Mittwoch, 21. Juli 2004

here today, gone tomorrow

und wenn ich heute nachmittag mit lecker verschwitzem shirt in stuttgart aus dem zug falle, und wenn ich dann noch den bummelzug in die härteste schwäbische provinz der welt finde und an der richtigen haltestelle "haaaaalt!" rufe, und wenn ich dann in genau diesem wohlbekannten stüberl

wie immer viel zu früh von der schwäbischen luft in morpheus arme gedeut werde, und in "sch"-alpträumen von gigantischen maultaschen gejagt werde, dann sage ich : "danke".
ich sage "danke" an den besten chef der welt, dass er mich noch kurz vor meinem freudig erwarteten hamburg-besuch am freitag QUER DURCH DIESE VERFICKTE REPUBLIK SCHICKT quer durch deutschland reisen läßt, nur um bei über 30° im weltkaff XXX eine softwareschulung zum donnerstag zu erleben, danke. ich fühle mich auserwählt, um mich wird sich gekümmert. und wenn ich heute abend nicht mit viel vogelgezwitscher und einem kalten bier in der hand auf einer schönen, schwäbischen wiese liege und mein buch lesen kann, dann hat sich der spass-gott da oben grad mal eben den kaffee über die jogging-hose gekippt und ist einen lappen holen.

derweil packt das propellerweib schon mal die drei dinge für hamburg zusammen, der schwefelkerl liegt schnarchend unter den "insider-tipps" des stadtführers, und ich freu mich auf alles, was nicht im städteführer, dafür aber hier verpixelt wurde. macht die elbe voll, haltet die queen mary 2 auf, bis freitag ist nur noch zwei mal schlafen.


Dienstag, 20. Juli 2004

menschen, morgenregen und die sache mit daimler chrysler

menschen und regen scheinen nicht miteinander klar zu kommen!
ich stelle das hier einfach mal so als tatsache hin, ich habe es nämlich frisch erlebt.
als ich vor einer kleinen zeit das haus verließ, und der erste donner den fragwürdigen frieden über meinem viertel in zwei stücke brach, da dachte ich noch, lu, dachte ich, gut dass du an flipflops und schirm gedacht hast.
mit debilem lächeln und satt-nassem flipflop geräusch erreichte ich die haltestelle und ab da war ich unter menschen, und das unheil in nass nahm seinen lauf.
ich ließ mich auf einem 4er-sitz in der ubahn nieder und während ich kontakt mit dem nassen plastikleder aufnahm, nahm der kaffee meines weiblichen gegenübers kontakt mit der schwerkraft auf und ließ sich gen boden fallen. nicht, ohne vorab einen umweg über mein gegenüber zu nehmen.
" das würde mir jeden morgen passieren " sagte ich.
" das passiert mir jeden morgen " maulte sie und wischte weiße papiertaschentuchwürste auf ihre schwarze stoffhose.
mir konnte nix die kleine hochstimmung des morgengewitters versauen, und so genoß ich das kaffeearoma, welches nun aus der frau mit leerem becher dampfte, und schlug mein buch auf. nur ab und an grinste ich das sich ständig erweiternde muster des kaffeerinnsals zu unseren füßen an, das mit jeder neuen kurve an kontur gewann.
zu diesem zeitpunkt hatte es die form einen geskribbelten käfers von oben.

irgendwann fand ein nachbarwechsel statt, vermutlich am hauptbahnhof. ich verliebte mich zu diesem zeitpunkt in folgenden satz:

(...) Schreiben ist veredeltes Denken. Wenn Ihre Abschlußarbeit nicht über das Niveau eines Schulaufsatzes mit der Überschrift >>Warum mich Shania Twain anturnt<< hinauskommt, stecken Sie in großen Schwierigkeiten." ( quelle links in der koje )

