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Freitag, 8. August 2008
reisenotizen./ amsterdam und die drei tage.
Bis ich die Rolltreppe in die Höhe fahre habe ich noch keine Ahnung. Dann steht es dort zweifach
Amsterdam
über Duisburg, Oberhausen, Utrecht
Heissa!
Zwei Stunden Zugfahrt aussitzen. RockHard gelesen, die erste nach zwanzig Jahren. Ein BonBon, zig Runden Freecell auf dem (da noch funktionierenden) Mobilfon, Vorfreude genießen.
Als wir nach zwei Stunden Zugfahrt aus dem Bahnhof kommen: Kulturschock. Ein randvoller Ameisenhaufen, wo jede Ameise mehrere Aufgaben gleichzeitig verrichtet könnte in etwa das beschreiben, was mein erster Eindruck dieser Stadt ist. Dazu Dönerduft.
Dann erster Schock im nicht-Hotel, aufgrund der akuten Schönheit des Zimmers! Eine halbe Stunde rumlaufen und anfassen aller Dinge, Plasma-TV an und aus, die kalt gebrachte Flasche Champagner direkt weggemacht (zwölf Uhr Mittags),
die Füsse der Badewanne abstreicheln und fotografieren, etcetera.
Zweiter Schock: Fahrrad ausleihen und Dank Champagner und Radrasse (Hollandrad) über die Amsterdamer Fahradautobahn kämpfen. Tapfer geschlagen, prompt wieder stocknüchtern und dann das ganze Programm:
Grachten gucken, rein in Läden, raus aus Läden, Vondelpark,
kleine Biere und große Emotionen.
Abends noch schnell ein Photo mit mir und der Badewanne gemacht, das letzte übrigens in dem Jahrzehnt, welches ich um Mitternacht auf immer verlasse.
Frisch gekämmt wieder in den Hollandrad-Feierabendverkehr eingefädelt und zu der Gracht gerast, wo Herr M. das Restaurant Le zinc... et les autres ausgesucht hat. Sehr sehr gut ausgesucht hat!
Der erste Abend nach deren Sommerurlaub, das Personal ausgeruht und sehr nett, die Karte macht die Auswahl schwer wie das Dessert, die Weine, die Atmosphäre: perfekt.
Mein Highlight: Wasabi-Kaviar! Klitzekleine grüne Perlen auf der Lachsscheibe, und kaum hat man die kleinen Dinger im Mund, bringt man sie zum bersten, knacken, lässt sie zerplatzen und diese Ahnung von Schärfe breitet sich aus, bleibt einen Moment und ist dann wieder weg. Toll!
Als mein Vorspeisenteller eingesammelt wird, befindet sich keine einzige Perle mehr darauf.
Nach über drei Stunden, vier Tellern und vier Weinen und einem Dessert, welches den besten Esser unter zwei Minuten in die Knie zwingt wie Bleienten-on-wheels zurück in die Gemächer. Dazu Nieselregen und leckere Luft.
So gefällt mir Amsterdam ausgesprochen gut.
Dann Geburtstag. Mein Mobilfon gibt zeitgleich auf und geht in Urlaub, Ansagetext 'Kein Netzempfang' statt netter Anrufe.
Bescherung noch vor dem Frühstück, ich freue mich über Knarre und Möpse, über Paris in bewegten Bildern und über die Tatsache, das alles in diesem Umfeld aus den Verpackungen piddeln zu können, über die Sonne hinter den schweren Vorhängen und die schwallartig eintrudelnden SMS, wenn das Mobile einmal eine schwache Minute hat und sich ins Netz einklinkt und ich freue mich überhaupt.
Der erste Anrufer ist mein Gynäkologe, der mir in schon fast alter Tradition die Mailbox vollsingt. Da kann sich der ein oder andere angebliche Freund gerne eine Scheibe oder das ganze Endstück von abschneiden, Geburtstage komplett vergessen ist für mich so ähnlich wie kleine Babyigel in Pfützen schubsen, so!
Tagsüber viel auf Grachten gefahren, drüber gelaufen und nebenher marschiert. Keine Fritten gegessen und viel im Schatten gesessen, die Hitze saugt an allen Enden.
Das Abendessen dann bei einem Geheimtippitaliener. Muss man ja immer mit aufpassen, jeder Geheimtipp hat einen spitzen haken, bei diesem war es die Weinbegleitungsfrequenz gepaart mit der Hitze. Essen tadellos, aber selbst bei s_e_h_r langsamen essen des Essens ging es gefühlt Schlag auf Schlag, bzw. Schluck auf Schluck, und da dieses Restaurant im Obergschoß einen großen Hauses weilte und wir somit auch, und alles sehr warm war, konnte ich wieder sehr viel später lakonisch lallend feststellen, dass ich abgefüllt (Dessertwein, Baby) besser Rad fahre als auf Absätzen durch Amsterdam zu haspeln. Amen.
Beim fluchenden abschließen des Rads hörte ich meinen Ur-Opa Malte noch von hoch oben johlen, dass man so jung ja nich mehr zusammen käme, nech, und ich immer daran denken soll, ich lütte Sprotte, dass meine 8xUrgroßväter schließlich Wikinger waren. So.
Ich, Urenkelin sämtlicher Männer mit Bärten und Fellen lag nunmehr niedergestreckt von Dessertwein und Biscotti in voller Länge neben dem Mann, der noch vor mir und unter fünf Sekunden in einen komatösen Schlaf fiel. Die Mitternacht indes war noch eine Stunde fern, das zum wilden feiern im Alter.
Dann schon Donnerstag. Der sogar tatsächlich mit Donner und viel Kaffee dazu. Abschlußtagsdinge eben.
