Mittwoch, 29. März 2006

heute am mittag am himmel.

Es war ein schwüler Tag, im Sommer 99. Schwül und bedeckt, und überall am Fluss standen Menschen mit Pappbrillen der gängigen Drogerieläden und Brillenanbieter.
Man sah nicht wirklich viel. Die eigene wie auch die fremde Aufgeregheit verebbte proportional mit dem Erleben, die Corona, die Finsternis, nichts wirklich vergleichbar mit dem tief sitzenden Ur-Instinkt, was eine Sonnenfinsternis früher bedeutete. Unheil, Unglück, Dunkelheit.

Und dann, als es Dunkel wurde, da setzte doch etwas ein. Nicht schwarz, nur unrichtig Dunkel für einen Mittag im Sommer.
Wie die Lemminge standen wir am Ufer des Rheins, Pappe auf die Gesichter drückend, und ich spürte diesen Moment, als die Natur den Atem anhielt. Kein Vogel, kein Gluckern, kein Lärm. Und im gleichen Moment wurde es kühl, ich bekam eine Gänsehaut unter meinen Sommersachen und hielt still.
Kurz darauf ein lautloses Aufatmen, die Geräusche kamen zurück, die Vögel machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten und Licht und Wärme kamen zurück. Der Tag passte wieder zusammen.

Gut, dass Du mich überredet hast, die Agentur für diese Stunde dicht zu machen, sagte meine damalige Chefin am Abend, als sie ihre Schutzbrille aus Pappe in den Mülleimer warf.

2006 kam uns unendlich weit weg vor, in diesem Sommer.

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Eine schmale Sichel...
...ist hier gerade noch übrig.

(Und nein, der Minister hat entschieden das Tempo zu erhöhen. Kein Rückflug gestern, vielleicht Samstag)

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