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Freitag, 14. September 2007
manchmal
da wäre ich gern
fashion-addict.
fischers frau.
filmemacherin.
besetzerin.
videothekenangestellte.
blöd.
oberschlau.
mops-besitzerin.
und
urlauberin.
so.
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. bob sagen hören:
'ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber -
okay, an dieser stelle ein lautes hoch auf herrn m., der genau in diesem moment der ordentlichen textbeendigung mein arbeitszimmer betrat und sagte 'wir müssen jetzt noch einmal zehn minuten warten, bis sich das mit dem druck geregelt hat, dann noch mal zwanzig minuten und dann können wir essen.'
tjanu, und da war mein satz natürlich längst weg, raus aus der tür, ab nach hause. und so nehme ich einfach m.'s satz, quasi als strafe und beende schwachsinnig mit:
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. m sagen hören:
'bei toom gabs auch gas, nur 1,15 teurer, kannste nix gegen sagen.'
(es gibt dinge, die müssen dann raus wenn sie müssen.)
fashion-addict.
fischers frau.
filmemacherin.
besetzerin.
videothekenangestellte.
blöd.
oberschlau.
mops-besitzerin.
und
urlauberin.
so.
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. bob sagen hören:
'ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber -
okay, an dieser stelle ein lautes hoch auf herrn m., der genau in diesem moment der ordentlichen textbeendigung mein arbeitszimmer betrat und sagte 'wir müssen jetzt noch einmal zehn minuten warten, bis sich das mit dem druck geregelt hat, dann noch mal zwanzig minuten und dann können wir essen.'
tjanu, und da war mein satz natürlich längst weg, raus aus der tür, ab nach hause. und so nehme ich einfach m.'s satz, quasi als strafe und beende schwachsinnig mit:
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. m sagen hören:
'bei toom gabs auch gas, nur 1,15 teurer, kannste nix gegen sagen.'
(es gibt dinge, die müssen dann raus wenn sie müssen.)
♪ (seltene Werbeeinblendung, miagolare 2.0, die testversion) ♪
Wochenende, ein verdientes.
Falls euch aus Gründen, die man nicht immer unbedingt vorher wissen muss, die Musik ausgeht, hab ich Abhilfe und zwar hier:
Schön brav einkaufen, dann spuckt mir der Koch (es geht hier um ein und dieselbe Person) morgen Abend nicht in die Sauce, bevor er auftischt, und die Sonne geht dann auch wieder auf, und zwar täglich, auch in eurer Stadt.
Falls euch aus Gründen, die man nicht immer unbedingt vorher wissen muss, die Musik ausgeht, hab ich Abhilfe und zwar hier:
Schön brav einkaufen, dann spuckt mir der Koch (es geht hier um ein und dieselbe Person) morgen Abend nicht in die Sauce, bevor er auftischt, und die Sonne geht dann auch wieder auf, und zwar täglich, auch in eurer Stadt.
Donnerstag, 13. September 2007
verfallen! und wüßte meine mutter, dass der grund, warum ich sie traf die 2. staffel war, und der grund, warum ich gehen musste, die ungeduld auf die 3. ...
(Von wem ist dieses Stück, ich marter meine Hirn seit Stunden?!)
von dieben und fröschen.
Da war ich gestern Abend ganze 45 Minuten Babysitterin, wobei die Babys an sich keine mehr sind, sondern eher zwei Jungs die mich auf den neuesten Stand in Dingen Pokemon, Kinderbücher und 'wie wehre ich mit einem kleinen Holzstock super Diebe ab' brachten. Kaum war die Mutter aus dem Hause (Fluchtartig wäre das beste Wort) wurde ich mit dem Rücken zur Balkontüre gefixt und mit guten 1280 Fragen gelöchert, und das ging etwa so:
Kind 1: Kennst Du einen Diehiieb?
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt, Zähne geputzt ...
Kind 1: ... und morgen tausch ich das alles ...
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt...
Kind 1: Kann ich mit diesem Holzstock einem Dieb die Augen ausstechen?
Kind 2: wäääääh!
Kind 1: Guck mal, dieser Pokemon ist 500 meter groß, wiegt aber nur 4 kilogramm ...
Kind 2: Zähne Zähne Zähne
Kind 1: ... geht das?