Erst Zimmer räumen, dann dieses eine kleine Restaurant suchen, das man am ersten Tag nicht, aber jetzt gern würde, dieses einfache mit Suppen und Salaten, und dem roten Kater vor der Tür. Stundenlanges Grachtenabschreiten, hier sieht tatsächlich alles gleich aus. Später dann zum nächsten Donnerwetter erst mal hier, und dann dort gelandet, aber der beste Ort um Unwetter auszusitzen scheint tatsächlich das gute, alte Casinos zu sein.
Insgesamt verschwinden wir für zwei Stunden im Lido, zwischen sehr vielen Damen mit schweren Ringen und einem Hang zu Bier am Nachmittag, Zigaretten und dem Glücksspiel an bunten Automaten.
Viel gewonnen, viel verloren, viel Spaß gehabt.
Kurze Stunden danach im Düsseldorf die drei Fellchen feste in den Arm gepackt, ein großes Glas Wein, ein mitgebrachtes Unwetter und sehr viel tiefen Schlaf.
Eindruck: Die Amsterdamer sind nette Menschen, meist auffallend hübsch und schön bunt angezogen, die zu schnell auf zu alten Rädern fahren, die scheinbar alle unglaublich gut bezahlte Jobs in unglaublich schicken Souterrain-Büros ausüben, zu viel Brot essen in sehr viel Freizeit essen und ansonsten viel mit Booten machen. Die Rentner leben im Casino.
Es gibt zwei Ecken, die sehen aus wie Hamburg (einmal Hoheluftchausse, einmal Hafen), es gibt ein wenig Paris und eine Ahnung von London.
Man kann sich super über die Landesgrenzen unterhalten, meint, der Deutsche deutsch, der Niederländer holländisch, keinen störts, verstehen tut man sich eh. Das geht übrigens nur mit Niederländern. Jeder Taxifahrer ist indischen Ursprungs und spricht perfektes Englisch.
Die Touristen sind zu erkennen an ihren Amsterdam-Führern, an ihren knallroten Augen oder an den Leihrädern von DutchBike. Viele Amerikaner.
Hier sachte drücken und das alles in Bildern sehen.
(Bei Reise-Interesse kurze Mail an mich, dann rücke ich die Adressen zum Text heraus. )
Amsterdam
über Duisburg, Oberhausen, Utrecht
Heissa!
Zwei Stunden Zugfahrt aussitzen. RockHard gelesen, die erste nach zwanzig Jahren. Ein BonBon, zig Runden Freecell auf dem (da noch funktionierenden) Mobilfon, Vorfreude genießen.
Als wir nach zwei Stunden Zugfahrt aus dem Bahnhof kommen: Kulturschock. Ein randvoller Ameisenhaufen, wo jede Ameise mehrere Aufgaben gleichzeitig verrichtet könnte in etwa das beschreiben, was mein erster Eindruck dieser Stadt ist. Dazu Dönerduft.
Dann erster Schock im nicht-Hotel, aufgrund der akuten Schönheit des Zimmers! Eine halbe Stunde rumlaufen und anfassen aller Dinge, Plasma-TV an und aus, die kalt gebrachte Flasche Champagner direkt weggemacht (zwölf Uhr Mittags),
die Füsse der Badewanne abstreicheln und fotografieren, etcetera.
Zweiter Schock: Fahrrad ausleihen und Dank Champagner und Radrasse (Hollandrad) über die Amsterdamer Fahradautobahn kämpfen. Tapfer geschlagen, prompt wieder stocknüchtern und dann das ganze Programm:
Grachten gucken, rein in Läden, raus aus Läden, Vondelpark,
kleine Biere und große Emotionen.
Abends noch schnell ein Photo mit mir und der Badewanne gemacht, das letzte übrigens in dem Jahrzehnt, welches ich um Mitternacht auf immer verlasse.
Frisch gekämmt wieder in den Hollandrad-Feierabendverkehr eingefädelt und zu der Gracht gerast, wo Herr M. das Restaurant Le zinc... et les autres ausgesucht hat. Sehr sehr gut ausgesucht hat!
Der erste Abend nach deren Sommerurlaub, das Personal ausgeruht und sehr nett, die Karte macht die Auswahl schwer wie das Dessert, die Weine, die Atmosphäre: perfekt.
Mein Highlight: Wasabi-Kaviar! Klitzekleine grüne Perlen auf der Lachsscheibe, und kaum hat man die kleinen Dinger im Mund, bringt man sie zum bersten, knacken, lässt sie zerplatzen und diese Ahnung von Schärfe breitet sich aus, bleibt einen Moment und ist dann wieder weg. Toll!
Als mein Vorspeisenteller eingesammelt wird, befindet sich keine einzige Perle mehr darauf.
Nach über drei Stunden, vier Tellern und vier Weinen und einem Dessert, welches den besten Esser unter zwei Minuten in die Knie zwingt wie Bleienten-on-wheels zurück in die Gemächer. Dazu Nieselregen und leckere Luft.
So gefällt mir Amsterdam ausgesprochen gut.
Dann Geburtstag. Mein Mobilfon gibt zeitgleich auf und geht in Urlaub, Ansagetext 'Kein Netzempfang' statt netter Anrufe.
Bescherung noch vor dem Frühstück, ich freue mich über Knarre und Möpse, über Paris in bewegten Bildern und über die Tatsache, das alles in diesem Umfeld aus den Verpackungen piddeln zu können, über die Sonne hinter den schweren Vorhängen und die schwallartig eintrudelnden SMS, wenn das Mobile einmal eine schwache Minute hat und sich ins Netz einklinkt und ich freue mich überhaupt.
