Mittwoch, 26. Juli 2006
Ich muss dieses Buch heute zu Ende lesen, weil das Thema so schwer erträglich ist. Wenn sie schon sterben muss, dann bitte heute, in einem Rutsch, und nicht heute und morgen und vielleicht noch bis Freitag. Empfindlich bin ich geworden, wenn es ans sterben geht, ich halte langes sterben gerade nicht gut aus, hallo neuer Punkt auf der 2do-liste.
-"sterben wieder aushalten lernen, irgendwann biste mal selber dran."
-"sterben wieder aushalten lernen, irgendwann biste mal selber dran."
Mittwoch, 12. Juli 2006
acht mal "in the round " von den cardigans, hintereinander.
auch wenn sie es in sanskrit sänge, würde sich musik und stimmlage genau mit meiner stimmung decken, der text ist ausnahmsweise nebensache. zu ernst gestimmt bei diesem wetter, und campingbusse bringen mich aus der tagesfassung.
letzte nacht träumte ich, ich würde zwei monate am meer in einer küche arbeiten. beim gemüseputzen hörte ich die wellen, roch die jodhaltige luft und warf kleine krebse zurück in die brandung.
es ging mir gut, ich hatte es nur mit gemüse zu tun.
auch wenn sie es in sanskrit sänge, würde sich musik und stimmlage genau mit meiner stimmung decken, der text ist ausnahmsweise nebensache. zu ernst gestimmt bei diesem wetter, und campingbusse bringen mich aus der tagesfassung.
letzte nacht träumte ich, ich würde zwei monate am meer in einer küche arbeiten. beim gemüseputzen hörte ich die wellen, roch die jodhaltige luft und warf kleine krebse zurück in die brandung.
es ging mir gut, ich hatte es nur mit gemüse zu tun.
Donnerstag, 6. Juli 2006
mögliche optionen meine sommerdepression umzulagern könnten zum beispiel sein, einfach und völlig erklärungslos liegen zu bleiben. oder nach paris zu gehen, sagen wir mal so für vier wochen. dieses café in st. germain, da könnte man so einen monat schon locker rumkriegen, und wenn man danach randvoll und dick behüftet dank der ganzen warmen kuchen wieder rausplumpst, dann hat man erst mal mindestens die doppelte zeit zu tun, um das wieder wegzulaufen.
telefon aus dem fenster werfen, zwei weitere fernseher zulegen, zuckersucht und alkoholabstinenz währen weitere möglichkeiten dem umfeld die rote karte zu zeigen, aber das war jetzt nur laut gedacht. ich mags mit stil und eine sommerdepression kann man genau so super mit definierter figur machen, da sitzt die abgehalfterte joggingbuxe wenigstens auch mit leiergummi.
was noch? genau, ab in ein wohnmobil und all das angucken gehen, was man die letztenjahre wochen nicht geschafft hat, oder mit der anderen salatschnecke nach kroatien fahren und den hafen leer trinken. in einen buchladen ziehen und bis zum herbst endlich mal all die bücher lesen, die man dank alltäglichem ebenfalls nicht schafft. hat sich mal wer gefragt, was seine letzten worte sein werden, kurz vor dem letzten pups? meine mit sicherheit :"nein, ich muss doch erst noch buch xy lesen!!!"
(the person you have called ...)
nix wildes, nur hitzekoller, magenverstimmung, und das gefühl, ansatzweise an erholung genascht zu haben, und da will man natürlich mehr.
und wenn mich der techniksachbearbeiter nicht endlich anruft, dass meine laptoppin wieder gesund und abholbereit auf seinem tresen liegt, dann drohe ich wirklich mit ... mit ...
ach mist, noch nicht mal waffen zum strecken hab ich parat. ich bin ja eine tolle kriegsdebütantin.
ich leg mich wieder hin, arbeit ab drei, vorher alles ohne mich.
jonathan? das nächste gewitter bitte.
telefon aus dem fenster werfen, zwei weitere fernseher zulegen, zuckersucht und alkoholabstinenz währen weitere möglichkeiten dem umfeld die rote karte zu zeigen, aber das war jetzt nur laut gedacht. ich mags mit stil und eine sommerdepression kann man genau so super mit definierter figur machen, da sitzt die abgehalfterte joggingbuxe wenigstens auch mit leiergummi.
was noch? genau, ab in ein wohnmobil und all das angucken gehen, was man die letzten
(the person you have called ...)
nix wildes, nur hitzekoller, magenverstimmung, und das gefühl, ansatzweise an erholung genascht zu haben, und da will man natürlich mehr.
und wenn mich der techniksachbearbeiter nicht endlich anruft, dass meine laptoppin wieder gesund und abholbereit auf seinem tresen liegt, dann drohe ich wirklich mit ... mit ...
ach mist, noch nicht mal waffen zum strecken hab ich parat. ich bin ja eine tolle kriegsdebütantin.
ich leg mich wieder hin, arbeit ab drei, vorher alles ohne mich.
jonathan? das nächste gewitter bitte.
