Sonntag, 4. Mai 2008

reisenotizen/ zeulenroda, oder ‚im namen der traube’

Tag eins / Samstag

Es ist sechs Uhr am frühen Samstag Morgen, als ich tief müde sämtliche Taschen durch den Zug wuchte während im Hintergrund die nach Hause schwankenden Party-Jünger aus den Discos lallend die Automaten mit den Süßigkeiten plündern. Zum satten Dunst gibt es noch vor Köln einen Sonnenaufgang, der besagten in die Schranken weist.

In Gedanken male ich mir aus, welche Leute ich heute treffen werde. Wein-Freunde, Wein-Kenner, einen Master, ein paar gekürte Winzer und natürlich die, welche Wein vertreiben, und das mit richtig Herzblut.
Im Rahmen der "Best of Bio-Wine 2008" fahre ich als Gast von delinat zur Gala, zum Treffen, und zu einem Kurs, zum Austausch. Aber der Reihe nach.
"Biologischer Weinbau stützt sich nicht zuletzt auf ein sich selbst regulierendes Ökosystem."
Das gelesene nehme ich mir noch im Zug zur Brust, weil das kann ich der Rebe sehr gut nachvollziehen, quasi eine Schwester im Geiste. Hält man mich voll Bio, lässt mir Platz zur Entfaltung, grün um mich herum und Nützlinge, die mir Sauger vom Hals halten, dann blühe ich ebenfalls auf. (An dieser Stelle muss die Autorin mal eben an die gute Zeulenrodener Luft, weil sie schon den Degustationskurs mit dem Master of Wine und zehn Weinen intus hat, und sich der Bürostuhl im Hotelzimmer anfühlt wie der Hocker auf einer schaukelnden Barkasse. Das kommt im Text aber erst nach ein, vielleicht zwei Absätzen dran, und so ist das eben, wenn man nicht wirklich nennenswertes im Magen hat, bevor man am helllichten Tage zig Weine durch das Gaumensegel zieht.)
Sollte ich dann mal um sein, kann man mich gerne zurück auf den Kompost geben und dann irgendwo untermengen.
Aber ich schweife ab.

Am Frankfurter Flughafen stehen verwirrte Rentner und Asiaten um die ‚Waste’- Container, und wissen nicht, wo sie ihre Brötchentüten und Mentholbonbonpapiere umweltgerecht und korrekt entsorgen sollen. Der Wille ist da, der Zwang enorm, aber welches Piktogramm gehört jetzt zum Taschentuch?
Ich übe mich derweil in Geduld und einer von mir neu erfundenen Sportart, die man super im Zug ausüben kann, auch alleine. Und die geht so:
Man rechnet zu jeder sich bietenden Gelegenheit die Verspätung des eigenen ICE aus, und wartet dann mit dem Aufstehen und dem zusammensammeln seiner Gepäckteile so lange, bis der Bahnhof ausgerufen wird, an dem man raus muss. Dann schnell in sämtlichen Taschengurten und Jackenärmeln verfangen, trotzdem noch rechtzeitig aus dem Zug fallen, bevor alle Türen wieder hermetisch verriegelt werden und bei sich denken, dass man das auch alles in Ruhe, aber dann wäre es ja kein Sport. Gut, das Kind wurde aus Langeweile geboren, und es macht auch nicht wirklich Spaß, also ab auf den Kompost.

Sowieso, Reisen. Sowieso Reisen mit dem Zug. Kann einen ja auch manchmal ein wenig verrückt machen, weil der Mensch an sich immer Dinge schleppt, wenn er reist. Omas ziehen verwirrte Hunde hinter sich her, beide mit voller Blase und immer am falschen Ende des Zuges. Junge Mütter reisen mit einem Wust an Sachen, die einem Wohnungsumzug alle Ehre machen. In Frankfurts Süd-Bahnhof war all das. Und mitten drin drei Amerikaner, hochgradig amüsiert. Der Hauptbahnhof ist gesperrt, und so wird alles auf den kleineren Süd-Bahnhof umgeleitet und dort im Akkord abgearbeitet. Ein ICE jagt den nächsten, alles auf Gleis 8, und mitten drin hysterische Rentner, verwirrte Dresdener, die nicht nach ‚Laipzsch’ wolln, und eine Dampflok, die alle in Wolken hüllt, und der eine der Amerikaner, der immer lacht und alles so typical german findet.

