Freitag, 25. Februar 2005

der pflichtlose tag, bebildert.

die 2do-liste hatte details wie pünktliches aufstehen, der handwerker wollte kommen. sport stand da und ein päckchen zur post bringen, die a-agentur abtelefonieren, die unterlagen zur arbeit nächste woche auf saubermann bringen. sport hatte ich schon, einmal doppelt, ein punkt abzug auf der liste. was noch ? es sollte mindestens zwei stunden geschrieben werden, wenig kaffee getrunken und das ein oder andere ding wollte geregelt, gelöscht oder umsortiert werden. dem kind einen namen geben, die fellchen kämmen, der winter geht mit ihrem fell den direkten weg auf den boden, aber wo bleibt der frühling ?
so viele kleine punkte auf der liste, und während ich handwerkerlos, dafür mit laptop und einem fellchen mit asyl-blick in den augen im plümo blieb, das büro ins bett verlegte, den tag noch draussen ließ, dafür andere dinge hereinkamen, die kleinen punkte in gedanken nachzog, verband, nebenbei die sonnenstrahlen durch die schalousien brannten und das fellchen sich drehte, genau während dieses moments kam j. mit der message, rauszugehen. "die sonne scheint, komm auf eine stunde mit an den fluss, lu".
so zog ich die warmen sachen heraus, mich damit an, weil es mich hinauszog. die kamera steckte ich in einem kleinen moment der aufmerksamkeit ein, in die rote tasche, dort wo die kaugummis wohnen.

raus. sonne. licht.



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der fluss war kräftig und hoch, das boot überholte uns im schritttempo von hinten. PL stand seitlich, vorne stand der mann in schwarz mit wollmütze. er schaute über den fluss, die hand ans kinn gelegt.
wie lange brauchte der wohl von polen bis hierhin, fragte ich j. , der fährt ja so langsam wie wir laufen.
ich zog die kamera, winke mit einer hand dem seemann, lösche einhändig meine karte, schaffe platz für den seemann aus polen.
beim nächsten hinschauen hatte er pose angenommen, stand alt und schnittig auf seinem schiff. ich ziehe in gedanken seine punkte nach und fotografiere, halte ihn fest, den langsamen bootsmann aus wolle aus PL.




der turm vor der sonne, der fluss ist bleigrau, das licht verfangen in den wellen.
kalter wind, der rhein riecht genau so wie immer, und wie nur der rhein riecht. so oft gegangen diese strecke, alte geschichten brechen durch, ich stopfe sie zurück. zu lange in einer stadt, denke ich. wenn man mit einem platz jahre verbindet, ist das nun gut oder nicht gut ? oder ist es nur aus der entfernung gut, wenn man es wortreich vermissen und unter anderen verteilen kann, die geschichten, wie man was an dem und dem ort gemacht hat ? hier der erste drachen mit daddy, da das erste gras, sommer mit pellkartoffeln, kassetten mit madness und king kurt auf der b-seite zu ostern auf den rheinwiesen, gefühlte jahrhunderte her.




vorbei an den alten kasematten, die brücke baut sich vor uns auf, ich komme mit dem blick nicht an ihr vorbei, erst nach drei mal fotografieren. miese tags an den pfeilern, wo sind die guten sprayer hin ?




türme und bäume und türme und bäume. die sonne macht schatten, die augen haben auslauf. weit gucken ist wichtig, wenn man als geborener baumkronenbewohner in einem ersten stock wohnt.
düsseldorf, rheinturm, düsseldorf, " baby, wenn ich down bin" singt max herre mit freundeskreis in meinem kopf.
düsseldorf wird zu meinem baby, plötzlich mag ich es wieder.




plattenboote mitten in der altstadt. mein alter arbeitsweg, um mitten hinein zukommen, in die altstadt.
dieses boot hat mich öfter croissants frühstücken sehen, als meine mutter.
früher, als ich freie arbeit hatte. früher, als ich morgens am fluss croissants ass.
früher, sechs bis zehn jahren her.




die liebsten vögel, heute schreien sie wie letzte woche in hamburg,
gleiche zeit, anderer ort.




ankommen in der wärme, wir haben gefühlt die antarktis durchquert.
es duftet nach kaffee, eine kerze brennt.



der tag, an dem ich die liste liegen liess.

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Aaah, der Rhein. Wie schön. Heimweh.

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Schön...

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