Freitag, 17. April 2009
#54
Weil es gerade anliegt und brandaktuell aus dem Archiv gehoben wurde, folgende Anekdote:
Nein, Moment, der Grund der Hebung ist wichtig und ist, dass ich in diesem Moment sehr zufrieden in dreckigen Klamotten auf der Couch liege, Spinnweben und Ziegelstaub im Haar, und im Fernsehen läuft Bridget Jones.
Outing: Ich liebe Bridget. Bridget Jones hat mir als Buch einen Urlaub gerettet und Bridget hat mir als Hintergedanke ein paar Situationen gerettet, und eben läuft eben jener Film, erster Teil (wichtig, weil 2. Teil furchtbar!) und Bridget meint ziemlich zu Beginn, dass sie sich jetzt ernsthaft Sorgen um ihre Zukunft macht. Es könne passieren, dass sich am Ende herausstellt, dass ihre einzig wirklich wichtige Beziehung zu einer Flasche Wein wäre, und sie am Ende von Haustieren angefressen tot in ihrer Wohnung gefunden wird. Als ewiger Single.
Dazu, und jetzt kommt die Brücke, der Anrufbeantworter, der sachlich mitteilt, dass sie keine neuen Nachrichten hat.
Sprung von der Couch, stürme auf Mann zu und sage "Weißt Du eigentlich...?" und hole zu folgender Anekdote aus.
Als ich vor gut zehn Jahren plötzlich wieder Lust auf allein sein hatte, und nach Jahren in Beziehungsdings eine neue Wohnung mit eigenem Namensschild, eine eigene Wanne und ein riesiges Bett mein Eigen nannte, da befanden Freundinnen, ich bräuchte zu meinem neuen Swatch-Telefon unbedingt den passenden Anrufbeantworter, weil ich würde mich ja jetzt wieder daten und ich müsste eine Anlaufstelle für männliche Anrufer haben, und sie drückten mir das Päckchen in die frischen Single-Hände, und ich war im Besitz dieses formschönen Anrufbeantworters in rot.
Zu Hause angekommen gab ich ihm eigenen Wohnraum, stellte ihm dem Telefon gleicher Bauart vor und besprach Mod1 für Ansage mit Aufsprachemöglichkeit Anrufer, und Mod2 für reine Ansage ohne jegliche Möglichkeiten.
Stunden später, es war gegen drei Uhr Nachts plärrte plötzlich diese sachlich gehackte Frauenstimme los.
"Sie_haben_keine_neuen_Nach_rich_ten."
Och, dachte ich, drehte mich um und schlief weiter.
Das nächste Mal ging die Maschinerie kurz vor meinem Wecker los, und einmal in Schwung gekommen, hörte sie erst auf, als ich den Stecker zog, am folgenden Abend.
Anruf SWATCH-Kundencenter einen Tag später.
Ich erzählte, das mein Anrufbeantworter ungefragt immer wieder meinen unangerufenen Status in die Wohnung plärrte, und ob ich eventuell einen falschen Schalter, oder was es damit auf sich habe? Und dazu, um diese Motzsituation ein wenig aufzulockern, erzählte ich von meinem frischen
Status als Single und dass ich nun wirklich nicht auch noch eine Maschine in meinem Leben bräuchte, die mich wild geworden permanent darauf aufmerksam macht, dass ich
kein_ne_neu_en_nach_rich_ten
hätte.
So.
Kurze Stille am anderen Ende der Leitung, dann lautes Lachen. Dann die Zusage, dass ich ein neues Gerät bekäme, das alte neue hätte wohl einen Defekt.
Danach alles gut. Auch Anrufe trafen ein.
Der Mann fands so wenig lustig, dass er ungerührt die Dunstabzugshaube aus der Küche montierte, und da dachte ich mir, ich schreibs einfach ins Blog, als Auflockerung dieses ganzen Haus-Dings, und damit es trotzdem noch Renovierungscontent gibt, der Status heute:
Zwei Keller ausgefegt bis zum Grundwasser und mit Platten belegt. Keine Standhöhe, Kriechkeller mit Sperrmüll der Vormieter. Viel geekelt, weißen Staub gehustet da Mundschutz vergessen.
Zwei Smalltalks mit Nachbarn, Vollintegrierung zum nahen Kiosk. Darf ab jetzt immer auf das private Klosett von Annegret, der Inhaberin. Im Garten zwei Lavendel versenkt, und meinen hoch depressiven (wegen Stadtbalkon) Ranunkel neben dem Flieder gesetzt. Zwei Käfer gerettet, eine Tonne Pasta mit Sauce für alle gekocht, im Schlaf gearbeitet und Hugo von den Miezen im Block erzählt. Viel gefegt und geputzt und all das umsonst. Eine Pokemon von einer Scheibe gehämmert (Fensterbilder selbst gemacht sollten mit Knast geahndet werden!) Feuerholz geschichtet. Blinde Spinnenmänner bedauert und besprochen.
Keine zwei Wochen mehr bis zum Tag X und ich kann es kaum erwarten.
Und jetzt guck ich Bridget weiter.
Nein, Moment, der Grund der Hebung ist wichtig und ist, dass ich in diesem Moment sehr zufrieden in dreckigen Klamotten auf der Couch liege, Spinnweben und Ziegelstaub im Haar, und im Fernsehen läuft Bridget Jones.
