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Dienstag, 22. März 2011
Und dann den ganzen Tag gestern mit offenem Mund erlebt. Gähnend im Bus, gähnend im Job, schlafend in der Bahn, und in den Wachphasen an keiner Saftbar vorbeigegangen, ohne einen knackigen Zitrone-Granatapfel-Irgendwas zu trinken. Vitamine und Schlaf vor Mitternacht sollen ja helfen, gegen die Frühjahrsmüdigkeit, leichtes Essen auch, aber ich die ganze Zeit nur gähnen, entschuldigend lächeln, trinken, alle Tagestermine abarbeiten, um 21:30 endlich nach Hause kommen, der Hund gähnte auch schon schmalen Blickes mit, und dann komatöses Sitzen, warten bis zum Spätgassi, und dann in einem Stück ins Bett.
Wie ich das erste Food-Camp seit drei Monaten in der KITA überlebt habe, ist mir ein Rätsel. Zehn vor lauter Freude durchgehend schreiende Kinder über 90 Minuten, diese entweder mit Sparschäler oder Reibe in den zarten Händen, und ich mit heißem Fett hantierend, das ganze, genau, gähnend. Danach lange Wege und Hürden bis zum letzten Tagespunkt, Orga-Meeting mit unserem Gründungsteam der Garage Bilk, ich mit beiden Händen die Augen offen haltend, pure Zuckergetränke inhalierend, und immer noch kein Land in Sicht.
Was aber wirklich toll war: die Sonne, die frischen Säfte, das Nickerchen in der Bahn zwischen Benrath und Bilk, das Licht ausknipsen um fünf vor Mitternacht, da, wo der Schlaf noch am gesündesten ist.
Wie ich das erste Food-Camp seit drei Monaten in der KITA überlebt habe, ist mir ein Rätsel. Zehn vor lauter Freude durchgehend schreiende Kinder über 90 Minuten, diese entweder mit Sparschäler oder Reibe in den zarten Händen, und ich mit heißem Fett hantierend, das ganze, genau, gähnend. Danach lange Wege und Hürden bis zum letzten Tagespunkt, Orga-Meeting mit unserem Gründungsteam der Garage Bilk, ich mit beiden Händen die Augen offen haltend, pure Zuckergetränke inhalierend, und immer noch kein Land in Sicht.
Was aber wirklich toll war: die Sonne, die frischen Säfte, das Nickerchen in der Bahn zwischen Benrath und Bilk, das Licht ausknipsen um fünf vor Mitternacht, da, wo der Schlaf noch am gesündesten ist.
Montag, 21. März 2011
Das jährlich pünktlich zur Frühjahrsmüdigkeit einsetzende Tagebluchbloggen (die Reinform!) des Umfeldes zieht auch mich mit in den Sog, denn wie immer nach so langen und kalten und dunklen Wintern hat der Mensch sich ausgelaugt, jedes Wort und jedes Soulfoodrezept verbloggt, ausgiebig den Keller leer getrunken und bräsig in der Couchdelle den Kalender im Auge gehabt. Da hilft nur eines, um sich zu sozialisieren, die Schreibmaschine zu entsuaben, die angegilbten Blätter eingespannt und profanes rausgehauen. Tagebuchbloggen ist bloggen in seiner Urform, herrlich 2003 und ohne jemals ein "damals" zu brauchen.
Aber was passiert eigentlich gerade? Japan hielt einen tagelang an sämtliche Nachrichtenkanäle gebunden, kaum greifbar die Mixtur der Katastrophen, Erdbeben, Tsunami, Atomgau, 18.000 Tote. Geschätzt. Wir alle wissen doch, wie es jetzt weitergeht, die nächsten Jahre. Die Aufmerksamkeitsspanne geht nach 3 Wochen den Berg runter, die Medien widmen sich anderen Katastrophen, und in Extrasendungen gibt es in ein paar Jahren dann die letzten Interviews mit den letzten noch lebenden Feuerwehrleuten und Elektrikern von Fukushima.
Dann gehe ich Sonntag morgens durch den stillen Sonnenschein mit dem Miniwolf eine große Gassirunde, wir trainieren brav die Hausaufgaben der Hundeschule ab, und kurz vor Ende, die Laune war schon richtig gut, gehen wir am alten Bahnhof die Treppe rauf und kommen an den Zeitungskästen der beiden Schundblätter vorbei. KNUT IST TOT! stand da. Und das 400 Menschen seinen Tod mitbekommen hätten. Ab da hatte ich dann gute 800 Meter Zeit, meinem Kopf die Horrorszenarien zu verbieten, denn die Bilder zur Überschrift liefert er postwendend. Ein Blick ins Netz bestätigte in etwa, was mein Kopf sich eh schon dachte. Das einzig positive: Ich hoffe, dem gehts jetzt besser. Artenerhalt in Zoos finde ich gut, nicht artgerechte Haltung nicht gut. Knut war eine gefundene Goldgrube, und bekam dennoch kein passendes Umfeld geboten, was für all die Millionen mehr wie gut drin gewesen wäre.
Und sonst so?
