Dienstag, 23. Januar 2007
die hafenversion, jetzt auch mit ziegenaroma.
gut gelaunter weltekel. draussen sonne, drinnen ich mit schal, den tag um mich werfend.
dringlichster wunsch: ein teller nudeln und ein wurmkomposter, obwohl- denke ich an +1000 mäuler, die es zu stopfen gilt ...
ich will ja immer alle satt machen.
am liebsten komme ich direkt nach öffnung in den fitnesstempel, um kurz nach neun am morgen. es ist still, die kaffeemaschine gurgelt, alle machen alles leise. kurzes straucheln, kurs oder eigenregie?
eigenregie. pod-stöpsel gegen die leise umwelt, 60 minuten ausdauer zum warm werden, 60 minuten nachrichtenkanal. nachrichtenkanal macht genau so stumpf wie viva, nur die themen sind anders, und es gibt keine klingeltonwerbung zwischendrin. long-sleave aus.
geräte. meine muskeln erinnern sich gähnend, dehnen sich, strecken sich, alles im richtigen moment. im hintergrund geht die musikanlage los und ich denke 'och' und körper denkt 'och' und eine viertelstunde später ganz ohne gewicht, dafür sehr taktvoll zu südamerikanischen tönen quer durch halle a wirbeln. shirt aus.
zu hause dann. einen tag weiter dann.
körper ist sauer, genau genommen. ich trinke base und dufte stark nach franzbranntwein, vergass ich doch im vorfeld, dass zwei monate trainingspause zwei monate trainingspause sind.
ich hole das ur-alte ziegenfell vom balkon, welcher der katz gestern etwas unappetitlich einsaute. das gute an fell ist, man kann es einfach säubern. nach einer nacht frischluft auf dem balkon hole ich es eben rein, lege es im wohnzimmer vor die lichtdusche, und denke 'huch', weil plötzlich hängt ein hauch von ziege im raum. von nasser ziege.
die vier fellchen sitzen seitdem andächtig um das fell herum und flehmen, während ich den tag umsortiere.
gut gelaunter weltekel, draussen sonne, drinnen ich, still flehmend vor dem dienstag.
dringlichster wunsch: ein teller nudeln und ein wurmkomposter, obwohl- denke ich an +1000 mäuler, die es zu stopfen gilt ...
ich will ja immer alle satt machen.
am liebsten komme ich direkt nach öffnung in den fitnesstempel, um kurz nach neun am morgen. es ist still, die kaffeemaschine gurgelt, alle machen alles leise. kurzes straucheln, kurs oder eigenregie?
eigenregie. pod-stöpsel gegen die leise umwelt, 60 minuten ausdauer zum warm werden, 60 minuten nachrichtenkanal. nachrichtenkanal macht genau so stumpf wie viva, nur die themen sind anders, und es gibt keine klingeltonwerbung zwischendrin. long-sleave aus.
geräte. meine muskeln erinnern sich gähnend, dehnen sich, strecken sich, alles im richtigen moment. im hintergrund geht die musikanlage los und ich denke 'och' und körper denkt 'och' und eine viertelstunde später ganz ohne gewicht, dafür sehr taktvoll zu südamerikanischen tönen quer durch halle a wirbeln. shirt aus.
zu hause dann. einen tag weiter dann.
körper ist sauer, genau genommen. ich trinke base und dufte stark nach franzbranntwein, vergass ich doch im vorfeld, dass zwei monate trainingspause zwei monate trainingspause sind.
ich hole das ur-alte ziegenfell vom balkon, welcher der katz gestern etwas unappetitlich einsaute. das gute an fell ist, man kann es einfach säubern. nach einer nacht frischluft auf dem balkon hole ich es eben rein, lege es im wohnzimmer vor die lichtdusche, und denke 'huch', weil plötzlich hängt ein hauch von ziege im raum. von nasser ziege.
die vier fellchen sitzen seitdem andächtig um das fell herum und flehmen, während ich den tag umsortiere.
gut gelaunter weltekel, draussen sonne, drinnen ich, still flehmend vor dem dienstag.
Samstag, 20. Januar 2007
der stress der snyapsen.
'Umgekehrter Darwinismus', der Dumme überlebt.
Dieser Satz fehlte mir heute leider sehr, zwischen 11:00 und 14 Uhr, als ich stark vermutete, dass mir genau dieser Zeitraum einmal fehlen wird. Dieser Gedanke kam mir, als ich auf eine Klotür äugte, auf der Pilze und wilde Urwaldpflanzen prangten und ich ein paar sehr schmerzempfindliche Punkte im Gesicht akupressierte, genau, bei IKEA.
Man mag gar nicht glauben, dass unser Volk kurz vor dem Aussterben ist, wenn man gerade Samstags den Weg in diese Hölle antritt, und jeder einzelne ausser man selbst einen sehr lauthalsen Kevin oder Jonas auf den Schultern trägt, inklusive der obligatorischen 50 Teelichter im Beutel.
Heute Wochenende, endlich, und zur Belohnung bekomme ich etwas, was ich sonst nie habe: Kopfschmerzen.