Mitten in der 4 Kilofrage, die ich gerade und sehr ernsthaft beantworten wollte, fällt mir Kind 2 spontan um den Hals und schreit mir das rechte Trommelfell in Grund und Boden. Wir gehen beide in die Knie und liegen auf dem Küchenboden. Dabei muss ich prompt an den Erzeuger denken, seine Ankunftszeit, und das wir früher auch laut schreiend auf Küchenböden gelegen haben, allerdings waren wir da schon groß und gröhlten Liedertexte von Bands in engen Spandexhosen. Kommt alles wieder.
Minuten später dann im Kinderzimmer. Alles so niedlich klein, und das Bett von Kind 2 sieht sehr klein, aber auch sehr einladend aus. Mitten drin prangt ein knallgrüner Frosch mit zwei Knöpfen als Augen.
Ich sitze eingekeilt zwischen zwei Jungs in Schlafanzügen, Zähne geputzt und vier leuchtenden Augen. Kind 1 hält mir mit ernstem Blick ein Geschichtenbuch entgegen, und ich denke ein 'hach' und ein 'wie lieb und ruhig die doch sind' und frage nach, welche Geschichte denn nun die Lieblingsgeschichte sei.
Nach drei Minuten durcheinander brüllen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste aber, dass Helma ein Huhn ist, und das irgendwo auf den 2000 Seiten ein böser Bauer einen doofen Hahn Zwangsdeportiert. Auch gut.
Dann holte ich den Rowohlt aus mit heraus, las mit viel Bohei und Tamtam diese Bauernhofgeschichte, konnte mir nie merken, wie die Sau hieß, und war erst ein wenig pikiert, als Kind 2 kräftig mit dem Gähnen loslegte.
Erst als die Geschichte rum war, und Kind 2 wie motorisiert in sein Bett stiefelte, schlug ich mir in Gedanken kräftig eine Hand vor die Stirn und dachte 'klar, Sinn der Sache, einschlafen fördern, nicht Aufmerksamkeit einfordern!'
Kind 2 zudecken, plötzlich aufkeimenden Abknutschimpuls durch Wangen tätscheln kanalisieren, und noch geühlt eine halbe Stunde dieses Kinderlicht bearbeiten, bis es dann auch wirklich heimelig im Dunkeln glimmte, statt mit Wackelkontakt die Disco zu machen. Kind 2 warm und eingerollt, Kind 1 zerrt mich auf die Couch.
Das Diebesthema, wieder. Als ich gerade meine These vertiefte, warum gerade in dieser Wohnung gar nicht eingebrochen werden kann, legt Kind 2 eine Wand weiter los wie eine amerikanische Polizeisirene. Beschleunigt von null auf 200 stehe ich eine Sekunde später am Bett und frage schnaufend 'Wasnlos?'
Kind 2: DU HAST MICH NICHT GEHÖÖÖÖÖÖRT!
Kind 1: Und wenn das 500 Meter große Pokemon den Dieb dann sieht, da kann der bestimmt nichts mehr machen, oder?
uff.
Kind 2 die Sache mit Raum und Zeit erklärt, Kind 1 zeigte mir die OP-Narben des Frosches, des knallgrünen, die erstaunlicherweise nicht an den Augen zu finden waren, sondern an des Frosches Maul.
Auch gut.
Als der Erzeuger -gottseidank nicht in Spandex- von der Arbeit kam, lagen wir alle drei in diesem Meter Bett, und redeten quer durcheinander.
Ich denke, den Job hab ich in der Tasche!
Kind 1: Kennst Du einen Diehiieb?
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt, Zähne geputzt ...
Kind 1: ... und morgen tausch ich das alles ...
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt...
Kind 1: Kann ich mit diesem Holzstock einem Dieb die Augen ausstechen?
Kind 2: wäääääh!
Kind 1: Guck mal, dieser Pokemon ist 500 meter groß, wiegt aber nur 4 kilogramm ...
Kind 2: Zähne Zähne Zähne
Kind 1: ... geht das?
Mitten in der 4 Kilofrage, die ich gerade und sehr ernsthaft beantworten wollte, fällt mir Kind 2 spontan um den Hals und schreit mir das rechte Trommelfell in Grund und Boden. Wir gehen beide in die Knie und liegen auf dem Küchenboden. Dabei muss ich prompt an den Erzeuger denken, seine Ankunftszeit, und das wir früher auch laut schreiend auf Küchenböden gelegen haben, allerdings waren wir da schon groß und gröhlten Liedertexte von Bands in engen Spandexhosen. Kommt alles wieder.
