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Mittwoch, 29. März 2006
achtung, baby.
RR 130/101
RP 78/ min.
RP 78/ min.
wisollisch, wisollisch, wisollisch ?
Lieber Doktor Katze,
Ich habe einen Ohrwurm und bekomm ihn nicht mehr weg.
Schuld ist Ihr Video, welches mich laut schüttelnd hat im Plümo liegen lassen. Danke!
PS : Ich heirate dann doch nicht den Mahoni, auch wenn der nen geilen Nachnamen hat, sondern Dottore Katze. Lu Katze.
Passt eh besser.
( seit drei tagen endlich mal zeit, meine zur erinnerung
offenen mozilla-tabs anzugucken und wegzulesen. )
Ich habe einen Ohrwurm und bekomm ihn nicht mehr weg.
Schuld ist Ihr Video, welches mich laut schüttelnd hat im Plümo liegen lassen. Danke!
PS : Ich heirate dann doch nicht den Mahoni, auch wenn der nen geilen Nachnamen hat, sondern Dottore Katze. Lu Katze.
Passt eh besser.
( seit drei tagen endlich mal zeit, meine zur erinnerung
offenen mozilla-tabs anzugucken und wegzulesen. )
heute am mittag am himmel.
Es war ein schwüler Tag, im Sommer 99. Schwül und bedeckt, und überall am Fluss standen Menschen mit Pappbrillen der gängigen Drogerieläden und Brillenanbieter.
Man sah nicht wirklich viel. Die eigene wie auch die fremde Aufgeregheit verebbte proportional mit dem Erleben, die Corona, die Finsternis, nichts wirklich vergleichbar mit dem tief sitzenden Ur-Instinkt, was eine Sonnenfinsternis früher bedeutete. Unheil, Unglück, Dunkelheit.
Und dann, als es Dunkel wurde, da setzte doch etwas ein. Nicht schwarz, nur unrichtig Dunkel für einen Mittag im Sommer.
Wie die Lemminge standen wir am Ufer des Rheins, Pappe auf die Gesichter drückend, und ich spürte diesen Moment, als die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel, kein Gluckern, kein Lärm. Und im gleichen Moment wurde es kühl, ich bekam eine Gänsehaut unter meinen Sommersachen und hielt still.
Kurz darauf ein lautloses Aufatmen, die Geräusche kamen zurück, die Vögel machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten und Licht und Wärme kamen zurück. Der Tag passte wieder zusammen.
Gut, dass Du mich überredet hast, die Agentur für diese Stunde dicht zu machen, sagte meine damalige Chefin am Abend, als sie ihre Schutzbrille aus Pappe in den Mülleimer warf.
2006 kam uns unendlich weit weg vor, in diesem Sommer.
Man sah nicht wirklich viel. Die eigene wie auch die fremde Aufgeregheit verebbte proportional mit dem Erleben, die Corona, die Finsternis, nichts wirklich vergleichbar mit dem tief sitzenden Ur-Instinkt, was eine Sonnenfinsternis früher bedeutete. Unheil, Unglück, Dunkelheit.
Und dann, als es Dunkel wurde, da setzte doch etwas ein. Nicht schwarz, nur unrichtig Dunkel für einen Mittag im Sommer.
Wie die Lemminge standen wir am Ufer des Rheins, Pappe auf die Gesichter drückend, und ich spürte diesen Moment, als die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel, kein Gluckern, kein Lärm. Und im gleichen Moment wurde es kühl, ich bekam eine Gänsehaut unter meinen Sommersachen und hielt still.
Kurz darauf ein lautloses Aufatmen, die Geräusche kamen zurück, die Vögel machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten und Licht und Wärme kamen zurück. Der Tag passte wieder zusammen.
Gut, dass Du mich überredet hast, die Agentur für diese Stunde dicht zu machen, sagte meine damalige Chefin am Abend, als sie ihre Schutzbrille aus Pappe in den Mülleimer warf.
2006 kam uns unendlich weit weg vor, in diesem Sommer.
toni # 17
Dienstag, 28. März 2006
"Ein Tornado über Hamburg, ein Sturm im eigenen Wasserglas."
Montag, 27. März 2006
kulturelle hilfe erbeten:
Falls mich ein Gott der Technik erhört, der in der Lage ist, folgendes für mich zu tun :
Heute Abend im Radio auf Wdr 3 um 23.05 Uhr die Sendung
Die Kinski Bänder.
