Donnerstag, 6. Januar 2005

eiern

dann sind da immer wieder diese tage, an denen ich meine tasche schultern und die stadt verlassen könnte. eine einsame blockhütte in friesland, meerrauschen und salzige luft, möwenkreischen und daunendecken. stundenlanges starren auf gischt und matjes, muße für muscheln und rum in den tee.
statt dessen stadtleben galore… jedes geräusch exakt eins zu viel, jedes telefonklingeln läßt eine welle adrenalin ins blut stolpern und man will eigentlich nur noch in eine dunkle ecken und
… und was ?

brüten. man will gedanken und ideen brüten, und ab jetzt nenne ich diese zeiten die ei-phasen.
denn ist die zeit zum brüten angebrochen, merke ich meine lust auf kontaktarmut, krankhaft gesteigertes ruhebedürfnis mit verstärkter nachtaktivität und lust auf salamistullen und rotwein.
meine launen sind dann kompromisslos und getragen wird nur noch nachtschwarz. jeder schlechte film reisst mich dann zu knappen schimpftiraden hin, jeder smalltalk bringt mich aus dem konzept und quasi um. nicht um das leben, aber fast um das gedanken-ei, das ist nämlich unter umständen noch gar nicht ausgehärtet und fertig, sondern durchsichtig und weich. ich habe dieses ei unter dem shirt, trage es am herzen und will es warm und weiß durchbringen. jede störung bedeutet tod und verderb, könnte es auslaufen lassen und dann wäre es weg, mein ei.

wie aber soll so man in so zeiten wie diesen in ruhe brüten, wie hält man es warm, das eigene ei ?
telefon, fernseher, nachbarn und termine, familie, handy und krankenwagensirenen, viertelnachacht-spielfilme, zeitungsjungen und sonnenuntergänge ….man hat ja nie seine ruhe, man wird ja immer wieder unterbrochen. telefon und handy sind geisseln der menschheit, man kann sie nicht immer bekämpfen, nachbarn sind in der stadt allerorts, meine über mir ziehen gerade ein und dübeln und schleifen, was nicht bei drei im container landet, oder die familie eine wand weiter bedient mit ihrem neuen doly-soundsystem des DVD-players das ganze viertel, während an der rechten zimmerwand per astra die istanbul-hitparade in den fernseher und mekka auf den teppich geholt wird. da lobe ich mir meinen fussboden, unter dem ist nämlich die pornoabteilung der videothek, da herrscht bedächtige stille, ab und an fällt eine stecknadel zu boden.
und da sitz ich dann mit meinem ei unter dem shirt und gucke angestrengt, versuche eine textreihe zu basteln, versuche meine zukunft im kaffeesatz zu lesen, suche input und tätschel nebenbei die fellchen, welche mich tuschelnd von der seite anschauen, während sie mit kinski aus der tasche und einem zerknüllten brief tischfussball spielen.

ich ziehe den hut vor allen hühnern, die immerhin kleine, gelbe federbälle hinbekommen, lasse das ei wo es ist und sitze die brutphase halt in düsseldorf aus, missmutig auf der couch, abends kurz vor sechs.
was es wird, wissen die götter göttinnen, zur not gibt es das spiegelei.


ruhe.



dinge auslöschung.

warum eigentlich gehen immer genau die spezies über stark befahrene strassen, kreuzungen und vierspurige, die es sich aber auch so überhaupt nicht leisten sollten – sprich mütter mit klassischer anordnung s.h. mütter mit kindersportgefährt in front of, links aussen an der hand der listenhund mit ausgezehrten zitzen, rechts mit losem griff die erstgeborene mandy, mittig im mund die zigarette. oder das pärchen um die 80, er blind, sie lahm, er den hackenporsche hinter sich herziehend, sie die kampstüte und die bildzeitung in der tasche mit katzenmotiv. das frischverliebte pärchen, welches knutschend den xl-bus richtung flughafen ignoriert, der mann mit dem brühend heißen coffe2go in der hand, die kinder mit dem liebevoll gestapelten döner, die nachbarin mit den aldi-tüten, die ca. eine tonne wiegen ?
ampel 15 meter entfernt. warum eigentlich ?


eintrag wegen akuter nichtigkeit und ruhebedürfnis gestrichen,
schalten sie bitte morgen wieder ein.

ps: bitte einen buzz lightyear für diesen tag.