Donnerstag, 29. Juni 2006
kurz bevor die sonne in den horizont plumpst
eilig in die mac'schen tasten des fremdrechners getippt, gedanken wie depressionen sind ja so schnell weg, man muss die gunst der stunde nutzen, schnell schreiben, schnell schnell, bevor alle banshees mit der dämmerung zum horizont rennen und einfach verschwinden.
die - moment, wann bin ich heute morgen aufgestanden? halb sieben? gut - -nein, nix gut, wann geh ich ins bett? bei meiner laune gleich, sobald es sich schickt, also sobald es dunkel ist, so gegen elf- - okay, halb sieben am morgen bis elf am abend sind dann summa sumarum 16 und eine halbe stunde ---
die 16einhalb stunden depression noch frisch zwischen den fingern verrinend wollte ich eigentlich nur schreiben, was einem diese versüssen kann.
mir in diesem heutigen falle, fussball- wie männerfrei, der film "bella martha". ein leiser film der sich um tod, kochen, liebe und basilikum dreht, und in dem ein mann in einer küche dean martin genau so versteht wie ich es tue, meist ebenfalls in küche oder badewanne, der hat mich zwei stunden abgelenkt, am elend gehindert, ich hab sogar die chips und das bier vergessen, die ich trotz fussballfrei vernichtend in mich und meine bald anschwellenden hüften investieren wollte. zu nix bin ich gekommen, aber wenn ich jetzt gehe, also durch die wohnung und durchs bad und ins bett, dann wird dean martin dazu singen.
( was einen übrigens ebenfalls noch akut wattig-weich machen kann, ist das kleinste weib-fellchen, das beim filmgucken quer über meinen bauch seine zelte aufgeschlagen hat. gerade als liebe mit ins spiel und kräuter in die pasta kam, da sank es bein um pfote nachgebend in sich zusammen, machte einen entspannten kringel und schnarchte ganz leise und zufrieden in mein shirt. tief seufzend und mächtig liebend atmete ich nur flach und nahm mir ein beispiel.)
die - moment, wann bin ich heute morgen aufgestanden? halb sieben? gut - -nein, nix gut, wann geh ich ins bett? bei meiner laune gleich, sobald es sich schickt, also sobald es dunkel ist, so gegen elf- - okay, halb sieben am morgen bis elf am abend sind dann summa sumarum 16 und eine halbe stunde ---
die 16einhalb stunden depression noch frisch zwischen den fingern verrinend wollte ich eigentlich nur schreiben, was einem diese versüssen kann.
mir in diesem heutigen falle, fussball- wie männerfrei, der film "bella martha". ein leiser film der sich um tod, kochen, liebe und basilikum dreht, und in dem ein mann in einer küche dean martin genau so versteht wie ich es tue, meist ebenfalls in küche oder badewanne, der hat mich zwei stunden abgelenkt, am elend gehindert, ich hab sogar die chips und das bier vergessen, die ich trotz fussballfrei vernichtend in mich und meine bald anschwellenden hüften investieren wollte. zu nix bin ich gekommen, aber wenn ich jetzt gehe, also durch die wohnung und durchs bad und ins bett, dann wird dean martin dazu singen.
( was einen übrigens ebenfalls noch akut wattig-weich machen kann, ist das kleinste weib-fellchen, das beim filmgucken quer über meinen bauch seine zelte aufgeschlagen hat. gerade als liebe mit ins spiel und kräuter in die pasta kam, da sank es bein um pfote nachgebend in sich zusammen, machte einen entspannten kringel und schnarchte ganz leise und zufrieden in mein shirt. tief seufzend und mächtig liebend atmete ich nur flach und nahm mir ein beispiel.)
