Freitag, 21. September 2007

ich und die anderen.

Dem Tag heute gibt es kaum noch etwas hinzuzufügen. Morgens Fleiss, und ab Mittags dann der innerliche Kampf gegen die senile Plümmoflucht. Was ist das, eine Herbstdepression? Werde ich jetzt wunderlich auf meine halbalten Tage, und tausche meine seit Jahren gepflegt und gegossene Sommermelancholie gegen ein schnödes mainstreameskes Herbsttief? Also Bitte.
Jedenfalls gut gekämpft und mit Rucksack zum größten, mit dem Rad erreichbaren Supermarkt gefahren, um Fisch zu kaufen. Super, Omega-Fettsäuren, die werden helfen. Was ich vorab irgendwie verdrängt habe: Ganz Düsseldorf, also nur der anstrengende Teil der 550.000 Einwohner, macht das auch, und so war Einkaufswagen schieben wie Autoscooter fahren auf der Kirmes, es rummste und krachte, man nöhlt wildfremde an und rempelt im gleichen Moment selber eine gehbehinderte, 105jährige mit Kampfhund an.
Vielleicht ist all das der Grund, warum eine innere Stimme plötzlich sehr laut und deutlich nach Knäckebrot und fettreichem Camembert rief, und ich beides wie in Trance in den Wagen schmiss. Knäckebrot. So was habe ich seit meiner Pubertät nicht mehr gegessen.
Zu Hause dann direkt vier Scheiben gegessen, mit einem Meter Käse oben drauf. Die innere Stimme gab sofort Ruhe und so stand ich im stehen laut knirschend kauend in der Küche und fühlte mich fremdgesteuert.
Apropos fremdgesteuert. Auf dem Weg zu diesem schrecklichen Supermarkt einer anderen Eingebung gefolgt, und in die Einfahrt der größten Videotheken-Kette im Dedorf abgebogen. Mit quietschenden Reifen vor der Tür zum stehen gekommen, reingerast und gefragt, was denn so eine Konsole für Leihkosten hat, also die Wiiiiiiiiiiiiii.
Die so: Zweihundatfuffzich Pfand und vier Euro am Tach für dat Teil. Spiele Einssechzich.
Ah, ich, und wieder rauf auf den Sattel, ohne Konsole.
Was hab ich da gerade, eine multiple Persönlichkeitsphase? Am Ende kämpfen in meiner Brust ein Pubertierender Konsolenjunkie, eine essgestörte Knäckebrotanbeterin, und eine Herbstdepressive, und ich komme kaum noch raus, es sei denn Six Feet Under läuft. Und wer hat gestern spät noch M. zum kniffeln genötigt?

Egal. Sollte ein fitnessorientierter Bewegungsmensch ebenfalls in mir herumtrödeln, dann soll er sich bitte schon mal fertig machen und mit Deo versehen, ich fahr gleich ins GYM, den Fisch und den Wein gibts am Ende des Tages.

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Ich bin großer Fan von Knäckebrot: es ist leicht bekömmlich, redet nicht dazwischen und hält ewig, was man von anderen Frauen nicht behaupten kann.
Ich habe sogar immer ein bis zwei Scheibchen in meinem zartrosa Laptop-Täschchen und wann immer ein böser Wicht im ICE was Böses und vor allem laut spricht, lass ich es Krachen und hör ihn einfach nicht, oder so.
Verzeihung, liebe Lu, der Übermut ob der Schönheit des Augenblicks, Verzeihung...

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Völlig in Ordnung (v.i.O.) lieber Cabman, feel so free!

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was issn das fürn dünnes geschäftsmodell? zweihunderfuffzig kostet die wii ja auch so, wenn man die also für pfand übrig hätte könnte man sich ja eh gleich ganz eine kaufen...

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ist nur für leute, die sich so was nicht in die wohnung stellen wollen, oder vor dem kauf auf spassdauer testen möchten.
denk ich mir mal so.

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Der gleichen Logik folgend
müsste ein Mittelklasse-Mietwagen dann 25.000 Euro Pfand kosten - oder was? Also ich weiß ja nicht, mit solchen Konditionen wären Sixt, Hertz & Co. doch auf keinen grünen Zweig gekommen.

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ich hab mir keine mitgenommen, mir hat der hohe pfand auch etwas den spieltrieb gehemmt.
(war ja eh nur so eine lose idee, auf dem weg.)

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Verstehe.
Hätte ich mir auch nicht gegeben zu dem Preis. Aber ich kenne da ein Bloggerpärchen hier ausm Dorf, die haben so ein Teil. Die würde Dich auf Anfrage doch sicher mal daddeln lassen, könnte ich mir vorstellen. Können wir ja beim zwonull-Stammtisch mal dezent in die Runde werfen. Vielleicht würde ich mich so ner Testrunde eventüll auch mal anschließen. Bin ja noch totale Konsolen-Jungfrau...

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