Gottes letztes Interview
Von Lorenz Schröter
San Francisco 1991. Ein Journalist sitzt in seinem Hotelzimmer und telefoniert. Mit Klaus Kinski. Interviews mit Hollywoodstars sind nicht einfach. Sie stellen Bedingungen, verlangen Verträge, wollen auf das Titelbild und die Fotos auswählen. Normalerweise organisiert das die Agentin, doch diesmal ist Kinski selbst am Telefon. Und obwohl er nur unter
den oben genannten Bedingungen ein Interview geben will, redet er viel und lang. Über Hundescheiße in Paris, über Rilke, Coppola, Werner Herzog, über Fische, die man in Zeitungspapier einwickelt, über Großschnauzen und Nutten.
Der Mann am anderen Ende der Leitung kann nur zuhören und sich ergeben in den Windungen des Kinski-Mikrokosmos. So ähnlich muss es den Propheten gegangen sein, die Gottes Wort empfingen. Gott stellte die Bedingungen für ein Interview. Der Prophet musste sich verpflichten, ein positives Bild von IHM zu zeichnen. Gott will die Coverstory. Bei dem Telefonat erkältete sich Klaus Kinski, kurz darauf starb er.
Dieses letzte Interview, das kein Interview ist, zeigt die Öffentlichkeitsarbeit eines Weltstars, der hustend und frierend stundenlang erklärt, dass er nicht mit sich reden lässt. Ein echter Kinski - im Jahr seines 80. Geburts- und 15. Todestages.
Klaus Kinski, 1926 in Zappot, Polen, geboren und 1991 in San Francisco gestorben, spielte in über 140 Filmen mit, u.a. "Der Zinker", "Doktor Schiwago", "Nosferatu" und "Fitzcarraldo".
Lorenz Schröter, Jahrgang 1960, studierte Kommunikationswissenschaft, Neue Deutsche Literatur und Werbepsychologie, schrieb zahlreiche Hörspiele und
Features. Er radelte um die Welt, ritt mit einem Esel durch Deutschland, läuft Marathon und besteigt hohe Berge. Allein an Kinski ist er gescheitert.
Regie Thomas Wolfertz
Produktion WDR 2006/ca. 53'
Redaktion Martina Müller-Wallraf
für mich so aufzuzeichnen, dass ich die von Rechner zu Rechner bekommen könnte, das wäre so ober-supi,
der bekommt 68 karma-pointz und eine feste stelle in meinen abendgebeten , die ich täglich vergesse.
Wer kann, wer will ?
Heute Abend im Radio auf Wdr 3 um 23.05 Uhr die Sendung
Die Kinski Bänder.
Gottes letztes Interview
Von Lorenz Schröter
San Francisco 1991. Ein Journalist sitzt in seinem Hotelzimmer und telefoniert. Mit Klaus Kinski. Interviews mit Hollywoodstars sind nicht einfach. Sie stellen Bedingungen, verlangen Verträge, wollen auf das Titelbild und die Fotos auswählen. Normalerweise organisiert das die Agentin, doch diesmal ist Kinski selbst am Telefon. Und obwohl er nur unter
den oben genannten Bedingungen ein Interview geben will, redet er viel und lang. Über Hundescheiße in Paris, über Rilke, Coppola, Werner Herzog, über Fische, die man in Zeitungspapier einwickelt, über Großschnauzen und Nutten.
Der Mann am anderen Ende der Leitung kann nur zuhören und sich ergeben in den Windungen des Kinski-Mikrokosmos. So ähnlich muss es den Propheten gegangen sein, die Gottes Wort empfingen. Gott stellte die Bedingungen für ein Interview. Der Prophet musste sich verpflichten, ein positives Bild von IHM zu zeichnen. Gott will die Coverstory. Bei dem Telefonat erkältete sich Klaus Kinski, kurz darauf starb er.
Dieses letzte Interview, das kein Interview ist, zeigt die Öffentlichkeitsarbeit eines Weltstars, der hustend und frierend stundenlang erklärt, dass er nicht mit sich reden lässt. Ein echter Kinski - im Jahr seines 80. Geburts- und 15. Todestages.
Klaus Kinski, 1926 in Zappot, Polen, geboren und 1991 in San Francisco gestorben, spielte in über 140 Filmen mit, u.a. "Der Zinker", "Doktor Schiwago", "Nosferatu" und "Fitzcarraldo".
Lorenz Schröter, Jahrgang 1960, studierte Kommunikationswissenschaft, Neue Deutsche Literatur und Werbepsychologie, schrieb zahlreiche Hörspiele und
Features. Er radelte um die Welt, ritt mit einem Esel durch Deutschland, läuft Marathon und besteigt hohe Berge. Allein an Kinski ist er gescheitert.