Mittwoch, 10. Mai 2006
da sang der vogel dies traurig lied.
heute bin ich traurig. der tag fing sonnig an, und hört mit dunkelheit auf, obwohl viel sonne da war, den ganzen tag. ich liege im bett, trinke einen roten wein und höre der schwere halber deutsche musik mit gitarren.
als ich aus dem ganzen tag in der stadt zurück kam, lag dieses eichhörnchen immer noch quer in der gosse. zur erklärung sollte ich vielleicht anmerken, dass es heute mittag, als ich mit dem rad um die ecke fuhr, plötzlich am rechten strassenrand einfach so tot dalag. ich bremste ab, dachte oh, und schaute es traurig an, frisch erlegt wie es war. ich schätze, ein auto kam in die quere auf der suche nach dem nächsten baum. ich sah hier oft eins huschen, rot mit weißem bauch, so wie das in der gosse am morgen, vor dem ich aprupt zum stehen kam. es hatte die augen fest geschlossen und hellrotes, ganz frisches blut floss ihm aus der nase, ein teil davon war am rinnstein verteilt und so hell, dass es warm aussah, frisch. hinter mir hupte es und ich fuhr mechanisch weiter, während einszweidrei tränen unten aus meiner sonnenbrille durchkamen, die nächsten fünfzehn minuten lang. ein beschwerlicher weg in die stadt, auch wenn da ein schöner nachmittag, frei und frei auf mich wartete. kinski flüsterte mir die ballade der mäusefrau ins ohr, ich stolperte über stock und stein und wunderte mich über meine befindlichkeit bei so arg praller natur.
die impfung von gestern abend nimmt als zoll zur kinderlähmung scheinbar direkt noch etwas gute laune mit. die, die für heute vorgesehen war. dickes fell gibts wohl erst wieder im nächsten leben oder nach einem halben jahr urlaub, wasweissich.
deutsche lieder mit gitarre, roter wein, frisch gebräunte körperstellen und eine portion schwermut, die frassen den an sich fluffigen eintrag, der hier stehen wollte einfach weg.
tja.
als ich aus dem ganzen tag in der stadt zurück kam, lag dieses eichhörnchen immer noch quer in der gosse. zur erklärung sollte ich vielleicht anmerken, dass es heute mittag, als ich mit dem rad um die ecke fuhr, plötzlich am rechten strassenrand einfach so tot dalag. ich bremste ab, dachte oh, und schaute es traurig an, frisch erlegt wie es war. ich schätze, ein auto kam in die quere auf der suche nach dem nächsten baum. ich sah hier oft eins huschen, rot mit weißem bauch, so wie das in der gosse am morgen, vor dem ich aprupt zum stehen kam. es hatte die augen fest geschlossen und hellrotes, ganz frisches blut floss ihm aus der nase, ein teil davon war am rinnstein verteilt und so hell, dass es warm aussah, frisch. hinter mir hupte es und ich fuhr mechanisch weiter, während einszweidrei tränen unten aus meiner sonnenbrille durchkamen, die nächsten fünfzehn minuten lang. ein beschwerlicher weg in die stadt, auch wenn da ein schöner nachmittag, frei und frei auf mich wartete. kinski flüsterte mir die ballade der mäusefrau ins ohr, ich stolperte über stock und stein und wunderte mich über meine befindlichkeit bei so arg praller natur.
die impfung von gestern abend nimmt als zoll zur kinderlähmung scheinbar direkt noch etwas gute laune mit. die, die für heute vorgesehen war. dickes fell gibts wohl erst wieder im nächsten leben oder nach einem halben jahr urlaub, wasweissich.
deutsche lieder mit gitarre, roter wein, frisch gebräunte körperstellen und eine portion schwermut, die frassen den an sich fluffigen eintrag, der hier stehen wollte einfach weg.
tja.
Sonntag, 23. April 2006
Sonntage, mit Gedanken härter als Montage, oder wie ich die Lu-Talsperre erfand.
Ich weiß ja nicht, was andere heute so machen, aber ich für meinen Teil quäle mich. Nicht ungewohnt, so Zeiten hat man, aber dann doch mit Unterbrechungen kann ich einen Kopf wie eine Talsperre mein Eigen nennen.
Sind Gedanken und Ideen das Wasser, ist der Alltag mit seinen stupiden Anforderungen (für Wasser und Brot) der Staudamm, und je höher da die Liste der Unfreiwilligkeiten, um so gestauter alles hinter dem Damm.
Das nervt, drückt, hindert, das ist wie für andere Kopfweh. Würde meine ganz eigene Kopftalsperre mal von wem gezeichnet werden, sähe das für den 24.april Anno 2006 aus, wie kurz vor einer Naturkatastrophe bei der keiner überlebt, noch nicht mal ich, und ich bin in meinem Kopf ja Gott, also jetzt mal übertragen gesehen.