Arbeiten, neue Arbeit ausdenken, Unmut bemerken, Hühner wollen, Urlaub mit Hund googeln, wir alle müssen dringend an ein Meer, NORDSEE rufe ich da laut, nur ein paar Tage wenigstens. Ich schlafe täglich abends auf der Couch ein, sehr sehr fest, und wenn ich aufwache (meist, wenn Film oder Sendung vorbei sind) hoffe ich nur, dass es nicht schon nach Mitternacht ist und es draußen nicht regnet. Der Hund muss ja noch mal raus. Manchmal treffe ich Nachbarn, die auch keine Lust hatten, sich noch mal ordentlich anzuziehen, und so schaut man sich im Dunkeln nur in die Augen, grüßt kurz, und zieht mit flappernder Freizeitklamotte weiter in die Dunkelheit, die Wölfe hinterlassen kleine Pfützen an strategisch günstigen Ecken.
Zwei Dinge, die ich kaum erwarten kann:
Hamburg zwischen dem 6. und 8. April. Leider viel zu kurz, deswegen im Mai noch mal im Visier, und die neue Foo Fighters Platte am 8. April.
Aber was passiert eigentlich gerade? Japan hielt einen tagelang an sämtliche Nachrichtenkanäle gebunden, kaum greifbar die Mixtur der Katastrophen, Erdbeben, Tsunami, Atomgau, 18.000 Tote. Geschätzt. Wir alle wissen doch, wie es jetzt weitergeht, die nächsten Jahre. Die Aufmerksamkeitsspanne geht nach 3 Wochen den Berg runter, die Medien widmen sich anderen Katastrophen, und in Extrasendungen gibt es in ein paar Jahren dann die letzten Interviews mit den letzten noch lebenden Feuerwehrleuten und Elektrikern von Fukushima.
Dann gehe ich Sonntag morgens durch den stillen Sonnenschein mit dem Miniwolf eine große Gassirunde, wir trainieren brav die Hausaufgaben der Hundeschule ab, und kurz vor Ende, die Laune war schon richtig gut, gehen wir am alten Bahnhof die Treppe rauf und kommen an den Zeitungskästen der beiden Schundblätter vorbei. KNUT IST TOT! stand da. Und das 400 Menschen seinen Tod mitbekommen hätten. Ab da hatte ich dann gute 800 Meter Zeit, meinem Kopf die Horrorszenarien zu verbieten, denn die Bilder zur Überschrift liefert er postwendend. Ein Blick ins Netz bestätigte in etwa, was mein Kopf sich eh schon dachte. Das einzig positive: Ich hoffe, dem gehts jetzt besser. Artenerhalt in Zoos finde ich gut, nicht artgerechte Haltung nicht gut. Knut war eine gefundene Goldgrube, und bekam dennoch kein passendes Umfeld geboten, was für all die Millionen mehr wie gut drin gewesen wäre.
Und sonst so?
Arbeiten, neue Arbeit ausdenken, Unmut bemerken, Hühner wollen, Urlaub mit Hund googeln, wir alle müssen dringend an ein Meer, NORDSEE rufe ich da laut, nur ein paar Tage wenigstens. Ich schlafe täglich abends auf der Couch ein, sehr sehr fest, und wenn ich aufwache (meist, wenn Film oder Sendung vorbei sind) hoffe ich nur, dass es nicht schon nach Mitternacht ist und es draußen nicht regnet. Der Hund muss ja noch mal raus. Manchmal treffe ich Nachbarn, die auch keine Lust hatten, sich noch mal ordentlich anzuziehen, und so schaut man sich im Dunkeln nur in die Augen, grüßt kurz, und zieht mit flappernder Freizeitklamotte weiter in die Dunkelheit, die Wölfe hinterlassen kleine Pfützen an strategisch günstigen Ecken.
Zwei Dinge, die ich kaum erwarten kann:
Hamburg zwischen dem 6. und 8. April. Leider viel zu kurz, deswegen im Mai noch mal im Visier, und die neue Foo Fighters Platte am 8. April.
Samstag, 12. März 2011
Japan.
Freitag, 11. März 2011
Mit das Schönste an einem Hund, neben den klatschnassen Küssen und dem Hühnerfleisch in allen Jackentaschen, ist das Scheitern an der Erziehung.
Das meine ich tatsächlich so.

Das meine ich tatsächlich so.

Dienstag, 8. März 2011
Zum internationalen Frauentag, geklaut bei Anke.

Ich für meinen Teil bin heute um 6 aufgestanden um die Restarbeit zu erledigen, die ich gestern nicht mehr geschafft habe, um dann den für 12° angesagten Tag im Bauhaus, im Keller und im Garten arbeitend genießen zu können.
Zeigbare Ergebnisse werden ins Internet gefüttert. (Unfälle mit Sägen und Leitern auch, wenn die Verbände dann ab sind.)

Ich für meinen Teil bin heute um 6 aufgestanden um die Restarbeit zu erledigen, die ich gestern nicht mehr geschafft habe, um dann den für 12° angesagten Tag im Bauhaus, im Keller und im Garten arbeitend genießen zu können.