Letzte Nacht ging es los. Entweder, ich lag in Träumen randvoll der Abenteuer (ich überlebte eine Superwelle, und sogar mein Mobiles ging nach dessen Trocknung wieder, ich überlebte einen Wahnsinnigen a la 'Schweigen der Lämmer', nur in Brünett, ich hatte einen amputierten Fuss und ab dann immer einen Schuh übrig, und ich arbeitete als Krankenschwester bei einem Engelmacher, bitte keine Rückfragen auf meinen Januar, ich sortiere gerade meinen Stundenplan um.) oder wälzte mich mit einem glasklaren Nervenkopfschmerz, der genau hinter meinem rechten Augapfel sein Unwesen trieb und mich sekündlich piesakte.
Ich habe NIE Kopfschmerzen!, dachte ich beim hin und her wälzen, aber was ützt es wem.
Dann heute bei IKEA nach DER Lösung gesucht, was natürlich Blödsinn ist, und hätte mir mal wer gesagt, dass ich Samstags in einem schwedischen Möbelhaus ein Bio-Mittagessen mit einer Holunder-Bionade vertilge (und mir dabei permanent die Schläfen reibe), den Satz lass ich hier am Ende einfach mal offen.
Eben zwei Dinge für mich befunden.
1.) Ich halte immer zu Film-Monstern. (Auch wenn ich so einen Mist nur 8 MInuten durchhalte.)
2.) Ich habe Kyrill'sche Nachwehen, was Wetterfühligkeit angeht. (Das nenne ich mal Entschleunigung.)
Jetzt Inkasso-Henry und eine kalte Kopfdusche, noch gebe ich mich nicht geschlagen.
Morgen DIE Lösung irgendwo in Belgien finden, Trödelmärkte können weitaus mehr, als ein Schwedisches Möbelhaus. Aber ob es dort Holunder-Bionade und Dschungel-Klos gibt, das wage ich zu bezweifeln.
Dieser Satz fehlte mir heute leider sehr, zwischen 11:00 und 14 Uhr, als ich stark vermutete, dass mir genau dieser Zeitraum einmal fehlen wird. Dieser Gedanke kam mir, als ich auf eine Klotür äugte, auf der Pilze und wilde Urwaldpflanzen prangten und ich ein paar sehr schmerzempfindliche Punkte im Gesicht akupressierte, genau, bei IKEA.
Man mag gar nicht glauben, dass unser Volk kurz vor dem Aussterben ist, wenn man gerade Samstags den Weg in diese Hölle antritt, und jeder einzelne ausser man selbst einen sehr lauthalsen Kevin oder Jonas auf den Schultern trägt, inklusive der obligatorischen 50 Teelichter im Beutel.
Heute Wochenende, endlich, und zur Belohnung bekomme ich etwas, was ich sonst nie habe: Kopfschmerzen.
Letzte Nacht ging es los. Entweder, ich lag in Träumen randvoll der Abenteuer (ich überlebte eine Superwelle, und sogar mein Mobiles ging nach dessen Trocknung wieder, ich überlebte einen Wahnsinnigen a la 'Schweigen der Lämmer', nur in Brünett, ich hatte einen amputierten Fuss und ab dann immer einen Schuh übrig, und ich arbeitete als Krankenschwester bei einem Engelmacher, bitte keine Rückfragen auf meinen Januar, ich sortiere gerade meinen Stundenplan um.) oder wälzte mich mit einem glasklaren Nervenkopfschmerz, der genau hinter meinem rechten Augapfel sein Unwesen trieb und mich sekündlich piesakte.
Ich habe NIE Kopfschmerzen!, dachte ich beim hin und her wälzen, aber was ützt es wem.
Dann heute bei IKEA nach DER Lösung gesucht, was natürlich Blödsinn ist, und hätte mir mal wer gesagt, dass ich Samstags in einem schwedischen Möbelhaus ein Bio-Mittagessen mit einer Holunder-Bionade vertilge (und mir dabei permanent die Schläfen reibe), den Satz lass ich hier am Ende einfach mal offen.
Eben zwei Dinge für mich befunden.
1.) Ich halte immer zu Film-Monstern. (Auch wenn ich so einen Mist nur 8 MInuten durchhalte.)
2.) Ich habe Kyrill'sche Nachwehen, was Wetterfühligkeit angeht. (Das nenne ich mal Entschleunigung.)
Jetzt Inkasso-Henry und eine kalte Kopfdusche, noch gebe ich mich nicht geschlagen.
Morgen DIE Lösung irgendwo in Belgien finden, Trödelmärkte können weitaus mehr, als ein Schwedisches Möbelhaus. Aber ob es dort Holunder-Bionade und Dschungel-Klos gibt, das wage ich zu bezweifeln.
Dienstag, 16. Januar 2007
zwei herzen schlagen ach in meiner brust.
Am Ende der Beratung reibe ich mir in einem von ihr unbeachteten Moment beide Schläfen, drücke die Fingerspitzen kurz in die Stirn, lasse die Bewegung unter den Augen auslaufen, und gerade als ich denke, dass sie meine doppelte Zeit bekam, 90 Minuten, in den sie fast durchgehend vom Thema abkam, da blickt sie durch den Wintergarten in den dunklen Garten im Hinterhof und sagt folgenden Satz:
'Wissen Sie, ich glaube, ich sollte heute so ein Internettagebuch anfangen, und meine ganzen Erlebnisse so generell und die der nächsten Wochen einfach mal aufschreiben, ich hab ja so viel zu sagen.'
