Dienstag, 30. Mai 2006

order#03.06

Jonathan, würdest Du bitte aufhören, mich die ganze Zeit anzustarren?

Maam, Sie wirken sehr grellig, mit Verlaub.

Wirklich so schlimm, Jonathan?

Jep.

...

Maam?

Jonathan?

Ich denke, es ist Zeit für ihr Shirt, ich werde es eben für Sie aufbügeln.

Wie Du meinst. Würdest Du mir direkt einen Topf Landliebe-Eis Schoko, einen Plastiklöffel und einen freien Nachmittag mitbringen, bitte ? Und ... Jonathan?

Maam?

Du bist ein Herz von einem eingebildeten Butler.

Ich weiß, ich weiß.


reminder, 22hzehn rtl



Dr. House


Montag, 29. Mai 2006


Dann endlich, den Kopf nach unten halten, tief in das Becken hinein, Wasser rauscht klar und kalt in den Abfluss hinunter, mit ihm Mascara, Mangoseife und die Anstrengung des Nachmittages. Die Seife brennt, ich kneife die Augen fest zusammen, greife blind ins Handtuch und rubbel mein Gesicht trocken.
Ein zufriedenes, rosig sauber gescheuertes Gesicht, welches die Augen öffnet und bemerkt, dass es sich mit der Unterhose des Mitbewohners abgetrocknet hat, die er lax über das Handtuch gehangen und vergessen hat, am Morgen wohl.

(Rubrik: Leben mit den anderen)


fünf vor zwölf.

Sie schwitzte zunehmend, beim Kurs im Gym, trug zu viel grauen T-Shirt-Stoff, der leider kein atmender Funktionsstoff war und sich ganz gemäß seiner Baumwollnatur nach und nach dunkel und nass färbte.
Am Ende der Stunde hatte sie dunkelgraue Seen im Schritt, tiefgraue O's unter den Armen und zwei nasse U's unter den Brüsten.
Auf dem Shirt prangte frontal eine knallrote Erdbeere, darunter in großen Lettern "Taste me…".

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Dieses eine ganz elendige Ding, welches sich gefühlt seit Wochen an mir festhält, meine Beine umschlingt und sich von meinen Gedanken nährt, dem schenke ich heute eine Taufe.
Ich lasse ihm eine Sektflasche an den Schädel rasen und taufe ihn auf den passenden wie schönen Namen "Störung".
Jetzt, wo das Kind einen Namen hat, kann ich es abstillen, verhungern lassen und auf dem nächsten Grünstreifen begraben.
War Scheisse mit Dir, komm nie wieder.

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Bester SPAM-Betreff heute :
"mobile Bumsbude auf dem Parkplatz" von blhzxylvai, Danke.

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"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."

Es war nächtliche Stille, die da zersungen wurde. Lautes Gröhlen, ich zählte drei Kehlen denen dieses Lied entfiel. Auf gehörter gleicher Höhe mit Schlafzimmer und Bett meinte ich zu wissen, wer die drei guten Deutschen denn sein könnten,
die Textsicher und laut durchs Viertel zogen. Einer hieß Sascha, falls es was bringt. Am Ende der Strasse ist ein kleiner Kiosk, direkt neben einem der unzähligen türkischen Kulturvereine hier im Viertel, und vor diesem Büdchen stehen immer die gleichen drei Haarlosen und eine formlose Alkoholikerin mit immer gleichem zehn-Centimeter-Ansatz zwischen dem was sie steuert und dem künstlichen Arierstatus der Marke Poly. Offensichtlich ist sie dunkelbrünett, aber das kann man ja kaschieren.

"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus."

Es hat keinen interessiert. Kein Fenster ging auf, keine Flasche flog, keiner mokierte sich. Sie zogen singend durch die nächtliche Stille, verschwanden leiser werdend um eine entfernt gelegene Ecke und waren eine kleine Gruppe von vielen, die in den letzten Wochen im Schutz der Dunkelheit und dem tiefen Schlaf der Angesprochenen kurz ihre Brust aufblähten und sich ganz wichtig fühlten.

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"Isch happ Rücken un isch happ Kreislauf. Weisse Bescheid."

