Donnerstag, 28. Oktober 2004

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am ende blieb ein haufen altpapier, bei dem ich mir noch gedanken um die ganzen klebereste machte, eine angebrochene flasche evian, vier pizzakartons, und eine rufumleitung.
ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wenn man einen anruf bekommt, in dem eine unflüssige stimme sagt, das ja morgen alles rausgeholt werden würde. nur ordner, oder auch direkt die möbel?, fragte ich noch, ungläubig, aber dann doch nicht wirklich.
alles, kam es als antwort, und dann betretenes schweigen, was will man auch sagen als kollege.
kaum zeit bei allem „zum letzten mal“ zu denken, die anrufe der kunden sind dunkel, es wird um den heißen brei geredet, ich spüre zwei maulkörbe auf blanker gesichtshaut.
ein paar mal tränen im aufmarsch, ein paar mal kräftig geschluckt, umgedreht, weggedreht. wir haben uns heute alle zu oft weggedreht, vor allem wenn wir uns vorher angeschaut haben. wir haben uns auch oft verabschiedet, zu oft die letzten tage.
es könnte so weitergehen, in ein paar wochen vielleicht. es kommen andeutungen aus anderen richtungen, meld dich doch mal, nächste woche, wenn alles rum ist. klar, sage ich wie ein papagei, klar, klar, mache ich, ganz sicher.
ganz sicher ist aber auch, dass ich nächste woche, wenn diese woche rum ist, und ich von meiner letzten mission aus dem schwabenland zurück komme, dass ich dann sitzen will, ruhe will, endlich ruhe im kopf um nachzudenken.
oups,o-oh, falscher ansatz merke ich grad. die logik lass ich mal flott weg, die bringt mir in solchen fällen wenig, der bauch muss ran, meine beste waffe im arsenal. ich muss es aussitzen und schauen, was da so hochkommt an bedürfnissen, die richtung muss stimmen, der weg ist so wichtig, wichtiger als das ziel, hab ich mal im kino gelesen.
der nach-hause-weg war seltsam, die stadt, die alte schlampe zeigte sich von ihrer schoko-seite. ich zuckelte mit der uBahn über die brücke, über den fluss, und der himmel war rosa, die wolken fluffig, der rhein fast blau, alles gaukelte über der stadt, der vollmond mitten in der butbahn.
immer im kopf, dieses letzte mal, fühlt sich immer wieder seltsam an, und ich verfluche die tatsache, dass ich meine kamera nicht dabei habe. ich will das alles festhalten, nicht nur im kopf.
alles riecht nach umbruch, und ich schmecke es auf der zunge, und ich freue mich und ich bin todtraurig im gleichen moment.
vier tage frei ab jetzt, endlich.
körpergefühl wie ein sack reis, der gleich in china umkippt.


Dienstag, 26. Oktober 2004

this is john peel's music on BFBS ...

die guten gehen immer zu früh.



ich habe heute noch tapes, die ich mit 12, 13 bis - in meinem kinderzimmer auf dem radiowecker, später auf der ersten eigenen stereo-anlage aufgenommen habe.
999, hendrix und siouxsie, er hat nichts ausgelassen, und ist mit am wichtigsten für meinen musikhunger gewesen.
die stimme bleibt, auf den tapes, dort, wo ich nicht schnell genug auf "pause" drücken konnte, damals.


Montag, 25. Oktober 2004

17:08 p.m. - beim zahnarzt

"haben sie das da eben etwa ausgetrunken ?"

"hmpfmmm hmmrrrhrmpfff ???"

"nein, das war nur zum spülen und desinfizieren!"

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"das wird jetzt gleich ein bißchen gemein..."

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"ich seh ja nicht, wo ich da hinspritze, das ist mehr so gefühlssache. oh - aha, haha - da war jetzt der nerv."

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"sooo. jetzt haben wir aber genug kühlwasser vom bohrer getrunken, nicht ?"


6:08 a.m.

guten morgen und herzlichen glückwunsch, es ist ein montag !


Montag, 25. Oktober 2004

kunst.land

und dann will man den weg am deich langgehen, landluft atmen, altbekannte wege ablaufen, und steht plötzlich vor schildern die einen vom weg abbringen, kunst anzeigen, kraftfelder. ein hof, der früher landwirten diente, ist seit mitte des jahres zu einer galerie umgestaltet, wo ehemals vieh stand, steht nun kunst.



schloss meierhof in himmelgeist stellt aus.



bilder von den ausstellungsstücken waren leider untersagt.



aussichten, auenland.


