Samstag, 6. September 2008
luciano p. und das erste jahr.
(Ach Herr Pavarotti. Verehrt habe ich Sie, ein halbes Leben lang! Und dann sterben Sie einfach so weg, bevor ich -kaum waren Sie einmal in der Nähe- genug Goldbarren zusammen hatte um Ihnen live und ohne Bono zuhören zu können.
Una furtiva lagrima ist eines meiner liebsten. Hätte ich je die Chance gehabt, es live und in vollem Brustton mitzubekommen: Ich hätte tatsächlich alles (!) unter Tränen gesetzt, ohne Scham und Schranke. Alles. Den Orchestergraben, alle Ränge von eins bis und auch die Garderobe und die Prosecco-Bar: Alles geflutet. Una furtiva lagrima-
Das hat auch das Leaderfellchen doll geliebt.
Wer?
Das ist der rostrote Kater, der Ihnen zudringlich ist seit letztem Dezember. Da waren Sie schon tot, und Herr Katz hatte seinen letzten Abend, aber das wusste da ja noch keiner. Jedenfalls lagen wir zwei wie ein Knoten auf dem Teppich und hörten einmal wieder ihre Lagrima- Schallplatte und tja, und so ist das Leben: Der nächste tag war schlimm, und ich hoffe und ich denke schon, dass Sie auch zu meinen letzten Resten spielen werden.
Das Ave Maria, während ich in einen Ofen geschoben werde, oder mein geliebtes Una furtiva lagrima, während man mich im starken Seewind mitten ins Gesicht bekommt, bei dem Versuch, meine Asche in die Nordsee zu kippen?
Wie dem auch sei, Herr Pavarotti. Ich habe sie immer sehr verehrt, und ich sags mal so: Paul Potts, go home.
Als tenorender Mobilverkäufer in Werbungen mit eBay-Emo: Super!
Aber das Nessun Dorma überlass besser Luciano-Hase.
Der kann das!
Schönes nächstes Jahr woauchimmer,
Dein Fan Lu.
Und gib dem rostroten was vom Fisch ab.
Das Leaderfellchen stand immer drauf. Fisch und Pavarotti.)
Donnerstag, 4. September 2008
drei wochen später dann.
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Dizzy Jones Urne hat jetzt wortwörtlichen Beistand seiner Schwester bekommen.
Drei Wochen auf den Tag. Manchmal mag man nix glauben, gerade Dinge die mit Zeit zu schaffen haben.
R.I.P., meine Fellchen.
Dizzy Jones Urne hat jetzt wortwörtlichen Beistand seiner Schwester bekommen.
Drei Wochen auf den Tag. Manchmal mag man nix glauben, gerade Dinge die mit Zeit zu schaffen haben.
R.I.P., meine Fellchen.
Donnerstag, 14. August 2008
† Janis Jones.
Der dritte Fall ist eingetreten, gerade als wir uns zeitlich auf der sicheren Seite fühlten.
Die Entscheidung, ein langes und schönes Leben nicht in einer Tortur und Qual enden zu lassen, ist hart, wenn man eine äußerlich fidele Katze in die Operation gibt.
Die Tierärztin meinte, sie wäre sehr brav und friedlich gewesen.
Jetzt ist sie bei ihrem Bruder, dem Leaderfellchen, und somit in liebster Gesellschaft.
Montag, 26. Mai 2008
friedliche höfe an traurigen tagen, oder wie ein staat ameisen zu einem unverhofften fest kam.
Fahre ich also doch los, nachdem ich 26 Minuten auf die Uhr geweint habe.
26 Minuten, das war die Zeit, die Du zum gehen gebraucht hast, heute vor drei Jahren. Ich gehe rückwärts, sehe uns, sehe mich, sehe Dich, Mutter, Mülltonnen, Lufterfrischer, Morphium, Würste aus Taschentüchern und dieser penetrante und plötzliche Sommer vor den Fenstern der Intensivstation.
Eigentlich sehe ich nichts; eigentlich fliegen Eindrücke vorbei. Ich am Telefon mit meinem halben Bruder. Ich die Hiobsbringerin, und er dann auch schon Tod, wie man das so sagt, keinen Monat später.