( Horst Schlemmer)


Samstag, 27. Mai 2006

2. stammtischdings.



und als ich ins bett kroch und dabei der regen auf die strasse prasselte, da freute ich mich über den abgeklungenen blogsdorfekel der vergangenen woche, machte noch ein letztes ungewohntes bier-bäuerchen und klopfte mir auf die linke schulter für idee und ausführung ( ich sag nur köln, die sitzen schon in den startlöchern, und zack, 2008 treffen die sich dann auch alle mal.) des düsseldorfer stammtischdings, ort und pfuhl der geistigen befruchtung (karaoke vortesten) und ruhebasis für erhitzte gemüter (noch vier bier. bitte). ausserdem hatte ich endlich mal zeit, mit dem dahlmann in ruhe katzenbilder auf mobil-displays zu gucken (süüüüß).
hach!

hat mir ( und den anderen frauen ) eigentlich gestern wer versprochen, uns endlich einen 1a-befindlichkeits-content-button zu bauen, oder hab ich das geträumt (was ich fast schlimm fände)?

( und noch mal ♥-lichen dank an den einen teil von it&w, der mich so reich mit dem neuen hornby beschenkt hat. das kommt direkt in die urlaubstasche :)


für fünf groschen vom guten hip-hop, bidde.



aus paulsens kiosk mitgenommen.

boots-gelage | © Lu um 14:01h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 26. Mai 2006

das letzte kapitel, der allerletzte schluss

"Wohin?" sagte Pu.
"Egal wohin", sagte Christopher Robin.
Und sie gingen zusammen fort. Aber wohin sie auch gehen und was ihnen auf dem Weg dorthin auch passieren mag: An jenem verzauberten Ort ganz oben in der Mitte des Waldes wird ein kleiner Junge sein, und sein Bär wird bei ihm sein, und die beiden werden spielen.

(A.A. Milne, Pu baut ein Haus)

Harry Rowohlt liest dieses letzte Kapitel wahlweise mit einem dicken Kloß im Hals oder leise weinend. Ich lese es immer mit beidem, und heute für meinen Vater, in welchem Wald auch immer er gerade ist.
Ein Jahr, heute, und die Zeit nahm nicht viel mit.

logbuch | © Lu um 15:08h |

Dienstag, 23. Mai 2006


"Willi und Rosi tun es"


Montag, 22. Mai 2006

interna.

Seele: Scheisse, wo will die denn hin, bei diesen Unwettern? Ich fühl mich nicht gut, ich will befindlich sein, heute ist Montag und es regnet junge Hunde!
Körper: Zum Yoga will sie, und das bei diesem Schietwetter. Heute ist Montag, ich will mich ausruhen nach diesem Wochenende zwischen Hämmern und Dübeln.
Seele: Ach komm, so schlimm wars nun auch wieder nicht. Hat sich doch gelohnt, sieht doch alles direkt viel freundlicher aus, hier.
Körper: Na Du hast gut reden, Du musstest ja nicht die zwei Tage lang schuften, und gestern Abend beim Italiener hast Du dich als erstes im Wein gesuhlt.
Seele: Meine Bestimmung, mein Job.
Körper: Was macht sie denn jetzt? Ohichglaubsnicht, sie nimmt auch noch das Rad. Okay, ich hab zu tun, bis später-
Seele: ZZZzzzzzzzz…

(10 Minuten später)

Körper_Mund: Moin, hier meine Karte.
Servicemitarbeiter Fitnesstempel: Moin Lu. Yoga wird heute aber vertreten.
Körper: Hurra, wir fahren wieder.
Seele: Yieha!
Körper_Mund: Macht nix, eure Trainer sind alle gut.
Körper: Hrmpf.
Seele: Na toll.

(10 Minuten später)