Ich komme trotz allem irgendwann gegen Mittag in Weimar an, und ab da geht es per Bummelzug durch den nicht mehr ganz so wilden Osten. Mein letzter Gedanke in der Bummelgurke Nummer zwei: Wenn ich jetzt einschlafe, erwache ich in Chemnitz.
Mit geschlossenen Augen höre ich den Durchsagen des Zugführers zu. Immer wieder betont er, das die nächste Haltestelle eine Bedarfshaltestelle sei, und man 'schon no einen Knopf drüggn müsst', wenn man denn aussteigen möchte.
Endstation Zeulenroda, die Frisur und ich sitzen immer noch. Ich werde von einer sehr netten Frau vom Seehotel Zeulenroda eingesammelt, die mir am Ende noch ein neues Zimmer mit W-LAN und Seeblick organisiert. Was will ich mehr?

Eine Dusche, ein Essen und eine Ladung Schlaf wären nicht schlecht, aber das Leben ist selten ein Ponyhof, und so erscheine ich eine halbe Stunde später immerhin in einem frischen Pulli mit sehr leerem Magen im Saal und bin gespannt auf ‚Die Technik des Verkostens' und auf den Master of Wine.

#

Ich mag Jürgen von der Mark! Weil: Der Mann ist laut, lebhaft und dadurch sehr präsent. Ein Mann, dem man seine Leidenschaft für Wein zu jeder Sekunde abnimmt.

3mai08

(Jürgen von der Mark mit Eimer)

Er ist einer von zweien in Deutschland, dann gibt es noch einen seiner Bezeichnung in der Schweiz und weltweit geschätzt und insgesamt um die 300.
Und ich habe jetzt auch noch das Glück, auf einen netten wie erzählfreudigen dieser 303 zu treffen und ihm zwei Stunden beim Reden und Spucken beizuwohnen.
Randnotiz: Er hält seit 15 Jahren seinem Verkostungsglas (also der Form, nicht dem einen Glas an sich) die Treue, und verkostet am liebsten am Vormittag. Macht mit dieser Info, was ihr wollt, am besten macht man sie glaube ich einfach nach.
Dazu hat er zwei kleine Töchter, welche im Hintergrund ungerührt mit ihren Plastikpferden spielen und Papa eine Uhr ausleihen, damit er nicht zu sehr überzieht.
Es geht um Primäraromen (anfangs) und um Apfelnoten generell. Um Prosecco zum Aperitif und warum, und über die Sache mit Champagner. Dazu wird eingeschenkt und Notizzettel verteilt.
Die Herren legen Kennerminen auf, die Damen trinken den Prosecco in einem Rutsch. Im Raum um die 70 Personen, alles willige Anhänger der biologisch angebauten Traube. Keiner spuckt, nur der Master machts.
Auf den großen Tischen jeweils drei Kübel, in deren Mitte Stroh ein einsames Dasein fristet. Bei der zweiten Ladung Weine dann kurzes, kollektives Einhalten. Spucken will eh keiner, aber die Neige sollte schon noch den Ort wechseln, bevor der nächste Wein kommt. Die Frage an den Kellner, warum Stroh in den Kübeln steckt wird mit einem netten ‚Damit man nicht sieht, wie es im Kübel aussieht’ beantwortet. Er lächelt wissend und unser Tisch hält die Klappe, in Gedanken das Bild, wie es aussehen könnte, würden wir alle Spucken.

Anekdötchen am Rande: Die Töchter eines Master of Wine halten ihr Wasserglas wie Papa und erschnuppern vor dem Trinken die Kopfnote. Es gibt übrigens Wasser der "Lichtquelle" statt BonAqua, da merkt man das Bio-Hotel.

Insgesamt stemmen mein leerer Magen und ich zehn Weinproben, und ich muss zugeben, der Boden in Fahrstühlen war schon einmal fester als eben, beim herauf fahren.
Zum Ende entschuldigt sich Jürgen von der Mark lachend mit dem Satz „Bei mir weiß man anfangs nie, wo es endet, wenn ich einmal anfange.“ Deswegen hatte ihm seine Tochter wohl eine Minute vorher die Uhr vor die Nase gehalten, vor versammelter Mannschaft.
Verschnaufpause, Eindrücke tippen, duschen.
Gleich geht es zur Best of Bio-Wine 2008, mit Essen, passendem Wein und-

#

Kurz vor ein Uhr in der Nacht. Ich habe die beste Kleiderauswahl der Welt getroffen, soll heißen: ich hatte mittig Platz. Enorm Platz.

