Samstag, 29. Dezember 2007

märzmelodie.


anker raus | © Lu um 11:58h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 28. Dezember 2007


"Output ist das einzige was zählt.
Den Rest, rein in den Arsch, weg damit."

Lu 2007 | © Lu um 23:22h | keine meldung | meldung machen?

ps:

Es wird Zeit für Abgesang wie Prognosen, das Jahr ist bald futschikato.


nächtlich.

Ich öffne die Tür und trete in den hellen Raum ein. Vertraut und doch ein ums andere Mal im Detail verändert fallen mir Dinge auf, die ich letztlich anders erdachte, gehe dabei ein paar Schritte nach rechts und öffne die hellen Vorhänge bis zur Gänze. Die Griffe der Fenster sind angenehm kühl, die Terrassentür lässt sich leicht öffnen, Wind strömt herein. Es riecht salzig und leicht nach Melone, mein ganzer Körper atmet auf. Hinter mir ein sanftes Geräusch, vor mir die brausende Brandung. Es wird Nacht bis zum Horizont.

Ich gehe rückwärts mit langsamen, schuhlosen Schritten. Lasse mich auf das große Bett fallen, greife blind ins Fell des sanften Geräusches. Alles läuft langsam aus, es wird ruhig, zuerst, Minuten später dann still.

Die Vorhänge bauschen sich auf, werden wild, fallen zusammen, und atmen sich gegenseitig die Brise weg. Der Duft setzt sich fest, das Fell unter meinen Händen flirrt, elektrisiert, schläft ein.

Ich nehme die Ruhe für mich an, atme hell ein und dunkel aus. Es ist ein Medizinraum, meine Halle, ein Traum und irgendwo, vielleicht-

anker raus | © Lu um 12:56h | keine meldung | meldung machen?

Donnerstag, 27. Dezember 2007

!



hakuna matata.

Ich habe Weihnachten überlebt! Zwei mal dachte ich, es läuft dann doch anders.
Einmal am Tisch mit 'den lieben', wo ich gedanklich eine jauchzende Arschbombe in den Aperitif unternahm, kleingedacht auf 4 Millimeter mit einem geringelten Badeanzug wie in den frühen Jahren. Ich nahm einen letzten wie tiefen Atemzug, hielt mir die Nase zu und dann hüpfte ich vom Glasrand, mitten rein in den kühlen Pastis.
Plötsch.
Und wie wenn man in der Badewanne untertaucht und von außen noch alles im U-Boot-Sound hört, Musik, Waschmaschine, Nachbars Staubsauger, so hörte ich meine Mutter durchs Trübe, nebelfarbige Nass fragen, wo denn ihre Tochter hin sei, eben sass sie doch noch am Teller.
Naja, man wird ja noch einmal kräftig träumen dürfen.
Das zweite mal ließ dann auch nicht lange auf sich warten, schlummerte nur vorab schon ein paar Stündchen direkt neben Herz, Lunge etcetera und kam zum Ausbruch, als M. und ich zu einem Absacker zum Nachbarn hochgingen.
Mein Körper zeigte vorab schon Aussetzer, und zwar so:
Kopf Glasklar, Körper von Null auf Hundert randtrunken. Ich ging, Körper schlingerte. Ich hatte insgesamt drei halbvolle Teller und Nachtisch und Kaffee und dazu drei kleine Gläser Wein und eben einen Aperitif. Das war so nicht normal, und so voll war ich seit meiner Jugend nicht mehr.
Wiedemauchsei, beim Nachbarn grad gesessen wirds mir blötzlich plümerant (das lass ich jetzt extra so, unterstreicht es genau das Gefühl nebst Satz, den ich da dachte), ich sag noch, ich sei gleich wieder da, und renne Etage und zehn Meter Diele lang, bis zu unserem winzigen Klo.
Was gäbe ich für ein Photo, wie sich meine nach draußen liegenden Beine in schicken Schuhen in der langen Dielenflucht machten. Unser Klo ist im Gegensatz zum riesigen Bad wirklich winzig klein, da kann man nicht hübsch vor der Schüssel sitzen und mit Gott telefonieren, da muss man schon, Zustand hin, Zustand her, gelenkig und phantasievoll sein.
Als dann der Mann runterkam, um nach mir zu sehen, zog ich verstohlen und verklemmt sämtliche Extremitäten zurück, wickelte sie um die Schüssel und krempelte mich einmal komplett von Innen nach Aussen. Toll auch, dass es zu Beginn eine Rote Beete Suppe gab. Denkt man im ersten Moment nicht dran. Man denkt nur 'Blut?', dann 'Blut!', dann 'Hilfe...', und dann 'Ach nee, rote Beete.'

Das war dann mein Kranksein 2007, grad noch geschafft ein paar Stunden ins alte Jahr zu quetschen, versaut mir meine ganze Statistik der Rossnatur, übrigens.

Und sonst? ruft Kinski aus der Tasche.
Nix. Bin auf der Suche nach dem Glück!, sag ich.
Langweilig!, er.
Nein, Langwierig, sag ich, und mach den Reißverschluss dicht.


