Freitag, 2. Juli 2004

keine angst, die will nur spielen !

will ich das ? mir liegt geht seit tagen etwas auf den geist, und ich kann nicht genau sagen, was es denn nun ist.
es grunzt, es kaut gemütlich an meinen nervenenden, es macht mich atemlos wenn ich luft brauche und legt mich flach, wo ich stehen sollte.
die menschen um mich herum wirken durchsichtig, tragen sämtliche hintergedanken plakativ auf dem shirt, machen weder hehl daraus noch
spass damit.
an solchen dünnhaut-tagen möchte ich nur mit ganz wenigen direkt zu tun haben, mehr würde mich aus den flipflops hauen.
es ist meist nur eine kurze phase, in der ich das gefühl habe, für alles durchlässig und ein wenig zu klarsichtig zu sein. eine volle ubahn mit all ihren menschen und eindrücken haut mich dann mental ein wenig vom stuhl, ein film geht bis in alle fingerspitzen und musik durch und durch. alles ist um ein mehrfaches verstärkt, und das muss nicht immer positiv sein. deswegen nur die ganz wenigen, deswegen die flucht in die eigenen nischen. es gibt zeiten, wo ich genau das kreativ umsetzen kann, voll im fluß bin, sehen-umsetzen, sehen-umsetzen, aber diesmal eben nicht. diesmal obstipation im hirn, alles dicht und blockiert und ein rot-weißes "gesperrt" band um die augen.

gestern morgen, ich sass lesend in der uBahn, da fiel der fahrer akustisch in meine geschichte ein. es sagte nicht viel, obwohl es sein job gewesen wäre. die automatische haltestellenansage war aus, und wir kamen an einen knotenpunkt, bei dem es eben mehrerer sätze bedarft hätte. er aber sagte nur "ich machs kurz : belsenplatz !" und traf damit meine stimmung ganz gut auf den punkt. es war sowohl das, was er sagte, aber in verbindung mit dem wie war es quasi perfekt.
er hatte schlicht und ergreifend keinen bock und ließ es die brechend volle uBahn wissen. ich habe weder gekicher, noch ein raunen gehört. entweder haben die mitfahrenden nicht zugehört, oder es wie ich empfunden.
müde bin ich ( geh zur ruh' ), seit tagen sieht man mich in allen lagen mit sperrangelweit offenen mund rumsitzen, in ecken stehen, zuhören, telefonieren ... immer gähnend und an das heimische plümo denkend, immer die gegenwart auf die nahe zukunft verrückend, noch ein paar stunden, dann ... später werde ich, aber erst mal ... und wenn ich dann, dann ...sic!
ich kanns von mir selber nicht mehr hören, zeigt es doch an, wie wenig ich gegenwärtig das tue, was für mich persönlich wäre, wie wenig ich mit vollem einsatz bei einer sache bin.
so wie gestern abend. lachend durch das abendgewitter gehen, langsam, zeit schindend, klitschnass werden, egal, alles egal, nur der leckere regen, der einem aus den haaren in die augen, in den nacken läuft, und diese lust, einfach die schuhe auszuziehen und barfuss ...

und genau das liegt jetzt mal an. und gleich gehts los. ausschlafen, im wald verlaufen, essen, kino, mehr als eine stunde am stück lesen ...kleinigkeiten eigentlich, aber wenn die grad schmal gelebt werden, dann ist es das schönste. und prompt winkt teufelchen mit einer knallroten fahne: WANN willst du denn das alles machen ? und wenn du das machst, wo bleiben dann die pflicht-küren ? und wenn du die nicht machst, dann stapeln die hasen sich, und dann sind es nächste woche noch viel mehr und ...
overload ! sagt das engelchen, guckt böse über die schulter, während es das tschechische tricot neben das italienische im balkonkasten bei den erdbeeren verbuddelt.

nur was man mit voller überzeugung und ganzem herzen macht, ist gut.
die schlechten ins kröpfchen, oder so ähnlich.

meine durchsage " ich machs kurz : miagolare macht pause ! "

ich sag jetzt nicht, obs ein paar tage, eine woche oder länger ist, weil ich mir damit ja schon wieder einen termin setzen würde. vielleicht platzt mir montag schon der kopf, oder eben erst am donnerstag, unter umständen aber auch erst sonntag in x tagen. bis dahin male ich euch noch einen teufel an die wand ein schönes ...

pausenbild



... packe das propellerweib an den flügeln, den schwefelkerl an den hörnern, gehe über los, nehme noch drei flaschen rotwein mit, und -