3mai08

Den brauchte ich über den Abend verteilt nicht zwingend für das Essen, welches in sechs kleinen Gängen serviert wurde, sehr wohl aber für die Getränke. Zu jedem Gang wurden vorab die Sieger der jeweiligen Kategorie eingeschenkt, und –ich kann nur wieder ins laute Schwärmen verfallen- Jürgen von der Mark, diesmal in schick und mit Headset ausgestattet, gab vorab Eindrücke und Gründe für den Wein preis.
Was soll ich sagen- der Mann funktioniert auf Wein noch besser, auch wenn er ihn selten bis zu Ende trinkt. Man hörte ihn phonetisch durch das Headset unterstützt kurz gurgeln, schmecken, spucken, und dann mit sehr viel Verve über Wein und Winzer reden. Mein Kleid fasste zwar meine Mitte (gefühlt zwei Liter Wasser, ein Liter Wein), nicht aber mein voll gestopftes Moleskine, und so versuchte ich mir all die schönen Wörter zu merken, die Jürgen von der Mark hergab. Ich muss mich an dieser Stelle entschuldigen, aber nach einem Nachmittag mit zwei Stunden Degustieren und einem Abend, wo es noch einmal sehr viel-
Ich mach’s kurz: Ich konnte nichts mehr aufnehmen. All die schönen Begriffe tanzten in mein rechtes Ohr hinein, feierten sich gegenseitig in meiner Kopfmitte (nah an der Spaßzone, wo auch der Wein schon präsent war) und fielen dann links wieder hinaus, einfach so. Auch klägliche Versuche, diese jetzt in einen Satz wie in der Master of Wine einzureihen- erfolglos.
Die Winzer, welche anwesend waren: ich hoffe, die Photos sind das geworden, was ich vorhatte. Allesamt sehr sympathische Menschen, denen der Anzug kniff, und die eigentlich nicht so gern auf Bühnen stehen. Allesamt sehr nette Augen in entspannten Gesichtern, mit netten Frauen an ihren Seiten.

3mai08

(Beispielbild: nette Bio-Winzer auf Bühne)

Mein kurzer Geschäftsentwurf "Winzer sucht Frau" kommt aus dem Babybett nicht mal heraus, so unnötig ist der. Schade eigentlich, ich hätte sicher eine Menge Spaß gehabt, und die Männer wären weggegangen wie gute Weine.

Heute gelernt: Ein Wein kann ein Muskelprotz sein!


Freitag, 2. Mai 2008

order # 7.08

Lieber Gott...

Maam?

- warum hast Du eine Sekunde vor Kofferschluss meine liebste Jeans mit einem leisen Krzzzt! reissen lassen?

Maam?

Jonathan, nicht Du. Du hast grad Pause, es geht hier um wirklich hohe Mächte.

Aber sie benötigen mich dann gleich schon, um mich mit vollster Wucht wieder auf den Koffer zu werfen, oder?

Ja, Jonathan. Also lass uns umdenken, dann umpacken, dann umwerfen. Die Reihenfolge-

-ist wichtig Maam, ich weiß.

jonathan unter deck | © Lu um 23:34h | keine meldung | meldung machen?

mit einem bein in thüringen.

Da ich mich schicksalsbedingt die letzte Zeit des öfteren geballt in Schuhläden herumgedrückt habe, kann ich euch heute eins berichten. In konventionellen Schuhläden werden Männer seitlich geparkt und sitzen meist in einem Wust aus Einkaufstüten (ZARA, C&A, WMF, Kaufhof) auf farbigen Sitzwürfeln lose stumm nebeneinander.
In den Schuhläden, wo man Bio-Pumps, politisch korrekte Mary Janes und generell etwas ausgefalleneres bekommt, als den gängigen Einheitsbrei (Ladenname meist Fuss-Wolke, Schuh-Wiese, Bioline etc), da sieht das alles etwas anders aus. Die Männer werden voll integriert, probieren an, sagen 'aaaah-herrlich!' und gucken glücklich, bevor sie sagen 'Heute lad ich Dich ein, die sehen ja wirklich toll aus.'.
Kann ich jedem nur empfehlen, und die Füsse jubeln am Ende genau so laut wie die Männer, die nicht mehr auf Sitzwürfeln ihr Dasein fristen müssen.

Ich für meinen Teil schnüre grad wieder mein Bündel und nehme mit: ein Pfund Kabel, ein Buch, einen vollen Koffer (falls atomare Dinge geschehen, ich bin gerüstet) und sehr gute Laune, weil:

Morgen knapp nach sechs geht mein Zug Richtung hier



und da werde ich über Ohrwürmer als Kumpel und Bio-Wein im speziellen sehr viel lernen, und das beste Bio-Hotel auf Herz und Spa testen, aber mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht. Ich lasse mich überraschen, und euch nehme ich mit.


Donnerstag, 1. Mai 2008

2min11. habe ich eigentlich jemals ...