ich blickte erst wieder nach oben, als jemand gegen mein knie trat.
vor mir sassen zwei anzugmänner. der eine, kurz vor seiner rente, teures zwirn und den charme eines helmut kohl, der andere, der treter, ebenfalls guter ausstatter, aber wohl im dritten frühling. er sass mir genau gegenüber und versuchte sich möglichst "cool" hinzusetzen, und die art wie er das eine bein hochzog, derweil den fuss auf der ablage parkte, und dann noch einen gewissen überschlag hinbekam, hätte jeden yogimeister verzückt lächeln lassen.
vielleicht hatte er auch nur ärger mit der verdauung, aber das wollen wir alle nicht wissen.
wenn diese haltung aber einen fluss anregte, dann war es auf jeden fall sein redefluss. er leierte aktienkurse, kollegen der idiotischen sparte, mannesmann-politik und W-Lan vorteile runter, und kohl hörte zu. ab und an wollte er sich ins gepräch einbringen, hatte aber keine schnitte. der yogi im hugo boss format ließ sich nicht bremsen, und wie er seine sauerstoffzufuhr regelte, frage ich mich jetzt noch.
aber wir waren ja bei nass und den menschen, die damit nicht klarkommen.
der hugo boss yogi jedenfalls rutschte bei einer besonders emotionalen denkschleife mit der überschrift "wie ich den daimler-chrysler-laden wieder nach oben bringen würde" erneut aus seiner haltung und landete wieder an meinem schienbein. er guckte kurz rüber, und das wars. kein " 'tschuldigung", keine hochgezogenen augenbrauen, nix. kohl war es peinlich. er starrte mir beschwichtigend in den ausschnitt und hatte dann den chrysler-faden verloren. zeitgleich setze der yogi zum erneuten bein-knoten an, aber da schritt ich ein.
" das sollten sie lieber lassen! " sagte ich.
" hä?"
" na das mit den beinen übereinander. in ihrem alter hat man schnell maläste mit der hüfte, wenn man anatomische kunstgriffe aussitzt."
" was erlauben..."
" was ich mir erlaube ? ich erlaube mir, sie auf eine schlechte kinderstube aufmerksam zu machen. sie treten mir drei mal gegen die beine ohne sich zu entschuldigen und lassen ihren kollegen hier nicht zu wort kommen. nebenbei kaut man nicht mit offenem mund kaugummi, das die ganze bahn tinnitus bekommt."

kohl wurde puterrot, und yogi boss zuppelte wütend an seiner boss-krawatte.
( anm.: nicht nur meiner meinung nach sind krawatten phallisch, also fummelte er angriffslustig symbolisch seine knarre zurecht !)
leider wurde unsere nette unterhaltung von der zielhaltestelle der beiden unterbrochen. das letzte was ich sah war kohl, der sich im prasselnden gewitterregen seine aktentasche aus weichleder über den kopf hielt und mir dabei fest solidarisch zuzwinkerte. yogi boss, der einen schirm aufspannte, drehte sich beleidigt weg, drückte kohl den schirm in die hand um händefuchtelnd seinen monolog wieder aufzunehmen.
sie verschwanden langsam im regen, und dass kaffeerinnsal bildete in der kurve ein wunderschönes a mit einem kreis drumherum.


Montag, 19. Juli 2004

something new, lu?

jep, aber hallo !
völlig neu in meinem leben und farblich nun deutlich hervorgehoben :

vergesslichkeit

die kunst, dinge einfach so und unter zuhilfenahme der imaginären
schuhspitze unter den hirn-teppich zu schubsen.
aus den augen, aus dem sinn, schubs und wech.

ist leider noch etwas unausgereift, aber ich arbeite daran, so das nur noch fragmente aus den bereichen miese erinnerungen und blöd & akut in den hirn-trash kommen, und nicht verabredungen oder der süße geschmack des letzten kusses.

logbuch | © Lu um 15:57h | keine meldung | meldung machen?

samstag

ghostbusters



live



balkon spektakel

edit : hier im beutel gibts die komplette front im breitband-format. WoW!

kajütenblick | © Lu um 13:23h | keine meldung | meldung machen?

meins !

my private idaho sommerloch !

logbuch | © Lu um 11:42h | keine meldung | meldung machen?

alles ist vergiftet!

nina mag keine werber, denn die sind vergiftet!
und kaspar mag kein hard-disk, denn das ist vergiftet.
sam mag den deutschen hip hop nicht, denn der ist vergiftet.
und jochen mag keine "klingelling", denn die sind vergiftet.


*singt selber weiter*

...lu mag ihren montag nicht,
denn der ist vergiftet.


das sandwich ist fad, die referrer voll mit krankem mist, alle scheinen rattig, alle so glanzlos frei, zu sonnig, zlu zeitlos, keine worte, keine meinung, geschichtenlos und keine reue.

lichtblick : flatternde fahnen im rhein-wind, schafe auf der kirmes und anwälte, die zerzaust über die brücke radeln, ihre krawatte im gesicht.
sprudelndes kichern im kopf, das buch auf den beinen.
so schön, die flatternden fahnen und die möwen.

alles ist ver-gif-tet, oh ja, alle sind vergiftet.

und martin mag das blabla nicht, denn das ist vergiftet.
und der jan mag das essen nicht, denn das ist vergiftet.


rubrik: mentaler strohhalm am montag nach acht, frohsinn wird gern entgegengenommen.