'Ja.', sage ich, 'Sie meinen ein Weblog, oder?'.
'Ach, sie kennen das?', sie, und kommt auch direkt gefährlich nah an meinen Stuhl.
'Nur vom hörensagen.' entgegne ich, und wundere mich, als ich ihre Dinge ordne und das Licht lösche, dass ich keinerlei Bereitschaft habe, 4 und ein halbes Jahr mit allem einfach so Preis zu geben.
Mein Leben, mein Blog, meine Arroganz der Anonymität, soweit.
'Wissen Sie, ich glaube, ich sollte heute so ein Internettagebuch anfangen, und meine ganzen Erlebnisse so generell und die der nächsten Wochen einfach mal aufschreiben, ich hab ja so viel zu sagen.'
'Ja.', sage ich, 'Sie meinen ein Weblog, oder?'.
'Ach, sie kennen das?', sie, und kommt auch direkt gefährlich nah an meinen Stuhl.
'Nur vom hörensagen.' entgegne ich, und wundere mich, als ich ihre Dinge ordne und das Licht lösche, dass ich keinerlei Bereitschaft habe, 4 und ein halbes Jahr mit allem einfach so Preis zu geben.
Mein Leben, mein Blog, meine Arroganz der Anonymität, soweit.
Donnerstag, 11. Januar 2007
käfer auf halb sechs.
Gestern dann, hoch über den Dächern des Doms zu Kölle, weit über die Felder des Vorortes blickend.
'Da kommt später noch was runter' sagte ich vorher zum Teilchef, der ohne meinen Orientierungssinn und meine Fähigkeit, Karten zu lesen (natürlich in Fahrtrichtung gehalten) nie in diesem Leben angekommen wäre, obwohl es das zweite mal in einem Monat war, das wir die Strecke fuhren.
'No no, not this day' meinte er, und wir verschwanden im Bauch des Gebäudes.
Drei Stunden und vier Tassen sauren Kaffee später. Ich meditiere schläfrig über den zwei Zipfeln des Doms, draussen fällt der Luftdruck, im Raum wird mit Füssen gescharrt und der Vortragende hat seine Schuhe schon längst von den seinen, heimlich unter dem Tisch. Ich will gerade versuchen, genau dieses liebenswerte Detail mit dem Mobilen einzufangen, als ein Geräusch von draussen die Ruhe zerreisst.
Bssss...BSSSS- BS!, macht es, und alles guckt zum Fenster.
In einem achten Stock kann ja so manches kommen, so einiges flog schon rasant an uns vorbei. Ein Schwarm Enten zum Beispiel, drei Elstern, Kölsche Tauben auf Stadtranderholung. Und nun dieses Bssss...BSSSS- BS!.
Vorne wird rasch ein paar Schuhe wieder an den Fuss gebracht, ein Bauch eingezogen und die PP-Präsentation eine Seite weiter geklickt. Der Raum beruhigt sich, war was?
Bssss...BSSSS- BS!
Ich kann mich bei dem Geräusch auf nichts anderes mehr konzentrieren, lasse den Dom Dom sein, und versuche, den Ort des BSSS! zu finden. Plötzlich sehe ich über der Lampe diesen Käfer, so groß und fluffig wie ein Marienkäfer und direkt wieder dieses Bssss...BSSSS- BS! gefolgt von einem leisen zisch.
'Mist!' rutscht es mir raus, und schon bin ich auf dem schnellen Weg zur Lampe. Lampe steht direkt beim Vortragenden, mein direkter Weg ca. zehn Meter Luftlinie, das wär zu schaffen.
Als ich an der Lampe stehe, das Ding nach unten wuchte um den gefangenen Käfer herauszuschütteln, wie die Holle der Insekten, da merke ich plötzlich, wie mich ein gerammelt voller Raum mit Anzugmenschen anstarrt und jeder für sich eine Diagnose stellt oder mir einfach nur auf den Hintern starrt, wie der Herr aus Köln-Nippes, hinten links.
'Ähm...' ich.
'Ich bin zu drei-viertel quasi-Buddhistin' rufe ich, fange den halb erblindeten Käfer aus der Lampe ab und mache mich auf den Weg zum offenen Fenster.
'Und der Rest?', der Vortragende.
'Protestantin, die ist für den Job gut.', entgegne ich, der Käfer brummt mit einem letzten BS! aus dem Fenster Richtung Feld und ich schleiche zurück zu meinem Sitz, rechts aussen. Setzen, karmisch 1+, Benehmen glatte 6!
Der Teilchef grinst über das ganze Gesicht, sagt 'Yes, I know, could be my Grandmother, right?' und der Rest sortiert sich neu in den Stühlen. Den Rest der Zeit werde ich ein wenig seltsam beäugt.
Als wir rauskommen regnet es in Strömen.
'In Afrika würdest Du sofort geheiratet werden, Du kannst das Wetter voraussagen, das ist wichtig!' flachst Chefe, als wir aus der Tür kommen.
'Ja, und wenn ich dann Insekten rette, werde ich direkt aus dem Dorf vertrieben, weil die mich für verrückt halten.' sage ich, setze mich ins Auto und rüste mich gedanklich für die Rückfahrt wie die Beifahrer der Dakar-Ralley.