Zeigbare Ergebnisse werden ins Internet gefüttert. (Unfälle mit Sägen und Leitern auch, wenn die Verbände dann ab sind.)
Sonntag, 27. Februar 2011
"Diane…"
Die Twin Peaks Tapes von Agent Cooper findet man hier auf dieser wundervollen Seite.
Danke dafür!
Mittwoch, 23. Februar 2011
(...) "Anatomisch betrachtet haben wir mit Quallen ungefähr so viel gemeinsam wie mit einem Wackelpudding. Fast nichts also, sieht man von dem Wackelpudding-Gewebe an meinem und vielleicht Ihrem Wohlstandsbauch einmal ab. Mit viel Wohlwollen lassen sich Magen, Muskeln und Augen vergleichen, erläutert Jamie. Der Rest ist anders. Moment mal! Quallen haben Augen?
Bei Seewespen sind es 'vier Sets mit jeweils sechs Augen'- Jamie deutet auf stecknadelkopfgroße schwarze Punkte im Inneren der glockenförmigen Meduse. Im Inneren? 'Jipp, sie gucken einfach durch den eigenen Körper nach außen, so was geht, wenn man durchsichtig ist. Möglicherweise verbessert der Gallert sogar die Sicht, wie ein Prisma.'
Was genau die schwimmenden Wabbelklumpen erkennen können, ist noch ziemlich unerforscht. 'Es reicht aber offensichtlich, um Beute auszumachen und zu verfolgen.'
Verfolgen?
Seewespen sind aggressive Jäger, kein passives Treibgut. Sie können mit ihren pulsierenden Schwimmbewegungen bis zu 3,5 Knoten (etwas 9 Stundenkilometer) erreichen, damit würden sie bei den olympischen Spielen im Freistil Gold holen. Die Medaille könnte man ihnen mangels Hals natürlich nicht umhängen, außerdem wären alle anderen Schwimmer tot, was der Siegesfeier sicherlich einiges von ihrem Charme nehmen würde. Trotzdem eine tolle Leistung.
Einmal in Kontakt mit den Tentakeln, sind Shrimps und kleine Fische sofort bewegungsunfähig. Seewespen sind zwar schneller als jeder Mensch, im Vergleich zu Fischen aber doch lahm, daher ist sofort wirkendes Gift ihre einzige Chance. Die Greifarme transportieren Beute an die Unterseite des etwas kastigen Körpers, zum unsichtbaren Mund. Eine Minute später steckt der Fisch in einer durchsichtigen Qualle wie eine Fliege im Bernstein, von außen klar zu sehen, aber unbeweglich und tot. Dann beginnt, auch das ist mit bloßen Auge prima zu beobachten, der Zersetzungsprozess. Der Fisch löst sich langsam auf, wie eine Alka Seltzer im Wasserglas - allerdings ohne zu sprudeln."
(Auszug über die Seeswespe aus dem Buch von Dirk Steffens
"Tierisch! Expeditionen an den Rand der Schöpfung")
Bei Seewespen sind es 'vier Sets mit jeweils sechs Augen'- Jamie deutet auf stecknadelkopfgroße schwarze Punkte im Inneren der glockenförmigen Meduse. Im Inneren? 'Jipp, sie gucken einfach durch den eigenen Körper nach außen, so was geht, wenn man durchsichtig ist. Möglicherweise verbessert der Gallert sogar die Sicht, wie ein Prisma.'
Was genau die schwimmenden Wabbelklumpen erkennen können, ist noch ziemlich unerforscht. 'Es reicht aber offensichtlich, um Beute auszumachen und zu verfolgen.'
Verfolgen?
Seewespen sind aggressive Jäger, kein passives Treibgut. Sie können mit ihren pulsierenden Schwimmbewegungen bis zu 3,5 Knoten (etwas 9 Stundenkilometer) erreichen, damit würden sie bei den olympischen Spielen im Freistil Gold holen. Die Medaille könnte man ihnen mangels Hals natürlich nicht umhängen, außerdem wären alle anderen Schwimmer tot, was der Siegesfeier sicherlich einiges von ihrem Charme nehmen würde. Trotzdem eine tolle Leistung.
Einmal in Kontakt mit den Tentakeln, sind Shrimps und kleine Fische sofort bewegungsunfähig. Seewespen sind zwar schneller als jeder Mensch, im Vergleich zu Fischen aber doch lahm, daher ist sofort wirkendes Gift ihre einzige Chance. Die Greifarme transportieren Beute an die Unterseite des etwas kastigen Körpers, zum unsichtbaren Mund. Eine Minute später steckt der Fisch in einer durchsichtigen Qualle wie eine Fliege im Bernstein, von außen klar zu sehen, aber unbeweglich und tot. Dann beginnt, auch das ist mit bloßen Auge prima zu beobachten, der Zersetzungsprozess. Der Fisch löst sich langsam auf, wie eine Alka Seltzer im Wasserglas - allerdings ohne zu sprudeln."
(Auszug über die Seeswespe aus dem Buch von Dirk Steffens
"Tierisch! Expeditionen an den Rand der Schöpfung")
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