Regie Thomas Wolfertz
Produktion WDR 2006/ca. 53'
Redaktion Martina Müller-Wallraf
für mich so aufzuzeichnen, dass ich die von Rechner zu Rechner bekommen könnte, das wäre so ober-supi,
der bekommt 68 karma-pointz und eine feste stelle in meinen abendgebeten , die ich täglich vergesse.
Wer kann, wer will ?
Auf die Stille, diese Schönheit.
Zusammenhangloses, schreibe ich auf, Zusammenhangloses, und das mitten in meiner Nacht. Die kalten Füsse malen sich hell von den Bodenfliesen ab, werden von unten nach oben dunkler, ein Hauch von blau und kalt. "Je tiefer das Wasser ist", ruft mein Vater, "um so dunkelblauer scheint das Meer", und ich schwimme, schwimme wie ein irre gewordener Frosch zur rettenden Insel, Boot mit Vater drin.
Zusammenhangloses, ich mache einen Kringel drumherum. Vater. Wie viele Kapitel hat Trauer, wie viele Schichten diese Tränen anlockende Zwiebel? Wie unverhofft, wie ungebeten, wie unheimlich oft kommt ein Gedanke heftig wie ein Schub und drückt mich weiter.
Zwei Steine liegen auf dem Küchentisch, zwei Steine von dem Ort, wo er mir zurief, es wäre tief und auf das ich in Panik geriet. Das Meer wellte sich auf, bäumte sich über mir, ich tauchte unter und sah die Welt aus der Fischperspektive. Er griff mich am Badeanzug, lachte und zog mich ans Boot, vertraute meinem Instinkt, meinem Können als kleine Schwimmerin. Sprotte. Heute, knapp dreissig Jahre später, sitze ich in eigenen Wellen und vertraue meinem Instinkt, das alles wird wie es wird. Die Steine bringe ich ihm noch, irgendwann, wenn ich kann.
Ich hatte hellblonde Locken, damals, und Augen wie blaue Murmeln, die großen, diese runden Schätze in ausgebeulten Kinderhosentaschen. Damals. Er wird nicht mehr sehen können, wie mir die Luft ausgeht, irgendwann. Die Reihenfolge stimmt, nur die Zeiten weisen zu große Lücken auf.
Zusammenhangloses, ein Ausrufezeichen oder ein i für Idee?
Ein Fuss steht auf dem anderen, zwei kalte, sanfte Innenseiten, braune Fliesen und ein aufgeschlagenes Moleskine, nachts um drei.
Ich mache Kästchen für Aufgaben, und ein i vor einer Idee. Telefone, gescribbelt und mit Namen dahinter. Visitenkarten und Zykluskalender, durchgestrichene Makler und ein Rezept für einen warmen Nudelsalat mit Schafskäse. "Du wirst ihn LIE_BEN!", sagte sie, als sie mir Zutaten wie Zubereitung mit halbgeschlossenen Augen diktierte. "Schreib das mal eben mit", sagte sie. und "Du wirst ihn LIE_BEN!"
Sicher. Schon ihr Gesicht sprach Bände, als sie mir ihren Salat erzählte. Für mich heissen solche Salate immer nur wie die Person, von der ich ihn habe. So wird aus einem italienischen Rucola-Salat der Suse-Salat, und aus einem griechischen Linsensalat der Bernd-Salat. Und jetzt habe ich halt noch einen Andrea-Salat, mit Aussicht auf Liebe.
Zusammenhänge. Salate. Urlaub. Salate wie Menschen wie Urlaub. Es gibt sie, und das ist fabelhaft.
Gestern in den Niederlanden in einem Café an einem Marktplatz. Grachtenpisse muss ich denken, als ich "Grolsch" sage. Diese Ruhe. Die Menschen haben einen freien Tag, sitzen verteilt und allein im Café, trinken Rosé und Koffie und erraten gemeinsam mit dem Mann am Fenster sein Kreutzworträtsel. Der Hund geht zu allen, wedelt und lehnt sich schwer, schwarz und warm an sämtliche Besucherbeine. An meinen schnuppert er besonders lange und konzentriert, und hinterlässt feuchte Nasenabdrücke da, wo am morgen noch ein Fellchen lag. Es liegt so eine Gelassenheit über allem, keine drückende Sonntagsluft, kein Muss, nur Sein mit 2€-Getränken.
Beim Weggehen will ich Ankommen, an einer Düne, an einem Meer, eigentlich in Frankreich.
Pause. – Ich musste anrufen, und sie sagte, der Atlantik sei noch genau da, wo ich ich ihn verlassen hätte. Gut.