Geht nur alle, denke ich später, als ich mit dem Rad durch den Volkspark fahre. Schwere feuchte Luft, flotte Schnecken, Junkies. Ich mag es alles nicht. Gut, bis auf die Schnecken, der Rest, den nehme ich nicht wahr. Ich denke an Warnemünde, an Stade, an Krabbenkutter und an die Backstube, in der ich als Kind so gerne war. Ich denke an den Spielplatz vor der Bäckerei, den Lessingplatz, und wie Du mit mir auf die Rutsche gegangen bist, unermüdlich. Bis zu dem Tag, wo Du gesagt hast, das ich es alleine schaffe. Dann hast Du mich losgelassen, und ich hielt mich fest und stieg die Metallstäbe hinauf. Und immer höher. Und ich wusste, dass Du hinter mir stehst, und Kinder können plötzlich Dinge, nur weil Eltern daran glauben.
Das geht, auch später.
Ich glaube nicht, dass irgendetwas auf dem Friedhof Wert auf meine Anwesenheit legt. Ein paar Eichelhäher freuen sich über den Keks, Dein kleines Grab wie frisch gefegt, rechts steht schon wacker gegen die Schwüle brennend Mutters Kerze.
Ich stelle meine links, lege die Butterblume neben die Rosen, die ich eben von der Wiese wegpflückte. Ich stuppe gegen Deinen Stein und bin ratlos.
Wie lange war ich nicht hier?, sage ich zum Stein. Knapp ein Jahr? Oder ein ganzes? Ein halbes ist es, ein halbes. Dann stehe ich auf und setze mich auf die Bank am Ende der letzten Urnenreihe. Jetzt muss ich an alle denken, die weg sind. An Dich, an den halben Bruder, an A. und an Mike, und an mein Leaderfellchen, der mir jetzt seit über einem halben Jahr an der Seite fehlt. Ich denke an Tante Gisela, und wie sie bei der Beisetzung plötzlich haltlos in Tränen ausbrach. Ich fragte mich damals schon, ob es aus Trauer um Dich ist, oder aus Trauer um sich selbst. Man denkt ja auch an sich, wenn andere in die Erde gelassen werden, und das man irgendwann selbst dran ist und die seiten wechselt. Da kann man schon einmal richtig in Tränen ausbrechen, ich finde das toll, Tante Gisela hab ich da noch gedacht.
Geht nur alle, denke ich, und kippe den Rest aus der Kekspackung neben eine Ameisenautobahn. Helle Freude, alles trägt.
Ich hab hier leider nichts zu tun, sag ich in die nasse Luft und wische mir die Augen trocken, und Du, Du bist auch nicht da, das merke ich doch. Dann -
( - sei nicht so traurig.)
Ich halte inne. Einbildung, Unterzucker, vielleicht der Gedanke einer Ameise.
Trotzdem gehe ich danach, versuche nicht traurig zu sein und bin es doch. Auf dem Weg zurück fahre ich fast gegen einen Mann, der aus einem Weg von rechts in meine Fahrlinie kommt. Er erinnert mich an Dich, er guckt belustigt aus meerblauen Augen. Und ich denke 'aha' und das da vielleicht doch irgendwo einer aufpasst.
Was ich sagen wollte: Ich klettere noch immer, Sprosse für Sprosse, die Hände riechen dabei nach kaltem Eisen.
Und der Platz hinter mir ist jetzt leer.
26 Minuten, das war die Zeit, die Du zum gehen gebraucht hast, heute vor drei Jahren. Ich gehe rückwärts, sehe uns, sehe mich, sehe Dich, Mutter, Mülltonnen, Lufterfrischer, Morphium, Würste aus Taschentüchern und dieser penetrante und plötzliche Sommer vor den Fenstern der Intensivstation.
Eigentlich sehe ich nichts; eigentlich fliegen Eindrücke vorbei. Ich am Telefon mit meinem halben Bruder. Ich die Hiobsbringerin, und er dann auch schon Tod, wie man das so sagt, keinen Monat später.
