Dienstag, 15. Januar 2008

die innige liebe zu tiefdruckgebieten auf ihrem direkten weg.

Heute blieb ich liegen. Ich lag genau 2 Stunden und 23 Minuten über meine Zeit, und als ich dann Augen und Decke auf-wie wegschlug, da war es tatsächlich so etwas wie hell.
Da ich genau 2 Stunden und 23 Minuten über meiner Zeit war, war nichts mehr zu tun und ich allein mit drei tief schlafenden Fellchen. Ich könnte ungestört und hastig ein geliebtes Morgenritual ausüben, ohne jemanden in Schockstarre zu versetzen. Bei mir heißt das 'fluten'. Zur Momentsgenußsteigerung eine randvolle Tasse tiefstarken Kaffee. So stark, das 130 Quadratmeter und 2 Stunden und 23 Minuten Überzeit nach Kaffee duften.
(yez!)
Dann fluten, was bedeutet, alle Fenster auf Kipp zu öffnen.
Mich selbst stellte ich zur ordentlichen Lüftung schön in rosa Pyjamahose und non-style-shirt auf den Balkon im Hinterhof. Mit Kaffee.
Und ganz plötzlich wurde es dunkel über mir.
Ein Tiefdruckgebiet kam ange(fehlendes Wort, '-huscht' hört sich nicht an, '-saust' noch schlimmer, ...), und es war eins von den besonderen, das habe ich in den Genen.
Dieses eintreffende Tiefdruckgebiet kommt direkt vom Meer. Ich merke es an meiner sich verschiebenden Wahrnehmung, ich kann es riechen und ich habe es vor Augen, es ist direkt um die Ecke und passt sich so ins Bild ein.
Es bringt Wind, es duftet, es geht mir einmal durch und durch, so wie andere merken, wenn Mary Poppins kommt.

Manche Tage lohnen sich. Wenn der Sturm kommt, dann gehe ich raus an den Fluß, Batterien laden und Hirn fegen.
Die letzten Wochen waren eine kleine Hölle, ab Freitag um elf ist der strenge Teil vorbei, und dann kommt Mary Poppins, ganz sicher.


Sonntag, 13. Januar 2008

Feierabend, DaDa und der Hinweis auf ein Morgen.

Verzweiflung, Metric und eine Flasche Feierabendwein zum Sonntag gegen zehn am Abend.

"Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!"

(Paulchen Panther wurde hier zitiert, um auf morgen hinzuweisen, dass hier nicht der Schluss ist, sondern so eine Art-

Jonathan?

Maam?

Ein Wort bitte. So eine Art DAS_Wort, bitte.

Nö, Maam.)

...

And this on is dedicated to the one in the Hansestadt



Montag, 7. Januar 2008

a mixtape called 'kozmic mix'

Eine Kassette aus '93 hören.
Dabei laut singend spülen.

I need a Remedy. (hey)

Geil.


Freitag, 4. Januar 2008

die innere Lee...

02-01-08 2005

(Eigenzüngig zerstört von Janis Jones, Katze)

das eigene ich kapern. | © Lu um 13:46h | keine meldung | meldung machen?


"Wegen des Eisregens hatte ich heute im GYM im Kurs nur noch einen Platz ganz hinten bekommen. Selten so viele Frauen gesehen, die kollektiv ihre Trainingshosen über die Weihnachtspfunde hochzogen, alle paar Minuten."

(Me too.)

Lu 2008 | © Lu um 12:37h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 3. Januar 2008

2008, die sonne scheint.