Sitzen und einwirken lassen. Menschen wie Bilder wie Sätze wie Perlen.
Ich sage zu ihr, das über schlimme Dinge einmal alle vier Jahreszeiten drüber müssten, ab dann würde es besser. Sätze wie "Aber genau heute vor einem Jahr, da…" gehen dann nicht mehr, weil die Geschichte, der gemeinsame Tag fehlt. Ihr fehlt der Mann, mir der Vater, und doch verbindet uns kaum mehr. Sie greift, ich drehe mich weg. "Schwamm drüber" funktioniert in ihrer Mutter-Welt, in meiner Kind-Welt nicht.
Dinge, die helfen:
schreibe ich auf die Seite neben dem Andrea-Salat und gehe ins Bett, die leere Seite liegt auf.
Zusammenhangloses, ich mache einen Kringel drumherum. Vater. Wie viele Kapitel hat Trauer, wie viele Schichten diese Tränen anlockende Zwiebel? Wie unverhofft, wie ungebeten, wie unheimlich oft kommt ein Gedanke heftig wie ein Schub und drückt mich weiter.
Zwei Steine liegen auf dem Küchentisch, zwei Steine von dem Ort, wo er mir zurief, es wäre tief und auf das ich in Panik geriet. Das Meer wellte sich auf, bäumte sich über mir, ich tauchte unter und sah die Welt aus der Fischperspektive. Er griff mich am Badeanzug, lachte und zog mich ans Boot, vertraute meinem Instinkt, meinem Können als kleine Schwimmerin. Sprotte. Heute, knapp dreissig Jahre später, sitze ich in eigenen Wellen und vertraue meinem Instinkt, das alles wird wie es wird. Die Steine bringe ich ihm noch, irgendwann, wenn ich kann.
Ich hatte hellblonde Locken, damals, und Augen wie blaue Murmeln, die großen, diese runden Schätze in ausgebeulten Kinderhosentaschen. Damals. Er wird nicht mehr sehen können, wie mir die Luft ausgeht, irgendwann. Die Reihenfolge stimmt, nur die Zeiten weisen zu große Lücken auf.
Zusammenhangloses, ein Ausrufezeichen oder ein i für Idee?
Ein Fuss steht auf dem anderen, zwei kalte, sanfte Innenseiten, braune Fliesen und ein aufgeschlagenes Moleskine, nachts um drei.
Ich mache Kästchen für Aufgaben, und ein i vor einer Idee. Telefone, gescribbelt und mit Namen dahinter. Visitenkarten und Zykluskalender, durchgestrichene Makler und ein Rezept für einen warmen Nudelsalat mit Schafskäse. "Du wirst ihn LIE_BEN!", sagte sie, als sie mir Zutaten wie Zubereitung mit halbgeschlossenen Augen diktierte. "Schreib das mal eben mit", sagte sie. und "Du wirst ihn LIE_BEN!"
Sicher. Schon ihr Gesicht sprach Bände, als sie mir ihren Salat erzählte. Für mich heissen solche Salate immer nur wie die Person, von der ich ihn habe. So wird aus einem italienischen Rucola-Salat der Suse-Salat, und aus einem griechischen Linsensalat der Bernd-Salat. Und jetzt habe ich halt noch einen Andrea-Salat, mit Aussicht auf Liebe.
Zusammenhänge. Salate. Urlaub. Salate wie Menschen wie Urlaub. Es gibt sie, und das ist fabelhaft.
Gestern in den Niederlanden in einem Café an einem Marktplatz. Grachtenpisse muss ich denken, als ich "Grolsch" sage. Diese Ruhe. Die Menschen haben einen freien Tag, sitzen verteilt und allein im Café, trinken Rosé und Koffie und erraten gemeinsam mit dem Mann am Fenster sein Kreutzworträtsel. Der Hund geht zu allen, wedelt und lehnt sich schwer, schwarz und warm an sämtliche Besucherbeine. An meinen schnuppert er besonders lange und konzentriert, und hinterlässt feuchte Nasenabdrücke da, wo am morgen noch ein Fellchen lag. Es liegt so eine Gelassenheit über allem, keine drückende Sonntagsluft, kein Muss, nur Sein mit 2€-Getränken.
Beim Weggehen will ich Ankommen, an einer Düne, an einem Meer, eigentlich in Frankreich.
Pause. – Ich musste anrufen, und sie sagte, der Atlantik sei noch genau da, wo ich ich ihn verlassen hätte. Gut.
Sitzen und einwirken lassen. Menschen wie Bilder wie Sätze wie Perlen.
