Mittwoch, 25. Februar 2009

#27

Wenn ich auf der Straße Zettel mit Notizen finde, hebe ich
sie meist schnell auf und stecke sie in meine Tasche, um sie später und in Ruhe auszupacken wie ein Bonbon. Denn meist sind sie das, kleine Alltagsbonbons von gänzlich Fremden. Weggeworfene Einblicke in Einkaufsdinge, Nachrichten an jemanden, Nummern oder eben: Rap-Texte.

Ein ganzes Din-A-4 Blatt, randvoll mit Kugelschreiber.

24februar2009

Original abgetippt liest sich folgendes:

"Yeah... Ich rappe für die Spasten und Krassen,
die in der Pubertät stecken und die Welt hassen
Für Kinder aller Rassen, die trotz Gesetz und Religion die Finger nicht von den Drogen lassen.
Für die Freaks, die nicht kla kommen und sich ihre eigene
Realität vorm PC erschaffen,
und Angst haben zur Schule zu gehen wenn sie morgens
aufwachen, da ihre Mitschüler sie fertig machen und
die Girls sie nur auslachen, allein der Gedanke lässt
meine Wut enfachen.
Aber auch für die Kids die aufs Gesetz scheissen,
da sie nie Schutz bekommen haben und sich jetzt
an ihre Freunde festbeissen
Für die die innerlich zereissen und sich den Scheiss in sich reinfressen in der Hoffnung den Scheiss einfach zu vergessen
doch es gibt soviele Gedanken die ihre Köpfe stressen
Ja, ihr seit wie ich und ich hasse die Welt
meine Gedanken besessen von Gewalt und Geld
Ich lebe da wo ein Deutscher besser die Fresse hält
wenn er will dass er noch alle Zähne behält.
da wo man eines auf die Fresse bekommt
wenn man sich gegen Unrecht stellt."

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Toller Fund, ich bin neidisch!

(In meinem Stadtteil kann man nicht schreiben, man findet kaum noch was.)

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Aufmerksamkeit
Ein perfektes Beispiel dafür wie aufmerksam Du Deine Umgebung "lebst". Ich hätte mich wahrscheinlich nur über das mangelnde Sauberkeitsverständnis meiner Mitmenschen aufgeregt. Auf jeden Fall "Ghetto-Poesie in D-Dorf".

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Kid37, das stimmt ja gar nicht. (Tschuldigung, Selbstverlinkung.)

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Ja, die mit Migrationshintergrund - die können natürlich schreiben. (Selbstverlinken, so hörte ich, sei das neue Selbstkommentieren.)

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Und nun ran an die Soundmaschine, einen Beat dazu erfunden, zwei bis drei junge Rapper aufgegriffen und vielleicht einen der nächsten Echos abgeräumt - mögliche Kategorie "Zufälligster Erfolgstitel des Jahres" (sowas funktioniert wirklich, ich glaube daran...)

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ich habs gestern im büro vorgerappt.
einmaliger auftritt. ;-)

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was man so auf der strasse findet
http://www.papstpostkarten.de/homepage2/

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Hey!
Dieser Autor hat auch schon in meiner Strasse was verloren.
Erkennbar an "seit" statt "seid". Ich glaube der Rap hiess:
"Ihr seit alle Luser !"

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du solltest ihn an laternen suchen und produzieren.
endkrass, digger.

(ich finds trotzdem gut, dass die jugend texte schreibt und musiken will. andere generation, gleicher motor wie man selbst, früher.)

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Remember?
http://www.whistleblog.net/2007/06/20/die-neuen-alpha-maedchen/

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genau an die dachte ich da auch.

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die Sprache deutsch
ich werfe mal einen interessanten Ausstellungslink in die
Runde:
http://www.dhm.de/ausstellungen/sprache-deutsch/index.html
Ihr Fund wird thematisiert, liebe Frau Miagolare

Beste Grüße
Anni

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