Freitag, 16. Juli 2004

heute in einer woche



land in sicht !


zeit preisen!

bitte hier entlang, kommen sie rein, machen sie mit !

netz-welt | © Lu um 12:09h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 13. Juli 2004

der regen, die frau und das pfund tomaten

wenn jemand die 3-stunden-depression kennt, dann weiß er sicherlich auch, das diese sich schon nach dem ersten, gequälten geräusch beim aufwachen bemerkbar macht.
über den tag verteilt kommt sie nur ab und an mal hinter der tür hervor, schaut nach, ob man sich schon ein wenig elender fühlt und furzt einem ansonsten noch mal bekräftigend quer über die mittagsstulle.

meine 3-stunden-depression hatte gestern ganze arbeit geliefert, und so fand ich mich nach einem qualvoll langen tag mit qualvoll wenig inhalt irgendwann auf einer stange wieder.
auf einer stange ? fragt ihr ?
ja, auf einer stange, sag ich. diese stange umrandet eine hundewiese in meinem viertel, einen baum und ein klettergerüst, ist grün und in der mitte meines nach-hause-weges angebracht. ich denke, sie ist schon seit den tagen dort, wo man knöchelgelenkhohe, alt-grüne stangen anbrachte, und als kind waren sie prima, um alleine gummitwist zu spielen, was in etwa fünf minuten dauerte, bis man sich so kreativ mit sich selber verwickelt hatte, dass man nur noch heulend nach seiner mutter oder einem nachbarn mit schere schreien konnte.
das, und noch ein paar dinge mehr fielen mir gestern abend ein, als ich zur nachrichtenzeit mitten im platzregen auf eben dieser stange sass. in meinem viertel. ohne gummitwistgummi, aber mit prall gefüllter einkaufstasche. heulend.

mir war schon im supermarkt nach ein bißchen weinen, weil kein schokopudding mehr aufzutreiben war, und die kassiererin mich feindselig anstarrte, als ich sie auf lösungswege ansprach. sie wußte scheinbar nicht, dass es kein besseres rezept gegen die 3-stunden-depression gibt, als schokobreichen oder stark kakaohaltige schokolade in großen brocken, die bei ausschweifendem TV-konsum missbraucht bei frauen THC-ähnliche wirkungen entfalten.
aber ich hatte tomaten, immerhin, und mit denen sass ich nun also heulend im prasselregen auf der grünen stange.

ja, aber warum denn jetzt ? fragt ihr zu recht ungeduldig ?
himmel, ich bin in den letzten zügen 35, da kann frau sich so kleine schnitzer mal erlauben.
ich weiß auch, dass ich nix zu meckern habe, gesund bin, glücklich bin, "alles dran ist" wie man nach meiner geburt im gleissenden kreißsaallicht allgemein freudig feststellte ( das mit dem "oh, ein spaltenpisser" lass ich jetzt mal unter dem teppich ), mein handy im griff habe und den rest des lebens auch, und vielleicht ist es genau das ? oder das ?
jedenfalls war ich bis zu dem zeitpunkt, als mir die einkaufstüte riss, und ein donnerknall die wolken so schlimm erschreckte, dass sie das wasser nicht mehr halten konnten und alle gleichzeitig lospieselten ( meine erklärungen aus kindertagen, wen wunderts da noch ? ), und ich beim cherry-tomaten aufheben mit dem blick an drei kleinen, kaputten eiern hängen blieb, die aus einem nest über mir gefallen waren, da sprang die 3-stunden-depression hinter dem klettergerüst hervor, lachte laut und voller tatendrang, furzte erneut so heftig, dass das viertel dachte, das die donner heute aber schnell aufeinanderfolgen, und verpestete den rest brauchbarer atemluft mit miesepeter-flavor. ich raffte die letzten tomaten zusammen, schniefte einmal, fühlte mich so selbstmitleidig dann ganz gut, schniefte noch einmal bekräftigend und setzte mich dann mit dem festen entschluss auf die grüne stange, in ruhe ein wenig die schlechte welt zu beheulen.

