Samstag, 11. Dezember 2004

praha

oben.


unten links frankfurt, - 57° aussentemperatur.

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unterhalb von prag.







die rolltreppen sind gewaltig.
gewaltig hoch, gewaltig schnell, gewaltig kalt. irritiertes auspendeln des körpers im letzten drittel der fahrt, große augen an wollmütze, blicke durch den schal. kein schilderverstehen, schnapsleichen in metro-zügen. ubahn-leben im winter.

lebensmittelpunkt. opa1.






arbeiterviertel, bierkneipen, lenkradkrallen. hohe gebäude. ein paar tage vor weihnachten gibt es dort karpfen in plastikwannen. momentan hängen hasen als angebot vor dem lebensmittelladen. keine gute zeit für hasen. kopfüber. noch warm.
um die ecke der metallwarenhändler. installationen im fenster.
so oder so.



der supermarkt, die mall. seit letztem jahr andere beleuchtung, hohes dr. oetker sortiment, schwindende cz-ware. keine würstchen für lau mehr an der fleischtheke, keine kauenden einkaufenden mehr.
dafür der metzgermeister, ebenfalls hängend, rosig und feist, lebend.



von beruf kommunist, oder dienst an der burg.







jeden tag, mittags vor zwölf uhr. schnittig, diszipliniert, wachwechsel an der burg. viele touristen, noch mehr italiener, ich mitten drin. frage mich, warum so viele italiener in prag sind, zu kalt für die aus dem süden. die wachmänner verziehen keinen gesichtsmuskel, einer zittert stark. ist wohl neu, aufgeregt, darf sich die nächsten stunden nicht mehr die hose zurechtrücken oder am hals kratzen. punkt zwölf der höhepunkt der zeremonie. mein handy scheppert los, sowieso sind sehr viele handys auf die männer in uniform gerichtet. digitaler lärm, mitten in den ritus rein. mein handy spuckt eine erinnerungsnotiz aus. "topflappen für opa, senf, aspirin" steht dort, und es ist mir ein bißchen peinlich. im hintergrund ein dixi-klo, aus dem alle paar minuten soldaten in camouflage kommen. sie knallen die tür schwungvoll zu, so dass dieses geräusch für mich mit zu den erinnerungen gehört. die hradschin und die knallende dixi-tür. pech und schwefel.

sonstiges, ein teil davon.







in einem jahr kleine änderungen mit großer wirkung, und ich bin glücklich über die bilder in meinem kopf, kein jahr her.
die dichte athmosphäre im jüdischen viertel, die jungen männer mit bärten, der nebel, der schnell laufende rabbiner, golems hand über uns.
(jetzt ist der alte jüdische friedhof nur noch mit eintritt anzusehen, zehn euro, inkl. zwei synagogen. das jüdische kompakt-paket. ausgelassen, weil erinnerungen im kopf nicht kaputt gemacht werden sollten.)
die leere goldene gasse. schwaches licht, kopfsteinpflaster, niedrige haustüren für kleine leute, früher. kleine wolken vor dem mund, jahrhundertwende gefühlt. man glaubt, man müßte feuer machen, wenn man an zu hause denkt.
kurze entrückung gedanklich.
(kurz vor dem anfang der gasse ein kassiererhäuschen, wo man den eintritt für die gasse bezahlen darf. umgerechnet etwas über zwei euro. ausgelassen, weil erinnerungen im kopf nicht kaputt gemacht werden sollten. )

kafka hatte übrigens zu, während meiner besuchszeit. er empfängt auf dem neuen jüdischen friedhof nur sonntags und donnerstags, und da konnte ich nicht. und auch sein letzter brief, einen tag vor ableben an seine eltern geschrieben, der lag hinter der verschlossenen tür, vor der ich mit heimlich gezückter kamera stand. aus trotz gibt es jetzt keine ersatzbilder. die tage vielleicht, so franz will.

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die ubahn photos
sind gross, ganz gross. vor allem das erste.

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nicht zu toppen ist der opa vor der mauer....
(wunderbare praggeschichte, danke sehr)

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kann mich nur anschliessen:-)))

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war mir ein vergnügen.

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Tolle Bilder - großer Mut (schon zum zweiten Mal in den Lüften, bravo!) . Klingt, als hätten Sie einen wirklich schönen Aufenthalt gehabt.

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falsch. das war jetzt mein 13. + 14. flug, wenn man es auf flugzeuge beschränkt.
zum zweiten mal in acht wochen, das ist richtig. :)

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