(... thematisiert, wie sehr ich Dean Martin finde?)


maimorgen.

Die Sonnenmilch auf der Oberlippe marschiert direkt durch bis ins Stammhirn, simuliert Meer, Salz und tatsächlich gute Laune bis in den Rest des Körpers. Über Nacht sind die Bäume explodiert, alles grün, jeder Vogel hat einen Ast, jeder ein Lied. Die Hunde leinenlos in der Frühe, der Mensch dahinter verschlafen.
Heute geteilter Tag. Erste Hälfte Niederlande, zweiter Teil Bügelbrett, der Abend offen zur freien Verfügung.

logbuch | © Lu um 10:20h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 29. April 2008

reisenotizen. /hamburg - versuch einer zusammenfassung.

Dann war ich irgendwie abgetrennt.

Der erste Tag noch fluffig und mit Brause, die Gastgeberin die nette, die hatte zu viel Limone im Gemüse, ihr Gatte überraschte alle, und ich hatte kaltes Fleisch auf Platte, aber egal, die Sonne schien. Die Sonne schien in und für Hamburg und an sich war alles töfte und schubbidu.

Dann die zweite Nacht mit quasi ohne Schlaf, und da geht der Mensch an sich ganz gern einmal auf dem Zahnfleisch. Die Welt ist irgendwie verschoben, alles zu laut, zu viel, und dann backen sie noch ein-zwei Hormone mit rein, und zack, haben sie den Kuchen der Wirre.
Kein Interesse, auch nur eins meiner lieben Tönnchen zu photographieren. Keine Energie für die angedachten Termine. Kaffee zu viel, Sonne zu hell, und am 2. Tag exakt drei tiefe Blasen in meinen schweineteuren Biotretern aus Spanien erlaufen. Und der Eiswagen mit dem köstlichsten Waldmeistereis auf Erden, der Stand noch nicht einmal an Ort & Stelle.

Dafür eine Insel mit Namen. Ich sagte 'Ist das ein Experiment?' und zeigte auf zwei Äpfel, Jahrhundertwende, und er 'Nein!', aber lachend. Es gab das, was im Kanal unten nie zu finden ist, und meinen Bio-Wein, und dann merkt man wieder, wie gut es ist, alte Freunde zu sehen. Das verdrängt man, die Tage über, all die Monate, all die Zeit. Künstliche Nähe macht ein Gegenüber mit allem nie wett, und so nehme ich mit, bis das letzte Schiff kam.

Den Mann vermissen, vom ersten Tag an. Auch so eine nette Geschichte. Man wird wieder zum Teenager, telefoniert und schickt kurze Nachrichten. Steht mit kalten Füssen am Bahngleis, holt ab, freut sich, küsst öfter als sonst. Kann neben ihm schlafen. Holt pfeifend Brötchen. Dazu freie, hanseatische Sonne. Die Gastgeber amüsiert es, wir alle machen Gesichter in Eier und leben eine Weile gemeinsam.

Erneut vertraute Gesichter, die Lesung wirft lustige Schatten, ich albere mit dem anderen der 'Zwei' auf der Couch herum, klage immer blasser werdende Länderprägungen an, bin Beobachtungsarbeiterin und lese die Sache mit der Ziege, eine dunkle Ode an den Frühling und vergesse total den kurzen Text über die zwei Möpse und die Liebe.


(Publikum sagt 'Creamcheese')

Ich drücke Paulsen drei Mal über einen ganzen Abend, freue mich über bewährte Gesichter im Publikum, wie über neue Hände, die gedrückt werden.


(Das junge Aktionstheater im Stück 'Hundekacke' läßt fröhlichst Grüßen.)

Ich trinke den Sizilianer und Leitungswasser und liege um ein Uhr sehr zufrieden neben dem meinigen und lache, weil ich die gute Charlotte Karlinder vor dem Javahouse sitzend ein zweites Mal sah und fröhlich anlachte, und sie zurück, einen schicken Kinderwagen schiebend und es gibt Zeiten, da liegt sekundenweise eine Albernheit in der Luft.

Sonntags sitze ich in gemeinsamer Tradition auf seiner Lesung.


(Kurz vorab. Luft brennt, natürlich.)

Das erste Mal Kaffee.Satz.Lesen Ich hatte keinen Kuchen, gefühlt ein Fass Bionade, und alle mit Feuer im Zeichen trinken immer was mit rot. Bei der netten Übersetzerin fallen Augen zu, und vor der zweiten Halbzeit müssen M. und ich gehen. Noch einmal alle abdrücken. Auf Zeit wird es dauern, bis wir uns wieder sehen, ich bin sehr traurig im Zug.