Dienstag, 4. Januar 2005

heute

rock'n'roll.

(einfach so.)


Montag, 3. Januar 2005

erster montag 2005.

feiertage ade, willkommen im neuland 2005.
es gibt keine vorsätze, warum weiß ich auch nicht. vielleicht sind einfach keine trennungswerten laster mehr übrig geblieben, vielleicht ist das sogar gut.
ich weiß aber, was ich 2005 nicht will, und da gibt es einiges.
2004 war geprägt durch viele hiobsbotschaften der schmäh-rubrik krankheit.
das wort „krebs“ kam eindeutig zu oft vor, und nicht alle sind genesen. ich will auch dieses dämliche wort „aufschwung“ nicht mehr täglich in den nachrichten anstarren müssen, weil den gibt es nicht, sonst käme das unwort 2004 nicht zum einsatz. überhaupt- wörter.
ich will zwei wörter im jahre 2005 auf keinen fall mehr hören, die da wären “wurstwasser“ und “fleischpimmel“, meine persönlichen unwörter ever. ich könnte mir aber vornehmen ( ja, endlich ) wöchentlich ein paar meiner lieblingswörter zu kultivieren.
*quasi, *kolchose, *ostzone und *doppeldecker, hurra, ab jetzt immer sonntags.
ich könnte auch mein blog neu, oder gänzlich die segel streichen, täglich die eingenomme und durch erschrecken und nachrichten schauen direkt wieder verbrannte kalorienzahl unter die texte klemmen, robbie-wiliams-content oder zum spass meine neu erworbene freizeit literabel einsetzen, und in pommes-buden rund um den hauptbahnhof jobben ? montagskrise ? nein, da bin ich aktuell zu phlegmatisch zu, länger als zwei stunden schaff ich die nicht.

ich schaff heute noch nicht mal diesen text hier, deshalb : ---



( und ernsthaft nachdenken über das thema "wünsche 2005" !)


Sonntag, 2. Januar 2005

ID

name : Lu
vorsätze für 2005 : keine!



via mek

Lu 2005 | © Lu um 12:09h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 31. Dezember 2004

sollbruchstellen 2004, oder was macht ein jahr aus ?

resumee. nachgreifen, abdenken, waswarnochgleich …
ich wollte an dieser stelle einen knackig ausgefüllten fragebogen hinposten, zack, kicher, weg. ganz toll – aber ich bekomme es nicht hin. vielleicht kann ich auch nie wieder einen fragebogen ausfüllen, wer weiß das schon ? immer blieb ich unschlüssig an einer frage hängen , zB ganz profan „das beste konzert/ das schlechteste konzert ? .
himmel, ich war 2004 nur auf einem und das war okay. mut zur lücke, oder dieses blöde gefühl, zu wenig auf mittelmäßigen konzerten mit schalem bier herumgestanden zu haben?
überflüssig.
im gleichen moment dann fand ich fragebögen gleich wieder shitty und ließ es bleiben. fragebögen sind wie drogen und dildos, sie stopfen leere löcher. so. und wenn ihr in ein paar wochen anlass zu dem satz „lu, wieso hast du denn einen liebevoll ausgefüllten fragebogen gepostet?“ habt, dann seid euch sicher, dass ich grad keinen dildo zur hand hatte.

ja, ich bin etwas angestrengt gelaunt, richtig. ich setzte mich nämlich eben hier hernieder um mich dann doch noch mal mit 2004 auseinanderzusetzen, sitzgruppe, setzen bitte. danke.
mein erster, pragmatisch dahingespuckter satz hieße dann :
2004 war scheiße.
kann man nicht so stehen lassen, wie steht man denn dann da ? eben. unreflektiert und nicht wirklich zum leben bereit gestellt.
also die aufteilung und gruppierung, warum 2004 scheiße war, oder eben dann doch nicht.

