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Donnerstag, 17. August 2006
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1 Search request: Paris rasiert
Hab ich geschlagene zwei Minuten nicht kapiert. Dachte immer, wie das gehen soll, so eine Stadt, und was der Frager sich da wohl gefragt hat.
Hab ich geschlagene zwei Minuten nicht kapiert. Dachte immer, wie das gehen soll, so eine Stadt, und was der Frager sich da wohl gefragt hat.
reisenotizen, 8. seite.
Samstag, 17. Juni 06
Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 30 °C
„Suff, Freundschaft und Maggiekraut“
Eine ganze Nacht randvoll mit Gewittern, welche hier am Atlantik, der Wetterküche des restlichen westlichen Europas, immer sehr ergiebig und vor allem sehr laut ausfallen. Mag man gar nicht meinen, dass das Meer so einen Resonanzkörper hergibt, vielleicht hallt es aber auch in den sehr spärlich möblierten Urlaubskaschemmen nach, außer bei uns. Ich habe noch nie so ein überdekoriertes Haus gemietet, aber das erwähnte ich ja schon. Zurück zum Gewitter und der Nacht:
Ich schlief wie ein Stein, und das will bei mir was heißen.
Am Morgen gabs den letzten „guten“ Kaffee, zwei Stunden Strand und die ersten, sehr akuten Verblödungswarlosungsszenerien, Nachtigall, ick hör dir latschen!
Vergessene PIN-Nummern im Supermarkt, sinnfreie Dialoge, welche ich hier ganz sicher nicht wiedergeben möchte, und, (und genau hier kommen wir zum Punkt Freundschaft): Das erste Wiedersehen mit meiner lieben, alten hippiesken Freundin, die direkt emsig ihre Bier- wie Weinvorräte aus dem Kühlschrank zerrte und mit Käse auf den Gartentisch wuchtete, Prosit.
Es war gerade mal knapp halb zwölf am Mittag.
So können Tage dann auch prima ins Land ziehen, ohne dass man mehr bewegt als den Arm, der das Glas hält. Unser Tag also zog unter Mo’s großem Sonnenschirm irgendwo ins Land, mit Mo’s Bieren, Mo’s Weinen und vor allem mit Mo’s wegwerfenden Handbewegungen, verlangte man doch mal nach Wasser oder Kaffee.
(Gelageplatz ganz in grün, man vermutet nichts.)
Abends im Haus, also eben, dann direkt weiter gemacht. Tür auf, Wein auf, Markise schon mal vorsorglich weggetuppert und TV an, Fussball gucken. Tschechei gegen Ghana, 0:2, und gleich Italien gegen die USA.
(Markise, ein Stück weit.)
Was ich unbedingt noch loswerden muss, so lange ich nicht auch schriftlich lalle, da war heute der Claude bei Mo, und Claude ist 40 und hat seit 20 Jahren keine eigene Bleibe mehr, schlägt sich mit gärtnern durch und ist neulich noch den Jakobsweg Camino Francés gepilgert, da kam er grad von zurück, saß hier so in einer Kneipe und trifft natürlich, wen wohl, Mo, und da er auch brennender Fan von Verschwörungstheorien ist und fleißig im Garten, da hat Mo ihn direkt eingepackt, war ja Markttag, und mitgenommen. Er will noch nicht mal auf die Couch, liegt lieber in der Garage und sollte hier direkt mal erwähnt werden, wie ich finde, der Claude.
(Wer, wenn nicht Claude.)
----
Du weißt nich, was hier los ist, und warum Du mitten in Frankreich liest? Hier gehts zum Anfang:
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 30 °C
„Suff, Freundschaft und Maggiekraut“
Eine ganze Nacht randvoll mit Gewittern, welche hier am Atlantik, der Wetterküche des restlichen westlichen Europas, immer sehr ergiebig und vor allem sehr laut ausfallen. Mag man gar nicht meinen, dass das Meer so einen Resonanzkörper hergibt, vielleicht hallt es aber auch in den sehr spärlich möblierten Urlaubskaschemmen nach, außer bei uns. Ich habe noch nie so ein überdekoriertes Haus gemietet, aber das erwähnte ich ja schon. Zurück zum Gewitter und der Nacht:
Ich schlief wie ein Stein, und das will bei mir was heißen.
Am Morgen gabs den letzten „guten“ Kaffee, zwei Stunden Strand und die ersten, sehr akuten Ver
Vergessene PIN-Nummern im Supermarkt, sinnfreie Dialoge, welche ich hier ganz sicher nicht wiedergeben möchte, und, (und genau hier kommen wir zum Punkt Freundschaft): Das erste Wiedersehen mit meiner lieben, alten hippiesken Freundin, die direkt emsig ihre Bier- wie Weinvorräte aus dem Kühlschrank zerrte und mit Käse auf den Gartentisch wuchtete, Prosit.
Es war gerade mal knapp halb zwölf am Mittag.
So können Tage dann auch prima ins Land ziehen, ohne dass man mehr bewegt als den Arm, der das Glas hält. Unser Tag also zog unter Mo’s großem Sonnenschirm irgendwo ins Land, mit Mo’s Bieren, Mo’s Weinen und vor allem mit Mo’s wegwerfenden Handbewegungen, verlangte man doch mal nach Wasser oder Kaffee.
(Gelageplatz ganz in grün, man vermutet nichts.)
Abends im Haus, also eben, dann direkt weiter gemacht. Tür auf, Wein auf, Markise schon mal vorsorglich weggetuppert und TV an, Fussball gucken. Tschechei gegen Ghana, 0:2, und gleich Italien gegen die USA.