Man soll neue Jahre ja ohne Hektik und generell offenen Mundes Herzens begrüßen, und so tobte ich horizontal im Müßiggang gegen meine Schweinehündin an.
"LOS!", sie immer, im Nacken hockend.
"Nö.", ich, saftlos in den 4 Zentimetern Sonne in meinem Arbeitszimmer hockend, aufprostend und generell lazy eingestellt.
"LOS jetzt!" kam es jede Stunde, und ich bewegte mich gemütlich durch 2008, sagte mehrmals pro Tag, dass ich ja jetzt in der nächsten Stunde ungemein loslegen würde. So wie ich, so hätte noch nie jemand losgelegt um die letzte Leiche 2007 zu beseitigen.
Stunden später sah man mich im Sonnenschein mit Begleitung durch die Düsseldorfer Altstadt flanieren. Wir aßen Suppe, wir schnupperten an sämtlichen leckeren LUSH-Brocken, kraulten Hunde unterm Bart und bestaunten die Kunst von Einschlaglöchern in Juwelierscheiben.
Noch etwas später sah man uns in diesen unglaublich tiefen Sesseln bei Starbucks (Karmakonto -1,8 Punkte, aber wurscht) gammeln, nur noch die Köpfe und die dampfenden Tassen mit schwarzer Droge guckten über die weichen Ränder.
Wir tauschten Weihnachtsgeschenke, jeder hatte eins.
Wir schenkten uns gegenseitig etwas ganz besonderes, rares, und zwar Zeit. Jede bekam von der anderen einen ganzen Tag, und den verbringen wir gemeinsam.
Etwas persönlicheres kann man sich nach 28 Jahren Freundschaft kaum schenken.

Mit den Worten 'Jetzt aber!' sattelte ich eine Weile später im Koffeinrausch mein Rad, nur um mich noch eine Weile später statt in meiner Excel-Datei in meiner Kindheit und Jugend wiederzufinden.
Allen, die den Punk in Düsseldorf mitmachten, sei dieser wirklich schön gewordene Film "Wecken und geweckt werden" ans Herz gelegt. Ich wurde an Dinge erinnert (das erste Tote Hosen Konzert unter der Oberkasseler Brücke, oder Woerners ersten Haarschnitt, den ich auf dem Gewissen habe), die mich "Nein, stimmt ja!" riefen ließen, und das ist auch wieder was.

Hier der Trailer:



Montag, 31. Dezember 2007

fertig!

So. Der Mann bereitet mit dem Zerstörer den Nachtisch.
Das Dessähr meine ich. Natürlich.
Im Viertel Krieg, ich ausgesperrt. Die Küche ist heute ebenfalls Feindesgebiet. Gehe ich kurz hindurch, weil ich eben hindruch muss, um in den nächsten Raum der Wohnung zu gelangen, werde ich mit einem EY! energisch angebrüllt, und lege den Rest des Weges zu meinem Arbeitszimmer rennend zurück.
Ach was, was sag ich rennend. Im Schweinsgalopp, eingeweihte wissen mit dem Wort umzuspringen.

Jetzt tippe ich hier aus dem Exil, im Hintergrund Jazz an Trompete und ein zur Neige gehendes Glas Wein.
Unten, da auf der Strasse, da werden Bomben gezündet, die mit Rückschlagkraft und Motörhead-Sound bewaffnet sind. Schwer beeindruckt öffne ich alle Fenster, sehe den Werber-Pärchen-Nachbarn beim Aldi-Baguette-aufbacken zu und atme Pulver-Luft.
Gefechte, die wären es jetzt. Statt dessen inne halten und Besinnung zum Muscadet.

Das letzte Posting 2007, wohl.
Die letzten Wochen so schwer, dass sie ganz 207 bekleckern, die kleinen Kacker.
Dabei wars nicht so bös', echt nicht.

Vorsätze?!, ruft der Leser von die Tage.
Nie, sag ich. War nur Bluff.
Und so gehe ich -wie immer- ohne nur einen Vorsatz aber mit Höschen ins nächste Jahr, wohlgesonnen, wieder ein paar Federn weniger, aber nun gut mein liebes Leben, so ist das nun mal mit uns, ein Gerupfe und Gerangel, und am Ende liegen wir uns doch wieder innig in den acht Armen und knutschen bis die Luft knapp wird.

Rutscht famos gen 2008, liebe Leser, ich proste und zähle auf euch!

Lu- 2007 beendend.



"hier gehen mittlerweile knaller wie atombomben hoch. wir gießen unter dem tisch blei."

Lu 2007 | © Lu um 22:04h | keine meldung | meldung machen?

