss an stellen, die nicht dafür vorgesehen waren.
wenn ich den kopf nach links beuge, dann sehe ich das reifenprofil des autos auf mir, aber es wird blasser und ich schaue lieber über die strasse.
ich sehe meine federn durch die luft wirbeln, meine bauchfedern, diese weichen, fast weissen. mit denen habe ich gebrütet, letzte nacht noch.
ein kind mit seiner mutter, das mädchen fängt lachend eine meiner weißen federn, doch die mutter nimmt sie ihr aus der hand. es sieht aus, als würde sie schimpfen.
mir wird komisch, ich mache mir keine gedanken darüber, dass ich eigentlich gar nichts mehr sehen dürfte.
ich wurde genau zwei mal überfahren, erst vom vorder- dann vom hinterreifen links.
mein kopf, der hals und die linke brusthälfte sind intakt, wenn man das so sagen kann, ohne den rest.
der himmel färbt sich langsam rot, das autobahnschild verschwimmt, ich fühle mich leicht.
der wurm, den ich eben im schnabel hatte, kriecht ein paar centimeter weiter weg von mir über den asphalt.
vielleicht hat er mehr glück als ich.
da, der sprinter, er kommt auf mich zu. der fahrer geht vom gas und guckt traurig. ich muss wirklich elendig aussehen.
wenn ich den kopf ein wenig mehr nach rechts drehen könnte, ich könnte meinen baum sehen, das nest, meinen begleiter.
er wird warten, während ich gleich ein ums andere mal überfahren werde, und meine noch warmen eingeweide in autoprofilen kleben bleiben, in den asphalt gedrückt werden, meine federn über die strasse wirbeln, die paar, die noch leicht genug sind zum fliegen.
vielleicht schafft es eine zum baum, ein bote, ein bauchfeder von mir. die könnte er ins nest einarbeiten, so wäre ich da, irgendwie.
er wird warten, einen tag um den anderen.
es war ein kombi, vor zwei, drei minuten, und ich, ich -
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