Samstag, 23. Oktober 2004

master and servant

lu in der retro-stunde. eben noch mit der besten über apfelschorle worte getauscht, nun mit einem mal so richtig großem glas napf bottich kelch rotwein, randvoll ( zu haus brauchts keine etikette, man will ja nicht alle fünf minuten aufstehen und nachschüttengießen ) mit bordeaux und laptop auf den knien, und schon wieder nicht in der lage, die mails zu beantworten, die einen anlachen, seit tagen, weil nach ein paar wirklich durstigen schlücken aus dem kelch die wörter schlingern und lieber fernsehen wollen, statt sinn zu ergeben ( verdammt, was wollte ich eigentlich -...? ), just in diesem moment kommt eine dokumentation von depeche mode auf ViVa, und ich fühle mich nicht nur in meinem schachtelsatz gefangen, nein, ich fühle mich plötzlich so alt jahre zurück versetzt, in meine wirklich sehr sehr kurze wave-phase, die zwischen punk und schwarz lag, und in der ich so um die 15 bis 16 jahre hinter mir hatte. erst.
depeche mode in der düsseldorfer phillipshalle, keine karten mehr, aber egal, man hatte seine tricks, und ich hatte die haare frisch gefärbt. der obere haarschopf blau-schwarz (wichtig das mit dem blau ) und wuschig, seiten und hintenrum eher so kurz und weißblond, alles selfmade in der heimischen küche, alles so, dass der vater das seufzen bekam.
wir kamen in die halle, indem wir die türsteher totquatschten, mit den wimpern klapperten, falsche telefonnummern rausgaben, und uns mit ihnen für die party später verabredeten. "wir sehen uns später sugger daddy" und schon waren wir drin, dunkelheit, rauch, musik, erste reihe, wie immer, zwei stunden abzappeln und mitsingen.
später über zig hintertüren raus aus der halle, nass geschwitzt, bloss nicht diesen idioten über den weg laufen, bloss nicht, dackel die. nach hause, ich hatte den kürzesten weg, drei haltestellen zu fuss, direkter weg ins bett, leise, eltern schlafen schon.
am nächsten morgen stand ich auf wie phoenix aus der asche, kam in die küche und meine eltern machten sich fast nass vor lachen.
das blau-schwarz der haarfarbe hatte sich halbwegs in einer linie vom schopf über den körper verteilt und ich mutete eher einem kohlelieferanten an, als einer pubertierenden waverIn, die sich letzte nacht auf höchste amüsiert hatte.
all das fällt mir gerade ein, während die depeche mode doku flimmert, lifeblogging und im rotwein suhlen, 20 jahre später.
let's play master and servant, und ich frage mich, wen interessierts, aber egal, da müsst ihr auch durch, und spätestes das kid wird verständnisvoll mit dem kopf wippen und mitsingen, leise und rückblickend.

und nächstes jahr erzähle ich euch, wie ich nach einem king kurt konzert im ratinger hof aussah, backfertig und glücklich.


Freitag, 22. Oktober 2004

dazwischen leuchtet es

die sonne, grell. die luft, satt.
himmel stahlblau, elvis aus den lautsprechern, der alte bmw.
ich starre seine rosa sonnenbrille an, und frage mich, warum man sich immer schützt, vor dem licht.
beim italiener, beim besten, mit dem besten der kein chef mehr ist. rosso casa, alte geschichten die mit "weißte noch, vor vier, fünf jahren..." anfangen, dazwischen erklärungen an den dritten im bunde, der bald der zweite im team sein wird. bei saitta werden oft dinge geregelt, haben wir alles gehabt, die letzten jahre, denke ich zwischen jedem griff zum wein, bis ich mein essen in die hände bekomme, und die gedanken unter den tisch werfe.
laute kellner, pralles leben, vergilbte fotos an den wänden. zukunftsgedanken sind schwammig, rosso und schön, wer weiß, denke ich.
wer weiß, sagt der ex-chef. der beste.
alles ist in herbstfarben, leuchtet, seelchen baumelt ein wenig angerissen vom ganzen wein der letzten 24 stunden, ich strahle, woraus und warum auch immer.
wo ist das ufer, ich komm dann hin.


aussichten


rückenwind | © Lu um 13:21h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 21. Oktober 2004

offiziell

ab 1.12. bin ich auf dem freien markt zu haben.

blogge für arbeit, singe auf dem klo.
für genauere stellenbeschreibungen fehlen mir grad die worte, aber ich bin gut und mein chef ex-chef gibt mich nur äußerst ungern und nur in gute hände ab.

wir schalten um zum wetter.