'Da kommt später noch was runter' sagte ich vorher zum Teilchef, der ohne meinen Orientierungssinn und meine Fähigkeit, Karten zu lesen (natürlich in Fahrtrichtung gehalten) nie in diesem Leben angekommen wäre, obwohl es das zweite mal in einem Monat war, das wir die Strecke fuhren.
'No no, not this day' meinte er, und wir verschwanden im Bauch des Gebäudes.
Drei Stunden und vier Tassen sauren Kaffee später. Ich meditiere schläfrig über den zwei Zipfeln des Doms, draussen fällt der Luftdruck, im Raum wird mit Füssen gescharrt und der Vortragende hat seine Schuhe schon längst von den seinen, heimlich unter dem Tisch. Ich will gerade versuchen, genau dieses liebenswerte Detail mit dem Mobilen einzufangen, als ein Geräusch von draussen die Ruhe zerreisst.
Bssss...BSSSS- BS!, macht es, und alles guckt zum Fenster.
In einem achten Stock kann ja so manches kommen, so einiges flog schon rasant an uns vorbei. Ein Schwarm Enten zum Beispiel, drei Elstern, Kölsche Tauben auf Stadtranderholung. Und nun dieses Bssss...BSSSS- BS!.
Vorne wird rasch ein paar Schuhe wieder an den Fuss gebracht, ein Bauch eingezogen und die PP-Präsentation eine Seite weiter geklickt. Der Raum beruhigt sich, war was?
Bssss...BSSSS- BS!
Ich kann mich bei dem Geräusch auf nichts anderes mehr konzentrieren, lasse den Dom Dom sein, und versuche, den Ort des BSSS! zu finden. Plötzlich sehe ich über der Lampe diesen Käfer, so groß und fluffig wie ein Marienkäfer und direkt wieder dieses Bssss...BSSSS- BS! gefolgt von einem leisen zisch.
'Mist!' rutscht es mir raus, und schon bin ich auf dem schnellen Weg zur Lampe. Lampe steht direkt beim Vortragenden, mein direkter Weg ca. zehn Meter Luftlinie, das wär zu schaffen.
Als ich an der Lampe stehe, das Ding nach unten wuchte um den gefangenen Käfer herauszuschütteln, wie die Holle der Insekten, da merke ich plötzlich, wie mich ein gerammelt voller Raum mit Anzugmenschen anstarrt und jeder für sich eine Diagnose stellt oder mir einfach nur auf den Hintern starrt, wie der Herr aus Köln-Nippes, hinten links.
'Ähm...' ich.
'Ich bin zu drei-viertel quasi-Buddhistin' rufe ich, fange den halb erblindeten Käfer aus der Lampe ab und mache mich auf den Weg zum offenen Fenster.
'Und der Rest?', der Vortragende.
'Protestantin, die ist für den Job gut.', entgegne ich, der Käfer brummt mit einem letzten BS! aus dem Fenster Richtung Feld und ich schleiche zurück zu meinem Sitz, rechts aussen. Setzen, karmisch 1+, Benehmen glatte 6!
Der Teilchef grinst über das ganze Gesicht, sagt 'Yes, I know, could be my Grandmother, right?' und der Rest sortiert sich neu in den Stühlen. Den Rest der Zeit werde ich ein wenig seltsam beäugt.
Als wir rauskommen regnet es in Strömen.
'In Afrika würdest Du sofort geheiratet werden, Du kannst das Wetter voraussagen, das ist wichtig!' flachst Chefe, als wir aus der Tür kommen.
'Ja, und wenn ich dann Insekten rette, werde ich direkt aus dem Dorf vertrieben, weil die mich für verrückt halten.' sage ich, setze mich ins Auto und rüste mich gedanklich für die Rückfahrt wie die Beifahrer der Dakar-Ralley.
schäume, die farbe pink und der teppichklopfer.
Eine ganz neue Seite dieser Traumsache, wo man plötzlich mitten im Restaurant bemerkt, das man nicht angezogen ist und vor lauter Schreck nach einer halben Minute Peinlichkeit aufwacht, die hatte ich eben, nach dem ersten Weckerklingeln um halb sieben. Ich drückte dem Wecker den Ton ab und beschloss, im Plümmo zu bleiben. Nur noch zwei Minuten, lieber Gott, Dein Schaf liegt brach, das muss sich noch mal eben wohlig umdrehen.
Die Strafe folgt auf dem Fusse, und so überstand ich meinen zweiten Traum in einem knappen, pinken Häkelbikini und hatte die meiste Zeit einen großen Staubsauger dabei, wobei das Umfeld mein Gym war, in etwas loserer Anordnung mit plötzlich auftauchendem OBI-Markt, wo sonst die Sauna ist. Ich frage mich seit einer Kaffeelänge, was das jetzt zu bedeuten hat.
Die Strafe folgt auf dem Fusse, und so überstand ich meinen zweiten Traum in einem knappen, pinken Häkelbikini und hatte die meiste Zeit einen großen Staubsauger dabei, wobei das Umfeld mein Gym war, in etwas loserer Anordnung mit plötzlich auftauchendem OBI-Markt, wo sonst die Sauna ist. Ich frage mich seit einer Kaffeelänge, was das jetzt zu bedeuten hat.
