Donnerstag, 29. Juni 2006


stadtsommer ist kein ersatz.
heisser beton auf heissem teer, bedeckte körper die lieber nackt wären, keine natürlichen wasserquellen die leicht und natürlich aufsuchbar und nutzbar wären und generell zu viel eis mit farbstoffen.
ich will mein meer zurück, salzkristalle auf dem bauch zählen, durch die laute brandung immer "hä?" fragen und mittags zum käse die flasche rosé aus dem kühlschrank holen, die beschlagenen stellen mit den fingern abreiben und damit den puls kühlen.


Donnerstag, 29. Juni 2006

kurz bevor die sonne in den horizont plumpst

eilig in die mac'schen tasten des fremdrechners getippt, gedanken wie depressionen sind ja so schnell weg, man muss die gunst der stunde nutzen, schnell schreiben, schnell schnell, bevor alle banshees mit der dämmerung zum horizont rennen und einfach verschwinden.
die - moment, wann bin ich heute morgen aufgestanden? halb sieben? gut - -nein, nix gut, wann geh ich ins bett? bei meiner laune gleich, sobald es sich schickt, also sobald es dunkel ist, so gegen elf- - okay, halb sieben am morgen bis elf am abend sind dann summa sumarum 16 und eine halbe stunde ---
die 16einhalb stunden depression noch frisch zwischen den fingern verrinend wollte ich eigentlich nur schreiben, was einem diese versüssen kann.
mir in diesem heutigen falle, fussball- wie männerfrei, der film "bella martha". ein leiser film der sich um tod, kochen, liebe und basilikum dreht, und in dem ein mann in einer küche dean martin genau so versteht wie ich es tue, meist ebenfalls in küche oder badewanne, der hat mich zwei stunden abgelenkt, am elend gehindert, ich hab sogar die chips und das bier vergessen, die ich trotz fussballfrei vernichtend in mich und meine bald anschwellenden hüften investieren wollte. zu nix bin ich gekommen, aber wenn ich jetzt gehe, also durch die wohnung und durchs bad und ins bett, dann wird dean martin dazu singen.

( was einen übrigens ebenfalls noch akut wattig-weich machen kann, ist das kleinste weib-fellchen, das beim filmgucken quer über meinen bauch seine zelte aufgeschlagen hat. gerade als liebe mit ins spiel und kräuter in die pasta kam, da sank es bein um pfote nachgebend in sich zusammen, machte einen entspannten kringel und schnarchte ganz leise und zufrieden in mein shirt. tief seufzend und mächtig liebend atmete ich nur flach und nahm mir ein beispiel.)


Dienstag, 27. Juni 2006

quasi interna, bitte weitersagen.

stammtischankündigung für den 30. könnt ihr getrost in die tonne knüttern, da ist 4tel-finale. da stammtischt man nicht.

näheres und neueres wenn ich meine laptop-schnappe inkl. AL_LER daten wieder zurück habe.

getrost,

eure lu.


ich bin nicht deutschland, aber ich bin zurück.

ich bin also tatsächlich zurück.
ich habe ein reisetagebuch geführt.
mein laptop ist laut aussage des techniksachbearbeiters, der einen nachnamen wie ein berühmter sklave aus einer berühmten inselgeschichte mit hang zu bärten und männerfreundschaften trägt, noch um die ein bis zwei wöchelchen in kur, mein aufstöhnen rückwärts, durch das mobile phonetisch sehr verstärkt auch als boa-constrictor-stöhnen zu deuten, hängt meinem gesprächspartner und botschaften hiob überbringer sicher noch zart am amboss fest.
egal. ich hab zu putzen und einen job zu regeln, ich hab echte atlantikbräune und gefühlt ein weltmeer weggegrillt und mit zitrone übergossen.

deutschland ist grimmig und hektisch, stinkend und streng, und das obwohl alle so hübsche fähnchen herzeigen.

man merkt sofort, das man wieder im lande ist, man konnte die ausfahrt kaum verpassen.


Donnerstag, 8. Juni 2006

en vacances.





Jonathan?

Maam?

Einmal die Küste runter bitte.

Avec plaisir Madame.


Mittwoch, 7. Juni 2006

über Herstellerangaben und Sexentzug unter 7 Grad C.