Der erste Anrufer ist mein Gynäkologe, der mir in schon fast alter Tradition die Mailbox vollsingt. Da kann sich der ein oder andere angebliche Freund gerne eine Scheibe oder das ganze Endstück von abschneiden, Geburtstage komplett vergessen ist für mich so ähnlich wie kleine Babyigel in Pfützen schubsen, so!
Tagsüber viel auf Grachten gefahren, drüber gelaufen und nebenher marschiert. Keine Fritten gegessen und viel im Schatten gesessen, die Hitze saugt an allen Enden.
Das Abendessen dann bei einem Geheimtippitaliener. Muss man ja immer mit aufpassen, jeder Geheimtipp hat einen spitzen haken, bei diesem war es die Weinbegleitungsfrequenz gepaart mit der Hitze. Essen tadellos, aber selbst bei s_e_h_r langsamen essen des Essens ging es gefühlt Schlag auf Schlag, bzw. Schluck auf Schluck, und da dieses Restaurant im Obergschoß einen großen Hauses weilte und wir somit auch, und alles sehr warm war, konnte ich wieder sehr viel später lakonisch lallend feststellen, dass ich abgefüllt (Dessertwein, Baby) besser Rad fahre als auf Absätzen durch Amsterdam zu haspeln. Amen.
Beim fluchenden abschließen des Rads hörte ich meinen Ur-Opa Malte noch von hoch oben johlen, dass man so jung ja nich mehr zusammen käme, nech, und ich immer daran denken soll, ich lütte Sprotte, dass meine 8xUrgroßväter schließlich Wikinger waren. So.
Ich, Urenkelin sämtlicher Männer mit Bärten und Fellen lag nunmehr niedergestreckt von Dessertwein und Biscotti in voller Länge neben dem Mann, der noch vor mir und unter fünf Sekunden in einen komatösen Schlaf fiel. Die Mitternacht indes war noch eine Stunde fern, das zum wilden feiern im Alter.
Dann schon Donnerstag. Der sogar tatsächlich mit Donner und viel Kaffee dazu. Abschlußtagsdinge eben.
Erst Zimmer räumen, dann dieses eine kleine Restaurant suchen, das man am ersten Tag nicht, aber jetzt gern würde, dieses einfache mit Suppen und Salaten, und dem roten Kater vor der Tür. Stundenlanges Grachtenabschreiten, hier sieht tatsächlich alles gleich aus. Später dann zum nächsten Donnerwetter erst mal hier, und dann dort gelandet, aber der beste Ort um Unwetter auszusitzen scheint tatsächlich das gute, alte Casinos zu sein.
Insgesamt verschwinden wir für zwei Stunden im Lido, zwischen sehr vielen Damen mit schweren Ringen und einem Hang zu Bier am Nachmittag, Zigaretten und dem Glücksspiel an bunten Automaten.
Viel gewonnen, viel verloren, viel Spaß gehabt.
Kurze Stunden danach im Düsseldorf die drei Fellchen feste in den Arm gepackt, ein großes Glas Wein, ein mitgebrachtes Unwetter und sehr viel tiefen Schlaf.
Eindruck: Die Amsterdamer sind nette Menschen, meist auffallend hübsch und schön bunt angezogen, die zu schnell auf zu alten Rädern fahren, die scheinbar alle unglaublich gut bezahlte Jobs in unglaublich schicken Souterrain-Büros ausüben, zu viel Brot essen in sehr viel Freizeit essen und ansonsten viel mit Booten machen. Die Rentner leben im Casino.
Es gibt zwei Ecken, die sehen aus wie Hamburg (einmal Hoheluftchausse, einmal Hafen), es gibt ein wenig Paris und eine Ahnung von London.
Man kann sich super über die Landesgrenzen unterhalten, meint, der Deutsche deutsch, der Niederländer holländisch, keinen störts, verstehen tut man sich eh. Das geht übrigens nur mit Niederländern. Jeder Taxifahrer ist indischen Ursprungs und spricht perfektes Englisch.
Die Touristen sind zu erkennen an ihren Amsterdam-Führern, an ihren knallroten Augen oder an den Leihrädern von DutchBike. Viele Amerikaner.
Hier sachte drücken und das alles in Bildern sehen.
(Bei Reise-Interesse kurze Mail an mich, dann rücke ich die Adressen zum Text heraus. )
selbstbefruchtendes mantra. achtung, dies ist keine übung!
ich komm zu nix!
nach der suppe ist vor dem text ist eine rose ist eine rose.
zurück im düsseldorf seit geraumen 16 stunden, dazwischen wein, nicht geweint, und süßer schlaf.
ich bin gleich da, wieder, wirklich.
(im hintergrund brühengeräusch und pj harvey.)
nach der suppe ist vor dem text ist eine rose ist eine rose.
zurück im düsseldorf seit geraumen 16 stunden, dazwischen wein, nicht geweint, und süßer schlaf.
ich bin gleich da, wieder, wirklich.
(im hintergrund brühengeräusch und pj harvey.)
Montag, 4. August 2008
dinge mit dings.
Sommerlähmung, eindeutig. Wenig schöne Momente in dieser Stadthitze, aber einer zum Beispiel am Samstag Mittag, als dieser italienische Kellner ein beschlagenes Glas Weißwein vor mich hinstellte. Oder am Sonntag, als es kühler wurde und man einfach so flatternd im Wind am Fluss sitzen konnte. Blümchen beim biegen gucken.
Maulaffenfeil, eindeutig.