Sonntag, 30. Dezember 2007

abgesang nullsieben.

Ich bin aber auch Emo, dieser Tage. Ich könnte jetzt so in die weite Welt hinaus schreiben, wie froh ich bin, wenn sich dieses Jahr morgen Nacht auf den Weg ins Nirvana für beschissene Jahre macht, ich heule ihm keine Wunderkerze hinterher. Ich nicht!
So.
Wär aber falsch, aus der lädierten Hüfte weg so einen Platz zu tippen. Ist ja nicht so, eigentlich, dass ganz 2007 für die Tonne war, auch wenn ich jetzt, in diesem zuckrigen Moment so tief im Tümpel plantsche, dass ich den Grund schmecken kann und die Weitsicht eingetrübt ist, von all dem Schlick.
Von all dem Schlick.
Hübscher Buchtitel, nebenbei, hätte Stuckrad-Barre nicht schon die ganze Poplitertaur kaputt gemacht.

2007 fing töfte und salzig an. Vier Leute am Meer, eine große Platte mit ehemaligen Meeresbewohnern, Noro und Sturm.
Und der Gedanke, das 2007 besser wird als 2006.

So war es auch. Ein paar kleine Reisen, ein paar Blicke aufs Meer, viel abverlangte Disziplin und noch mehr Einsichten am offenen Selbst. Nur einmal Hamburg, keinmal Paris, eine Prüfung mit 2 besiegelt, zwei mal knapp 30 Kilometer vor England geschwommen, zu viele Fische gegessen, und zu wenig Bücher gelesen. 2008 soll das andersrum, ich schwöre es dem Meer. Eine Wohnung gewechselt, einen Chef verlassen, beides langwierig und von Nöten.
Ab September persönlicher Aufschwung. Passend zu frohlockenden Astrologen ging mit dem Saturn tatsächlich das Lebensgefühl 'Blei & Kaugummi', und ich tat wie versprochen 5 Mark ins Astroschwein. Das ich so etwas noch erleben darf.

Ausgesprochene und für mich angedachte Aussichten und Taten die begangen werden sollen für 2008, alles klingt wie ein Ü-Ei, doch ich traue nach so langer Durststrecke keinem Braten und keinem Versprechen mehr und sage 'Mal sehen', versuche mich an Schlafstörungen und konsumiere zyklisch zu viel Rotwein, habe zwei mal Hagen Rether live gesehen, einmal Rowohlt und der Grund, warum ich tatsächlich noch einmal mit der Masse 'Ton' in Berührung komme, ist auch kein toller.

Mir fehlt mein roter Begleiter. Mir fehlt Licht. Mir fehlt meine Kraft. Und im Kino war ich auch zu selten.

Meine Bücherliste 2007 war so:

Saša Stanišić -Wie der Soldat das Grammofon repariert

Jan Weiler - In meinem kleinen Land

Ondřej Undéty (Hrsg.) - Berlin oder so.

Stephen Clarke - A year in the merde

Anna Gavalda - Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet.

Paul Fattaruso - Isabellas Liebe zum Flügelhorn

Matias Faldbakken - The Cocka Hola Company

Erica Jong - Den Dämon verführen

Harald Schmidt - Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv

Felix 'Flix' Görmann - Held

Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

Manuela Golz - Ferien bei den Hottentotten

Diane Broeckhoven - Ein Tag mit Herrn Jules

Ralf König - Hempels Sofa

Mein Lieblingsbuch 2007 war das von Saša Stanišić , den Vogel für den besten Titel hat meines Erachtens Harald Schmidt abgeschossen. Bei Fragen, fragen!
Die Fachliteratur habe ich weggelassen, hier geht es nur um die Spaßliste, und diese ist so kurz, dass sie als Liste aber gerade noch so durchgeht.
Aber gerade noch so.

2008 darf also gerne kommen, ich bin zu Hause.

(Zum für mich ganz neuen Thema 'Vorsätze' kommen wir dann morgen, wenn es mir noch schlechter geht. Weil erst dann ist die Basis für Schlingern und Hoffen auf der richtigen Temperatur.)