Donnerstag, 3. Mai 2012

Jetzt.

Jetzt
-liegt wieder zu viel Zeit zwischen den einzelnen Hunde-Lektionen
-bin ich so müde, und muss dennoch so viel
-nehme ich mein berufliches Sabattical, immerhin Teilzeit
- and I <3 it!
- frage ich mich dennoch, wann Zeit zum Verschnaufen ist- ich habe vor einem Monat einen Tag Wochenende gehabt, ich glaube, das war Ostern, und die nächsten freien Tage scheinen Ende des Monats zu sein. Heute ist der 02. te.
- ist quasi Frühling, und keiner hat Geld.
- Hamburg in greifbarer Nähe
- bin ich morgen wieder in MG, und hey: who cares! Hach!

das eigene ich kapern. | © Lu um 00:04h | keine meldung | meldung machen?

Mittwoch, 18. April 2012

Am Ende der Leine – Wir lernen Hund / 6.

Einstieg: Let's talk about falling Eggs.

Ich versuche, mich kurz zu halten. Die 6.ste Stunde von den zwölfen war mehr so eine Verinnerlichung der Letzten.
Wir trafen uns alle auf dem Jaberg, das ist eine Grünstelle hier im Umfeld, und da sind bei gutem Wetter so gefühlt 240% aller Hundehalter aus dem Umkreis NRW.
Leo platzte schon auf dem Parkplatz beim Einparken der Kragen, und bis er auf der Hundewiese war, warf er fröhlichen Schaum aus dem Mops'schen Fang. Überall Hunde, yeah!
Kleine Collies, riesige Möpse, Wolfshunde und Ridgebacks ... dazu Promenadenmischungen aller Farben, Boxer und Bulldogen, heiße Schnepfen und prallklötige Kerle wie der unsrige.
Der Jaberg ist die Disco der Hunde, und wir standen Sonntags um vier mitten in deren Saturday Nightlife.

Leo prollte in alle vier Himmelsrichtungen, als seine Trainerin mit Gefolge ankam. Wir probierten in der Gruppe alles aus! Leo an 20 Meter Schleppseil in Gruppe großer Hunde, in Gruppe kleiner Hunde, sahen bemüht zu, wann Leo große und wann er kleine Brötchen buk, und unser Hund schäumte und sprang auf kastrierte Rüden, er hielt still und platze aus allen vier Nähten.
Am Ende unterhielten wir uns alle über die Kastration an sich, inspiriert und hingerissen von Leo, statt Sitz! und Platz! und so.

Resumee: Alle befanden für Leo: Klöten ab! Meine Rede seit ewig, aber nun gut. Ich bin ja schon für die gefallenen Eier des Katers "zuständig", da muss der Mann jetzt auch mal ein JA! raushauchen.

Die restliche halbe Stunde mussten alle ran, vor allem die mit Fell. "SITZ! und PLATZ! auf Distanz waren dran.
Dafür bindet man seine Herzhunde an einen Pfahl, entfernt sich ein kleines Stück, sagt SITZ!, das Tier sitzt noch unter einer Sekunde, und bekommt ein Leckerchen.

Soweit die Theorie.
Wir mussten natürlich wieder anfangen. Ich band Leo an einen Pfahl im Wald, stopfte ein Stück Blutwurst in den rosa Schlund und entfernte mich stolze DREI Meter. Dann sagte ich wie befohlen direkt und einfach "Leo - Sitz!"
Leo glotzte mich an, stehend.
Leo - Sitz!
Alle zehn Sekunden, so sollte es sein.
Nach guten zehn Minuten, die wir IN DER GRUPPE um unseren stehenden Hund standen platzte mir innerlich die Hutschnur, äußerlich hörte ich die Hundetrainerin, die meinte, das wäre bei 'sturen' Hunden normal, bei potenten Rüden erst recht, sie hätte auch schon locker 30 Minuten in diesem Machtkampf ausgeharrt. Hut ab, ich ging innerlich in die Knie, und plötzlich sah ich auch Leo mal sitzen. Leckerchen rein, bestätigen, Stunde zu Ende. Auf dem Rückweg noch eine Runde darüber beratschlagt, dass er vor zwei Wochen gebissen wurde, 3-fach, von einem Malinois-Arsch, einem belgischen Schäferhund auf Abwegen, und dann saßen wir schon wochenendmüd' im Wagen.
Auf der Rückfahrt leises Schnarchen von der Rückbank, wir sind also nicht die Einzigen, die so eine Stunde anstrengt :)

Wir lernen Hund. | © Lu um 22:53h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 10. April 2012

Wir sind alle doomed. (kein Metal enthalten!)