Das Wasser setzt sich zusammen aus Ideen jüngster Vergangenheit (Moleskine und Post-it), Emodings und dringend abzulieferndes Output aus der Gegenwart ( Ablage rechts Traumstoff und links Hirnkammer) und Pläne wie Überlebensstrategien für die Zukunft ( … ). Soweit, so hoch. Diese drei Sparten drücken also akut an meinen Damm der langsam löchrig wird. Hier und dort süppelt es durch, und eine Pfütze mit Fragmenten sammelt sich am Dorfrand zu einem kleinen Weiher in dem Enten schwimmen und Fische dümpeln.
Täglich kommt diese Dorfbewohnerin (Mutter) und überdüngtmich meinen Weiher mit altem Brot (Telefonat), während ich versuche die Sperre dicht zu halten, um nicht das Dorf zu fluten.
Passend dazu fuhren wir also heute ins Bergische, um an einer Talsperre richtig idyllisch zu picknicken. Know your enemies, und ich dachte, Lu, guck dir doch mal an, wie die Natur das so macht, schließlich orientieren sich Ingenieure an Vögeln und militärische Strategen an Ameisen. Guck ICH mir halt erneut eine Talsperre beim Zurückhalten an.
Die A1 schön voll mit Sonntagsfahrern, das Bergische Land voll mit Motorradfahrern, ich voll mit Kopfweh und im Kofferraum warmer Schafskäsesalat und Bionade. Kann da noch was schief gehen?
Kann, und wenn man seine hauseigenen Götter um einen Weg, eine Idee oder eine Erklärung bittet, kommt die Antwort ja prompt, man muss sie nur zu deuten wissen. Bei mir kommt die Erklärung genau genommen jetzt, quasi live beim schreiben (mein Gott, jetzt hat sie's), die Antwort sah nämlich so aus:42
Das erste was ich von der Bevertalsperre sah, war ein zu hoher Wasserspiegel, weil Bäume wie Büsche wirkten und oben aus dem Wasser rausguckten. Kann ich jetzt nachvollziehen, bei mir im Kopf ist ja auch Hochwasser, und was ragt da oben raus aus dem Sumpf? Baumspitzen mit Anleitung für die fünf Wochentage. Aber die Stämme, die das alles halten, die sind unter Wasser, unsichtbar, haben Pause. Weiß der Geier, was die da unten so treiben, aber sicher ist es ruhiger wie oben. Wir fuhren und fuhren auf Strassen mit extremer Steigung, kein Lebewesen kam uns entgegen, manche Ortsschilder zeigten nur ein einziges Haus an, und die Wege wurden immer abweisender, überall Schilder, dass sich hier eh keiner kümmert, und im Winter erst Recht nicht. Man hatte das Gefühl, man kehre besser um und fahre schnell nach Hause.
„Lass uns umkehren und schnell nach Hause fahren“ sagte M. genau in diesem Moment und auf der Suche nach dem Rückweg sagte er auch, es sähe so aus, als wenn die gar keine Gäste wollen würden, man sähe keine ausgezeichneten Wanderwege, keine Informationstafeln mit Umgebungskarte, man kann kaum legal parken und kommt einem jemand entgegen, wird man durchdringend angestarrt.
Setze ich all das für mich als Erklärung um, sollte ich also ungastlicher werden, keine Parkmöglichkeiten für Durchreisende und Picknicker bieten? Ausserdem scheint Kaffee und warme Waffeln auch eine zentrale Rolle zu spielen, die ich noch eine Weile unentschlüsselt drehen und wenden muss, bis ich diese gültig entschlüsselt habe.
Den Salat aßen wir übrigens in der Sonne am heimischen Rheinufer, den Stau im Kopf halte ich mir weiterhin vor Augen, und das nächste Opferobst schenke ich den Göttern der Einsicht und der Durchführung, auf dass ich mein Dorf vor der totalen Überflutung retten kann, und auch die Frau mit dem Brot endlich mal das Schild sieht und versteht, auf dem die Ente mit den Füssen zum Himmel zeigt und zwei Kreuze statt Augen besitzt.
Sind Gedanken und Ideen das Wasser, ist der Alltag mit seinen stupiden Anforderungen (für Wasser und Brot) der Staudamm, und je höher da die Liste der Unfreiwilligkeiten, um so gestauter alles hinter dem Damm.