(Markise, ein Stück weit.)
Was ich unbedingt noch loswerden muss, so lange ich nicht auch schriftlich lalle, da war heute der Claude bei Mo, und Claude ist 40 und hat seit 20 Jahren keine eigene Bleibe mehr, schlägt sich mit gärtnern durch und ist neulich noch den Jakobsweg Camino Francés gepilgert, da kam er grad von zurück, saß hier so in einer Kneipe und trifft natürlich, wen wohl, Mo, und da er auch brennender Fan von Verschwörungstheorien ist und fleißig im Garten, da hat Mo ihn direkt eingepackt, war ja Markttag, und mitgenommen. Er will noch nicht mal auf die Couch, liegt lieber in der Garage und sollte hier direkt mal erwähnt werden, wie ich finde, der Claude.
(Wer, wenn nicht Claude.)
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Donnerstag, 17. August 2006
(mit Grüßen an meine liebste Mittwochsfrau.)
reisenotizen, 7. seite.
Freitag, 16. Juni 06
Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 32 °C
„Gewitter an Austern“
Ein Haus zu haben bedeutet gleichsam, Verantwortung zu tragen, was mich letzte Nacht (genau, die erste in einem richtigen Bett, gefühlt seit Wochen, Vorfreude, Jubel und himmlischer Chor beim hinlegen!) Punkt drei Uhr im Schlüpfer Markisen elektrisch einfahren und Wäscheständer per Hand und Pedes eiligst reinschleppen ließ, als ein erstes Gewitter den Ort und unsere Terrasse komplett flutete.
M. bekam, ganz Mann, davon nichts mit und schlief währenddessen den Schlaf der Gerechten. Ich hingegen im Halbschlaf gerannt wie bei den Jugendfestspielen, immer die Dekowahnsinnigen Besitzer und Punkt 12) Markise von der Hausgebrauchsanleitung im Hinterkopf.
Urlaub zu haben steht ja auch irgendwie für Hirn aus und ausruhen, und klappt dieses jahr mehr so weniger. Bis auf den komplett vergessenen Handy-PIN (hab ich ja erst seit 10 Jahren, und nie mal geändert auf einen, den ich auch im Koma nie vergessen würde, lieber immer schön bei der kryptischen ab-Werk-Nummer bleiben, is klar.) weiß ich noch alles und kann mich in ganzen wie langen wie verschachtelten Sätzen ausdrücken, gern auch 3-sprachig. Dafür wird der Inhalt eher Privatfernsehen, das nenn ich mal ausgleichende Gerechtigkeit. Heute am Strand liege ich eine Weile so vor mich hin und denke tatsächlich darüber nach, wie ich die Innenseiten des Körpers ebenfalls angebräunt bekomme, Wäsche wechsel ich noch täglich, aber eben habe ich Gedankenlos das Bided zweckentfremdet (Punkt 87)Bidet-Nutzung) und darin meine Wäsche schön in REI eingelegt. Ausserdem kann man sich darin super die Beine rasieren. So komme ich nie in einen Himmel, ich muss aufpassen!
(Wellen hoch wie Gartenlauben)
Unsere kulinarischen Exzesse nehmen Ausmaße an. Habe seit einer Woche keine Lust mehr auf Eier, der ganze Fisch deckt also meinen Eiweißbedarf mehr wie ab. Allerdings, und das finde ich auch langsam bedenklich, habe ich gleich viel Photos von prallvollen Tellern auf der Speicherkarte als von Franzosen und deren Landschaft.
(Beweisbild, Abendessen)
Freue mich schon auf die Erklärungen zu Hause, wenn die Lieben die Galerie einer Speisekarte sehen und statt Meer und Sand die toten Insassen in Olivenöl mit Knoblauch und Brot.
Man hangelt sich auch von Flut zu Ebbe, von Mahlzeit zu Verdauungsspaziergang (der Abends dank Wein meist sehr beschwingt und mit leichter Schräglage passiert), bis man wie ich gerade völlig erschlagen im herrlichen Bett (Hurra!) liegt, und das noch vor Mitternacht. Draußen über dem Atlantik geht die Welt in grellen, langen Blitzen unter und alles versinkt in lautem Regenprasseln. Abkühlung, endlich.
Übrigens eine praktische Einrichtung, hier in Mimizan, dass tagsüber die Sonne scheint und es über Nacht runtergewittert, wenn, ja wenn man die Markise drin hat.
Ich muss noch mal weg …
(Zimmer mit Aussicht, über dem Meer kam der Weltuntergang daher.)
----
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Mimizan Plage
Sonne & Gewitter, 32 °C
„Gewitter an Austern“
Ein Haus zu haben bedeutet gleichsam, Verantwortung zu tragen, was mich letzte Nacht (genau, die erste in einem richtigen Bett, gefühlt seit Wochen, Vorfreude, Jubel und himmlischer Chor beim hinlegen!) Punkt drei Uhr im Schlüpfer Markisen elektrisch einfahren und Wäscheständer per Hand und Pedes eiligst reinschleppen ließ, als ein erstes Gewitter den Ort und unsere Terrasse komplett flutete.
M. bekam, ganz Mann, davon nichts mit und schlief währenddessen den Schlaf der Gerechten. Ich hingegen im Halbschlaf gerannt wie bei den Jugendfestspielen, immer die Dekowahnsinnigen Besitzer und Punkt 12) Markise von der Hausgebrauchsanleitung im Hinterkopf.