Ich sage zu ihr, das über schlimme Dinge einmal alle vier Jahreszeiten drüber müssten, ab dann würde es besser. Sätze wie "Aber genau heute vor einem Jahr, da…" gehen dann nicht mehr, weil die Geschichte, der gemeinsame Tag fehlt. Ihr fehlt der Mann, mir der Vater, und doch verbindet uns kaum mehr. Sie greift, ich drehe mich weg. "Schwamm drüber" funktioniert in ihrer Mutter-Welt, in meiner Kind-Welt nicht.
Dinge, die helfen:
schreibe ich auf die Seite neben dem Andrea-Salat und gehe ins Bett, die leere Seite liegt auf.
ein sonntag.



Montag, 27. März 2006
gestriges glimmen.

nick cave. mötley crue. mutter. type o negative. moby. morcheeba. moby. yeah yeah yeahs. missy. oasis. ol' dirty bastard. sugarbabes. billy talent. dean martin. bauhaus. black keys. juliet. pixies. captain sensible. rancid. portishead only you
I Need Some Fine Wine And You, You Need To Be Nicer
3:33
The Cardigans, Super Extra Gravity, 4,7 MB
fin!
anstrengend. fencheltee. leer. pleite. zeitlos. ruhelust.
zu viele punkte, all überall.
I Need Some Fine Wine And You, You Need To Be Nicer
3:33
The Cardigans, Super Extra Gravity, 4,7 MB
fin!
anstrengend. fencheltee. leer. pleite. zeitlos. ruhelust.
zu viele punkte, all überall.
Samstag, 25. März 2006
nachts. also letzte nacht.
Ich wache auf und bin einmal komplett durchtränkt von Glück. Ich strecke mich unter der warmen Decke, es ist 3:23 Uhr, und ich denke "der Frühling, jetzt ist er da!".
Ein paar Sekunden später prasselt Regen an die Scheiben und es riecht nach Erde unter Regen. Das Atlantiktief. Wasser von einem schönen Ort, Luft die nach Regen riecht, und nicht nach Schnee.
3:23 Uhr, denke ich, das musst Du morgen aufschreiben und festhalten.
Ein paar Sekunden später prasselt Regen an die Scheiben und es riecht nach Erde unter Regen. Das Atlantiktief. Wasser von einem schönen Ort, Luft die nach Regen riecht, und nicht nach Schnee.
3:23 Uhr, denke ich, das musst Du morgen aufschreiben und festhalten.
Donnerstag, 23. März 2006
nachtisch.
Mit einer Käsestulle im Magen muss ich doch noch eines sagen:
Ich war drei Minuten und fünf ( gesprochen "pfümpf") Meter entfernt von einem Teller Abendmahl und meinem ersten (!) Cosmopolitan.
Wieder nix geworden.
Es wäre mein erster gewesen.
Das Leben ist keine räudige Schlampe, sonder ein Köter, der wo fremd Gassi geht und ein Telefon.
Da habt ihrs.
Cosmopolitan.
Mein erster.
Scheisse.
Ich war drei Minuten und fünf ( gesprochen "pfümpf") Meter entfernt von einem Teller Abendmahl und meinem ersten (!) Cosmopolitan.
Wieder nix geworden.
Es wäre mein erster gewesen.
Das Leben ist keine räudige Schlampe, sonder ein Köter, der wo fremd Gassi geht und ein Telefon.
Da habt ihrs.
Cosmopolitan.
Mein erster.
Scheisse.
Ich habe -wie jeden Winter- vergessen, wie stark sich das Vagabundenherz, das Fernweh und der Drang nach Lebenszeit an der Sonnenscheindauer und Intensität orientiert.
Je mehr Sonne, je wärmer und durchdringender, um so mehr stecken Ziele wie Wünsche in der Ferne.
Heute bis 10 Grad, also ein Kaffee in den Niederlanden, zwischen den Dünen auf Zeeland.
Am Sonntag bis 15 Grad, Frankreich rückt näher.
Je mehr Sonne, je wärmer und durchdringender, um so mehr stecken Ziele wie Wünsche in der Ferne.
Heute bis 10 Grad, also ein Kaffee in den Niederlanden, zwischen den Dünen auf Zeeland.
Am Sonntag bis 15 Grad, Frankreich rückt näher.
Mittwoch, 22. März 2006
liars! laut!
1h.
Ich bin fassunglos. Nein, ich bin kühn. Anders gesagt: ich bin für eine Stunde frei und habe einen Kaffee und einen Laptop zur Hand. Meinen Kaffee, meinen Laptop.