Gestern Disko vor dem Fenster, zwischen Blitz und Donner zähle ich immer. Heute die von mir schwer ersehnte Abkühlung. Die Augenlieder sehr sehr schwer, ich
fudel meine 2-do-liste weg, schiebe Dinge auf übernächste Woche, wird schon, wurd ja immer.
Jetzt packen für den unbekannten Ort, an den ich morgen in der Früh gebracht werde. Scheinbar werde ich übermorgen in der Ferne geburtstagen, keine Ahnung was ich einpacken soll, Bikini wär überflüssig, so die Info.
Heute Morgen fiel mir im übrigen auf, dass mein Vokabular ebenfalls außer Haus ist. Andauernd benannte ich Dinge mit 'Dings' und fuchtelte dazu so ausufern mit den Händen, um meinen verdutzten Gegenübern zumindest Form und annäherndes Volumen begreiflich zu machen.
So fuchtelte ich eine Balkonbrüstung, einen Laib Brot, ein Fahrrad, Buchungssoftware, eine Katze und ein 9er-Pack Toilettenpapier, das umweltfreundliche, was einer besonders wilden wie runden Gestik bedurfte.
Eventuell leide ich an einer periodischen Verblödung, oder an den Nachfolgen der Hitze oder ich werde einfach schon frühzeitig senil, bevor ich die letzte Kerze von der Torte gepustet habe.
Was ich eigentlichbloggen sagen wollte, ist mir inzwischen entfallen, aber es war irgendwas mit DINGS.
Behalten sie mich in Erinnerung, ich bin gleich zurück.
Maulaffenfeil, eindeutig.
Gestern Disko vor dem Fenster, zwischen Blitz und Donner zähle ich immer. Heute die von mir schwer ersehnte Abkühlung. Die Augenlieder sehr sehr schwer, ich
fudel meine 2-do-liste weg, schiebe Dinge auf übernächste Woche, wird schon, wurd ja immer.
Jetzt packen für den unbekannten Ort, an den ich morgen in der Früh gebracht werde. Scheinbar werde ich übermorgen in der Ferne geburtstagen, keine Ahnung was ich einpacken soll, Bikini wär überflüssig, so die Info.
Heute Morgen fiel mir im übrigen auf, dass mein Vokabular ebenfalls außer Haus ist. Andauernd benannte ich Dinge mit 'Dings' und fuchtelte dazu so ausufern mit den Händen, um meinen verdutzten Gegenübern zumindest Form und annäherndes Volumen begreiflich zu machen.
So fuchtelte ich eine Balkonbrüstung, einen Laib Brot, ein Fahrrad, Buchungssoftware, eine Katze und ein 9er-Pack Toilettenpapier, das umweltfreundliche, was einer besonders wilden wie runden Gestik bedurfte.
Eventuell leide ich an einer periodischen Verblödung, oder an den Nachfolgen der Hitze oder ich werde einfach schon frühzeitig senil, bevor ich die letzte Kerze von der Torte gepustet habe.
Was ich eigentlich
Behalten sie mich in Erinnerung, ich bin gleich zurück.
Mittwoch, 30. Juli 2008
bäume und frau st.
Schon wieder Mittwoch, sage ich, und dass jetzt wirklich einmal länger Regen kommen müsse, und die Bäume, und ja, sagt auch Frau St., die Bäume, die leiden ja wie die Hunde.
Und während ich den Hausmüll boshaft voneinander trenne, jeden in seine Tonne, die guten in die, die schlechten ins Kröpfchen, da denke ich über Veränderungen nach.
Erste Veränderung, Abteilung Selbstfrieden und die dafür entscheidenden Erfindungen.
Während ich also Becher in Tonne gelb werfe, und ein ganzes Rudel Weinflaschen in Schlund grün, bestelle ich die Erfindung USB-Implantat, also so ähnlich.
Ich brauche ziemlich nötig Hard-oder Software, welche meine Gedanken direkt auf Platte bannt, in hübsche Dokumente unterteilt, vielleicht wie die Kamera nach Datum, sonst kann man direkt sein Hirn spiegeln, das chronologische Chaos wäre perfekt. Ich sehe alle aufschreien, ich solle mich hinten anstellen, da könne ja jeder, und überhaupt braucht das der Mensch mittlerweile für wichtigeres.
Für Menschen wie mich, die teilweise ohne Punkt und Komma Text produzieren, ganztags und in reinen Gedanken, wäre es eine körperlich spürbare Erleichterung. Es würde der Moment entfallen, wo Mensch sich mit seinem prall gefüllten Kopf an seinen Computer setzt, die Finger hebt, noch einmal seufzt, und dann: Leere.
Der Kopf bockt, die Wörter nicht mehr so fluffig, so rasant, so passend wie Puzzleteile, Wort an Wort, Satz an Satz, bis es Blöcke bildet, alles mag sich, jedes Satzzeichen ein Fähnchen im Mund, die Geschichte feiert laut ihren Geburtstag, endlich raus aus der brütenden Stille des Kopfes, Anteilnahme, gelesen werden, Verbreitung.
Alle haben lustige Hütchen auf.
Bei der letzten Flasche (weiß = dreckige Tonne, Peng) Kopfschütteln.
Wie soll das denn gehen.
Dann doch erst einmal Weltfrieden, zweite Veränderung, keine weiteren Erfindungen mehr nötig.
Wir haben doch alles, also zumindest der Mensch.
Wir haben fettfreie Salatsaucen, Tiere ohne Fell, Dildos in Delfinform und Kinderwurst.
Wir haben Internet und dicke Asiaten und alte Viren in Dschungelparadiesen.
Wir haben alte Werke und neue Länder, und Inseln kann man sich kaufen, und wenn die alle sind, macht man in Dubai halt neue.