Urlaub zu haben steht ja auch irgendwie für Hirn aus und ausruhen, und klappt dieses jahr mehr so weniger. Bis auf den komplett vergessenen Handy-PIN (hab ich ja erst seit 10 Jahren, und nie mal geändert auf einen, den ich auch im Koma nie vergessen würde, lieber immer schön bei der kryptischen ab-Werk-Nummer bleiben, is klar.) weiß ich noch alles und kann mich in ganzen wie langen wie verschachtelten Sätzen ausdrücken, gern auch 3-sprachig. Dafür wird der Inhalt eher Privatfernsehen, das nenn ich mal ausgleichende Gerechtigkeit. Heute am Strand liege ich eine Weile so vor mich hin und denke tatsächlich darüber nach, wie ich die Innenseiten des Körpers ebenfalls angebräunt bekomme, Wäsche wechsel ich noch täglich, aber eben habe ich Gedankenlos das Bided zweckentfremdet (Punkt 87)Bidet-Nutzung) und darin meine Wäsche schön in REI eingelegt. Ausserdem kann man sich darin super die Beine rasieren. So komme ich nie in einen Himmel, ich muss aufpassen!
(Wellen hoch wie Gartenlauben)
Unsere kulinarischen Exzesse nehmen Ausmaße an. Habe seit einer Woche keine Lust mehr auf Eier, der ganze Fisch deckt also meinen Eiweißbedarf mehr wie ab. Allerdings, und das finde ich auch langsam bedenklich, habe ich gleich viel Photos von prallvollen Tellern auf der Speicherkarte als von Franzosen und deren Landschaft.
(Beweisbild, Abendessen)
Freue mich schon auf die Erklärungen zu Hause, wenn die Lieben die Galerie einer Speisekarte sehen und statt Meer und Sand die toten Insassen in Olivenöl mit Knoblauch und Brot.
Man hangelt sich auch von Flut zu Ebbe, von Mahlzeit zu Verdauungsspaziergang (der Abends dank Wein meist sehr beschwingt und mit leichter Schräglage passiert), bis man wie ich gerade völlig erschlagen im herrlichen Bett (Hurra!) liegt, und das noch vor Mitternacht. Draußen über dem Atlantik geht die Welt in grellen, langen Blitzen unter und alles versinkt in lautem Regenprasseln. Abkühlung, endlich.
Übrigens eine praktische Einrichtung, hier in Mimizan, dass tagsüber die Sonne scheint und es über Nacht runtergewittert, wenn, ja wenn man die Markise drin hat.
Ich muss noch mal weg …
(Zimmer mit Aussicht, über dem Meer kam der Weltuntergang daher.)
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Dienstag, 15. August 2006
reisenotizen, 6. seite.
Donnerstag, 15. Juni 06
Soulac sur Mer – Mimizan Plage
Sonne , 32 °C
„Einmal durch Medoc und nicht zurück“
(die Küste hinab)
Nach genau keiner Minute Schlaf letzte Nacht mehr so fluchtartig den Campingplatz verlassen. Um Maut zu sparen und weil man im Urlaub unbedingt Entschleunigen sollte, haben wir die Landstrasse genommen. In Frankreich gibt es meist drei Möglichkeiten, eine Strasse zu wählen. Die erste ist die Autobahn, Gebührenpflichtig, gepflegt und man findet sie immer Dank bester Beschilderung. Direkt daneben führen die Bundesstrassen ihr Dasein, nicht immer ganz so einfach zu finden, weil man soll ja Geld im Land lassen. Auf den Autobahnen ist 130 das Limit bei Geschwindigkeit, auf den Bundesstrassen 110. Die Strassen sind ebenfalls meist in einem sehr guten Zustand und direkt neben den Autobahnen, also von der Strecke her kaum nennenswert länger. Und als letzte Alternative gibt es noch die Landstrassen, und genau als solche sind diese auch zu verstehen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Geschwindigkeitsbegrenzung dort bei 90, oft ist die Strasse relativ schmal, so das man gern eine Schlange von Karossen hinter einem Traktor tuckeln sieht, während alle auf die Überholpfeile auf der Strasse warten. Geht alles, wenn man Zeit und Nerven dabei hat.
Jedenfalls sind wir heute Bundes- und Landstrassen gefahren, was sich lohnt, denn das Medoc-Gebiet hat optisch wie kulinarisch einiges zu bieten.
(nämlich Wein, überall.)
Man passiert ein Weingut nach dem anderen, und falls wer mal so richtig Bedarf nach gutem Rotwein, Antiquitäten und gigantischen Hallen gefüllt mit Gartenmöbeln hat, der sollte dorthin fahren. Viel mehr würde ich dort allerdings nicht erwarten.
(Ganz Medoc in Technicolor)
Wenn man meint, man hätte Zeit, man könnte die Landstrasse nehmen, dann kann es einem schnell passieren, dass man in sengender Mittagshitze die schnurgeraden Landstrassen der Cote D’Argent entlang geführt wird, sich wie in den Staaten fühlt, weil links und rechts der Strasse nichts als in der Mittagssonne flirrendes Getreide, Mais und Gemüse wachsen, und riesige Greifvögel mit zappelnden Schlangen im Schnabel fliegen auf Augenhöhe an Auto vorbei. Tach zusammen.
Ich hatte die Hände permanent an der Wasserflasche und den Blick hitzig auf die Benzinanzeige geheftet, welche bedrohlich im roten Bereich vor sich hindümpelte, und zwar bis Mimizan. Dort angekommen Dramen der Schlafplatzsuche und Pommes geschmeckt in Alt-Öl gebacken. Um 18h00 waren wir am Ende (so oder so) verschwitzte, unterzuckerte und mächtig stolze Schlüsselbesitzer eines Hauses für eine ganze Woche.
