Samstag, 14. Oktober 2006


Und dann reden alle beseelt in einen grinsenden Dildo, und das nennt sich dann Verleihung des Comedy-Preises, wie wahr.

Anke ist wenigstens eine richtige Frau, und der Hape, da werd ich zur Lokalpatriotin und Schlämmer-Groupie, beides vor dem Herrn.
(Horst Schlämmer, knallhart nachjefrahcht!)

Wein von PLUS ist nicht zu empfehlen.

Budapest eine Reise wert.

Frauen generell etwas, auf das man stehen kann.

Helge singt Käsebrot, Premiere oder so.

Katze auf dem Arm, ein Liedchen in der Seele, Pizza im Bauch.
La Boheme, oder wie ich den Freitag überlebte.
Morgen Meehr.
Seufzend.


PS: Liebes Blog. Gerade eben, noch vor Helge und nach Wolke, da nahm ich mir feierlich vor, Dich mindestens für eine volle Arbeitswoche (ohne Nächte, vielleicht) rein ganz und gar mit Kryptik zu füttern, wie das die ganzen Coolen grad so tun.
Und nebenbei vermisste ich plötzlich Prag und Brücken, Meer und Zeit, und ich konnte mir -ganz ungewöhnlich und fast schon beängstigend- vorstellen, wie es jetzt, genau in diesem Moment, wäre, würde ich mich seufzend im Küchenstuhl zurück lehnen und eine Zigarette entzünden, an einem Streichholz entflammt, eine tief weiße Wolke aushustend.


Mittwoch, 20. September 2006

von Altweibersommer über den Herbst

Da ist sie wieder, die Zeit, wo die Raben beisammen auf Bordsteinen hocken und Nüsse auf das Pflaster knallen.
Und im feuchten Wind allerorts Spinnen, leger im Wind flatternd, in den riesigen Netzen lungernd.

Es wird Zeit, das letzte Obst zu klauben, zwischendrin den ziehenden Schwärmen einen Gruß zujubelnd, dann schwer beladen mit fernem Weh und einem Ach, beisst man krachend in saure Beeren und lernt von den Spinnen, seelenruhig im Wind baumelnd, sich selbst genügend.


Freitag, 15. September 2006

:aushang:

Heute bleibt die miagolare wegen Nihilismus geschlossen.


Donnerstag, 14. September 2006

askese is it.

Diese unbändige Lust auf Verzicht, auf die Reduktion auf das Wesentliche, auf früh ins Bett und noch früher wieder in den Tag. Seit Jahren hasse ich das lange schlafen, bin mürrisch, schlafe ich länger als zehn Uhr, und neulich beim Yoga machte es sich wieder breit, diese Lust auf das Wenig, in den Schmerz atmen, Zeit für das Ich haben, das an sich viel zu kurz gerät und im Alltag ganz nett sediert wird mit Rotwein und Allerlei.
Merke ich statt dessen die Zufriedenheit im Einfachen, das Wesentliche ohne Tinnef und ohne Energievampire, die den ganzen Tag mit Jammern vergeuden, statt an dem satt zu werden, was sie am Ende haben, dann denke ich, dass ich die nächste freie Woche in einem Kloster verbringen möchte.

Mein Ur-Opa Malte lebte noch nach dem alten Prinzip:
Einmal am Tag sollte man drei Dinge tun:

*einmal richtig schwitzen
*einmal richtig Hunger haben
*einmal richtig müde werden

der Rest würde sich finden. Mein Ur-Opa hatte ein langes Leben bis weit über 80 mit sehr zufriedenen Deichspaziergängen inklusive einer sehr aktiven Enkelin, die dem wie ihm immer wieder sehr sehr warm gedenkt.
Ach Oppa.
Wärst Du heut noch da, Du würdest mich persönlich abliefern im Kloster, und mir noch ein "Und schick Dich wohl, minn lüttn Sproddä" hinterher rufen.

Ein super Ende des Textes gibts heute nicht, da die Verfasserin in weinduseliger Verfassung (nach einer ganzen Woche Rotweinpause) und in Gedenken an Oppa Malte lieber die Rauhfaser anstiert.


Freitag, 11. August 2006


Letzter, großartiger Gedanke gestern Nacht vor dem Einschlafen ging so:
"Geht doch alle kacken!"

Letzter, fragwürdiger Gedanke im Traum, vor dem Aufwachen dann:
"Im nächsten Leben werd ich Domina."

(Gegengift gegen Giftgedanken: den freien Vormittag dafür ausgeben um in die Stadt zu fahren und einen 40Euro-Geburtstags-Gutschein bei LUSH zu verballern. Yezz!)


Mittwoch, 9. August 2006


Sinnfindungsschwierigkeiten, Kirchenmaus, Hunger auf Junkfood noch vor Acht am Morgen. Die Tage wie ein HubbaBubba, aussen rosa, innen zäh.
Heute Vollmond.