Und das noch alles vor dem Urlaub.
Mal eben meine sehr geduldig ferngesteurte ( ein Jahr Sonnenschein auf Dortmund )Backup Defloration (er: "da müssen wir jetzt durch" ) durch bockende Laptop-Schnappe boikottiert sehen ("mit einer für den mac formatierten platte mach ichs nich, pfth"), was meinen sehr straffen Zeitplan aufwendig umwirbelt und neu gestaltet, dann immer noch keine frischen Flipflops besitzen (ich: "Heute geh ich in die Stadt"), dafür einen brandneuen Schlafsack ("Hurra"), der mich durch die klitschnassen Nächte auf Atlantik-Inseln bringen soll/wird.
Und während der so auf der Leine vor sich hin lüftet, les’ ich mir doch mal eben seinen Beipackzettel durch …



D Im Risikobereich ist mit starkem Kälteempfinden zu rechnen. Es besteht das Risiko von Gesundheitsschäden durch Hypothermie (Unterkühlung).


Hm. Der war runtergesetzt in der Apotheke der Abenteurerzubehörläden, ich hoffe, das rächt sich nicht. Was steht denn da noch …

TEMPERATURANGABEN:

C-omfort: Untere Grenze des Komfortbereichs (haha) , bis zu der sich ein Benutzer (wie viele auch sonst?) eines Schlafsackes in entspannter Körperhaltung (ich finde die Mumienstellung eher unkomfortabel, aber gut…), z.B. auf dem Rücken liegend (tote Käferhaltung als Schnarchgarant) , mit seinem gesamten Körper im thermischen Gleichgewicht befindet (was dann auch das einzige Gleichgewicht sein könnte) und gerade noch nicht friert ("gerade noch nicht" ist ja auch mehr so schwammig oder von einer Frau beschrieben) . Bezogen auf eine Standard-Frau unter genormten Einsatzbedingungen. ( BITTE???)
((wobei sich mir jetzt die Frage aufdrängt, wie viel Standard ich bin ))


L-imit: Untere Temperaturgrenze (ich will das nicht hören) , bei der sich ein Benutzer eines Schlafsackes in zusammengerollter Körperhaltung (sterbender Mensch-Haltung) mit seinem gesamten Körper im thermischen Gleichgewicht befindet (mehr hat er ja nun auch nicht mehr, in seinen letzten Stunden in der Pampa) und gerade noch nicht friert (schon wieder dieses „gerade noch nicht“... „sie sind gerade noch nicht tot, nur so ein bißchen angedotzt“) . Bezogen auf einen Standard-Mann unter genormten Einsatzbedingungen. (wo die Standard-Frau schon längst zum ewigen Eis übergegangen ist, liegt der Standard-Mann gerade mal in der zusammengerollten Haltung, von wegen.)

Wie dem auch sein, ich hab hartes Geschütz aufgefahren ("Sex gibt’s nur hinter von Menschenhand gezogenen Mauern") und nehme meine Schmusedecke mit (die auf dem Herstellerschild mit "Nacktschläferdecke" angegeben wurde, ha) . Und jetzt geh ich Schuhe und eine kompatible Festplatte jagen.
Noch zwei Tage.


Dienstag, 6. Juni 2006

meine apothekerin, telefonisch.

sie: "Brauchst Du sonst noch was, oder nur den Tee für den Kater?"
ich: "Hm, ich überlege gerade, auf welchem Stand die Urlaubsapotheke ist. Iberogast ist fast alle, aber sonst..."
sie: "...brauchst Du ja eh nix, bei Deiner Roßnatur."
ich: "...aber ich reise mit Mann."
sie: "Ok, ich stell Dir mal was zusammen. Pflaster, Durchfall-,Mücken-,allergie-,Bauch-und Gliederschmerzenmittel, Pflaster in allen Größen MIT lustigen Motiven, Zeckenzange, Fiebertabletten, Desinfektionsmittel und Kondome."
ich: *gacker*
sie: bis später dann.


zwischen

bügeln, backup und blitzbestellung-
(passt immer noch ein blogeintrag).
noch drei tage.

rückenwind | © Lu um 12:39h | keine meldung | meldung machen?


Die richtige Bikiniauswahl bei siebzehn Grad Wohnungstemperatur.

rückenwind | © Lu um 11:21h | keine meldung | meldung machen?

über wartende milben und flirtende wirte.

"Da fasste sich die Zecke ein Herz."

(phantastische Doku mit einem in Rowohlt-Timbre vorgetragenen Gut-Text. Glücksbote. Wird wiederholt.)

hafen-kultur | © Lu um 10:30h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 4. Juni 2006

hugh laurie - dr. house casting



lektionen in demut.