(auch wenn dieses Bild anderes erwarten lässt, aber eben nicht.)



Gestern Abend so halb spontan aus gewesen. Die Galerie unseres Herzens hat geladen, und zwar diesmal zu Musik und nicht zu Bildern. Es gab viel und zwar das hier, und die Location war toll und die Stimmung super, und ich: war mal wieder null Vorbereitet. Bekommt M. ja immer die Marotten, wenn ich mich einfach so irgendwo hin begebe, ohne zu wissen was kommt. Ich murmel dann was von "Abenteuer" und nicht immer alles planen und so, und schon saß ich mit einem Tinto in der Hand in einem abgeschabbelten Ledersofa ganz vorne und fand alles gut. Also erst lustig. Dann gut. Und dann war ich noch mal kurz austreten, kam zurück und denke "Hihi, jetzt macht der nette ältere Herr, der eben noch hinter mir genickert hat, noch kurz was zur Pause...". Setze mich hin. Und bin hingerissen. "Der ältere Herr" war nämlich quasi der Headliner, wenn man das bei so Veranstaltungen überhaupt noch sagt. Und ich war hin und weg, weil er den ganzen Raum ausfüllte. Dieser bärtige, bis an die Ohren tätowierte Mann in gemütlicher Klamotte. Der sang und schnalzte und stampfte und war in jeder Ecke des Raumes, spielte alle tief rein in ihre Sessel und Sofas und jetzt mal ab von Texten und Hintergrund: Der lässt keinen aus. Gänsehaut von außen und von innen und auch heute bin ich noch total voll Sternenstaub, denke ich an Daniel Higgs und seinen Auftritt gestern. SO hin und weg, dass ich irgendwann mein Handy einfach in die Luft gehalten habe, weil ich das mitnehmen wollte. Und das erste Mal seit ewig, dass ich ein Video in die Tube geladen habe, weil das müsst ihr euch ansehen. Nicht nachdenken, einfach nur 5min40 anhören. Und mein Gewackel und Gegluckse entschuldigen, aber ich war so hach.



Samstag, 7. April 2012

?

Wieso liegt hier überall Stroh steht hier überall Wein?

(Ostern 2012, 7 Grad)

boots-gelage | © Lu um 20:22h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 5. April 2012

Am Ende der Leine – Wir lernen Hund / 5.

Eine rührige Weisheit, gesprochen von Franz von Assisi besagt final folgendes:

"...der Hund bleibt Dir im Sturme treu,
ein Mensch nicht mal im Winde."

Das hätte ich gerne laut zitiert, aber der Hund, der eigene, der hört das sicher nicht mehr, ganz weit da vorne wo er sich gerade austobt. "Scheißeverdammte!" rief ich ihn, was genau so viel brachte wie der eigentliche Name, nämlich nichts. Gar nichts.
Der sturmtreue Köter hingegen lief von allen Zwängen befreit einer kleinen Yorkshire-Schlampine hinterher, die läufig mit dem Hinterteil wackelte. Das einzige was ihn an mich band waren 30 Meter feinste Schleppleine, aktuell um einen Pflock des Pferdehofs gewickelt, weil die ja erst mal lustige Kreise laufen mussten.
Mit Blutwurststücken in den Händen, Schellen zwischen den Zähnen und einer Laune wie Napalm entwirrte ich erst die Leine, und zog dann den Hund in meine liebende Richtung. Die Besitzerin der kleinen Sexbombe kam atemlos angelaufen, ich klapperte mit den Schellen im Mund in entsprechende Richtung, und sie blaffte mich mit "Hat ihrer da etwa ...?" an. Zeit, die Schellen auszuspucken.
"Mitnichten, gute Frau! Wie wäre es mit Leine, oder wollen Sie Besuch von allen Viertelrüden zur Standhitze-Fete?" Dabei zog ich den vor Glück Schaum speichelnden Rüden weiter von der Weide, Zentimeter um Zentimeter. Die läufige Dame kam direkt mit, wie praktisch. Den Rest des Gassigangs ignorierte ich, als hätte ich das Ignorieren erfunden. Ganz im Sinne des Training. Dabei kam die Sonne heraus, der Hund schäumte gut gelaunt weiter, und ich schlecht gelaunt mehr so nach innen.