Eine Stunde. Die Sonne scheint. In dieser ging ich eben im Zickzack durch die Düsselstadt, unterwegs in geheimer Geburtstagsmission und mit 4,7 Aufgaben auf dem Zettel.
Herrlich, so in der Sonne zu stehen und auf Durchzug zu schalten. Das Hirn in der Sonne, nein, mein Hirn in der Sonne schlägt sehr gerne Kapriolen, schwingt von Nord nach Süd, macht eine Arschbombe mitten ins Bassin und kommt in einem Kleid a la "Titten auf Toast" wieder aufgefrischt an die Oberfläche des Seins. Phantastisch.
Man steht nur neun Minuten in der Kälte und wartet auf die Bahn, und es können Welten dazwischen liegen, wenn Wolken oder Sonne mit von der Partie sind. Neun Minuten Vollbestrahlung.
Ein Trieb, eine Blüte und eine rote Nase, und das alles mitten in der Großstadt.
Und jetzt noch das. Auch noch. Ich, ich und Kaffee und eine Stunde Zeit. Etwas unter Druck, überlege, ob nicht doch noch was erledigt werden muss, zwischen jetzt und gleich. Gleich.
Die Tasche steht schon gepackt an der Tür. Eine Hose, die Feuchtigkeit transportieren kann, ein Shirt, was viel Feuchtigkeit ab kann und zwei Liter Feuchtigkeit zum Nachfüllen mit Mineralien und ohne Geschmack, Handgerührt und nicht fertig gekauft. Zwei Stunden Kurs, danach Couchtod.
Ich könnte auch mit dem weitermachen, mit dem ich die ganze Woche schon rummache- Katerrotz jagen.
Und das geht so: Wenn das Leaderfellchen die Augen so komisch zusammenkniept und lautlos aber doch sichtbar zu einem "Ha-haaaa" ansetzt, dann hat der Mensch, also ich, alles daran zu setzen, möglichst schnell in die Küche zu rennen, eine 5ml Spritze aus der keimfreien Verpackung zu entpacken, mit dieser dann möglichst schnell zurück zum "Tschiii!" des Katzes, nur um dann doch zu spät vor dem nun kontaminierten Rotzfleck auf der Holzdiele zu stehen. Beide gucken verdrossen auf den kleinen Flatschen, der mal wieder unaufgesogen nicht in der Spritze Weilt, sondern von mir diskret mit einem Zewa weggewischt und in die Tonne entsorgt wird.
So etwas kann zu einer zwanghaften Aufgabe werden, und ich höre selbst im Tiefschlaf des Fellchens "Ha...haaaa-TSCHI!" durch drei Altbauwände, und ärgere mich, nicht schnell genug mit dem Spritzkolben in der Hand vor Ort zu sein, aber man kann wohl nicht alles haben.
Ab morgen suche ich mir einen anderen Träger, um mit diesem dann den Rotz in einer Nachbarstadt auf E+R (Erreger + Resistenz) untersuchen zu lassen. Erreger +Resistenz.
Auch schön für ein Shört.
Heute Morgen in meiner mir ( und sonst keinem ) heiligen Kaffee-Stunde, die eigentlich nur eine halbe ist, da lassen die doch einfach einen der sehr wenigen in der Soap abstürzen und sterben, der noch schauspielern kann. Und das einen Tag vor seiner Soap-Hochzeit. Er sagte noch "Adieu" zu seiner Sippe, schubste kurze Zeit später seine Verlobte und Ex-Nonne mit einem "Ich liebe Dich" und dem Fallschirm aus dem zum Absturz verurteilten Flugzeug (Cesna?) und starb den Heldentod. Wäre er nämlich mit seiner Verlobten und dem einzigen Fallschirm in eine weitere Zukunft gesprungen, wäre das Flugzeug in eine Wohnsiedlung gedonnert, und das konnte er nicht verantworten. Natürlich nicht.
"Die lassen nix aus", sagte ich noch zu den zwei Fellchen, die diese frühe wie dunkle Leidenschaft mit mir teilen, heulte dann aber trotzdem ganz gegen meinen Willen.
Halbe Stunde und heilig, die hab ich jetzt auch noch. Zwischendrin hat eine Firma auf der bösen Nummer angerufen, und wollte mir eine Wunschreise verkaufen. Die Call-Center-Trulla hat sich angehört wie ein Band und ich sagte entweder nichts zu oder brüllte laut HALLO ? DREI !, was sie völlig aus ihrem Monolog brachte.
Wunschreise. Mehr Reizwörter kann man mir grad kaum unterjubeln.