Montag, 24. Dezember 2007

feste lieben.

Eben an einer Düsseldorfer Rheinwiese. Zwei wilde Tiere (Rasenhasen) zelebrierten das Fest der Liebe übereinander. Ich stehe mit einem älteren Herrn Rad an Rad und schaue mir das knappe Fellspektakel an. Er auch.
Und als sich unsere Wege nach cirka acht Sekunden abrupt wieder trennen, ruft der Herr mir noch ein 'Frohe Weihnachten!' über die Schulter.

Und da fiel mir ein, was ich heute unbedingt noch erledigen wollte:

Ein paar schöne Tage wünsche ich euch Hasen dort draußen,
ob ihr nun weihnachtet oder eben nicht.
Danke für eure Besuche hier.


Donnerstag, 20. Dezember 2007

zwei minuten gute laune, bitte öffnen sie den ersten knopf ihrer kleidung.

Justice - DVNO



(Also ich stehe ja in Zyklen auf diese 'French Kiss' -Bewegung mitten aus Paris. Aber ich bin ja auch phantastisch Roller-Skate gefahren, und würde dies immer wieder tun.
Sehr gern auch in Glitzer-Shirt.)


Und, natürlich, 'The Party'. Mit Standbild, aber man kann es laut drehen.


schiffersklavier | © Lu um 21:52h | keine meldung | meldung machen?

order # 9.07

Jonathan?

Maam?

Jonathan, zieh den String aus, wir gehen zum Männersport.

Ma-am!

Keine Widerrede. Erst wird eine halbe Stunde zu schlechter Musik im Rudel der Bauch trainiert, und danach eine Stunde mit allen vier Extremitäten in die Luft gekämpft, wie Bolle.
Basta.

Ich bin bereit, Sir.


eigenartiges verhalten kastrierter stadtkatzen bei zunehmendem mond.

Ist Seelenwanderung unter Katzen üblich? Des Leaderfellchens Schwester wird jeden Tag eigenartiger, und als sie eben ihre Pfote beherzt in meinen Kaffee tunkte, wie es sonst nur mein roter tat, da kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass ich jetzt aufgrund von Besessenheit zwei Katzen in einer haben könnte. (?)


Mittwoch, 19. Dezember 2007

flix, der mädchenexperte.


netz-welt | © Lu um 21:01h | keine meldung | meldung machen?

dinge dir mir einfallen, wenn ich vor einem streifen sonne stehe.

Der komplette Vorgang der Morgensonne spielt sich in dieser Wohnung auf einem Quadratmeter in meinem Arbeitszimmer ab. Dieser ist aber in die Länge gezogen, es gibt also bei schönem Wetter einen langen Strich Morgensonne direkt und mitten in meinem Bücherregal.

Um in eine Katze zwei kleine Tabletten zu bekommen, benötigt es rund ein Pfund besten Putenbrustaufschnitt. Und selbst dann.

Bitte Hauskaufangebote an einer Küste (egal welche, Hauptsache Europa) an meine Mailadresse (Impressum), ernst gemeint, dringend! Um das Haus herum muss Land/grün sein. Wichtig.

Über die Feiertage werde ich eine Depression oder ein Problem häkeln. Ich bin noch unschlüssig. Jedenfalls wird es schwarze, sehr flauschige Wolle sein, und ein Geschenk werden.

Auffi!


Dienstag, 18. Dezember 2007

montag vor weihnachten, noch sechs tage bis liebe.

Draußen diese Eiseskälte. Da ich radikale 'Das_Fenster_bleibt_offen!'-Schläferin bin, muss ich meine Wärmflasche Abends nun wieder mit dem Inhalt eines Wasserkochers befüllen, das heiße Wasser aus dem Hahn würde innerhalb einer Stunde sterben und erkalten, da haben meine Füsse nichts mehr von. Bei näherem graben in derlei Marotten bin ich letzte Nacht zu der Überzeugung gelangt, dass ich auf jeden Fall schon ein Leben mit Backstein im Bett verbracht habe, die etwas rabiatere Methode, die Koje warm zu bekommen. Wenn ich diese Methode nicht sogar erfunden habe, man weiß so was ja nicht mehr.

Generell, was kann sich alles hinter einem verbergen, welch unglaubliche Taten? Hat meine Seele schon einen Mord ausgesprochen, 12 Kinder bekommen, hat sie eine Erfindung gemacht, andere Kontinente besiedelt, befreit? Wie viele Suppen hat sie schon gekocht, und wie viele Wärmflaschen befüllt?