Minuten später dann im Kinderzimmer. Alles so niedlich klein, und das Bett von Kind 2 sieht sehr klein, aber auch sehr einladend aus. Mitten drin prangt ein knallgrüner Frosch mit zwei Knöpfen als Augen.
Ich sitze eingekeilt zwischen zwei Jungs in Schlafanzügen, Zähne geputzt und vier leuchtenden Augen. Kind 1 hält mir mit ernstem Blick ein Geschichtenbuch entgegen, und ich denke ein 'hach' und ein 'wie lieb und ruhig die doch sind' und frage nach, welche Geschichte denn nun die Lieblingsgeschichte sei.
Nach drei Minuten durcheinander brüllen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste aber, dass Helma ein Huhn ist, und das irgendwo auf den 2000 Seiten ein böser Bauer einen doofen Hahn Zwangsdeportiert. Auch gut.
Dann holte ich den Rowohlt aus mit heraus, las mit viel Bohei und Tamtam diese Bauernhofgeschichte, konnte mir nie merken, wie die Sau hieß, und war erst ein wenig pikiert, als Kind 2 kräftig mit dem Gähnen loslegte.
Erst als die Geschichte rum war, und Kind 2 wie motorisiert in sein Bett stiefelte, schlug ich mir in Gedanken kräftig eine Hand vor die Stirn und dachte 'klar, Sinn der Sache, einschlafen fördern, nicht Aufmerksamkeit einfordern!'
Kind 2 zudecken, plötzlich aufkeimenden Abknutschimpuls durch Wangen tätscheln kanalisieren, und noch geühlt eine halbe Stunde dieses Kinderlicht bearbeiten, bis es dann auch wirklich heimelig im Dunkeln glimmte, statt mit Wackelkontakt die Disco zu machen. Kind 2 warm und eingerollt, Kind 1 zerrt mich auf die Couch.
Das Diebesthema, wieder. Als ich gerade meine These vertiefte, warum gerade in dieser Wohnung gar nicht eingebrochen werden kann, legt Kind 2 eine Wand weiter los wie eine amerikanische Polizeisirene. Beschleunigt von null auf 200 stehe ich eine Sekunde später am Bett und frage schnaufend 'Wasnlos?'
Kind 2: DU HAST MICH NICHT GEHÖÖÖÖÖÖRT!
Kind 1: Und wenn das 500 Meter große Pokemon den Dieb dann sieht, da kann der bestimmt nichts mehr machen, oder?
uff.
Kind 2 die Sache mit Raum und Zeit erklärt, Kind 1 zeigte mir die OP-Narben des Frosches, des knallgrünen, die erstaunlicherweise nicht an den Augen zu finden waren, sondern an des Frosches Maul.
Auch gut.
Als der Erzeuger -gottseidank nicht in Spandex- von der Arbeit kam, lagen wir alle drei in diesem Meter Bett, und redeten quer durcheinander.
Ich denke, den Job hab ich in der Tasche!
Mittwoch, 12. September 2007
die totale geräuscharmada.
Hust.
Nies-Nies-Nies ... NIES!
Röchel.
Hust-Nies-Nörgel.
Maunz.
Klacker-Tipp-Klacker.
Senseo-Röhren.
Hust.
usw.
Hier greift grad alles um sich, welches letzte Woche mühsam mit Hühnersuppe und Metavirulent in Schach gehalten wurde. Glasige Augen, warme Köpfe und des Leaderfellchens Rotztücher, die nun von allen genutzt werden, was den Katerkerl sorgenvoll auf die Menge der verbleibenden Tücher lugen läßt.
Noch ist die Schlacht nicht aufgegeben, noch sitzen wir alle aufrecht in Arbeitshaltung, noch wird hier gebloggt und gewerkt, noch sind Tücher übrig.
Nies-Nies-Nies ... NIES!
Röchel.
Hust-Nies-Nörgel.
Maunz.
Klacker-Tipp-Klacker.
Senseo-Röhren.
Hust.
usw.
Hier greift grad alles um sich, welches letzte Woche mühsam mit Hühnersuppe und Metavirulent in Schach gehalten wurde. Glasige Augen, warme Köpfe und des Leaderfellchens Rotztücher, die nun von allen genutzt werden, was den Katerkerl sorgenvoll auf die Menge der verbleibenden Tücher lugen läßt.