(Von aussen dunkel und die harte Witterung abwehrende Festung, von innen hell und weich, so war Haus.)
Zwei Schlafzimmer, Holzböden, zwei Etagen, herrliche Betten, Omo-weiße Bettwäsche, ein riesiger Grill, Terrasse, Balkon, TV, al_les! Und das alles um genau ein Haar nicht, hätte ich eine halbe Stunde zuvor auf dem Campingplatz nicht eine kurze aber knackige Krise wegen maue Ausstattung vs. enorme Preise bekommen.
Das Office de Tourisme vort Ort hatte keine Häuser von Donnerstag bis Donnerstag, da wird nur Samstags besetzt, das Interchalet hatte enorm viel Verständnis und zwei beziehbare Häuser, aber auf der noch falsch eingeschätzten Nordhälfte, wir wollten die ruhige Südhälfte. Auf dem Campingplatz, die Zeit wurde langsam knapp, wollten sie uns erst die Trailer nicht zeigen, nach sehr strenger Entrüstung ging es plötzlich doch und ich schwöre, in dem ersten Trailer lagen die toten Stubenfliegen Centimeterdick vor der Eingangstüre. Im zweiten dann nicht, aber dafür lagen mir imaginäre Stubenfliegen sehr Tot auf der Seele, der Platz fühlte sich nicht richtig an, ich wollte dort keine Woche bleiben. Zurück zu Interchalet, wir hatten noch 15 Minuten bis Feierabend, das erste Haus besichtigt und direkt den Schlüssel in der fest geschlossenen Hand behalten, weil wuow...
Luxus, Haarpackung, eine randvolle Schüssel voll mit Spaghetti und ENDLICH WM gucken können, das wäre mir jede Krise wert gewesen.
(Das Bett, ein Segen nach einer Woche Trailerliegen und Schlafsackknistern, und einer Nacht ohne Schlaf.)
Heute Nacht also endlich ein richtiges Bett unter mir und ein richtig frisches Laken über mir, und der Atlantik laut tosend um die Ecke. Wenn nur die Nordseite ruhig bleibt, es ist kurz nach 21h00, die Surfer-Discos haben noch nicht geöffnet.
Ein PS aus der Bettwolke heraus: Auch wenn das Haus Deko-Wahnsinnigen gehört, die scheinbar frei nach dem Leitsatz „Ein freier Centimeter ohne Boot/Leuchtturm/Fisch-Attrappe darauf ist ein verlorener Centimeter“ agieren, ich kann die Schwaben verstehen: Es ist schön, in einem Haus zu sein!
(Sie sammelten ein Leben lang in Deko-Geschäften und schufen dies, einen eigenen Dekoladen. Verwackelt weil Ehrfürchitg.)
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Tag 1
Tag 2
Tag 3
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Soulac sur Mer – Mimizan Plage
Sonne , 32 °C
„Einmal durch Medoc und nicht zurück“
(die Küste hinab)
Nach genau keiner Minute Schlaf letzte Nacht mehr so fluchtartig den Campingplatz verlassen. Um Maut zu sparen und weil man im Urlaub unbedingt Entschleunigen sollte, haben wir die Landstrasse genommen. In Frankreich gibt es meist drei Möglichkeiten, eine Strasse zu wählen. Die erste ist die Autobahn, Gebührenpflichtig, gepflegt und man findet sie immer Dank bester Beschilderung. Direkt daneben führen die Bundesstrassen ihr Dasein, nicht immer ganz so einfach zu finden, weil man soll ja Geld im Land lassen. Auf den Autobahnen ist 130 das Limit bei Geschwindigkeit, auf den Bundesstrassen 110. Die Strassen sind ebenfalls meist in einem sehr guten Zustand und direkt neben den Autobahnen, also von der Strecke her kaum nennenswert länger. Und als letzte Alternative gibt es noch die Landstrassen, und genau als solche sind diese auch zu verstehen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Geschwindigkeitsbegrenzung dort bei 90, oft ist die Strasse relativ schmal, so das man gern eine Schlange von Karossen hinter einem Traktor tuckeln sieht, während alle auf die Überholpfeile auf der Strasse warten. Geht alles, wenn man Zeit und Nerven dabei hat.
Jedenfalls sind wir heute Bundes- und Landstrassen gefahren, was sich lohnt, denn das Medoc-Gebiet hat optisch wie kulinarisch einiges zu bieten.
(nämlich Wein, überall.)
Man passiert ein Weingut nach dem anderen, und falls wer mal so richtig Bedarf nach gutem Rotwein, Antiquitäten und gigantischen Hallen gefüllt mit Gartenmöbeln hat, der sollte dorthin fahren. Viel mehr würde ich dort allerdings nicht erwarten.
(Ganz Medoc in Technicolor)
Wenn man meint, man hätte Zeit, man könnte die Landstrasse nehmen, dann kann es einem schnell passieren, dass man in sengender Mittagshitze die schnurgeraden Landstrassen der Cote D’Argent entlang geführt wird, sich wie in den Staaten fühlt, weil links und rechts der Strasse nichts als in der Mittagssonne flirrendes Getreide, Mais und Gemüse wachsen, und riesige Greifvögel mit zappelnden Schlangen im Schnabel fliegen auf Augenhöhe an Auto vorbei. Tach zusammen.
Ich hatte die Hände permanent an der Wasserflasche und den Blick hitzig auf die Benzinanzeige geheftet, welche bedrohlich im roten Bereich vor sich hindümpelte, und zwar bis Mimizan. Dort angekommen Dramen der Schlafplatzsuche und Pommes geschmeckt in Alt-Öl gebacken. Um 18h00 waren wir am Ende (so oder so) verschwitzte, unterzuckerte und mächtig stolze Schlüsselbesitzer eines Hauses für eine ganze Woche.
