Dienstag, 1. Juli 2008

sommers und der bestseller.

Letzte Nacht einen kompletten Bestseller geschrieben und einen zweiten noch angefangen, weil die Kerze noch zwei Zentimeter Platz hatte. Kapitel an Kapitel, Idee an Idee, die Wörter flogen nur so aus den Hirnkurven, und dann gurrten irgendwo zwei Dinosaurier.
Geträumt.
Die Dinosaurier waren das Taubenpärchen Herr und Frau Sommer, welche zwei Meter Luftlinie schräg gegenüber in der Ecke brüten und sich morgens vor Abflug gern noch eine Runde lebhaft unterhalten. Thermik, Wurmtiefe, Wetteraussichten.
Traum futschikato.

Dann eben das Erstaunen. Werte Leser, jetzt ein Tipp der so ganz ungewöhnlich nicht ist, wenn man seit Jahren sein Blog füttert, kämmt und gut wegtuppert was älter als eine Woche ist. Der Tipp also: gleicht euer aktuelles Sein mit eurem aktuellen Blog ab. Ich zum Beispiel sah eben, dass ich seit zwei Tagen das falsche Buch lese. Meinem Blog habe ich (bitte sehen sie kurz nach Links, Rubrik 'in der koje') folgendes Buch genannt, in echt griff ich aber gestern zu einem ganz anderen. So. Nicht schlimm, aber verzerrt. Dann ereilte mich letzte Nacht eine aufgeregte Mail einer lieben Langzeitleserin, welche mir ganz lieb Prozac empfahl. Damit hätte sie 'das' auch weggekriegt. Ich aber hab keinen Zahnstein, sondern mein Karma, und mit dem geh ich grad täglich Gassi an den Rhein, lasse es etwas mit den anderen Stadtdepressionen über die Wiesen tollen, und dann gehen wir nach Hause und machen Abendbrot.
Soll heißen, es geht mir ausgesprochen so dingens, Leben ist bunt und mal rauf und dann wieder runter, und das Einzige was mir in Kapselform über die Zunge darf ist hochdosiertes Vitamin C. Jedem anderen, jetzt muss man es wieder erklären, jedem anderen sein Pillchen, da halte ich mich komplett raus, es hilft, es renkt ein, es ist eine Möglichkeit.

Was wollte ich eigentlich? Ach so, mein Traum. Mein Buch. Meine Idee.
Wenn Vatti Sommer wieder einfliegt, hab ich mit ihm ein Täubchen zu rupfen.