du hast heulend im viertel gesessen ? fragt ihr?
mitnichten. ich habe geheult, sicher, aber das muss ja keiner mitbekommen. ich weiß nicht, ob das die vorstufe zur psychiatrie ist, wenn man einfach nur so heulen kann, also lautlos, ohne dramatisches schluchzen und schütteln und auf die erde trommeln und so.
ich hab einfach nur selbstzufrieden an meiner einkaufstasche gelehnt, in mich hineingeheult, triefnass geregnet und von ein paar guten geistern verlassen, und es wäre noch schöner mit dem passenden soundtrack wie "why does it always rain on me" gewesen. aber das hier war das pralle leben, und ich sass vor einem elektrokasten mit dem plakat
"es gibt nur ein rudi völler - otto, mach et"
so sass ich also im regen, heulend, mit gerissener einkaufstasche und der kaputtgefallenen brut eines nun überflüssigen nestes, und im kopf gröhlte der EM-prolet in mir
"es jibt nur ein rudiii vöööölla, es jibt nur ein rudi vööölla !" ---

ein hund fehlt, lu, ein hund ! sagt ihr ?
stimmt. ein hund täte der geschichte sicher gut. und ihr glaubt nicht, was just in dem moment, als ich mein kleines fussballliedchen pfiff über die hundewiese kam ?
ein hund.
ein strubbeliger hund, pitschnass und somit quasi eine frisuren-schwester. ein weibchen.
ich machte zwischen zwei internen schluchzern die menschentypischen lockgeräusche, pfiff und schnalzte und als die engelchen noch einen drauflegten, und der nächste donner ( das ist ein etwas stärker gebautes engelchen, welches die lego-türmchen der anderen umschmeißt - oh, mutter! ) das tal, ähm, die wiese beben ließen, kam die hündin dann doch zu mir rüber.

und woher weißt du, dass es kein rüde war, hä? fragt ihr hämisch ?
weil sie mir nicht sofort die nase in den schritt drückte und einen rüden-nasen-stempel hinterließ, darum! ihr reichte meine hand zum schnüffeln, und ein schwesterlicher blick in meine verlaufene wimperntusche. weibchen, absolut!
und so sass ich also mit meiner gerissenen einkaufstüte, einer pitschnassen hündin, drei aus dem nest gefallenen eiern und meiner 3-stunden-depression auf einer grünen stange unter einem baum in meinem viertel und es regnete was das zeug hielt.
eine tomate wollte die hündin nicht haben, wohl aber meinen fuss, auf den sie sich mit einem lassie-geräusch seufzend niederliess, und ich erzählte ihr geschichten, während es um uns herum prasselte und blitze.
als meine geschichten alle, die wolken leer waren, da kam eine frau um die ecke und rief "luuuuna". ich und hund hoben den kopf, und die frau sagte "und ich wundere mich, warum die nicht vom gassi gehen zurück kommt. ich lass die immer zwischendurch auf die wiese, wenn die bei big brother muss..."
"och, is schon dran ?"
"jaja, aber erst die hälfte rum".
"na dann ... ich muss. und einen netten hund haben sie da."
"ich weiß, tschüssi" sagt sie, und luna dreht sich noch einmal zu mir um, und ich bin sicher, sie hat gezwinkert.


Montag, 12. Juli 2004

ich machs kurz :

ich bin wieder da.

*hüstel*

der blog-urlaub war eh keiner, die ruhe trügerisch.
kaum hatte ich den riegel an mein blog gepackt, da flattert die nachricht ins haus, dass mein verehrter marlon brando nun die engel von oben zählt. ich steh also spülend am becken und überlege, welches nette bild ich hätte posten können und beiße mir auf die zunge, dass ich direkt wieder ans blog denke. und genau deswegen habe ich dann auch keine ausnahme gemacht, sorry marlon, aber ich bin sicher, du bist auch ohne mich bestens angekommen. und grüß schön.
die rebellische ingel meysel mußte natürlich direkt hinterher, und auch da dachte ich nur, grüß den marlon, aber nein, ich lass den laden dicht, da kann jetzt sterben wer will.
ein paar tage ( oder stunden, wer bekommt das noch mit ? ) später laufe ich meinen blog-pfad ab, und denke, irgendwas stimmt hier nicht, was ist denn das hier für ein gedrängel plötzlich ? ich sah mich mit 28 leuten gleichzeitig hier im arg schaukelnden boot und denk, leuddä denk ich, hier ist pause, was hab ich verbrochen?
ein blick in die statistik dämmte meinen schrecken, der herr sixtus hat mir einen ganzen pulk ZDFler vorbeigeschickt, und ich sag mal nachträglich "ahoi" in die illustre runde. sehen sie sich ruhig um, nehmen sie platz, lesen sie in ruhe, dies ist ein ganz normales blog privater natur, allerdings fehlen der betreiberin zur zeit ein paar worte, vor allem zeit ... und der klitzekleine technik-gau, schwamm drüber.
hoffen sie mit mir auf bessere zeiten, auf ein neues notebook und lassen sie uns einen knopf an den weltfrieden machen.
ich bleib treu bei meinem motto " wem du es heute kannst besorgen... " und fang wieder an, und zwar hier ! und zwar gleich. jetzt.