(Von aussen dunkel und die harte Witterung abwehrende Festung, von innen hell und weich, so war Haus.)
Zwei Schlafzimmer, Holzböden, zwei Etagen, herrliche Betten, Omo-weiße Bettwäsche, ein riesiger Grill, Terrasse, Balkon, TV, al_les! Und das alles um genau ein Haar nicht, hätte ich eine halbe Stunde zuvor auf dem Campingplatz nicht eine kurze aber knackige Krise wegen maue Ausstattung vs. enorme Preise bekommen.
Das Office de Tourisme vort Ort hatte keine Häuser von Donnerstag bis Donnerstag, da wird nur Samstags besetzt, das Interchalet hatte enorm viel Verständnis und zwei beziehbare Häuser, aber auf der noch falsch eingeschätzten Nordhälfte, wir wollten die ruhige Südhälfte. Auf dem Campingplatz, die Zeit wurde langsam knapp, wollten sie uns erst die Trailer nicht zeigen, nach sehr strenger Entrüstung ging es plötzlich doch und ich schwöre, in dem ersten Trailer lagen die toten Stubenfliegen Centimeterdick vor der Eingangstüre. Im zweiten dann nicht, aber dafür lagen mir imaginäre Stubenfliegen sehr Tot auf der Seele, der Platz fühlte sich nicht richtig an, ich wollte dort keine Woche bleiben. Zurück zu Interchalet, wir hatten noch 15 Minuten bis Feierabend, das erste Haus besichtigt und direkt den Schlüssel in der fest geschlossenen Hand behalten, weil wuow...
Luxus, Haarpackung, eine randvolle Schüssel voll mit Spaghetti und ENDLICH WM gucken können, das wäre mir jede Krise wert gewesen.
(Das Bett, ein Segen nach einer Woche Trailerliegen und Schlafsackknistern, und einer Nacht ohne Schlaf.)
Heute Nacht also endlich ein richtiges Bett unter mir und ein richtig frisches Laken über mir, und der Atlantik laut tosend um die Ecke. Wenn nur die Nordseite ruhig bleibt, es ist kurz nach 21h00, die Surfer-Discos haben noch nicht geöffnet.
Ein PS aus der Bettwolke heraus: Auch wenn das Haus Deko-Wahnsinnigen gehört, die scheinbar frei nach dem Leitsatz „Ein freier Centimeter ohne Boot/Leuchtturm/Fisch-Attrappe darauf ist ein verlorener Centimeter“ agieren, ich kann die Schwaben verstehen: Es ist schön, in einem Haus zu sein!
(Sie sammelten ein Leben lang in Deko-Geschäften und schufen dies, einen eigenen Dekoladen. Verwackelt weil Ehrfürchitg.)
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Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Sonntag, 13. August 2006
Das Positive zuerst, weil muss ja: Ich dufte immer noch nach Sonne!
Aus der Reihe (die sich hoffentlich nicht einnistet), "was am Wochenende mal wieder mächtig in die Binsen ging" dann heute das:
Ich (9h10) beim Frühstück: Hach, ich bin dermassen Unternehmungslustig, das liegt sicher an mehr als sechs Stunden Schlaf.
Er: Wir können später in die Niederlande fahren, in das Naturschutzgebiet und ...
Ich: ... und mal wieder so richtig lange am Stück laufen, klasse!
Er: Aber erst die Arbeit, dann der Spass. Gegen Mittag?
Ich: Gegen Mittag!
Gegen Mittag dann:
Er (13h55): SCHEISSE!
Ich: wasnlos?
Auto: *Brems*
Ich sags mal so: Wir sind gerade drauf, auf die Autobahn, herrliches Wetter, und die letzte Ausfahrt ein paar Meter hinter uns im Rücken, da schließen wir auf ein Stauende auf.
Die nächsten 2,5 Stunden wurden eine Geduldsprobe für ihn, für mich, für sämtliche Blasen, Nerven, Eltern von kreischenden Kleinkindern, das alles auf der 5spurigen Autobahn (also 5 spurig weil von Oberärschen mitgenutzter Standstreifen) in der prallen Mittagssonne. Hat man es bis zum Ende durchgehalten ohne zu verdunsten oder die Leber seines Partners im Stresskrach zu grillen, dann sah man auch, warum es etwas länger gedauert hat. Diese fünf Spuren wurden wegen einer Umleitung wegen einer Brückensprengung auf eine 1spurige Ausfahrt geleitet, das gab vielleicht ein großes Hallo.
Statt grüne wie saftige Natur mit literweiser entspannender frischer Waldluft gab es Studien zu Gruppen-wie Einzelverhalten in Stressmomenten, das Einteilen einer Flasche Wasser, Abgase und Hitzewallungen in Auto.
Endlich draussen aus dem Blechwurm, sind wir finster schweigend und bissigster Laune zurück in die Stadt, die für einen Sonntag herrlichst leer wirkte, mitten rein in ein erfrischendes Unwetter ohne Krach.
Heute Nacht bei einem freien Gott mal eben meinen aktuellen karmischen Kontostand ausdrucken lassen, irgendwas stimmt da nicht, irgendwas stimmt da so überhaupt nicht!
(Und Wahnsinn, nächste Woche ist wieder ein Sonntag!)
Aus der Reihe (die sich hoffentlich nicht einnistet), "was am Wochenende mal wieder mächtig in die Binsen ging" dann heute das:
Ich (9h10) beim Frühstück: Hach, ich bin dermassen Unternehmungslustig, das liegt sicher an mehr als sechs Stunden Schlaf.