Einen Tag später Hundeschule. Die Taschen voll mit Blutwurststückchen, natur. Wenn ich schon beichten muss, wie schlecht das Tölchen es grad mit seinen Ohren hat, dann wenigstens mit dem Organ arbeiten, was gerade voll in seiner Blüte steht- seine Nase. (Über die Klöten reden wir noch, allerdings mit seiner Vet-Doktorin!) Während wir kurz erzählen, was alles super lief (zwei Sätze) und was nicht (langer Monolog), guckte Leo verliebt auf meine verlockend eingesaute Tasche.

Lektion heute: Der Hund soll nicht nur
-sofort gucken, wenn er seinen Namen hört, egal was er gerade tut
-bei dem Wort "Leine" einfach nebenher gehen, mit lässig durchhängender Leine
-bei NEIN! alles bleiben lassen, bis auf atmen

Leo macht das gerade so - hört er seinen Namen, dreht er sich sofort um. Also sofort, wenn er das zu Ende gemacht hat, was er gerade tut. Aber er guckt. Immerhin. Hat er nichts besseres zu tun, guckt er sofort und kommt sogar angerannt. Kommt ihm etwas dazwischen, vergisst er das er kommen wollte, und buddelt eine Maus aus, oder versenkt eine Pflanze unter Urin.

Bei "Leine" läuft er nebenher, und weil er uns dabei genau in die Augen guckt, und wir auf ihn, stolpern wir alle manchmal übereinander. Aber das ist nicht schlimm, immerhin läuft Leo "Leine". Es sei denn, aus einer unbeachteten Ecke kommt ein anderer Hund, dann ist Leo zwar immer noch AN der Leine, aber alles andere als "bei". Da ist noch Platz nach oben.

NEIN! funktioniert sehr gut. Vielleicht brauchen wir den Rest unseres gemeinsamen Lebens auch einfach nur das NEIN!, und weiten es auf alles aus? (Scherz)

Heute kommt "ran!" dazu. Das bedeutet für den Hund, er soll auf der Stelle an ein ausgewähltes Bein kommen, ich habe mein rechtes dazu ausgewählt. Die Hand voll Blutwurst, den Hund am rechten Bein, laufe ich die Wiese auf und ab. Halb gebückt, lauthals jubilierend mit "SSSUUUPIII" und "FEIIIIN" stopfe ich dem Hund die Stücke in den begeisterten Schlund, und zwischendurch sage ich immer ernst und ruhig "Ran, Leo!"
Die Blutwurst hat ihn überzeugt, er klebte am Bein, ich klebte vor Wurstdings, setzen 1.
Das zweite ist "Sitz". Kann er. Also eigentlich. Macht er sogar vor der Tierärztin, wenn sie ein Leckerchen zückt. Sitzt er sofort, die kleine Futterschlampe. Aber heute sind wir ja in der Hundeschule, da muss das ja nicht. Ich sage freundlich SITZ!, hebe den Zeigefinger, Leo lacht zurück, wedelt mit dem kompletten Hinterteil und bleibt stehen. Auch beim zweiten SITZ!!, mit bestimmteren Ton - Leo lacht, Leo wedelt, Leo - steht. Kurz bevor ich mich in den Dreck werfe und einfach wegbuddelt, bewegt mein lieber Hund, im Sturme treu, seinen Mopshintern und erwartet sitzend sein Leckerchen. Geht doch.