'Aber die Bäume brauchen Wasser', wirft Frau St. ein, und ich sage stimmt, und Dildos brauchen Bäume auch nicht.
'Wo kämen wir denn da noch hin?', Frau St., und ich 'Hmm, hm, ja.'
Jetzt, zurück von den Entsorgungen sitze ich an meinem warmen, brummenden Klapprechner und denke, dass das
Speicherdingsimplantat dann doch erfunden werden könnte.
Wegen-
Themen, die sich abschreibfertig tief in die Waden und die Arme verbeißen.
Geschichten, die einen anhauchen, kurz eine Note hinterlassen und dann weiterziehen.
Schreiben also als Putzmöglichkeit, als gründliches abschrubben der Gedanken.
Schluß jetzt.
Brief an eine Fee:
Liebe Fee,
Lust auf Weinberg und Gummistiefel.
Dazu vorgestern 30 Minuten mit einem Mopszüchter telefoniert. Ich hab nichts gegen schwarze Möpse, nehme aber auch einen in beige, besser noch von jedem einen.
Den iMac gibt es in einem bekannten Technikfachhandel gerade für 999.
Mein Haus an der Küste braucht keine große Garage, aber einen Stall.
Herzlichst,
Lu
PS:Regen für die Bäume (und mich, und Frau St.) Regen für allemann!
Und während ich den Hausmüll boshaft voneinander trenne, jeden in seine Tonne, die guten in die, die schlechten ins Kröpfchen, da denke ich über Veränderungen nach.
Erste Veränderung, Abteilung Selbstfrieden und die dafür entscheidenden Erfindungen.
Während ich also Becher in Tonne gelb werfe, und ein ganzes Rudel Weinflaschen in Schlund grün, bestelle ich die Erfindung USB-Implantat, also so ähnlich.
Ich brauche ziemlich nötig Hard-oder Software, welche meine Gedanken direkt auf Platte bannt, in hübsche Dokumente unterteilt, vielleicht wie die Kamera nach Datum, sonst kann man direkt sein Hirn spiegeln, das chronologische Chaos wäre perfekt. Ich sehe alle aufschreien, ich solle mich hinten anstellen, da könne ja jeder, und überhaupt braucht das der Mensch mittlerweile für wichtigeres.
Für Menschen wie mich, die teilweise ohne Punkt und Komma Text produzieren, ganztags und in reinen Gedanken, wäre es eine körperlich spürbare Erleichterung. Es würde der Moment entfallen, wo Mensch sich mit seinem prall gefüllten Kopf an seinen Computer setzt, die Finger hebt, noch einmal seufzt, und dann: Leere.
Der Kopf bockt, die Wörter nicht mehr so fluffig, so rasant, so passend wie Puzzleteile, Wort an Wort, Satz an Satz, bis es Blöcke bildet, alles mag sich, jedes Satzzeichen ein Fähnchen im Mund, die Geschichte feiert laut ihren Geburtstag, endlich raus aus der brütenden Stille des Kopfes, Anteilnahme, gelesen werden, Verbreitung.
Alle haben lustige Hütchen auf.
Bei der letzten Flasche (weiß = dreckige Tonne, Peng) Kopfschütteln.
Wie soll das denn gehen.
Dann doch erst einmal Weltfrieden, zweite Veränderung, keine weiteren Erfindungen mehr nötig.
Wir haben doch alles, also zumindest der Mensch.
Wir haben fettfreie Salatsaucen, Tiere ohne Fell, Dildos in Delfinform und Kinderwurst.
Wir haben Internet und dicke Asiaten und alte Viren in Dschungelparadiesen.
Wir haben alte Werke und neue Länder, und Inseln kann man sich kaufen, und wenn die alle sind, macht man in Dubai halt neue.
'Aber die Bäume brauchen Wasser', wirft Frau St. ein, und ich sage stimmt, und Dildos brauchen Bäume auch nicht.
'Wo kämen wir denn da noch hin?', Frau St., und ich 'Hmm, hm, ja.'
Jetzt, zurück von den Entsorgungen sitze ich an meinem warmen, brummenden Klapprechner und denke, dass das
Speicherdingsimplantat dann doch erfunden werden könnte.
Wegen-
Themen, die sich abschreibfertig tief in die Waden und die Arme verbeißen.
Geschichten, die einen anhauchen, kurz eine Note hinterlassen und dann weiterziehen.
Schreiben also als Putzmöglichkeit, als gründliches abschrubben der Gedanken.
Schluß jetzt.
Brief an eine Fee:
Liebe Fee,
Lust auf Weinberg und Gummistiefel.
Dazu vorgestern 30 Minuten mit einem Mopszüchter telefoniert. Ich hab nichts gegen schwarze Möpse, nehme aber auch einen in beige, besser noch von jedem einen.
Den iMac gibt es in einem bekannten Technikfachhandel gerade für 999.
Mein Haus an der Küste braucht keine große Garage, aber einen Stall.
Herzlichst,
Lu
PS:
Sonntag, 27. Juli 2008
sonntags vor dem pudding.
Man sollte das alles nicht überbewerten.
"Essen, scheißen, sterben, das ist es doch", sagte gestern eine alte Russin einer alten Türkin im Supermarkt an der Kasse. Beide hatten große Rettiche in der Hand, was die Situation für mich nicht rausholte, aber sehr erträglich machte.
Dazwischen strampelt man möglichst mit allen vier Extremitäten im Takt (Tanz oder Lauf) und kauft Bio-Tomaten und nur gute Milch, nimmt sich einmal im Monat im Wechsel vor, sein Brot selbst zu backen, seine Mutter öfter anzurufen und das mit dem Sport läuft ja.