Meinen ganzen Dank an die lieben Gastgeber, die mich ambivalentes Stück fünf Tage ertragen haben. An Hamburg für das leckere Wetter. An die 73er-Fähre, die mir eine Muse war. An die Dock-Arbeiter und ihren Geruch aus Deo und Bier.
An Merlix für seine Geduld Organisation. An seine Herzdame plus Kinde für dieses schöne Bild der Entschlafenden, und ich ohne Kamera zur Hand. (Schussel-Edit:) An Cem natürlich, für seine liebevolle An-und Abmoderation. An die Besucher unserer Lesung im Javahouse. An Paulsen und Sven für das Kaffee.Satz.Lesen.
An Lady Bitch Ray für die eine Stunde im Zug.


(Die Schnalle liegt etwas im verborgenen.)

An Budnikowski für die Blasenpflaster und den Bio-Wein,
an M. für das Gesicht im Ei


(♥)

und an Charlotte Karlinder für den Nachbrenner Sonntags im Plümmo.


order # 6.08

Jonathan?

Maam?

Jonathan, das nächste Leben bitte.

Aber Maam.

Wasdn?

Wir sind hier noch nicht fertig. Maam.

Na gut, dann machen wir halt chronologisch weiter. Die Nudeln, also.

Ah- ma sicuro! La pasta.

jonathan unter deck | © Lu um 20:37h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 28. April 2008

ein lied für gerade.


schiffersklavier | © Lu um 22:51h | keine meldung | meldung machen?

ich hab da was eingefroren. (ein kryptischer augenblick)

Zu nix kommen ist auch so eine Wendung.
Dazu Miss Li auf 7 und eine schlimme Geschichte.
Eine eMail, eine frühe Stunde und ein Vorsatz für heute, den ich tatsächlich nicht geschafft habe.
Ruhe & Spass.
Statt dessen Hektik & (-Platzhalter für vieles-).

Später folgt vieles über Hamburg.
'Später' hat keine genaue Definition und auch keinen Vornamen.


Donnerstag, 24. April 2008

reisenotizen. /hamburg

Da ist das wieder der gleiche, sperrige Typ Zug, mit dem ich eine Woche zuvor die Strecke aus Hamburg zurück. Kein Platz für nix, und die Zeitungen waren auch schon abgelebt. Das ganze Großraumabteil randvoll mit frisch geduschten Geschäftsmännern, mein Vordermann ließ gerade eine Präsentation in bunt über den Bildschirm flimmern, wo es um sehr anstrengende Formen der Fimose und Schwellkörperverkrümmung ging, und wer kam schnaufend und zu spät zu meinem Nachbarsplatz, auf dessen Fensterplatz ich schon bei Ausfahrt aus dem Bahnhof geschielt hatte? Die einzige dicke Omi. Sie kam schnaufend mit Übergepäck an, ich wuchtete ihr als erstes also das gesamte Gepäck nach oben, fragte drei mal scharf nach, ob sie alles was sie die Fahrt über bräuchte auch tatsächlich 'am Mann' hätte (Stullen, Tempos und Zeug) und hörte mir dann als zweites Zielstation und den Grund an, warum sie so spät sei. Das wär aber heute auch was, mit den Sitzplatzreservierungen.
Während der Fahrt geschäftiges arbeiten im Abteil, man sollte mal eine Studie 'Business und ihre Klingeltöne' machen. Meine Omi nuppte immer ein und brabbelte dann los. Dabei roch sie zart so, wie viele Omis riechen. Nach ein wenig Klamottenmuff und Gemüsesuppe.

Passend zur Schwellkörperverkrümmung meines Gegenübers stieg in Bremen noch die selbsternannte Bitch mit R. hinzu, Verlinkung an dieser Stelle gibts nicht. Ich dachte bei Interviews immer noch, das es vielleicht nur Show ist, aber sie plapperte durchgehend in ihr Motorola, sagte viel Yo und immer Alter, und am Ende dann tatsächlich noch Peace. Dazwischen wusste das ganze Abteil dann, dass sie eine echte 'Otze ist, Platten macht, irgendwas mit Schmidt und überhaupt. Anstrengend Peinlich, und auch der Arzt hat lieber seine Fimosen in bunt geguckt.

Der Rest des Tages dagegen herrlich sonnig.
Trotzdem das erste Mal in Hamburg ohne dieses 'Wenn ich hier wohnen würde'- Ding, alles recht unsentimental, freudig aber eben auch nur.


Mittwoch, 23. April 2008

hamburg mit einem ohrwurm anreisen.