Die Sonne scheint übrigens immer noch, ist aber eine Mogelpackung, weil draussen ist es bitter kalt, obwohl ich schon diesen Frühling'schen Drang verspüre, meine Winterpullis wegzutuppern und meine Kleider und Schlüppchen im Keller zu suchen.
In der Nachbarschaft wird ab heute die Wäsche schon draussen getrocknet. Ich ging eben vorbei an gigantischen weißen Unterhosen, an Wolldecken mit zwei verknallten Pferden drauf, an Kloschüsselvorlegern mit Miro-Mustern und an Laken in rosa. Ein Haus weiter hingen um die 20 BHs mit Körbchenverstärkung, alle fleischfarben und Doppel-D. Ich hatte noch nie 20 BHs, denke ich, aber ich hatte auch noch nie Wolldecken und Überwürfe mit Pferden oder Katzen drauf.
Ich nehme mir aber vor, meine Wäsche ab jetzt auch an die große Leine zu hängen, um unseren rassistischen, türkischen "Scheiss Deutschland ey" über-uns-Nachbarn den psychologischen Krieg zu erklären.
Die akustische Stufe eins habe ich neulich gewonnen, gegen Leftfield hatten sie rein lärmlich nichts mehr entgegenzuhalten, da half auch das plärrende Leihkind nix.
Tja. Und ab nächster Woche dann kleine Strings mit großem Snoopy drauf.
Noch zwölf Minuten. Ich muss erst mal wieder reinkommen, bloggen hat ja auch was mit Fluss zu tun, nichts mit stocken,
sonst könnte man ja auch Bücher schreiben und am Abend zufrieden mit einem "Ach, ich habe heute phantastische vier
Zeilen erarbeitet und getippt, ich alte Content-Sau." in den Sessel fallen.
Schluss jetzt, die letzten Minuten frass der nächste Anrufer, angeblich haben wir ein Haus gewonnen, und am Ende meinte der Mann, ich wäre ja wohl unverschämt.
Stimmt. Und böse.
Drei Uhr, Gongschlag.
Eine Stunde. Die Sonne scheint. In dieser ging ich eben im Zickzack durch die Düsselstadt, unterwegs in geheimer Geburtstagsmission und mit 4,7 Aufgaben auf dem Zettel.
Herrlich, so in der Sonne zu stehen und auf Durchzug zu schalten. Das Hirn in der Sonne, nein, mein Hirn in der Sonne schlägt sehr gerne Kapriolen, schwingt von Nord nach Süd, macht eine Arschbombe mitten ins Bassin und kommt in einem Kleid a la "Titten auf Toast" wieder aufgefrischt an die Oberfläche des Seins. Phantastisch.
Man steht nur neun Minuten in der Kälte und wartet auf die Bahn, und es können Welten dazwischen liegen, wenn Wolken oder Sonne mit von der Partie sind. Neun Minuten Vollbestrahlung.
Ein Trieb, eine Blüte und eine rote Nase, und das alles mitten in der Großstadt.
Und jetzt noch das. Auch noch. Ich, ich und Kaffee und eine Stunde Zeit. Etwas unter Druck, überlege, ob nicht doch noch was erledigt werden muss, zwischen jetzt und gleich. Gleich.
Die Tasche steht schon gepackt an der Tür. Eine Hose, die Feuchtigkeit transportieren kann, ein Shirt, was viel Feuchtigkeit ab kann und zwei Liter Feuchtigkeit zum Nachfüllen mit Mineralien und ohne Geschmack, Handgerührt und nicht fertig gekauft. Zwei Stunden Kurs, danach Couchtod.
Ich könnte auch mit dem weitermachen, mit dem ich die ganze Woche schon rummache- Katerrotz jagen.
Und das geht so: Wenn das Leaderfellchen die Augen so komisch zusammenkniept und lautlos aber doch sichtbar zu einem "Ha-haaaa" ansetzt, dann hat der Mensch, also ich, alles daran zu setzen, möglichst schnell in die Küche zu rennen, eine 5ml Spritze aus der keimfreien Verpackung zu entpacken, mit dieser dann möglichst schnell zurück zum "Tschiii!" des Katzes, nur um dann doch zu spät vor dem nun kontaminierten Rotzfleck auf der Holzdiele zu stehen. Beide gucken verdrossen auf den kleinen Flatschen, der mal wieder unaufgesogen nicht in der Spritze Weilt, sondern von mir diskret mit einem Zewa weggewischt und in die Tonne entsorgt wird.
So etwas kann zu einer zwanghaften Aufgabe werden, und ich höre selbst im Tiefschlaf des Fellchens "Ha...haaaa-TSCHI!" durch drei Altbauwände, und ärgere mich, nicht schnell genug mit dem Spritzkolben in der Hand vor Ort zu sein, aber man kann wohl nicht alles haben.