3 Search request: frau in der hocke nackt video
Wochenenden sind besonders gefragt, weil da trinkt man dann mal ein Gläschen drüber, isst seinen und andere Teller gleich mit leer, und das ist aber in Ordnung, weil es ist Samstag Mittag, oder die Sonne scheint, oder man braucht die Stimmung um mit Mutter zu telefonieren, oder einfach nur so, weil eine Schorle zu Mittag nun wirklich nichts heißt und der Besuch am Abend genau so gern völlt und feiert.
1 Search request: waldohreule schrei
Ich habe da mittlerweile als letzte etwas dagegen, steht der Sensemann doch parat allerorts. Was soll man sich einen leichten Spass verkneifen, wenn man die Sensenspitze in der Mittagssonne blitzen sieht, der Schatten hinter der Magnumflasche Montepulciano könnte -natürlich- auch der Kaktus sein, und überhaupt geben andere in meinem fast-Alter ein Heidengeld aus, um sich zwei Wochen in See-Kliniken das Essen untersagen zu lassen, sich Dünn-wie Dickdarm mit Koffein zu beleben ('Der Tod sitzt im Darm'), altes Brot zu kauen um dann in den Herbstferien noch einmal für 500 Euro einen Tritt in den Hintern zu bekommen, der in einem Flugzeug stattfindet, aufgrund dessen man aus der Luke fällt, in einem Fallschirm den man nicht kennt, hinter einem Menschen dessen Namen man vergessen hat, die Hektik, die hihi-Todesangst, und dann am Boden alles gefilmt für zu Hause, überlebt, Adrenalin, das ganze Zeug.
2 Search request: Carmen Krause in Hotpants
Ich lasse sowas, ich sehe die Klinge manchmal blitzen, das ist weises Wissen genug, dafür trinke ich Bio-Milch, wenn, und Bio-Wein, in Maßen (hier ist eine sz-Schwäche übrigens entscheidend!), ich weiß oft, wo der Tod sitzt, gehe ihn trotzdem nicht besuchen, ich kratze verbranntes Brot sauber und bin nett zu Lebewesen, wenn es keine kreischenden sind, oder welche, die unnett zu anderen Lebewesen sind.
So in etwa.
Wie ich darauf komme?
Keine Ahnung mehr, eben noch war es schlüssig, jetzt ist es weg, aber hier liegt ein aufgeschlagenes Buch, und da ist ein Pfeil an:
(...) Diane ist unter der Dusche. Ich stelle mir vor, wie sie aussieht, wenn sie sich die Haare mit Shampoo einseift, weil das etwas ist, was ich noch nie gesehen habe. Ich liege im Bett, reglos, zufrieden, und ich überlege, ob ich vielleicht am Cotard-Syndrom leide.
Der französische Militärarzt Jules Cotard lebte nur 49 Jahre (1840 - 1889); aber das reicht um ihn zum Entdecker einer der beschissensten Krankheiten zu machen:
Das Cotard-Syndrom ist eine Störung, bei der das Opfer davon überzeugt ist, dass er oder sie tot ist. Manchmal sind die Symptome etwas spezifischer: Die Patienten glauben, dass ihnen bestimmte innere Organe fehlen oder dass in ihren Adern kein Blut fließt oder dass sie ihre Seele verloren haben. Die Krönung des Cotard-Syndroms (das medizinisch als "nihilistischer Wahn" eingeordnet wird) ist allerdings die Negierung der eigenen Existenz. Diese Menschen haben keine Angst zu sterben; nein, sie sind sicher, dass sie längst tot sind.
(Seite 33 aus 'Eine zu 85% wahre Geschichte' von Chuck Klosterman)
"Essen, scheißen, sterben, das ist es doch", sagte gestern eine alte Russin einer alten Türkin im Supermarkt an der Kasse. Beide hatten große Rettiche in der Hand, was die Situation für mich nicht rausholte, aber sehr erträglich machte.
Dazwischen strampelt man möglichst mit allen vier Extremitäten im Takt (Tanz oder Lauf) und kauft Bio-Tomaten und nur gute Milch, nimmt sich einmal im Monat im Wechsel vor, sein Brot selbst zu backen, seine Mutter öfter anzurufen und das mit dem Sport läuft ja.
3 Search request: frau in der hocke nackt video
Wochenenden sind besonders gefragt, weil da trinkt man dann mal ein Gläschen drüber, isst seinen und andere Teller gleich mit leer, und das ist aber in Ordnung, weil es ist Samstag Mittag, oder die Sonne scheint, oder man braucht die Stimmung um mit Mutter zu telefonieren, oder einfach nur so, weil eine Schorle zu Mittag nun wirklich nichts heißt und der Besuch am Abend genau so gern völlt und feiert.
1 Search request: waldohreule schrei
Ich habe da mittlerweile als letzte etwas dagegen, steht der Sensemann doch parat allerorts. Was soll man sich einen leichten Spass verkneifen, wenn man die Sensenspitze in der Mittagssonne blitzen sieht, der Schatten hinter der Magnumflasche Montepulciano könnte -natürlich- auch der Kaktus sein, und überhaupt geben andere in meinem fast-Alter ein Heidengeld aus, um sich zwei Wochen in See-Kliniken das Essen untersagen zu lassen, sich Dünn-wie Dickdarm mit Koffein zu beleben ('Der Tod sitzt im Darm'), altes Brot zu kauen um dann in den Herbstferien noch einmal für 500 Euro einen Tritt in den Hintern zu bekommen, der in einem Flugzeug stattfindet, aufgrund dessen man aus der Luke fällt, in einem Fallschirm den man nicht kennt, hinter einem Menschen dessen Namen man vergessen hat, die Hektik, die hihi-Todesangst, und dann am Boden alles gefilmt für zu Hause, überlebt, Adrenalin, das ganze Zeug.