Outing: Ich liebe Bridget. Bridget Jones hat mir als Buch einen Urlaub gerettet und Bridget hat mir als Hintergedanke ein paar Situationen gerettet, und eben läuft eben jener Film, erster Teil (wichtig, weil 2. Teil furchtbar!) und Bridget meint ziemlich zu Beginn, dass sie sich jetzt ernsthaft Sorgen um ihre Zukunft macht. Es könne passieren, dass sich am Ende herausstellt, dass ihre einzig wirklich wichtige Beziehung zu einer Flasche Wein wäre, und sie am Ende von Haustieren angefressen tot in ihrer Wohnung gefunden wird. Als ewiger Single.
Dazu, und jetzt kommt die Brücke, der Anrufbeantworter, der sachlich mitteilt, dass sie keine neuen Nachrichten hat.
Sprung von der Couch, stürme auf Mann zu und sage "Weißt Du eigentlich...?" und hole zu folgender Anekdote aus.
Als ich vor gut zehn Jahren plötzlich wieder Lust auf allein sein hatte, und nach Jahren in Beziehungsdings eine neue Wohnung mit eigenem Namensschild, eine eigene Wanne und ein riesiges Bett mein Eigen nannte, da befanden Freundinnen, ich bräuchte zu meinem neuen Swatch-Telefon unbedingt den passenden Anrufbeantworter, weil ich würde mich ja jetzt wieder daten und ich müsste eine Anlaufstelle für männliche Anrufer haben, und sie drückten mir das Päckchen in die frischen Single-Hände, und ich war im Besitz dieses formschönen Anrufbeantworters in rot.
Zu Hause angekommen gab ich ihm eigenen Wohnraum, stellte ihm dem Telefon gleicher Bauart vor und besprach Mod1 für Ansage mit Aufsprachemöglichkeit Anrufer, und Mod2 für reine Ansage ohne jegliche Möglichkeiten.
Stunden später, es war gegen drei Uhr Nachts plärrte plötzlich diese sachlich gehackte Frauenstimme los.
"Sie_haben_keine_neuen_Nach_rich_ten."
Och, dachte ich, drehte mich um und schlief weiter.
Das nächste Mal ging die Maschinerie kurz vor meinem Wecker los, und einmal in Schwung gekommen, hörte sie erst auf, als ich den Stecker zog, am folgenden Abend.
Anruf SWATCH-Kundencenter einen Tag später.
Ich erzählte, das mein Anrufbeantworter ungefragt immer wieder meinen unangerufenen Status in die Wohnung plärrte, und ob ich eventuell einen falschen Schalter, oder was es damit auf sich habe? Und dazu, um diese Motzsituation ein wenig aufzulockern, erzählte ich von meinem frischen
Status als Single und dass ich nun wirklich nicht auch noch eine Maschine in meinem Leben bräuchte, die mich wild geworden permanent darauf aufmerksam macht, dass ich
kein_ne_neu_en_nach_rich_ten
hätte.
So.
Kurze Stille am anderen Ende der Leitung, dann lautes Lachen. Dann die Zusage, dass ich ein neues Gerät bekäme, das alte neue hätte wohl einen Defekt.
Danach alles gut. Auch Anrufe trafen ein.
Der Mann fands so wenig lustig, dass er ungerührt die Dunstabzugshaube aus der Küche montierte, und da dachte ich mir, ich schreibs einfach ins Blog, als Auflockerung dieses ganzen Haus-Dings, und damit es trotzdem noch Renovierungscontent gibt, der Status heute:
Zwei Keller ausgefegt bis zum Grundwasser und mit Platten belegt. Keine Standhöhe, Kriechkeller mit Sperrmüll der Vormieter. Viel geekelt, weißen Staub gehustet da Mundschutz vergessen.
Zwei Smalltalks mit Nachbarn, Vollintegrierung zum nahen Kiosk. Darf ab jetzt immer auf das private Klosett von Annegret, der Inhaberin. Im Garten zwei Lavendel versenkt, und meinen hoch depressiven (wegen Stadtbalkon) Ranunkel neben dem Flieder gesetzt. Zwei Käfer gerettet, eine Tonne Pasta mit Sauce für alle gekocht, im Schlaf gearbeitet und Hugo von den Miezen im Block erzählt. Viel gefegt und geputzt und all das umsonst. Eine Pokemon von einer Scheibe gehämmert (Fensterbilder selbst gemacht sollten mit Knast geahndet werden!) Feuerholz geschichtet. Blinde Spinnenmänner bedauert und besprochen.
Keine zwei Wochen mehr bis zum Tag X und ich kann es kaum erwarten.
Und jetzt guck ich Bridget weiter.
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saxanasnotizen.blogspot.com,
Samstag, 18. April 2009, 15:28
Hab ich gestern auch geguckt obwohl ich ihn schon kannte.
Fleißig, fleißig DU!
Fleißig, fleißig DU!
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lilli marlen,
Dienstag, 21. April 2009, 12:03
*anfeuerungsmodus an*
Mensch Lu, es geht wirklich flott voran bei Euch!
*anfeuerungsmodus off*
Fensterbildhorror kann ich nachfühlen, besonders eklig an Dachschräfenstern (man glaubt wirklich, da hilft nur noch ein Glasschneider)
Mensch Lu, es geht wirklich flott voran bei Euch!
*anfeuerungsmodus off*
Fensterbildhorror kann ich nachfühlen, besonders eklig an Dachschräfenstern (man glaubt wirklich, da hilft nur noch ein Glasschneider)
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