Yoga-Trainerin: So, jetzt öffnen wir langsam wieder die Augen und kommen in die Stellung des hinwegschauenden Hundes.
Körper_Kopf: Okay, fertig machen zum Vollaufen.
Körper_Rücken: Ächz.
Seele: Was ist denn das für Musik heute. Höre ich da Meeresrauschen?
Yoga-Trainerin: … beim Ausatmen in die Liegestütze, beim Einatmen die Kobra, rauf mit dem Gesicht, schaut weit nach oben …
Körper_Augen: … in die Ferne, ja, is klar.
Seele: MEERESRAUSCHEN, es ist in der Tat eine Brandung, wuaaaow!
Körper_Ohren: Wir bestätigen, keine leise Bonnie Tyler sondern wilde Brandung, rhythmisch.
Seele: Hach, jetzt wird mir doch ganz plümerant. Ich glaube, ich werde befindlich!
Körper: Achtung, an alle Betriebssysteme, Seele hat auch Wellengang, macht euch auf alles gefasst, aber macht weiter …
Yoga-Trainerin: … über die Seite die Arme nach oben, der Lotus, wir atmen durch die Nase eiiiin, beim ausatmen das rechte Bein …
Körper_untere Extremitäten: Scheisse, rechts, links, das geht jetzt aber schnell hier, wo ist …
Körper_Hirn: Rechts ist da, wo der Daumen links ist, Liebchen.
Körper_rechtes Bein: Danke, Schatz.
Yoga-Trainerin: …nach hinten, die Hüfte fest gegen den Boden pressen, und haltet die Stellung, spürt die Dehnung …
Seele: Die soll sofort dieses Meeresrauschen abstellen oder ich lass den ganzen Menschen losheulen, ich schwörs.
Körper_Blase: Montagmorgen Check durchgeführt, melde ebenfalls Befindlichkeitsprobleme, wie Seele.
Körper_Augen: Was ist denn jetzt los, wer läßt uns hier volllaufen?
Seele: Ich hab euch gewarnt.
Körper: Ruhe jetzt! WIR HABEN YOGA ZU MACHEN und keine Zeit für Diskussionen. Wer hat eben seinen Montags-Check durch?
Körper_Blase: Ich. Und ich fühl mich heute nicht so. Und das erst recht nicht in dieser doofen Position.
Körper_Hirn: Liebling, diese Asana heisst Parsvakonasana.
Körper_Blase: Danke, jetzt geht’s direkt besser.
Yoga-Trainerin: … immer durch die Nase ein, und beim Ausatmen kommt ihr zurück in die Hundestellung…
Körper_alle: Na endlich.

(30 Minuten später)

Yoga-Trainerin: … und die Augen bitte geschlossen halten, sinkt noch etwas tiefer in den Boden und atmet gleichmäßig und lang ein und aus, ich beginne jetzt mit der Atemführung …
Körper: ZZzzzzzz.
Yoga-Trainerin: …eure Füsse in weichen, warmen Sand, die Atmung ist die Brandung, ihr lasst euch vom Meer atmen,
eiiiiiin ….
Körper_Lunge: ~~~~~~~~~
Yoga-Trainerin: …. und auussss….
Körper_Nase: ~~~~~~~~
Seele: Hach!
Yoga-Trainerin: …durch das Dickicht, Du bist neugierig und gelööööst …
Körper: Zzzzzz
Seele: Hör ich da etwa Vogelgezwitscher? Was ist das… ein verdammter Schwarm Kanarienvögel? Papageien oder was?
Körper_Ohren: Wir bestätigen, es sind Federtiere in Hörweite.
Körper_Augen: Wir halten uns geschlossen wie befohlen.
Seele: Oder sind das Wellensittiche? Sind es?
Körper_Hirn: Schnuffi, das sind Kanarienvögel. Und jetzt entspann Dich, wir haben noch fünf Minuten und die
Atemwege machen auch mit. Es ist schließlich für uns alle.
Yoga-Trainerin: … möchte ich mich bei euch bedanken, kommt gut durch den Tag und bis zum nächsten Mal, wenn ich wieder eine Vertretung habe…
Körper: HUCH! Fertig?
Seele: Jep.
Körper: Alle mal strecken.

(kurz danach auf dem Fahrrad)

Seele: Ach, das tat gut. Aber jetzt wieder ins Bett.
Körper: Könntest Du heute für den Rest des Tages einfach mal den Rand halten? Danke.


huch!

und ich dachte heute morgen so aus dem augenwinkel informiert, GWAR hätten den grandprix eurovision song contest gewonnen.


hamburgs eimer 6.


netzboden | © Lu um 11:32h | keine meldung | meldung machen?


superzellen.


Samstag, 20. Mai 2006

schrankaufbaudialoge.

ich: och, guck mal, das komplette dingsset von giger...
er: ja super, und dann weiß man doch nicht, was man damit machen soll, ausser mit dem anderen krempel ins buchregal zu stellen.
ich, so beim durchblättern: na ja, man ... ololala, das ist aber alles sehr ... vaginal.
er: genau, sience-fiction-mösen, deswegen hab ich das ja gekauft.
ich: -