gehen wir mal von den drei grundfesten des lebens aus :
arbeit - liebe - familie
…dann war das erste erst vorhanden aber recht langweilig, weil ich abends schon auf das gefühl stehe, etwas -aus meinem blickwinkel betrachtet- sinnvolles gemacht zu haben ( thema weltrettung, was sonst ?), im letzten zwölftel des jahres war sie plötzlich weg, das ungeliebte stiefkind, und das ist mir zwar jetzt noch relativ egal, könnte sich aber im jahr 2005 als kleiner querschläger herausstellen, worüber ich dann an dieser stelle ein jahr weiter was zu schreiben hätte, immerhin.

die liebe war das ganze jahr 2004 zugegen, ist also nicht weiter zu bedauern, sondern steht auf der „haben“-seite und ist nicht nur auf einen partner beschränkt, sondern auf die liebe zu allem. morgens aufzuwachen, und sich allein darüber zu freuen, ein zufriedener fisch-gähner aus des fellchens schlund, die kleinen dinge halt, ich mag keine vergoldeten badewannen, aber ich mag den hang zum augenblick. so, liebe also da, phantastisch. ich lebe.

die familie … alle weit weg, soweit. ich selbst zu unproduktiv den strang auszuweiten, die familiengene quasi an den mann zu bringen, immer in erklärungsnot während über mir die bio-uhr lauter tickert als damokles schwert die luft zerschneidet.
im ernst : wann bitte ? eben.

resumee : es wackeln zwei von drei säulen, wie soll man denn da vernünftig einen fragebogen ausfüllen, und das mit nur einem besuchten konzert ?
aber ich hab was in der tasche, und das ist wertvoller als alle eizellen, welche sich in meinen eileitern vor sich hinlangweilen und auf einen späten aber knackigen einsatz warten:
ich habe rosinen im kopf.
rosinen im kopf ? höre ich da aussen rechts ?
ja, ich bin stolze rosinenbesitzerin. ich hörte sogar vor nicht einmal 48 stunden, ich selbst sei eine, was soll da also noch schief gehen ? rosinen im kopf sind der motor der vagabundin, das salz in der suppe und generell ein guter ansatz, den man seinen eltern auf ihr „ und nun kind ?“ in schillernden farben darbieten kann.
rosinen im kopf sind aber auch das prozac der schlimmen nächte, wenn etwas mächtig schief ging, und einen alles mit leuchtenden augen aus den dunklen ecken anstarrt. dann denkt man an eine rosine im kopf, holt sie aus der ecke und hält sich dran fest, weil es ein triftiger grund sein könnte, der einen im morgengrauen lächelnd in der matratze liegen läßt.
möglich, dass ich in meiner letzten stunde mit rosinen um mich werfe, stinkezornig, kurzatmig und zumindest vom leben enttäuscht, aber das ist mir jetzt einerlei, da sag ich nur „jaja, deine mudder“ drauf und stecke sie noch tiefer in die tasche im hinterstübchen, die rosinen.
2004 war also gar nicht so schlimm, weil ich in keinem meiner letzten jahre so viel unterwegs war, wie in diesem. zwei mal prag, paris im vorfrühling, zwei mal zelten an einem leuchtturm, zig mal die niederlande, hamburg im juli, griechenland im oktober, dazwischen einige zugfahrten, nichts fürs seelchen, alles für die deutsche bahn, job und eltern.
die reisen gehören absolut zu den highlights des jahres, ebenfalls das projekt des BLOGS!buches mit persönlicher krönung durch das abschmusen des fertigen endproduktes und einer handvoll menschen, deren wege sich mit meinem kreuzten.
mein tekkie-highlight war der schwierige kaufprozess meines notebooks, wo ich bis heute noch abendlich räucherstäbchen gen köln richte, aus dankbarkeit meines unkaputtbaren kaufberaters gegenübers.