Thema verfehlt, setzen, 6


Freitag, 4. August 2006


Heute, genauer: Eben das erste mal seit fünf Wochen (eigentlich sieben, einmal zwischen beiden Pausen zählt dann aber doch) wieder den Weg zum Ertüchtigungstempel gefunden. Vor hatte ich es schon letzten Sonntag (war nicht wegen akuter Müdigkeit, ganz plötzlich), letzten Montag (Tasche schon gepackt, dann effektiv mit M. im schönsten Nachmitagsbrass ausgesperrt, Tasche hinter der Tür, Pech gehabt), dann Dienstag Morgen (Oh, kein guter Kurs dabei, naegaljetzt), Mittwoch (Kaffeetreffen mit gestresstem Vater-Freund, der sich vor lauter Freude direkt beide Hände mit Silkon versiegelte, und es wär ja praktisch das ich grad da sei, da könnt ich doch Hand anlegen, wegen dem Rohr.), Donnerstag (spontane Jobsuche wegen akuter Blankheit und eingeschobene Kaffeetreffen in ganz Bilk), und dann, tataaa, Freitag. Heute morgen hatte ich keine Ausrede mehr und die Tasche war ja von Montag noch gepackt.

Nach 10 Minuten war ich ganzkörperfeucht und Seelchen taumelte im Hormonrausch durch den ganzen Körper. Nach der zweiten Stunde war alles wieder am Platz, sämtliche Extremitäten sortiert in Reih und Glied, und die Laune: WoW!

Ich bin jetzt bereit für den Herbst. Meine Sommerlaune ist scheinbar das, was andere als Winterdepression beschreiben.


Mittwoch, 26. Juli 2006


Ich muss dieses Buch heute zu Ende lesen, weil das Thema so schwer erträglich ist. Wenn sie schon sterben muss, dann bitte heute, in einem Rutsch, und nicht heute und morgen und vielleicht noch bis Freitag. Empfindlich bin ich geworden, wenn es ans sterben geht, ich halte langes sterben gerade nicht gut aus, hallo neuer Punkt auf der 2do-liste.

-"sterben wieder aushalten lernen, irgendwann biste mal selber dran."


Mittwoch, 12. Juli 2006


acht mal "in the round " von den cardigans, hintereinander.
auch wenn sie es in sanskrit sänge, würde sich musik und stimmlage genau mit meiner stimmung decken, der text ist ausnahmsweise nebensache. zu ernst gestimmt bei diesem wetter, und campingbusse bringen mich aus der tagesfassung.
letzte nacht träumte ich, ich würde zwei monate am meer in einer küche arbeiten. beim gemüseputzen hörte ich die wellen, roch die jodhaltige luft und warf kleine krebse zurück in die brandung.
es ging mir gut, ich hatte es nur mit gemüse zu tun.


Donnerstag, 6. Juli 2006


mögliche optionen meine sommerdepression umzulagern könnten zum beispiel sein, einfach und völlig erklärungslos liegen zu bleiben. oder nach paris zu gehen, sagen wir mal so für vier wochen. dieses café in st. germain, da könnte man so einen monat schon locker rumkriegen, und wenn man danach randvoll und dick behüftet dank der ganzen warmen kuchen wieder rausplumpst, dann hat man erst mal mindestens die doppelte zeit zu tun, um das wieder wegzulaufen.
telefon aus dem fenster werfen, zwei weitere fernseher zulegen, zuckersucht und alkoholabstinenz währen weitere möglichkeiten dem umfeld die rote karte zu zeigen, aber das war jetzt nur laut gedacht. ich mags mit stil und eine sommerdepression kann man genau so super mit definierter figur machen, da sitzt die abgehalfterte joggingbuxe wenigstens auch mit leiergummi.
was noch? genau, ab in ein wohnmobil und all das angucken gehen, was man die letzten jahre wochen nicht geschafft hat, oder mit der anderen salatschnecke nach kroatien fahren und den hafen leer trinken. in einen buchladen ziehen und bis zum herbst endlich mal all die bücher lesen, die man dank alltäglichem ebenfalls nicht schafft. hat sich mal wer gefragt, was seine letzten worte sein werden, kurz vor dem letzten pups? meine mit sicherheit :"nein, ich muss doch erst noch buch xy lesen!!!"
(the person you have called ...)
nix wildes, nur hitzekoller, magenverstimmung, und das gefühl, ansatzweise an erholung genascht zu haben, und da will man natürlich mehr.
und wenn mich der techniksachbearbeiter nicht endlich anruft, dass meine laptoppin wieder gesund und abholbereit auf seinem tresen liegt, dann drohe ich wirklich mit ... mit ...
ach mist, noch nicht mal waffen zum strecken hab ich parat. ich bin ja eine tolle kriegsdebütantin.
ich leg mich wieder hin, arbeit ab drei, vorher alles ohne mich.

jonathan? das nächste gewitter bitte.