Ab morgen suche ich mir einen anderen Träger, um mit diesem dann den Rotz in einer Nachbarstadt auf E+R (Erreger + Resistenz) untersuchen zu lassen. Erreger +Resistenz.
Auch schön für ein Shört.
Heute Morgen in meiner mir ( und sonst keinem ) heiligen Kaffee-Stunde, die eigentlich nur eine halbe ist, da lassen die doch einfach einen der sehr wenigen in der Soap abstürzen und sterben, der noch schauspielern kann. Und das einen Tag vor seiner Soap-Hochzeit. Er sagte noch "Adieu" zu seiner Sippe, schubste kurze Zeit später seine Verlobte und Ex-Nonne mit einem "Ich liebe Dich" und dem Fallschirm aus dem zum Absturz verurteilten Flugzeug (Cesna?) und starb den Heldentod. Wäre er nämlich mit seiner Verlobten und dem einzigen Fallschirm in eine weitere Zukunft gesprungen, wäre das Flugzeug in eine Wohnsiedlung gedonnert, und das konnte er nicht verantworten. Natürlich nicht.
"Die lassen nix aus", sagte ich noch zu den zwei Fellchen, die diese frühe wie dunkle Leidenschaft mit mir teilen, heulte dann aber trotzdem ganz gegen meinen Willen.
Halbe Stunde und heilig, die hab ich jetzt auch noch. Zwischendrin hat eine Firma auf der bösen Nummer angerufen, und wollte mir eine Wunschreise verkaufen. Die Call-Center-Trulla hat sich angehört wie ein Band und ich sagte entweder nichts zu oder brüllte laut HALLO ? DREI !, was sie völlig aus ihrem Monolog brachte.
Wunschreise. Mehr Reizwörter kann man mir grad kaum unterjubeln.
Die Sonne scheint übrigens immer noch, ist aber eine Mogelpackung, weil draussen ist es bitter kalt, obwohl ich schon diesen Frühling'schen Drang verspüre, meine Winterpullis wegzutuppern und meine Kleider und Schlüppchen im Keller zu suchen.
In der Nachbarschaft wird ab heute die Wäsche schon draussen getrocknet. Ich ging eben vorbei an gigantischen weißen Unterhosen, an Wolldecken mit zwei verknallten Pferden drauf, an Kloschüsselvorlegern mit Miro-Mustern und an Laken in rosa. Ein Haus weiter hingen um die 20 BHs mit Körbchenverstärkung, alle fleischfarben und Doppel-D. Ich hatte noch nie 20 BHs, denke ich, aber ich hatte auch noch nie Wolldecken und Überwürfe mit Pferden oder Katzen drauf.
Ich nehme mir aber vor, meine Wäsche ab jetzt auch an die große Leine zu hängen, um unseren rassistischen, türkischen "Scheiss Deutschland ey" über-uns-Nachbarn den psychologischen Krieg zu erklären.
Die akustische Stufe eins habe ich neulich gewonnen, gegen Leftfield hatten sie rein lärmlich nichts mehr entgegenzuhalten, da half auch das plärrende Leihkind nix.
Tja. Und ab nächster Woche dann kleine Strings mit großem Snoopy drauf.
Noch zwölf Minuten. Ich muss erst mal wieder reinkommen, bloggen hat ja auch was mit Fluss zu tun, nichts mit stocken,
sonst könnte man ja auch Bücher schreiben und am Abend zufrieden mit einem "Ach, ich habe heute phantastische vier
Zeilen erarbeitet und getippt, ich alte Content-Sau." in den Sessel fallen.
Schluss jetzt, die letzten Minuten frass der nächste Anrufer, angeblich haben wir ein Haus gewonnen, und am Ende meinte der Mann, ich wäre ja wohl unverschämt.
Stimmt. Und böse.
Drei Uhr, Gongschlag.
kiel als film.

[*= es wurden nur die jeweils ersten Vorträge gefilmt]
Der vollständige Film
(MC wird frisiert + gesamte Lesung*, 55 Min., 32MB)
(avi gibts drüben beim MC)
Und wer sich den Gesamtspass nicht gönnen will, der kann sich hier einen Happen wegnehmen :
Don Dahlmann only (11 MB)
Elle only (7MB)
Lu only (8MB)
MC Winkel only (9 MB)
Vielen Dank an Daniel vom Sprottenblog für den Schnitt und Webspace.
... und ja, es war genau so kuschelig, wie es aussieht.
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