Samstag, 6. Januar 2007
Noch hält mich der als gemein bekannte Samstag fest in seinen sechs Armen, von denen ich zwei ganz gewiss als Beine vermute, und wenn ich endlich des Samstags Ohre gefunden habe, dann werd ich ihm das aber flüstern. Beine als Arme, so eine Mogelei!
Ich mit dem Staubsauger, ich im Bio-Markt um den letzten Pilz kämpfend, ich mit dem Leaderkatz für die Butter, Milch mit Landliebe, das kennt auch Herr Katz.
Regen, die Winterjacke in der Waschtrommel, am Ende duftet sie nicht mehr nach Kaminrauch, frisch von letzter Woche, sondern nach Waschpulver, wobei ich keine feste Entscheidung parat habe, was mir die nächsten Tage lieber wäre.
Aber den langen, bedächtigen Blick der Parfümeriefachfrau von gestern nach 17Uhr, der überlebt das schleudern nicht. Ich finde das ja toll, das sie ihrem Stil treu sind, auch beim Duft, sagte sie, und hielt dabei meine Winterjacke in 'schlamm' fasziniert im Blick. Ich derweil mein gesamtes Ich von Fuss links auf Fuss rechts und wieder zurück, wie ich das immer in Parfümerien mache.
Eben dann beim Jackentaschenleermachen das Duftmärkchen wieder gefunden, tief in der Jacke 'schlamm' versenkt. Dort duftete es die ganze letzte Nacht stoisch gegen den Kamin und erkämpfte sich das Eckgebiet meiner Tasche links, direkt neben dem Kaugummi, dem Zuckertütchen aus Prag mit Kafkas Konterfrei über der Café-Adresse und dem Pödchen ohne Kopfhörer.
BOSS - MARITA - FEMME
steht auf dem Duftmärkchen, und während ich weiter mit des Samstag sechs Armen hadere, denk ich mir einfach, die Fachfrau hieß Femme, das Parfüm BOSS, und die Marke Marita.
Ich trage in meiner linken Taschenecke BOSS von Marita, das hat mir Femme empfohlen, das würde zu meiner sehr sonnigen und stiltreuen Art passen.
!
Ich mit dem Staubsauger, ich im Bio-Markt um den letzten Pilz kämpfend, ich mit dem Leaderkatz für die Butter, Milch mit Landliebe, das kennt auch Herr Katz.
Regen, die Winterjacke in der Waschtrommel, am Ende duftet sie nicht mehr nach Kaminrauch, frisch von letzter Woche, sondern nach Waschpulver, wobei ich keine feste Entscheidung parat habe, was mir die nächsten Tage lieber wäre.
Aber den langen, bedächtigen Blick der Parfümeriefachfrau von gestern nach 17Uhr, der überlebt das schleudern nicht. Ich finde das ja toll, das sie ihrem Stil treu sind, auch beim Duft, sagte sie, und hielt dabei meine Winterjacke in 'schlamm' fasziniert im Blick. Ich derweil mein gesamtes Ich von Fuss links auf Fuss rechts und wieder zurück, wie ich das immer in Parfümerien mache.
Eben dann beim Jackentaschenleermachen das Duftmärkchen wieder gefunden, tief in der Jacke 'schlamm' versenkt. Dort duftete es die ganze letzte Nacht stoisch gegen den Kamin und erkämpfte sich das Eckgebiet meiner Tasche links, direkt neben dem Kaugummi, dem Zuckertütchen aus Prag mit Kafkas Konterfrei über der Café-Adresse und dem Pödchen ohne Kopfhörer.
BOSS - MARITA - FEMME
steht auf dem Duftmärkchen, und während ich weiter mit des Samstag sechs Armen hadere, denk ich mir einfach, die Fachfrau hieß Femme, das Parfüm BOSS, und die Marke Marita.
Ich trage in meiner linken Taschenecke BOSS von Marita, das hat mir Femme empfohlen, das würde zu meiner sehr sonnigen und stiltreuen Art passen.
!
Freitag, 5. Januar 2007
Liebes Tagebuch,
Und dann nahm ich eine fast alte Musik zur Hand, 2Raumwohnung, goss einen Liter Kaffee auf, schäumte Milch, und betrachtete das Telefon von allen Seiten, was bei modernen Telefonen ja recht zügig geht. Die Fellchen schliefen ungerührt den wohligen Schlaf des verregneten Mittags, an den Fenstern Bäche von Tropfen, alle auf dem direkten Weg nach unten.
Die wissen wo es lang geht, denke ich und schlage mein Moleskine auf, blicke auf eine volle Seite mit vielen unbehakten Kästchen, und die nächste Stunde lasse ich leise Federn.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, sagt Kopf.
Tsess!, sagt Bauch, und wendet sich schnippisch ab.
Ich werde am 13. im Schloß kein auf mich geschneidertes Kleid tragen, ich werde Österreich nicht kennen lernen, keinen Schnee unter den Schuhen knirschen hören, ich werde am 19. Innsbruck nicht vorlesen und mir wird mit absoluter Sicherheit ein schöner Abend durch die Finger rinnen. Das waren die beiden schönsten Punkte, der Rest läuft unter 'wird schon'.