Freitag, 2. Juli 2004

keine angst, die will nur spielen !

will ich das ? mir liegt geht seit tagen etwas auf den geist, und ich kann nicht genau sagen, was es denn nun ist.
es grunzt, es kaut gemütlich an meinen nervenenden, es macht mich atemlos wenn ich luft brauche und legt mich flach, wo ich stehen sollte.
die menschen um mich herum wirken durchsichtig, tragen sämtliche hintergedanken plakativ auf dem shirt, machen weder hehl daraus noch
spass damit.
an solchen dünnhaut-tagen möchte ich nur mit ganz wenigen direkt zu tun haben, mehr würde mich aus den flipflops hauen.
es ist meist nur eine kurze phase, in der ich das gefühl habe, für alles durchlässig und ein wenig zu klarsichtig zu sein. eine volle ubahn mit all ihren menschen und eindrücken haut mich dann mental ein wenig vom stuhl, ein film geht bis in alle fingerspitzen und musik durch und durch. alles ist um ein mehrfaches verstärkt, und das muss nicht immer positiv sein. deswegen nur die ganz wenigen, deswegen die flucht in die eigenen nischen. es gibt zeiten, wo ich genau das kreativ umsetzen kann, voll im fluß bin, sehen-umsetzen, sehen-umsetzen, aber diesmal eben nicht. diesmal obstipation im hirn, alles dicht und blockiert und ein rot-weißes "gesperrt" band um die augen.

gestern morgen, ich sass lesend in der uBahn, da fiel der fahrer akustisch in meine geschichte ein. es sagte nicht viel, obwohl es sein job gewesen wäre. die automatische haltestellenansage war aus, und wir kamen an einen knotenpunkt, bei dem es eben mehrerer sätze bedarft hätte. er aber sagte nur "ich machs kurz : belsenplatz !" und traf damit meine stimmung ganz gut auf den punkt. es war sowohl das, was er sagte, aber in verbindung mit dem wie war es quasi perfekt.
er hatte schlicht und ergreifend keinen bock und ließ es die brechend volle uBahn wissen. ich habe weder gekicher, noch ein raunen gehört. entweder haben die mitfahrenden nicht zugehört, oder es wie ich empfunden.
müde bin ich ( geh zur ruh' ), seit tagen sieht man mich in allen lagen mit sperrangelweit offenen mund rumsitzen, in ecken stehen, zuhören, telefonieren ... immer gähnend und an das heimische plümo denkend, immer die gegenwart auf die nahe zukunft verrückend, noch ein paar stunden, dann ... später werde ich, aber erst mal ... und wenn ich dann, dann ...sic!
ich kanns von mir selber nicht mehr hören, zeigt es doch an, wie wenig ich gegenwärtig das tue, was für mich persönlich wäre, wie wenig ich mit vollem einsatz bei einer sache bin.
so wie gestern abend. lachend durch das abendgewitter gehen, langsam, zeit schindend, klitschnass werden, egal, alles egal, nur der leckere regen, der einem aus den haaren in die augen, in den nacken läuft, und diese lust, einfach die schuhe auszuziehen und barfuss ...

und genau das liegt jetzt mal an. und gleich gehts los. ausschlafen, im wald verlaufen, essen, kino, mehr als eine stunde am stück lesen ...kleinigkeiten eigentlich, aber wenn die grad schmal gelebt werden, dann ist es das schönste. und prompt winkt teufelchen mit einer knallroten fahne: WANN willst du denn das alles machen ? und wenn du das machst, wo bleiben dann die pflicht-küren ? und wenn du die nicht machst, dann stapeln die hasen sich, und dann sind es nächste woche noch viel mehr und ...
overload ! sagt das engelchen, guckt böse über die schulter, während es das tschechische tricot neben das italienische im balkonkasten bei den erdbeeren verbuddelt.

nur was man mit voller überzeugung und ganzem herzen macht, ist gut.
die schlechten ins kröpfchen, oder so ähnlich.

meine durchsage " ich machs kurz : miagolare macht pause ! "

ich sag jetzt nicht, obs ein paar tage, eine woche oder länger ist, weil ich mir damit ja schon wieder einen termin setzen würde. vielleicht platzt mir montag schon der kopf, oder eben erst am donnerstag, unter umständen aber auch erst sonntag in x tagen. bis dahin male ich euch noch einen teufel an die wand ein schönes ...

pausenbild



... packe das propellerweib an den flügeln, den schwefelkerl an den hörnern, gehe über los, nehme noch drei flaschen rotwein mit, und -