Geht nur alle, denke ich später, als ich mit dem Rad durch den Volkspark fahre. Schwere feuchte Luft, flotte Schnecken, Junkies. Ich mag es alles nicht. Gut, bis auf die Schnecken, der Rest, den nehme ich nicht wahr. Ich denke an Warnemünde, an Stade, an Krabbenkutter und an die Backstube, in der ich als Kind so gerne war. Ich denke an den Spielplatz vor der Bäckerei, den Lessingplatz, und wie Du mit mir auf die Rutsche gegangen bist, unermüdlich. Bis zu dem Tag, wo Du gesagt hast, das ich es alleine schaffe. Dann hast Du mich losgelassen, und ich hielt mich fest und stieg die Metallstäbe hinauf. Und immer höher. Und ich wusste, dass Du hinter mir stehst, und Kinder können plötzlich Dinge, nur weil Eltern daran glauben.
Das geht, auch später.
Ich glaube nicht, dass irgendetwas auf dem Friedhof Wert auf meine Anwesenheit legt. Ein paar Eichelhäher freuen sich über den Keks, Dein kleines Grab wie frisch gefegt, rechts steht schon wacker gegen die Schwüle brennend Mutters Kerze.
Ich stelle meine links, lege die Butterblume neben die Rosen, die ich eben von der Wiese wegpflückte. Ich stuppe gegen Deinen Stein und bin ratlos.
Wie lange war ich nicht hier?, sage ich zum Stein. Knapp ein Jahr? Oder ein ganzes? Ein halbes ist es, ein halbes. Dann stehe ich auf und setze mich auf die Bank am Ende der letzten Urnenreihe. Jetzt muss ich an alle denken, die weg sind. An Dich, an den halben Bruder, an A. und an Mike, und an mein Leaderfellchen, der mir jetzt seit über einem halben Jahr an der Seite fehlt. Ich denke an Tante Gisela, und wie sie bei der Beisetzung plötzlich haltlos in Tränen ausbrach. Ich fragte mich damals schon, ob es aus Trauer um Dich ist, oder aus Trauer um sich selbst. Man denkt ja auch an sich, wenn andere in die Erde gelassen werden, und das man irgendwann selbst dran ist und die seiten wechselt. Da kann man schon einmal richtig in Tränen ausbrechen, ich finde das toll, Tante Gisela hab ich da noch gedacht.
Geht nur alle, denke ich, und kippe den Rest aus der Kekspackung neben eine Ameisenautobahn. Helle Freude, alles trägt.
Ich hab hier leider nichts zu tun, sag ich in die nasse Luft und wische mir die Augen trocken, und Du, Du bist auch nicht da, das merke ich doch. Dann -
( - sei nicht so traurig.)
Ich halte inne. Einbildung, Unterzucker, vielleicht der Gedanke einer Ameise.
Trotzdem gehe ich danach, versuche nicht traurig zu sein und bin es doch. Auf dem Weg zurück fahre ich fast gegen einen Mann, der aus einem Weg von rechts in meine Fahrlinie kommt. Er erinnert mich an Dich, er guckt belustigt aus meerblauen Augen. Und ich denke 'aha' und das da vielleicht doch irgendwo einer aufpasst.
Was ich sagen wollte: Ich klettere noch immer, Sprosse für Sprosse, die Hände riechen dabei nach kaltem Eisen.
Und der Platz hinter mir ist jetzt leer.
Samstag, 5. April 2008
erinnerung.
Kurt Cobain's Todestag jährt sich zum 14.ten Mal.
(Es ist ein 9minütiges Interview von 1994.)
(Es ist ein 9minütiges Interview von 1994.)
Freitag, 1. Februar 2008
leaderfellchens letzter platz.
Sonntag, 9. Dezember 2007
† Dizzy Jones.
Das Leaderfellchen wurde heute Morgen eingeschläfert.
Ich bin ein einziger Schmerz.
Sonntag, 2. Dezember 2007
† Elly Beinhorn
© FLIGHT-DEPOT.com
"Ich habe doch diese herrlichen, unabhängigen Zeiten erlebt, als man am Himmel ganz für sich alleine war! Ich hatte das Glück, in einer Zeit fliegen zu dürfen, als das wirklich noch ein Abenteuer war."
(Elly Beinhorn)
Elly Beinhorn und ihr wirklich rasantes Leben.
Und über 100 Jahre davon, da kann man nicht meckern.
Donnerstag, 27. September 2007
umleitung.
Bitte lesen Sie meinen Vormittag.
Donnerstag, 6. September 2007
† Luciano Pavarotti
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