Dann kommt "Platz!". Meint, der Hund soll sich direkt hinlegen, und liegen bleiben. Egal wo - ob vor der Couch, vor dem Einkaufsladen, unter dem Restauranttisch oder an der A46. Kaum hört Hund sein "Platz!" macht er das. So die Theorie.
Unser Tölchen fand diesen Befehl schon immer überflüssig, und hat ihn höchstens mal für ein richtig super Leckerchen ausgeführt, und kaum hatte er das sicher herunter geschluckt, stand er auch schon wieder. M. erklärt der Hundetrainerin was von vielleicht unkomfortabel bei seinem Körperbau, ich denke weiter über mein wegbuddeln nach, weil ich weiß, dass sie gleich laut loslacht oder uns schimpfend vom Platz schickt. 'Unkomfortabel für den Hund' ist nichts, was sie von ihren Schülern hören will, wir trainieren keine Götter sondern Wölfe.
Ich stecke M. schnell einen Schwung Blutwurst zu, wir schmeißen uns zum Hund auf den Rasen und üben Platz. Und Platz. Und PLATZ!
PLAAAATZ!
Leo lag, immerhin für Sekunden. So lange es Blutwurst gab, unten am Boden. War die weggemampft, schnellte er hoch in die Luft, wedelte begeistert mit dem kompletten Hinterteil und war bereit für alles was da kommt. Hauptsache mit Wurst!

Die Stunde verging wie im Flug, ich war am Ende knösig vor Wurstfett und Schleppleinendreck und die Trainerin gab uns ein "Ihr habt jetzt drei Wochen Zeit zum üben. Das nächste mal treffen wir uns am Ja-Berg*, da müsst ihr alles drauf haben!" mit zum Osterfest, und wir fingen alle schon mal mit dem beten an.

(* der Ja-Berg ist ein Gelände um Hilden wo es vor Hunden aller Rassen, Alterklassen und den dazugehörigen Menschen nur so wimmelt. Ein Albtraum, wenn man Krawallgemüter hat, die nicht sicher auf alle Befehle hören. Also eine super Arbeitsfläche für Hundeschulen.)



(Leo sitzt)


Dienstag, 3. April 2012

Blut und Werte.

Dann stand meine Ärztin vor mir, die Spritze im Anschlag. Sie ist die Dritte in der Reihe derer, die mir mal eben spontan zwei Röhrchen Blut abzwacken sollen. Die Dritte bedeutet in diesem Fall: die letzte Instanz. Meine Arme zieren schon diverse Pflaster, den Weg ein paar depremierte Arzthelferinnen. Meine Venen sind Diven, die wollen wohl vorgefüllt mit bestem Wasser von Prinzessinnen zu Ader gelassen werden, nicht spontan an einem Montag nach einem Vorabend voll Wein und Salz.

Kurz darauf, ich stehe bis zu den Knien in Heparin-Salbe und guten Wünschen, schaut sie mich zerknirscht an, schwenkt meine beiden Röhrchen mit trägem Blut hin und her, und sagt: Stress.
Und ich so: Ach.
Und sie so: Neurodermitis.
Und ich dann: Quatsch jetzt.

Wie dem auch sei, und was da auch komme: Kaum war ich aus der Praxis raus, fing mich meine Freundin ab und auf, und wir machten uns einen formidablen Tussi-Mittag in der Stadt mit dem vollen Programm. Soja-Latte im Woyton, Parfümberatung mit "Champain" bei der Nobel-Parfümerie (noch ohne Einkauf), rumlungern in Schuhläden und Nase in die Sonne halten. Das eisekalt, obwohl auf beiden Seiten die Deadlines klingelten. Nicht gehört, Smartphone still gestellt.
Danach noch hier und dort, und am Ende im Stadion, die Fortuna supporten. Zum Bettgang gegen Mitternacht ein heißes Wasser und eine Einstellung.
Stresserkrankung? Nicht in diesem Haushalt.
Blutwerte am Mittwoch. Bis dahin habe ich ausgedünnt.


Donnerstag, 29. März 2012

rettet das essen!

"Man kann heute noch nicht mal mehr eine simple Pasta kochen, ohne dass das Internet ebenfalls damit gefüttert wird."

(Lu, März 2012 in Hamburg)

Nach einem herrlichen Tag in Hamburg habe ich Anke als Dank für Couch und Trank eine spontane Pastasause zum Vorgeburtstagsabend gekocht. Da sie für das wunderschöne Blogprojekt Rettet das Mittagessen von Sebastian Dickhaut ein Mittagsessen schuldig war, haben wir einfach so getan, als wäre der Abend unser Mittag gewesen, und Anke beantwortete beim Essen die Fragen, und ich spielte Fotograf. Das einzige was nicht passte war, dass wir für "Mittags" (hihi) viel zu viel Rotwein hatten.

Hier der Beweis mit einem ;-) gen HH und MUC!

kajütenblick | © Lu um 17:17h | keine meldung | meldung machen?