Ich werde viel in Köln sitzen, auf Böden mit blauer Auslegeware starrend, ich werde mich täglich fragen, ob es das wirklich ist, was ich mir da gerade auf den Tisch lege, und wie es das sein kann, wenn dafür schon wieder feines weichen muss?
Gegengift Sport, Balsam Einkauf, schnurstrackse Eigenbelohnung, Spass und dunkle Schokolade, schon heute!, rufe ich beseelt und während des tippens in die warme Festung Plümmo, und das macht so einen Sturm, das seine Heiligkeit, der Dalai Lama wieder quer durchs Zimmer segelt. Da dieser der festen Meinung ist, dass er eh der letzte Dalai für die nächsten zig Jahrzehnte sein wird und als Honigbiene inkarniert, da kann er bei mir ja schon mal in Ruhe üben.
Ein demütiger Knicks in Richtung Leben und Aufgabe,
Lu- Schaf der Umstände.
Die wissen wo es lang geht, denke ich und schlage mein Moleskine auf, blicke auf eine volle Seite mit vielen unbehakten Kästchen, und die nächste Stunde lasse ich leise Federn.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, sagt Kopf.
Tsess!, sagt Bauch, und wendet sich schnippisch ab.
Ich werde am 13. im Schloß kein auf mich geschneidertes Kleid tragen, ich werde Österreich nicht kennen lernen, keinen Schnee unter den Schuhen knirschen hören, ich werde am 19. Innsbruck nicht vorlesen und mir wird mit absoluter Sicherheit ein schöner Abend durch die Finger rinnen. Das waren die beiden schönsten Punkte, der Rest läuft unter 'wird schon'.
Ich werde viel in Köln sitzen, auf Böden mit blauer Auslegeware starrend, ich werde mich täglich fragen, ob es das wirklich ist, was ich mir da gerade auf den Tisch lege, und wie es das sein kann, wenn dafür schon wieder feines weichen muss?
Gegengift Sport, Balsam Einkauf, schnurstrackse Eigenbelohnung, Spass und dunkle Schokolade, schon heute!, rufe ich beseelt und während des tippens in die warme Festung Plümmo, und das macht so einen Sturm, das seine Heiligkeit, der Dalai Lama wieder quer durchs Zimmer segelt. Da dieser der festen Meinung ist, dass er eh der letzte Dalai für die nächsten zig Jahrzehnte sein wird und als Honigbiene inkarniert, da kann er bei mir ja schon mal in Ruhe üben.
Ein demütiger Knicks in Richtung Leben und Aufgabe,
Lu- Schaf der Umstände.
Dienstag, 19. Dezember 2006
beeren.
"Könnten Sie dem Koch bitte sagen, dass die Barolo-Sauce zum niederknien war? Nur meine Kinderstube und drei starke Menschen konnten mich davon abhalten, in ihrem gediegenem Ambiente den Teller nicht abzulecken, bitte richten sie ihm das aus."
"Natürlich. Und der wird sich freuen!"
Weihnachtsessen im Amici, und mein politisch korrektes einknicken, als ich am Dessertwagen laut sagte "Klar, bitte die frischen Erdbeeren dort, einfach neben Panacotta und Tiramisu legen, Danke", das bereue ich noch heute nicht, war jede einzelne Beere, mitten im Dezember und gerade noch vor Mitternacht, eine kleine Sonne für sich während über der Stadt dichter Nebel lag.
"Natürlich. Und der wird sich freuen!"
Weihnachtsessen im Amici, und mein politisch korrektes einknicken, als ich am Dessertwagen laut sagte "Klar, bitte die frischen Erdbeeren dort, einfach neben Panacotta und Tiramisu legen, Danke", das bereue ich noch heute nicht, war jede einzelne Beere, mitten im Dezember und gerade noch vor Mitternacht, eine kleine Sonne für sich während über der Stadt dichter Nebel lag.
Freitag, 15. Dezember 2006
stadtdinge.
Sie schieben alle gegeneinander. Auf meiner Seite der Prachtallee, also rechts in Laufrichtung, nah bei den Auslagen hinter Hochglanzscheiben vor denen Security steht, dort läuft die Elite von morgen brav an Mutters Hand. Teenager mit auf brav geföhnter Doherty-Frisur tragen Taschen von hochkarätigen Designern, Italien baumelt an der Kordel neben Skandinavien, alle lächeln. An der Ampel liebevoller wegstrich durch Muters Hand gegen Goldlocke. Ihm ist es nicht peinlich, er scheint alles gewohnt zu sein.
Direkt daneben eine Jungfamilie mit Sonnenbank im Heim. Der Vater läuft breitbeinig, Mama auf zu hohen Heels, das Baby liegt unter Decken, unsichtbar. Vor jeder Auslage mit Schmuck zieht sie ihn wortlos und ruppig am Arm bis er neben ihr zum stehen kommt. Falsche Fingernägel auf blankem Glas, tippen hier und dort, sondieren innherhalb Bruchteilen einer Sekunde was schlecht und was ins Töpfchen.
Als ich an ihnen vorbei gehe, versuche ich einen Blick in die Tiefe des Kinderwagens. Ob Baby auch schon dunkelbraun ist? Ich kann nichts sehen, aber höre das Geräusch falscher Nägel mit Strass auf Glas.