Er: Wir können später in die Niederlande fahren, in das Naturschutzgebiet und ...
Ich: ... und mal wieder so richtig lange am Stück laufen, klasse!
Er: Aber erst die Arbeit, dann der Spass. Gegen Mittag?
Ich: Gegen Mittag!
Gegen Mittag dann:
Er (13h55): SCHEISSE!
Ich: wasnlos?
Auto: *Brems*
Ich sags mal so: Wir sind gerade drauf, auf die Autobahn, herrliches Wetter, und die letzte Ausfahrt ein paar Meter hinter uns im Rücken, da schließen wir auf ein Stauende auf.
Die nächsten 2,5 Stunden wurden eine Geduldsprobe für ihn, für mich, für sämtliche Blasen, Nerven, Eltern von kreischenden Kleinkindern, das alles auf der 5spurigen Autobahn (also 5 spurig weil von Oberärschen mitgenutzter Standstreifen) in der prallen Mittagssonne. Hat man es bis zum Ende durchgehalten ohne zu verdunsten oder die Leber seines Partners im Stresskrach zu grillen, dann sah man auch, warum es etwas länger gedauert hat. Diese fünf Spuren wurden wegen einer Umleitung wegen einer Brückensprengung auf eine 1spurige Ausfahrt geleitet, das gab vielleicht ein großes Hallo.
Statt grüne wie saftige Natur mit literweiser entspannender frischer Waldluft gab es Studien zu Gruppen-wie Einzelverhalten in Stressmomenten, das Einteilen einer Flasche Wasser, Abgase und Hitzewallungen in Auto.
Endlich draussen aus dem Blechwurm, sind wir finster schweigend und bissigster Laune zurück in die Stadt, die für einen Sonntag herrlichst leer wirkte, mitten rein in ein erfrischendes Unwetter ohne Krach.
Heute Nacht bei einem freien Gott mal eben meinen aktuellen karmischen Kontostand ausdrucken lassen, irgendwas stimmt da nicht, irgendwas stimmt da so überhaupt nicht!
(Und Wahnsinn, nächste Woche ist wieder ein Sonntag!)
blogsinn.(achtung, natürlich was mit katzen)
letzte sonnenwärme ausserhäuslich nutzend: luna und tin-tin.
Samstag, 12. August 2006
Fernweh, doll.
(Büsumer Krabben, wow!)
(Büsumer Krabben, wow!)
Freitag, 11. August 2006
Völlig ermattet von zu viel Innenstadt und zwei prallvolle superrecycle-Papiertüten später liege ich mit einer frisch geschossenen dunkelgrünen Schlammmasse (sind drei m's hier recht am Platze?) von LUSH auf dem Bett, die Augen fest geschlossen und versuche Entspannung. Wie ein greller Blitz die Türglocke, DINGDONG, ich denke, neee, bitte ...
und dann von unten "Pääääckchäään", und ich SHIT, fass mir vor lauter Schreck an die schlammige Nase, stolper aus dem Bett und bremse vor der Tür ab...
Bruchstücke von Sekunden des zerissenen Haderns, die olle Baumwollhose schlabbert anschmiegsam wie ein Duschvorhang um meinen halbblind wankenden Körper, und auch das Shirt kann ich in der kurzen Zeitspanne nicht wirklich austauschen.
Guter Rat zu Höchstpreisen, lass ich ihn stehen und rette meinen eh schon fragwürdigen Ruf bei Paketbringern, oder steh ich das geraden Rückens durch und mach einfach auf?
"Moment, ich, äh, ich komm." brülle ich aus rosa Kehle zurück, und ernte Stille.
Bevor Mann mit Päckchen wieder davon eilt, handel ich ganz Weibchen, ich kann mir doch keine Überraschung durch die Lappen gehen lassen, und reisse die Tür auf...
Und ich sag noch "Klar, grad wo ich die Maske im Gesicht hab!" und er starrt diskret auf die Kacheln im Flur, vorbei an meinem zartrosa "Swallow" Schlafshirt, welches mal eine lustige Geburtstagsüberraschung sein sollte.
"Unterschreiben?"
"Hier" sagt er, reisst den Blick von den Kacheln auf seinen Elektroblock und heftet ihn dann fest auf meine grünschlammige Hand, und während ich seinen Stift mit teurer LUSH-Maske einsaue denke ich ganz Themenfest, dass das rechte Händchen das GUTE Händchen ist, und dass mein gutes Händchen grad ziemlich gut zum Rest passt.
Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt, es ist ein Amazon von meiner Wishlist.
Mein herzlicher wie grünschlammiger Dank rauscht nach Minze duftend rüber zu Screwtapes!
und dann von unten "Pääääckchäään", und ich SHIT, fass mir vor lauter Schreck an die schlammige Nase, stolper aus dem Bett und bremse vor der Tür ab...
Bruchstücke von Sekunden des zerissenen Haderns, die olle Baumwollhose schlabbert anschmiegsam wie ein Duschvorhang um meinen halbblind wankenden Körper, und auch das Shirt kann ich in der kurzen Zeitspanne nicht wirklich austauschen.
Guter Rat zu Höchstpreisen, lass ich ihn stehen und rette meinen eh schon fragwürdigen Ruf bei Paketbringern, oder steh ich das geraden Rückens durch und mach einfach auf?
"Moment, ich, äh, ich komm." brülle ich aus rosa Kehle zurück, und ernte Stille.