"Lu, saug doch mal Deine Tastatur ab, vielleicht geht dann ja wieder alles."

Dieser Satz hatte bei mir nur eine Chance, weil ich eh kurz vor dem Gau stehe, da singt man auch bei Vollmond an einer kuscheligen Friedhofsmauer weibliche Kröten an oder die Beatles an Pfingsten rückwärts.

Seit letzter Woche erarbeite ich mir jede Mail und jeden Text mit erheblicher Mühe, weil mir 5 Tasten mit insgesamt zwölf Zeichen fehlen, und würde ich hier nicht mit C&P arbeiten, dann sähe es mehr so so aus:
ch wär ds schön, hätt ich nur die und ds usrufezeichen zurück, und ds psilon, ds brucht mn uch öfter ls mn denkt, und wenn mn ml so richtig mit Stzzeichen uf die Kcke huen will, dnn fehlt ds usrufezeichen gnz rg, von den spitzen Klmmern in HTML ml gnz zu schweigen ... etc.
Wo war ich? Staubsaugen, stimmt.
Jedenfalls hätte das alles keine Wirkung auf mich, wäre da nicht mein schlechtes Gewissen, weil ich mit Laptop UND Fellchen lebe, und eins von beiden haart grad vierfach, weil der Sommer unter Umständen kommt, und da muss man als Fellchen nun mal kräftig fellen, sonst bringt das ja alles nichts.
Und vorhin dann, als der Mitbewohner gerade mit hängenden Schultern und extrem komplizierten Männerzahnschmerzen Richtung Notzahnarztpraxis fuhr, und ich so ganz weiblich bei mir dachte "nutz ich die Zeit, räum ich flugs auf", da kam mir oben zitierter Satz wieder in den Sinn. Gedacht, getan, und so zielte ich kurz darauf mit 2000 Watt Saugstärke auf die Tastatur, und freute ich mich noch, als Familienpackungsgroße Katzenhaarformationen ins Saugerall flogen, in meinen Ohren leise schreiend, bis ... ja, bis die N-Taste erst mit einem leisen "klack" den Halt verlor, um dann mit einem besonders lauten Schrei (nämlich meinem) in die tiefe Schwärze des Staubsaugerrohrs zu entschwinden.
Minuten später sass ich, zu allem bereit, mit einem zerlegten Staubsauger und Werkzeug operationsbereit auf dem Fussboden.
Zuallererst den Staubsaugerbeutel durchkämmen, wobei das wörtlich zu nehmen ist. Negativ.
Schwester, den Kreuzdreher bitte.

Nachdem ich mit zwischen den Zähnen eingeklemmter Zungenspitze und Eastwood-Blick sämtliche Schrauben aus ihren Fassungen gedreht, zig Drahtschlingen durchs Rohr und um die 800 saftigen Flüche hinterhergejagt hatte, hatte ich Husten, eine neue Weihe nötig und Durst, nur die N-Taste, die hatte ich nicht ( und das neulich weggesaugte etwas aus meiner Schmuckschachtel im Bad, das blieb ebenfalls verschwunden ).
Noch mal zurück in die Mülltonne, in die ich den kompletten Haar-Staub-Berg mittlerweile entsorgt hatte, und nun wurde es richtig lecker, gab es gestern doch gegrillte Calmar- und Lachssteaks mit Salat, und blieben da doch viele gedotzte Knoblauchecken, Zwiebelschalen und Fischreste übrig, die nun eine streng riechende Ehe mit dem Haarstaub von heute Morgen eingingen. Mir wars egal, ich wollte nicht noch einen Buchstaben verlieren, alle Mann an Bord, jetzt wird gekämpft.

Gerade als M. betäubt und heldenhaft mit getöteter Wurzel vom Notarzt kommend die Wohnung betrat, wurde ich, streng riechend und stumm-eisern kopfüber im Müll grabend fündig, und hielt stolz eine stinkende N-Taste mit Lachsgräten vereint zwischen den klebrigen Fingern.
War der Schlingel also doch in einer Fellknolle versteckt.
Egal, für die Zukunft weiß ich nun, dass der Staubsauger insgesamt in 24 Einzelteile zerlegbar ist, und das die Tasten beim absaugen bitte vorher anzuschnallen sind. 2000 Watt halt.
Das N funktioniert wieder super, die anderen immer noch nicht, aber es ist ein gutes Gefühl, auch mal hinter den Regalen und dem Z durchgesaugt zu haben.