Dann sind da die Niederlande. Alle hier, stöhnt der gemeine Düsseldorfer, und ich halte mich da raus. Ich zeige Wege zum Taxistand, bestaune die großen Zähne unserer nahen Nachbarn, helfe einer knarrigen Alten bei Starbucks ihren Kaffee zu finden, sowohl auf der Tafel, wie kurz darauf an der Ausgabe. Und denke, dass als Ausgleich der ganze Umkreis in den Niederlanden ist, zum einkaufen. Das alljährliche Feindbild im Weihnachtsstress ist immer der böse Holländer, der laute Nachbar. Fällt im Dorf ein Sack Reis um, dann war es in der Weihnachtszeit ganz sicher der Holländer. Selbst Mutter klagt, dabei war sie noch nicht mal in der Stadt. Wegen der Holländer.
Ich laufe seit geraumer Zeit mit einer Serviette in der Hand, geknüllt und gebraucht, ich wurde am Stand mit dem Flammkuchen schwach, und konnte noch nicht einmal etwas dafür.
Die Weihnachtsmärkte, die früher nur mal einer waren, sind nun überall, flächendeckend und um den Stadtbegeher drum herum gebaut. Die ganze Stadt eine einzige Fressbude mit der Möglichkeit auf gravierte Tassen mit Namen, die sich in den nächsten Jahren auch gravierend ändern werden. Man kommt dann mit Max, Paul und Marie und Lena aus, fertig.
Wie, sie heissen Susanne? Ham wa nich'.
Der nächste Laden den ich aufsuchen muss, liegt genau zwischen drei Weihnachtsmärkten. Ich stehe im Stau an einem Laden mit Handarbeit und komme mit der Frau ins Gespräch. Wie denn der Flammkuchen sei, und wo es den gibt. Mit meinem neu gewonnenen Düsseldorf-Patriotismus kaufe ich ihr einen Button ab. "Don't mess with De-dorf" steht auf der kleinen Fläche, daneben ein Revolver.
Passt zu meiner Stimmung und ich finde nach umrunden einer Eisbahn, die bei 13° leicht suppt, den Flammkuchenstand und meinen Laden. Ich wurde dazu durch einen Schlauch von auf fröhlich gestalteten Holzbuden geführt, alternative Wege waren durch Metallbarrieren gesperrt.
Anstehen, Flammkuchen misstrauisch beäugen, dann aber doch essen, weil Wartezeit und Geldaufwand zu hoch waren.
Mit der Flammkuchenserviette die Kö zurück, natürlich liegt die Grünstrasse wieder ganz hinten, ich reihe mich in den Fluss der Fussgänger ein. Die Serviette werde ich an keiner der wenigen Tonnen los, weil in jeder ein bedürftiger Körper kopfüber drin steckt und in diesen maßlosen Tagen massig hervor befördert. Halbe Pizzen, noch warm, Brötchen mit Krakauerflavour und Senfspuren, Starbucksbecher in XL, noch halbvoll, da komm ich doch nicht mit meiner fettigen Serviette ohne was drin und frag, ob mal eben wer rücken kann. Das hier ist Weihnachtsgeschäft auf allen Ebenen, und ich stopfe meine Serviette in das Müllfach meiner Tasche, finde dort Kleingeld, was ich dem nächsten Obdachlosen mit Hund in die Schale werfe.
Überdosiert mache ich mich nach meinem Einkauf auf den Rückweg, beschließe, zur Arbeit zu laufen. Eine gute halbe Stunde, wenn man nicht trödelt. Die nächste Hauptstrasse -natürlich- komplett verbarrikadiert mit fröhlichen Holzbuden mit genervten Menschen im Innern. Ich laufe Slalom bis mir schwindelig wird, kaufe mir einen Brownie für die Nerven und stöpsel mich an die Musik. Französische Chansons mit Plattenknistern, so geht es Kilometer um Kilometer. Bei einem bestimmten Lied schlage ich einen Haken in einen Hinterhof, die Stadt ist so laut, dass ich das Lied kaum höre.
Wat ham wa denn? fragt mich ein knurriger Mann im Blaumann.
Nichts, ich wollte nur kurz hier sitzen und was notieren, sage ich übertrieben freundlich. Nur nicht verjagen, nur zwei Minuten.
Und so zücke ich meinen Stift, in diesem Hinterhof, wische mir die Browniekrümel aus dem Schal und schreibe auf, dass ich in einem Hinterhof sitzen muss, um ein Lied hören zu können -
Direkt daneben eine Jungfamilie mit Sonnenbank im Heim. Der Vater läuft breitbeinig, Mama auf zu hohen Heels, das Baby liegt unter Decken, unsichtbar. Vor jeder Auslage mit Schmuck zieht sie ihn wortlos und ruppig am Arm bis er neben ihr zum stehen kommt. Falsche Fingernägel auf blankem Glas, tippen hier und dort, sondieren innherhalb Bruchteilen einer Sekunde was schlecht und was ins Töpfchen.
Als ich an ihnen vorbei gehe, versuche ich einen Blick in die Tiefe des Kinderwagens. Ob Baby auch schon dunkelbraun ist? Ich kann nichts sehen, aber höre das Geräusch falscher Nägel mit Strass auf Glas.