Bevor Mann mit Päckchen wieder davon eilt, handel ich ganz Weibchen, ich kann mir doch keine Überraschung durch die Lappen gehen lassen, und reisse die Tür auf...
Und ich sag noch "Klar, grad wo ich die Maske im Gesicht hab!" und er starrt diskret auf die Kacheln im Flur, vorbei an meinem zartrosa "Swallow" Schlafshirt, welches mal eine lustige Geburtstagsüberraschung sein sollte.
"Unterschreiben?"
"Hier" sagt er, reisst den Blick von den Kacheln auf seinen Elektroblock und heftet ihn dann fest auf meine grünschlammige Hand, und während ich seinen Stift mit teurer LUSH-Maske einsaue denke ich ganz Themenfest, dass das rechte Händchen das GUTE Händchen ist, und dass mein gutes Händchen grad ziemlich gut zum Rest passt.
Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt, es ist ein Amazon von meiner Wishlist.
Mein herzlicher wie grünschlammiger Dank rauscht nach Minze duftend rüber zu Screwtapes!
(ich weiß, nicht neu, aber so herrlich detailverliebt mit dem phantastischen jack black.)
"ich mach alles selbst."
Sich selber verarschen zu können finde ich eine der perfektesten Einrichtungen in der menschlichen Natur.
(Über sich selbst lachen können folgt direkt auf dem Fusse, auch wenn beide nichts miteinander zu tun haben.)
(Über sich selbst lachen können folgt direkt auf dem Fusse, auch wenn beide nichts miteinander zu tun haben.)
*rrring*
Lu: Hallo Doc, ich hab nur ne kurze Frage. Sie haben mir doch gestern Abend dieses Betäubungsmittel in zig Stellen meiner total verspannten Wirbelsäulenmuskulatur gespritzt. Kann ich heute zum Sport?
Er: Wie geht es Dir denn heute?
Lu: Na ja, tut alles weh. Die Erstverschlimmerung, denke ich.
Er: Und wieso willst Du dann zum Sport?
Lu: --- (ähm)
Lu: Hallo Doc, ich hab nur ne kurze Frage. Sie haben mir doch gestern Abend dieses Betäubungsmittel in zig Stellen meiner total verspannten Wirbelsäulenmuskulatur gespritzt. Kann ich heute zum Sport?
Er: Wie geht es Dir denn heute?
Lu: Na ja, tut alles weh. Die Erstverschlimmerung, denke ich.
Er: Und wieso willst Du dann zum Sport?
Lu: --- (ähm)
Letzter, großartiger Gedanke gestern Nacht vor dem Einschlafen ging so:
"Geht doch alle kacken!"
Letzter, fragwürdiger Gedanke im Traum, vor dem Aufwachen dann:
"Im nächsten Leben werd ich Domina."
(Gegengift gegen Giftgedanken: den freien Vormittag dafür ausgeben um in die Stadt zu fahren und einen 40Euro-Geburtstags-Gutschein bei LUSH zu verballern. Yezz!)
"Geht doch alle kacken!"
Letzter, fragwürdiger Gedanke im Traum, vor dem Aufwachen dann:
"Im nächsten Leben werd ich Domina."
(Gegengift gegen Giftgedanken: den freien Vormittag dafür ausgeben um in die Stadt zu fahren und einen 40Euro-Geburtstags-Gutschein bei LUSH zu verballern. Yezz!)
Donnerstag, 10. August 2006
"er hat ihre augen"
Apropos Meer und der Frieden, den man dort finden kann:
Das Mittelmeer hat vor der Libanesischen Küste die schwerste Ölkatastrophe seit/Dank Mensch mit Bomben. 90 Centimeter Ölschlick in den Hafenbecken, die Strände Massengrab für Meereseinwohner. Hier steht mehr, und Greenpeace sagt das
und der WWF dies, und ich sage Scheisse.
Reicht noch nicht?
Dann halt London und die verhinderten Terroranschläge.
Höchste Terrorwarnstufe.
Das Mittelmeer hat vor der Libanesischen Küste die schwerste Ölkatastrophe seit/Dank Mensch mit Bomben. 90 Centimeter Ölschlick in den Hafenbecken, die Strände Massengrab für Meereseinwohner. Hier steht mehr, und Greenpeace sagt das
und der WWF dies, und ich sage Scheisse.
Reicht noch nicht?
Dann halt London und die verhinderten Terroranschläge.
Höchste Terrorwarnstufe.
Der Tag ist wie ein alter Kanten Brot, und ich weiß um die Chemie der Dinge. Kaum angefangen möchte ich ihn beenden, und zwar an seinem Ausgangspunkt, im Bett.
Ich nehme mir vor, ich bleibe heut drin, im Plümo, Auszeit um ein paar Stunden und so lange, bis die Arbeit ruft.
Da liege ich dann, das Buch fest im Griff, der Kaffee schon ausgekühlt weil über eine Stunde am leben. Ich liege und mir kommen Dinge in den Sinn, Dinge, die ich machen müsste. Schon ist ein Bein draussen, aus der Bettwelt, der Bettsocken hängt auf halb acht vom Bein, trist sieht er aus, wie er da so hängt. Ich fühle mich wie Oma Lisbeth und gehe staubsaugen, den Wald fegen. Hätte sie auch so gesagt.
Im Traum, letzte Nacht, da sagte mir ein Mann, so ein Junggebliebener Mittvierziger, ich solle mal was aus mir machen.
Verdossen gucke ich auf meine beiden, laffen Socken und denke an den Arzt, der vorgestern meinte, er würde mir Strümpfe aufschreiben, nicht die halterlosen, sondern die Hose, nach Maß, die könne man auch in schwarz verordnen.