gesund sein, zufrieden sein, da sein, wo man sein will/wissen, wo man hin will- unbezahlbar.

noch ein wenig gemecker auf das süßholz ? gern.
ich bekam gerade eine sms von einer entfernten bekannten, die scheinbar im allgäu mit ihrem lebensabschnittsmann weilt. eine standard-sms die sie rund schickt. eine sms, die ich so gar nicht erhalten will. eine standard-sms die immer wieder bestimmte leute an silvester an alle in ihrem virtuellen telefonbuch verschicken um sich selbst vorzumachen, sie hätten viele freunde. braucht man viele, also eine masse an freunden ? ich nicht, mir reichen ein paar wenige aber gute, mehr bekomm ich im notfall auch gar nicht unter in 65qm.
soll ich ihr das schreiben ? ja, aber erst mal das hier zu ende bringen, ein jahr 2004 soll man nicht mit einem interruptus beenden, das treibt die karmapunkte in den keller, und wer will das schließlich schon.

was vergessen ? nein. doch. aber das würde den rahmen und die grenze sprengen.
2004 war so lala, und das gleiche werde ich, die silvesterverpönerin, heute abend auch singen, wenn es ins jahr 2005 geht … lala !

auf gute unterhaltung im nächsten jahr, rutscht flüssig und denkt dran : um zwölf uhr die hand in die reisvorräte, auch wenn die bessere hälfte mault und eure nachbarn euch für öde weicheier und spassbremsen halten.
immer dran denken : die kennen mich noch nicht !

ahoi !


Mittwoch, 29. Dezember 2004

reis statt böller. 65.000 +

ja, ich bin wiederholungstäterin. heute könnt ihr die keulen und spendenbelege für ausgefallene spendenaktionen im sack lassen, und auch ich, die verschrieene sumatratigerretterin und menschenvergessende lu, ich rufe erneut dazu auf :
macht die moppen locker und spendet was das zeug hält, denn heute macht ihr auf einen schlag für alle was. keine langwierigen entscheidungen, was zuerst der rettung bedarf, das mensch oder der tier, heute egal, aber bitte macht. und wenn es nur ein einzelner euro ist, überweist ihn an die adresse eures vertrauens, es tut not, und ich hab keine lust wieder mit so dingern wie "alle auf einem erdball und es hätte jeden treffen..." anzufangen. wohin ? ganz einfach :

DRK
Deutsches Rotes Kreuz
Bank für Sozialwirtschaft
Konto 414141, BLZ 370 205 00
Stichwort: Südasien

UNICEF
UNICEF
Spendenkonto 300.000
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Stichwort: Erdbeben Asien

DIAKONIE
Konto 502707
Postbank Stuttgart
BLZ 600 100 70

Caritas Int.
Konto 202753
Postbank Karlsruhe
BLZ 660 100 75
Kennwort Erdbeben-Südasien

World Vision
Spendenkonto: 2020
Volksbank Frankfurt
BLZ 501 900 000
Kennwort Tsunami Südasien

CBM
Sparkasse Bensheim (509*500*68)
Konto Nr. 5050505
Kennwort Südasien

mit freundlicher unterstützung u.a. abgepaust von it&w.

(und jeder der jetzt denkt "och, ist mir doch wurscht, ist doch weit wech da / wer schenkt mir schon was / ich hab keinen euro ", den soll zum jahreswechsel um mitternacht die rakete auf dem lokus treffen. )

s.o.s. | © Lu um 12:22h |

nach-schlag



( bild anklicken, zu sven K. gelangen )

netz-welt | © Lu um 11:26h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 29. Dezember 2004

winter für einen tag.

aktion : schneewürfel für siebenviertel.




(weiter in den kommentaren )


saufen, sexismus und sinnliche sekunden.



me between law and order sixtus

( warum? und viel mehr in den kommentaren )