Gestern hätte mir eine Erinnerung an mehr Schlagkraft sicher gut zu Gesicht gestanden, aber je oller ich werde, um so mehr macht mich Dummheit stumm.
Szene: Ich gehe aus Supermarkt und überquere einen Platz. Vor mir eine kleine, nicht zusammen gehörende Menschentraube und eine Hinke-Taube, die versucht, mit einem Bein noch aus diesem Beingewirr zu entkommen. Prompt ist eins der Kinder, Junge um die acht Jahre alt, schnell genug da, um nach eben dieser Taube zu treten.
Ich hinter Junge sage laut 'Nana, das macht man aber nicht.'
Dreht sich der Vater um, Typ Werber in teurem Zwirn, kantige Brille, normaler Mensch für diese Stadt.
Er: Wat?
Ich: Ich sagte 'Nana, das macht man nicht.'
Er: Wat willst Du denn?
Ich: Ihr Sohnemann hat eben nach der Taube dort getreten, und ich finde so was Scheiße und sag das dann auch.
Er immer aggressiver, schimpft, was mir denn einfällt, geht dabei schneller weiter und wird lauter und grantiger, je mehr Platz zwischen mir und den beiden ist.
Na warte, dachte ich, gehe mich Stechschritt in seine Richtung und sage sehr laut 'Was haben Sie da gerade gesagt?' Wohlgemerkt, ich immer noch brav beim Sie, mit so ne Leute Duze ich mich generell nicht.
Er, sich nun körperlich aufblähend um größer zu wirken (wir sind hier Mitten im Tierreich meine Damen und Herren, da hilft auch guter Zwirn nix, das Männchen stellt das Fell auf angesichts aggressivem Verhalten von Fremdweibchen aus anderer Sippe): 'Tauben sind Ratten. Die übertragen Krankheiten, die sind nichts!'
Ich: 'Das ist kein Grund, danach zu treten, da steckt auch noch ein Lebewesen drin, oder treten sie auch alte, kranke Leute?'
Er: 'Das geht Dich alles gar nichts an. Der trifft die ja auch nie.'
Ich: 'Natürlich geht mich das was an, wenn ich das sehe. Und woher wollen Sie wissen, das er die Tiere nicht trifft?'
Er: 'Das sehe ich ja.'
Ich: 'Sie haben eben gar nichts gesehen, sie wussten ja noch nicht einmal, warum ich ihr Kind angesprochen habe.'
Er:' Ich seh das immer, und Du hast keine fremden Kinder anzusprechen. Das ist untersagt.'

Liebe Leser, an dieser Stelle blieb mir abrupt die Spucke weg. Man kann von Tauben halten was man will, ich kenne die übliche Großstadtmeinung, und so weiter. Trotzdem finde ich es Scheiße, nach Tieren zu treten, egal ob das nun eine Taube oder ein anderes Tier ist. Oder, ich weite es aus, ich finde es Scheiße, nach Lebewesen zu treten. Ich trete ja auch keine nervenden Kinder, weil sie nach Tauben treten. DAS hätte ich mal tun sollen, und ich würde mich einen Tag später immer noch mit dem Werber-Papi auf dem Spielplatz prügeln.

Jedenfalls blieb mir mit seinem letzten Satz die Spucke weg, ich konnte nur noch den Kopf schütteln und ihn schimpfend weggehen sehen. Wieder altes Muster, je weiter er weg war, um so eine blödere Kuh war ich wohl. Man darf sich das kurz vor die Nase halten: Ich habe nur im normalen Ton zu dem Jungen, der sich schon anderswo behaupten muss, Schule etc.,
gesagt, dass man so etwas nicht macht. Mehr nicht.

Optionale Antworten wären gewesen:

- Wie oft sind Sie und ihre Familie den schon an den gefährlichen Taubenkrankheiten erkrankt?

- Haben Sie jemals etwas über den Unterschied Ratte/Taube gelernt? Wenn es nur darum geht, das selbe zu Essen um Gleichheit zu haben, dann filme ich mal einen Tag vor unserem Dönerladen und behaupte, jeder der dort rauskommt ist Moslem.

- Wußten Sie, dass ich mir eher an ihrem Kind eine lebensbedrohliche Krankheit holen kann, als an dieser Taube dort?

- Dann passen Sie auf, dass ihr Kind nicht durch treten und hinterherlaufen diesen schlimmen Kontakt zu dieser Ratte herstellt.

Na ja. Alle haben überlebt, aber geärgert habe ich mich trotzdem. Muss härter an meinem Leben in Gummistiefeln arbeiten, ich geh hier vor die Tauben.

Ab danach nur noch geschaut, dass der Mann überlebt. Der tödliche Männerschnupfen direkt und frisch mitgebracht vom Kunden. Mann schnorchelt, ich koche Suppe. Mann schnieft und Hustet, ich flüchte in mein Arbeitszimmer und sehe dort fern. Mann fühlt sich ungeliebt weil ich im Arbeitszimmer fern sehe, ich siedel todesmutig um und halte die Luft für zwei Minuten an, wenn er niest.
Und beim einschlafen denke ich, wie mir der völlig verschnupfte Werber-Papi die Tage vor die Flinte läuft. Ich renne ihm nach und trete ihn vors Knie. Als Erklärung rufe ich laut über den Platz, dass der krank ist, sich auch noch vermehren kann! Und alle nicken lächelnd und gehen ihrer Wege.