Was aus mir machen. Im Traum entgegnete ich erstaunt, dass ich doch keine graue Maus sei, ich wär schließlich mal wild gewesen, eine Rebellin vor dem Herrn, und handzahm sei ich immer noch nicht, Pferde und VW-Busse könne man mit mir stehlen und wie um das tussig zu unterstreichen, zeigte ich ihm meine dunkelrot pedikürten Füsse, reckte die Zehen auseinander mit Füssen hoch in der Luft, und fragte, ob es an meinen Haaren läge, ob ich meine Haare vielleicht wieder kurz
machen sollte? Es heisst, das wirkt frech und frisch, und das passte mir immer noch besser als „etwas aus mir machen“.
Wie einfältig, alles beim Wort zu nehmen, gerade in Vollmondnächten.
Als ich aufwachte, lagen meine Bettsocken neben mir auf dem Holzboden, M. schlief tief und fest und ich hatte Lust auf eine Scheibe Fleischwurst mit tschechischem Senf, dick vom Kranz geschnitten.
Vollmond, dachte ich, hoffentlich. Du wirst keine, so bist du nicht.
Ich schaltete im Kopf um, Notprogramm, zielgerichteter Traum mit guter Ausleuchtung und französischer Musik. Mein Lieblingsfilm ...
Ich wache auf, in guten, kühlen Leinen und rieche das Salz in der Luft kaum noch, und oben, über dem Haus, da ziehen schnell und leise dicke Wolkenfelder ins Land. Flut, das Wasser kommt zurück und die Boote. Die Möwen schreien, für mich im Bett unsichtbar, aber unverzichtbar da. An dem Bein, welches als erstes den Weg hinaus findet, hängt mein alter, warmer Bettsocken.
Im schlafshirt vors Haus, schlafwarm im Wind stehen. Die Sonne hat noch Kraft, rufe ich ins Haus. Mit diesem Gedanken und einen Blick in den Garten ist der Tag dann klar.
Der sommer ist am Ende, alles andere hat zu warten. Die Früchte, das Gemüse, alles muss rein. Heute wird eingekocht, bei offenen Fenstern.
Im Hintergrund nur Möwen, Möwen und die Musik aus dem Nebenraum, im Vordergrund schlafende Fellchen im sandigen Gras.
Ich nehme mir vor, ich bleibe heut drin, im Plümo, Auszeit um ein paar Stunden und so lange, bis die Arbeit ruft.
Da liege ich dann, das Buch fest im Griff, der Kaffee schon ausgekühlt weil über eine Stunde am leben. Ich liege und mir kommen Dinge in den Sinn, Dinge, die ich machen müsste. Schon ist ein Bein draussen, aus der Bettwelt, der Bettsocken hängt auf halb acht vom Bein, trist sieht er aus, wie er da so hängt. Ich fühle mich wie Oma Lisbeth und gehe staubsaugen, den Wald fegen. Hätte sie auch so gesagt.
Im Traum, letzte Nacht, da sagte mir ein Mann, so ein Junggebliebener Mittvierziger, ich solle mal was aus mir machen.
Verdossen gucke ich auf meine beiden, laffen Socken und denke an den Arzt, der vorgestern meinte, er würde mir Strümpfe aufschreiben, nicht die halterlosen, sondern die Hose, nach Maß, die könne man auch in schwarz verordnen.
Was aus mir machen. Im Traum entgegnete ich erstaunt, dass ich doch keine graue Maus sei, ich wär schließlich mal wild gewesen, eine Rebellin vor dem Herrn, und handzahm sei ich immer noch nicht, Pferde und VW-Busse könne man mit mir stehlen und wie um das tussig zu unterstreichen, zeigte ich ihm meine dunkelrot pedikürten Füsse, reckte die Zehen auseinander mit Füssen hoch in der Luft, und fragte, ob es an meinen Haaren läge, ob ich meine Haare vielleicht wieder kurz
machen sollte? Es heisst, das wirkt frech und frisch, und das passte mir immer noch besser als „etwas aus mir machen“.
Wie einfältig, alles beim Wort zu nehmen, gerade in Vollmondnächten.
Als ich aufwachte, lagen meine Bettsocken neben mir auf dem Holzboden, M. schlief tief und fest und ich hatte Lust auf eine Scheibe Fleischwurst mit tschechischem Senf, dick vom Kranz geschnitten.
Vollmond, dachte ich, hoffentlich. Du wirst keine, so bist du nicht.
Ich schaltete im Kopf um, Notprogramm, zielgerichteter Traum mit guter Ausleuchtung und französischer Musik. Mein Lieblingsfilm ...
Ich wache auf, in guten, kühlen Leinen und rieche das Salz in der Luft kaum noch, und oben, über dem Haus, da ziehen schnell und leise dicke Wolkenfelder ins Land. Flut, das Wasser kommt zurück und die Boote. Die Möwen schreien, für mich im Bett unsichtbar, aber unverzichtbar da. An dem Bein, welches als erstes den Weg hinaus findet, hängt mein alter, warmer Bettsocken.
Im schlafshirt vors Haus, schlafwarm im Wind stehen. Die Sonne hat noch Kraft, rufe ich ins Haus. Mit diesem Gedanken und einen Blick in den Garten ist der Tag dann klar.
Der sommer ist am Ende, alles andere hat zu warten. Die Früchte, das Gemüse, alles muss rein. Heute wird eingekocht, bei offenen Fenstern.
Im Hintergrund nur Möwen, Möwen und die Musik aus dem Nebenraum, im Vordergrund schlafende Fellchen im sandigen Gras.
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