2 Search request: Carmen Krause in Hotpants
Ich lasse sowas, ich sehe die Klinge manchmal blitzen, das ist weises Wissen genug, dafür trinke ich Bio-Milch, wenn, und Bio-Wein, in Maßen (hier ist eine sz-Schwäche übrigens entscheidend!), ich weiß oft, wo der Tod sitzt, gehe ihn trotzdem nicht besuchen, ich kratze verbranntes Brot sauber und bin nett zu Lebewesen, wenn es keine kreischenden sind, oder welche, die unnett zu anderen Lebewesen sind.
So in etwa.
Wie ich darauf komme?
Keine Ahnung mehr, eben noch war es schlüssig, jetzt ist es weg, aber hier liegt ein aufgeschlagenes Buch, und da ist ein Pfeil an:
(...) Diane ist unter der Dusche. Ich stelle mir vor, wie sie aussieht, wenn sie sich die Haare mit Shampoo einseift, weil das etwas ist, was ich noch nie gesehen habe. Ich liege im Bett, reglos, zufrieden, und ich überlege, ob ich vielleicht am Cotard-Syndrom leide.
Der französische Militärarzt Jules Cotard lebte nur 49 Jahre (1840 - 1889); aber das reicht um ihn zum Entdecker einer der beschissensten Krankheiten zu machen:
Das Cotard-Syndrom ist eine Störung, bei der das Opfer davon überzeugt ist, dass er oder sie tot ist. Manchmal sind die Symptome etwas spezifischer: Die Patienten glauben, dass ihnen bestimmte innere Organe fehlen oder dass in ihren Adern kein Blut fließt oder dass sie ihre Seele verloren haben. Die Krönung des Cotard-Syndroms (das medizinisch als "nihilistischer Wahn" eingeordnet wird) ist allerdings die Negierung der eigenen Existenz. Diese Menschen haben keine Angst zu sterben; nein, sie sind sicher, dass sie längst tot sind.
(Seite 33 aus 'Eine zu 85% wahre Geschichte' von Chuck Klosterman)
Samstag, 26. Juli 2008
zukunfts-tipp:
Zwischendrin, ich wochenende nämlich momentan eher heftig und warte in kurz bemessenen Pausen auf das alles erlösende Gewitter. Und weil sich Gewitter mittlerweile nur noch am stärksten auf Getwitter reimt, und ich hier alles stehen und liegen lasse, gleich, um genau gegen 20 Uhr folgenden Link anzuknipsen und einen Stein der Liveliteraturgeschichte mitzuerleben, welches ich mit Körper leider dann doch nicht schaffte, und nun und so wie eine Konserve vor meinem flimmernden Bildschirm sitzen werde, bewaffnet mit Erdnüssen, Schnittobst und einem Glas Wein. Punkt.
Klicken Sie genau HIER, meine geschätzt neugierigen Leser, und seien Sie dabei, wenn sie Saschalobo sagen/twittern hören:
'Sixtus, wir haben ein Problem!'
Die LIVE-Schaltung der ersten Twitterlesung (tatsächlich) ab 20:00 HIER.
Sehr viel Vergnügen.
Klicken Sie genau HIER, meine geschätzt neugierigen Leser, und seien Sie dabei, wenn sie Saschalobo sagen/twittern hören:
'Sixtus, wir haben ein Problem!'
Die LIVE-Schaltung der ersten Twitterlesung (tatsächlich) ab 20:00 HIER.
Sehr viel Vergnügen.
Donnerstag, 24. Juli 2008
Simon's Cat III / TV Dinner.
Donnerstag, 24. Juli 2008
markieren.
Gucci Rush II oder Chanel Chance?
Was bietet mehr an mir?
Was bietet mehr an mir?
danke,
wien, paris, im garten (eines kraken).
Manchmal denkt man, man hätte einen Traum der greifbar ist, kauft Bettwäsche und Tinnef, alles in Gedanken natürlich, richtet ein und putzt Kalk aus Becken und von Hähnen, geht mit Orangenreiniger durch alte, muffige Vorratsecken aus Holz, um dann einfach aufzuwachen.
Einen Tag später hat ein Fremder den Traum für sich gepachtet,
kauft Bettwäsche und Tinnef und ich kann nur sagen: Moin.
Letzte Nacht was ganz anderes. Ein Meer welches vorab eigentlich ein See war, einer den es so in meinem Dasein nicht gibt, aber in Anlehnung an einen den ich kenne. Der See also wird zum Meer während ich drin stehe, hindurch wate. Algen und Dinge werden je tiefer ich gehe zu Fischen und Menschen. Es ist grünlich, man kann atmen oder man muss es nicht mehr, ich weiß es nicht. Ich gehe tiefer und es sind ein paar Menschen um mich die ich flüchtig kenne. (Für drei Insider: Fischer Jean-Jacques war mit dabei und lachte sein fröhliches, zahnloses Lachen mitten ins Grün.)
Ziemlich weit weg vom Ufer -den Drang spürt man noch, in der Nähe des Ufers zu sein-, das Wasser ist jetzt zwei Meter über Kopfhöhe, ist die Grenze. Es ist wie Wasser im Wasser, wie eine Emulsion. Direkt vor mir sehe ich eine senkrechte Wasserfläche wabern, dahinter das offene Meer. Es geht langsam ins Dunkel, der Grund senkt sich mit jedem Zentimeter weiter ab, es gibt eine andere Strömung direkt vor mir, hinter der senkrechten Wasserfront.