Das nervt, drückt, hindert, das ist wie für andere Kopfweh. Würde meine ganz eigene Kopftalsperre mal von wem gezeichnet werden, sähe das für den 24.april Anno 2006 aus, wie kurz vor einer Naturkatastrophe bei der keiner überlebt, noch nicht mal ich, und ich bin in meinem Kopf ja Gott, also jetzt mal übertragen gesehen.
Das Wasser setzt sich zusammen aus Ideen jüngster Vergangenheit (Moleskine und Post-it), Emodings und dringend abzulieferndes Output aus der Gegenwart ( Ablage rechts Traumstoff und links Hirnkammer) und Pläne wie Überlebensstrategien für die Zukunft ( … ). Soweit, so hoch. Diese drei Sparten drücken also akut an meinen Damm der langsam löchrig wird. Hier und dort süppelt es durch, und eine Pfütze mit Fragmenten sammelt sich am Dorfrand zu einem kleinen Weiher in dem Enten schwimmen und Fische dümpeln.
Täglich kommt diese Dorfbewohnerin (Mutter) und überdüngt
Passend dazu fuhren wir also heute ins Bergische, um an einer Talsperre richtig idyllisch zu picknicken. Know your enemies, und ich dachte, Lu, guck dir doch mal an, wie die Natur das so macht, schließlich orientieren sich Ingenieure an Vögeln und militärische Strategen an Ameisen. Guck ICH mir halt erneut eine Talsperre beim Zurückhalten an.
Die A1 schön voll mit Sonntagsfahrern, das Bergische Land voll mit Motorradfahrern, ich voll mit Kopfweh und im Kofferraum warmer Schafskäsesalat und Bionade. Kann da noch was schief gehen?
Kann, und wenn man seine hauseigenen Götter um einen Weg, eine Idee oder eine Erklärung bittet, kommt die Antwort ja prompt, man muss sie nur zu deuten wissen. Bei mir kommt die Erklärung genau genommen jetzt, quasi live beim schreiben (mein Gott, jetzt hat sie's), die Antwort sah nämlich so aus:
Das erste was ich von der Bevertalsperre sah, war ein zu hoher Wasserspiegel, weil Bäume wie Büsche wirkten und oben aus dem Wasser rausguckten. Kann ich jetzt nachvollziehen, bei mir im Kopf ist ja auch Hochwasser, und was ragt da oben raus aus dem Sumpf? Baumspitzen mit Anleitung für die fünf Wochentage. Aber die Stämme, die das alles halten, die sind unter Wasser, unsichtbar, haben Pause. Weiß der Geier, was die da unten so treiben, aber sicher ist es ruhiger wie oben. Wir fuhren und fuhren auf Strassen mit extremer Steigung, kein Lebewesen kam uns entgegen, manche Ortsschilder zeigten nur ein einziges Haus an, und die Wege wurden immer abweisender, überall Schilder, dass sich hier eh keiner kümmert, und im Winter erst Recht nicht. Man hatte das Gefühl, man kehre besser um und fahre schnell nach Hause.
„Lass uns umkehren und schnell nach Hause fahren“ sagte M. genau in diesem Moment und auf der Suche nach dem Rückweg sagte er auch, es sähe so aus, als wenn die gar keine Gäste wollen würden, man sähe keine ausgezeichneten Wanderwege, keine Informationstafeln mit Umgebungskarte, man kann kaum legal parken und kommt einem jemand entgegen, wird man durchdringend angestarrt.
Setze ich all das für mich als Erklärung um, sollte ich also ungastlicher werden, keine Parkmöglichkeiten für Durchreisende und Picknicker bieten? Ausserdem scheint Kaffee und warme Waffeln auch eine zentrale Rolle zu spielen, die ich noch eine Weile unentschlüsselt drehen und wenden muss, bis ich diese gültig entschlüsselt habe.
Den Salat aßen wir übrigens in der Sonne am heimischen Rheinufer, den Stau im Kopf halte ich mir weiterhin vor Augen, und das nächste Opferobst schenke ich den Göttern der Einsicht und der Durchführung, auf dass ich mein Dorf vor der totalen Überflutung retten kann, und auch die Frau mit dem Brot endlich mal das Schild sieht und versteht, auf dem die Ente mit den Füssen zum Himmel zeigt und zwei Kreuze statt Augen besitzt.
Freitag, 14. April 2006
girl, you have to take your medicine!