Dann sind da die Niederlande. Alle hier, stöhnt der gemeine Düsseldorfer, und ich halte mich da raus. Ich zeige Wege zum Taxistand, bestaune die großen Zähne unserer nahen Nachbarn, helfe einer knarrigen Alten bei Starbucks ihren Kaffee zu finden, sowohl auf der Tafel, wie kurz darauf an der Ausgabe. Und denke, dass als Ausgleich der ganze Umkreis in den Niederlanden ist, zum einkaufen. Das alljährliche Feindbild im Weihnachtsstress ist immer der böse Holländer, der laute Nachbar. Fällt im Dorf ein Sack Reis um, dann war es in der Weihnachtszeit ganz sicher der Holländer. Selbst Mutter klagt, dabei war sie noch nicht mal in der Stadt. Wegen der Holländer.
Ich laufe seit geraumer Zeit mit einer Serviette in der Hand, geknüllt und gebraucht, ich wurde am Stand mit dem Flammkuchen schwach, und konnte noch nicht einmal etwas dafür.
Die Weihnachtsmärkte, die früher nur mal einer waren, sind nun überall, flächendeckend und um den Stadtbegeher drum herum gebaut. Die ganze Stadt eine einzige Fressbude mit der Möglichkeit auf gravierte Tassen mit Namen, die sich in den nächsten Jahren auch gravierend ändern werden. Man kommt dann mit Max, Paul und Marie und Lena aus, fertig.
Wie, sie heissen Susanne? Ham wa nich'.
Der nächste Laden den ich aufsuchen muss, liegt genau zwischen drei Weihnachtsmärkten. Ich stehe im Stau an einem Laden mit Handarbeit und komme mit der Frau ins Gespräch. Wie denn der Flammkuchen sei, und wo es den gibt. Mit meinem neu gewonnenen Düsseldorf-Patriotismus kaufe ich ihr einen Button ab. "Don't mess with De-dorf" steht auf der kleinen Fläche, daneben ein Revolver.
Passt zu meiner Stimmung und ich finde nach umrunden einer Eisbahn, die bei 13° leicht suppt, den Flammkuchenstand und meinen Laden. Ich wurde dazu durch einen Schlauch von auf fröhlich gestalteten Holzbuden geführt, alternative Wege waren durch Metallbarrieren gesperrt.
Anstehen, Flammkuchen misstrauisch beäugen, dann aber doch essen, weil Wartezeit und Geldaufwand zu hoch waren.
Mit der Flammkuchenserviette die Kö zurück, natürlich liegt die Grünstrasse wieder ganz hinten, ich reihe mich in den Fluss der Fussgänger ein. Die Serviette werde ich an keiner der wenigen Tonnen los, weil in jeder ein bedürftiger Körper kopfüber drin steckt und in diesen maßlosen Tagen massig hervor befördert. Halbe Pizzen, noch warm, Brötchen mit Krakauerflavour und Senfspuren, Starbucksbecher in XL, noch halbvoll, da komm ich doch nicht mit meiner fettigen Serviette ohne was drin und frag, ob mal eben wer rücken kann. Das hier ist Weihnachtsgeschäft auf allen Ebenen, und ich stopfe meine Serviette in das Müllfach meiner Tasche, finde dort Kleingeld, was ich dem nächsten Obdachlosen mit Hund in die Schale werfe.
Überdosiert mache ich mich nach meinem Einkauf auf den Rückweg, beschließe, zur Arbeit zu laufen. Eine gute halbe Stunde, wenn man nicht trödelt. Die nächste Hauptstrasse -natürlich- komplett verbarrikadiert mit fröhlichen Holzbuden mit genervten Menschen im Innern. Ich laufe Slalom bis mir schwindelig wird, kaufe mir einen Brownie für die Nerven und stöpsel mich an die Musik. Französische Chansons mit Plattenknistern, so geht es Kilometer um Kilometer. Bei einem bestimmten Lied schlage ich einen Haken in einen Hinterhof, die Stadt ist so laut, dass ich das Lied kaum höre.
Wat ham wa denn? fragt mich ein knurriger Mann im Blaumann.
Nichts, ich wollte nur kurz hier sitzen und was notieren, sage ich übertrieben freundlich. Nur nicht verjagen, nur zwei Minuten.
Und so zücke ich meinen Stift, in diesem Hinterhof, wische mir die Browniekrümel aus dem Schal und schreibe auf, dass ich in einem Hinterhof sitzen muss, um ein Lied hören zu können -
Montag, 4. Dezember 2006
HERR,
wirf Zeit vom Himmel!
(Und ein wenig mehr von dem Kuchen "Verständnis für französische Ausnahmefälle", zwei Stunden Sonne für die spätere Demo, und einen Topf Häagen Dazs Midnight Cookies.)
Danke.
Sehen Sie heute Abend: Endlich wieder Rotwein nach 5 braven Tagen Antibiose.
(Und ein wenig mehr von dem Kuchen "Verständnis für französische Ausnahmefälle", zwei Stunden Sonne für die spätere Demo, und einen Topf Häagen Dazs Midnight Cookies.)
Danke.
Sehen Sie heute Abend: Endlich wieder Rotwein nach 5 braven Tagen Antibiose.
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