Noch ist die Schlacht nicht aufgegeben, noch sitzen wir alle aufrecht in Arbeitshaltung, noch wird hier gebloggt und gewerkt, noch sind Tücher übrig.
Dienstag, 11. September 2007
die totale stille.
Morgens, im Hirn. Der erste Gedanke steht auf, streckt sich, denkt einen Gedanken, so einen wie Kaffee und macht sich auf. Überall noch tiefe Dunkelheit, im Traumraum läuft der Abspann, die Musik hallt bis zu den Nebenhöhlen, ansonsten die Ruhe vor dem Sturm. Der Gedanke kennt sich aus, er hat sein festes Ritual, seinen Job, er muss los.
Doch da, wo gestern noch der Schalter für einen Gedankenblitz war, ist heute nur glatte Fläche. Im Dunkeln tastet er sich voran, ist plötzlich aufgeregt. Gleich, da vorn an der Windung, dort müsste er auf den Klo-Gedanken treffen, seine Meinung wäre ihm wichtig an einem so seltsamen Morgen wie heute.
Und tatsächlich, an gewohnter Windung, nur eben im Dunkeln prallen der Gedanke Kaffee und der Gedanke Klo aufeinander, grüßen kurz höflich wie sie seit Jahrzehnten den Umgang miteinander pflegen und halten verdutzt aneinander fest.
Haben sie die anderen gesehen, oder wenigstens in der Ferne vernommen?, fragt Gedanke Klo. Nein, leider nein, alles sehr still, flüstert Gedanke Kaffee und fühlt sich unbehaglich.
Nun sollte man an dieser Stelle kurz einwerfen, dass um diese Zeit, frisch am Morgen, genau an diesem Knotenpunkt im Hirn eine Menge los ist. Alle reden durcheinander, ein paar spät-dran-Gedanken laufen lachend durch die Windungen, der 2-do-Gedanke mahnt jeden ab, der nicht auf die Liste gehört, die spätestens ab 7:30 abrufbereit und upgedated sein muss, der Kaffee-Gedanke hat Schicht bis zehn, dann Freizeit bis Mittags, und dann auf Abruf, und erst wenn der Mensch Lu an Ort und Stelle seiner Bestimmung ist, atmet das Team Hirn auf und gönnt sich ein paar Fettsäuren zum Frühstück.
Normalerweise.
Doch seit dem Wochenende, welches im Hirn unter 'Marathon' lief, und wo eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem ganzen Körper Lu gefragt war und koordiniert werden musste, seit dem läuft das System ein wenig auf Notstrom und die Gedanken drehen sich offensichtlich beim ersten Hahnenschrei noch einmal um.
Die Gedanken Kaffee und Klo scharren ein wenig mit den Fußspitzen im Dreck, wer macht jetzt den ersten Reiz aus, und was dann?
Da, plötzlich und leise in unmittelbarer Nähe Stimmen.
'Der CANON ists, auf jeden Fall. Wer hat gestern noch das Prospekt gesehen? Kollege Entscheidung, hatten sie Einsicht in die Unterlagen?'
'Ja, und ich muss sagen, dass Model von HP ist dem von CANON in keinster Weise unterlegen, kopiert, druckt, faxt, dass alles in einer Geschwindigkeit, die...'
Gedanke Kaffee reisst die Tür auf und brüllt 'Was ist denn hier los? Wollt ihr mir den Menschen völlig durcheinander bringen? ICH bin der erste am Morgen, im Wechsel mit Gedanke Klo, aber die Fraktion Technik und Einkauf kommt frühestens eine Stunde nach Körperaufstehzeit ins Spiel.'
Gedanke Klo, immer noch irritiert von den technischen Details, wirft ein 'genau' ein, bleibt aber im Schatten von Gedanke Kaffee stehen und linst vorsichtig über dessen Schulter.
Die gesamte Abteilung Technik und Einkauf hält inne, und 16 Gedanken lassen verblüfft die Kinnlade fallen.
'Wie, ihr wart noch nicht dran? Soll das heißen, der Mensch schläft noch? Wir arbeiten hier in ein quasi totes Feld hinein, der Mensch noch nicht koffeiniert und mit voller Blase? Wie soll da das Endergebnis stimmen? Wir KÖNNEN so nicht arbeiten!'