And You Will Know Us by the Trail of Dead, Bio-Kekse und eine wirklich glühende Wärmflasche an den bibbernden Leib gepresst, so sieht das wilde Lu'sche Leben nach einem Donnerstag aus, der gespickt mit Dauerregen und Tetanus-Diphterie-Impfung für lahme Arme und hysterischer Immunreaktion wirklich alles gibt.
TV-Therapie-> "Am Tag, als Bobby Ewing starb"
Danke Fernsehanstalt, ein Nachtgebet für dieses vielleichtige Trostpflaster.
TV-Therapie-> "Am Tag, als Bobby Ewing starb"
Danke Fernsehanstalt, ein Nachtgebet für dieses vielleichtige Trostpflaster.
Mittwoch, 12. April 2006
auf dem weg nach hause bricht die sonne durch. ich setze mich auf eine angewärmte mauerruine mitten im viertel und fühle mich ganzkörperwund. dicke wolken wie nordseehimmel, ein gebeutelter rabe hüpft an mir vorüber, senkt seinen kopf und trinkt aus dem strassenpflaster, senkt den kopf, säuft, hebt den kopf, schluckt. ein auto kommt näher, er spürt die vibration, reagiert und hüpft zurück in meine richtung. ich sehe sein zerfetztes gefieder, seine kläglichen versuche sich in die luft zu hieven, zu fliegen.
ein tiefer griff in meine tüte, ein kanten frisches olivenbrot, bleib sitzen, warte, zwitschere ich in seine richtung. er legt den kopf schief, kneift die augen zusammen als die sonne erneut durch die nordseewolken bricht und hüpft zum zerkrümelten brot.
eine ganzkörperwunde seele, ein flugunfähiger rabe und ein stück brot. tolles dreigespann, so nach vier auf einer roten mauer.
ein tiefer griff in meine tüte, ein kanten frisches olivenbrot, bleib sitzen, warte, zwitschere ich in seine richtung. er legt den kopf schief, kneift die augen zusammen als die sonne erneut durch die nordseewolken bricht und hüpft zum zerkrümelten brot.
eine ganzkörperwunde seele, ein flugunfähiger rabe und ein stück brot. tolles dreigespann, so nach vier auf einer roten mauer.
Sonntag, 12. März 2006
needful things.
Am Ende könnte
Ach Pathos.
Mittwoch, 8. März 2006
mein frauentag 2006.
Dank besonderer Umstände dachte ich mir heute, Lu, lass doch einfach mal alles liegen, vor allem Dich selber, und koppel doch heute mal Wärmflasche mit der grassierenden 13-stunden-Depression, hol Dir alles ans Bett und mach mal von da.

Kein tolles Frühstück, sondern Kekse. Mittags kein warmer Milchkaffee mit Schaumhut, sondern kalt aus der Kanne und Nachtschwarz.
Mittagessen ? Nixda. Kekse.
Nachmittags, also quasi jetzt, kein Lied auf den Lippen und gepackte Sporttasche, weil um fünf Dein liebster Kurs der Woche anfängt ? Zwei Stunden Schwitzen ? Beste Presenterin ? Endorphine bis Freitag ?
Kekse. ( Leider )
16:02, Regen und immer noch das Schlafshirt am Körper.
Auf dem Bild alle Details des Tages, nur ich fehle unter dem Ganzen. Laptop, um immerhin ein paar Punkte der Liste zu schaffen, die links liegt. Daneben die Kekse vom Frühstück. Rechts vom Laptop zwei sich schämende Felle, zwei Packungen LU-Kekse, halbleer. Telefone, Buch und Comic. Bettdecke.
Herr, wirf Energie vom Himmel.

Kein tolles Frühstück, sondern Kekse. Mittags kein warmer Milchkaffee mit Schaumhut, sondern kalt aus der Kanne und Nachtschwarz.
Mittagessen ? Nixda. Kekse.
Nachmittags, also quasi jetzt, kein Lied auf den Lippen und gepackte Sporttasche, weil um fünf Dein liebster Kurs der Woche anfängt ? Zwei Stunden Schwitzen ? Beste Presenterin ? Endorphine bis Freitag ?
Kekse. ( Leider )
16:02, Regen und immer noch das Schlafshirt am Körper.
Auf dem Bild alle Details des Tages, nur ich fehle unter dem Ganzen. Laptop, um immerhin ein paar Punkte der Liste zu schaffen, die links liegt. Daneben die Kekse vom Frühstück. Rechts vom Laptop zwei sich schämende Felle, zwei Packungen LU-Kekse, halbleer. Telefone, Buch und Comic. Bettdecke.
Herr, wirf Energie vom Himmel.
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