Ich stehe davor und zögere, sehe ein älteres Frauenpaar, welches sich wagt und hindurch geht. Es ist einfach, man geht leicht hindurch, aber ich sehe ihnen an, dass sich das Gefühl des Seins ändert.
Sie sind draußen, plötzlich. Hören kann man sie nun nicht mehr, aber ich sehe nervöse Neugier. Ein paar Minuten, vielleicht zwei, gehen sie nah an der Linie und ich überlege, ob ich auch soll. Meine Angst vor dunkler Tiefe ist ebenfalls ein paar Meter tief. Die Hürde braucht einen gewissen Anlauf, immer.
Sie wollen zurück, wieder rein in die Menge, die sich hier im seichten Grün herumtreibt, aber es geht nicht so einfach.
Vom Draußen wieder ins sichere Gebiet zu kommen, in die Seichte, ist schwer. Schwerer, als in die Weite zu gehen, ins offene Meer. Sie drücken mit flachen Händen gegen die unsichtbare Wand, bis eine einen spitzen Finger macht und das Nachgeben bemerkt. Nun spitzen beide die Hände, nehmen die Knie dazu und brechen zurück in das Vertraute, berechenbare Wasser, in dem wir alle zusehen. Diese Ruhe hier.
Wecker.
Seitdem sehr große Lust auf Wien, auch wenn das nichts mit dem offenen Wasser zu tun hat. Paris ginge auch, das dachte ich noch, während ich PARIS tippte, aber nein- es müsste schon Wien sein.
Dazu habe ich ein Lied, was nicht in Wien spielt, mich aber seit letzter Woche nur an Frankreich erinnern wird. Immer wenn ich das Lied höre, denke ich an einen Blick aufs Meer über eine Mauer. Und das passt schon fast wieder eine Wenigkeit zum Traum.
Santogold - L.E.S. Artistes
DJ Whistle am morgendlichen Meer meinte, würde John Peel noch leben, er würde ihr Album rauf wie runter spielen. Dem kann ich nur zustimmen. Dazu wippten wir im Pyjama in der Nordbrise. Merci für die Platte!
Einen Tag später hat ein Fremder den Traum für sich gepachtet,
kauft Bettwäsche und Tinnef und ich kann nur sagen: Moin.
Letzte Nacht was ganz anderes. Ein Meer welches vorab eigentlich ein See war, einer den es so in meinem Dasein nicht gibt, aber in Anlehnung an einen den ich kenne. Der See also wird zum Meer während ich drin stehe, hindurch wate. Algen und Dinge werden je tiefer ich gehe zu Fischen und Menschen. Es ist grünlich, man kann atmen oder man muss es nicht mehr, ich weiß es nicht. Ich gehe tiefer und es sind ein paar Menschen um mich die ich flüchtig kenne. (Für drei Insider: Fischer Jean-Jacques war mit dabei und lachte sein fröhliches, zahnloses Lachen mitten ins Grün.)
Ziemlich weit weg vom Ufer -den Drang spürt man noch, in der Nähe des Ufers zu sein-, das Wasser ist jetzt zwei Meter über Kopfhöhe, ist die Grenze. Es ist wie Wasser im Wasser, wie eine Emulsion. Direkt vor mir sehe ich eine senkrechte Wasserfläche wabern, dahinter das offene Meer. Es geht langsam ins Dunkel, der Grund senkt sich mit jedem Zentimeter weiter ab, es gibt eine andere Strömung direkt vor mir, hinter der senkrechten Wasserfront.
Ich stehe davor und zögere, sehe ein älteres Frauenpaar, welches sich wagt und hindurch geht. Es ist einfach, man geht leicht hindurch, aber ich sehe ihnen an, dass sich das Gefühl des Seins ändert.
Sie sind draußen, plötzlich. Hören kann man sie nun nicht mehr, aber ich sehe nervöse Neugier. Ein paar Minuten, vielleicht zwei, gehen sie nah an der Linie und ich überlege, ob ich auch soll. Meine Angst vor dunkler Tiefe ist ebenfalls ein paar Meter tief. Die Hürde braucht einen gewissen Anlauf, immer.
Sie wollen zurück, wieder rein in die Menge, die sich hier im seichten Grün herumtreibt, aber es geht nicht so einfach.
Vom Draußen wieder ins sichere Gebiet zu kommen, in die Seichte, ist schwer. Schwerer, als in die Weite zu gehen, ins offene Meer. Sie drücken mit flachen Händen gegen die unsichtbare Wand, bis eine einen spitzen Finger macht und das Nachgeben bemerkt. Nun spitzen beide die Hände, nehmen die Knie dazu und brechen zurück in das Vertraute, berechenbare Wasser, in dem wir alle zusehen. Diese Ruhe hier.
Wecker.
Seitdem sehr große Lust auf Wien, auch wenn das nichts mit dem offenen Wasser zu tun hat. Paris ginge auch, das dachte ich noch, während ich PARIS tippte, aber nein- es müsste schon Wien sein.
Dazu habe ich ein Lied, was nicht in Wien spielt, mich aber seit letzter Woche nur an Frankreich erinnern wird. Immer wenn ich das Lied höre, denke ich an einen Blick aufs Meer über eine Mauer. Und das passt schon fast wieder eine Wenigkeit zum Traum.
Santogold - L.E.S. Artistes
DJ Whistle am morgendlichen Meer meinte, würde John Peel noch leben, er würde ihr Album rauf wie runter spielen. Dem kann ich nur zustimmen. Dazu wippten wir im Pyjama in der Nordbrise. Merci für die Platte!
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