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter außen, wälzt sich der Mensch Lu unruhig im Plümmo, denkt aus ihm unverständlichen Gründen an einen HP-Drucker, denkt, wieso denke ich an einen HP-Drucker und wieso würde ich am liebsten jetzt aus dem Plümmo heraus zum nächsten Technikmarkt, noch bevor ich einen Kaffee hatte?
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter innen, rennt ein Gedanke los.
Der Kollege Klo in seinem Windschatten hinterher.
Ausnahmezustand, post-Prüfungs-Demenz, Leere.
Doch da, wo gestern noch der Schalter für einen Gedankenblitz war, ist heute nur glatte Fläche. Im Dunkeln tastet er sich voran, ist plötzlich aufgeregt. Gleich, da vorn an der Windung, dort müsste er auf den Klo-Gedanken treffen, seine Meinung wäre ihm wichtig an einem so seltsamen Morgen wie heute.
Und tatsächlich, an gewohnter Windung, nur eben im Dunkeln prallen der Gedanke Kaffee und der Gedanke Klo aufeinander, grüßen kurz höflich wie sie seit Jahrzehnten den Umgang miteinander pflegen und halten verdutzt aneinander fest.
Haben sie die anderen gesehen, oder wenigstens in der Ferne vernommen?, fragt Gedanke Klo. Nein, leider nein, alles sehr still, flüstert Gedanke Kaffee und fühlt sich unbehaglich.
Nun sollte man an dieser Stelle kurz einwerfen, dass um diese Zeit, frisch am Morgen, genau an diesem Knotenpunkt im Hirn eine Menge los ist. Alle reden durcheinander, ein paar spät-dran-Gedanken laufen lachend durch die Windungen, der 2-do-Gedanke mahnt jeden ab, der nicht auf die Liste gehört, die spätestens ab 7:30 abrufbereit und upgedated sein muss, der Kaffee-Gedanke hat Schicht bis zehn, dann Freizeit bis Mittags, und dann auf Abruf, und erst wenn der Mensch Lu an Ort und Stelle seiner Bestimmung ist, atmet das Team Hirn auf und gönnt sich ein paar Fettsäuren zum Frühstück.
Normalerweise.
Doch seit dem Wochenende, welches im Hirn unter 'Marathon' lief, und wo eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem ganzen Körper Lu gefragt war und koordiniert werden musste, seit dem läuft das System ein wenig auf Notstrom und die Gedanken drehen sich offensichtlich beim ersten Hahnenschrei noch einmal um.
Die Gedanken Kaffee und Klo scharren ein wenig mit den Fußspitzen im Dreck, wer macht jetzt den ersten Reiz aus, und was dann?
Da, plötzlich und leise in unmittelbarer Nähe Stimmen.
'Der CANON ists, auf jeden Fall. Wer hat gestern noch das Prospekt gesehen? Kollege Entscheidung, hatten sie Einsicht in die Unterlagen?'
'Ja, und ich muss sagen, dass Model von HP ist dem von CANON in keinster Weise unterlegen, kopiert, druckt, faxt, dass alles in einer Geschwindigkeit, die...'
Gedanke Kaffee reisst die Tür auf und brüllt 'Was ist denn hier los? Wollt ihr mir den Menschen völlig durcheinander bringen? ICH bin der erste am Morgen, im Wechsel mit Gedanke Klo, aber die Fraktion Technik und Einkauf kommt frühestens eine Stunde nach Körperaufstehzeit ins Spiel.'
Gedanke Klo, immer noch irritiert von den technischen Details, wirft ein 'genau' ein, bleibt aber im Schatten von Gedanke Kaffee stehen und linst vorsichtig über dessen Schulter.
Die gesamte Abteilung Technik und Einkauf hält inne, und 16 Gedanken lassen verblüfft die Kinnlade fallen.
'Wie, ihr wart noch nicht dran? Soll das heißen, der Mensch schläft noch? Wir arbeiten hier in ein quasi totes Feld hinein, der Mensch noch nicht koffeiniert und mit voller Blase? Wie soll da das Endergebnis stimmen? Wir KÖNNEN so nicht arbeiten!'
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter außen, wälzt sich der Mensch Lu unruhig im Plümmo, denkt aus ihm unverständlichen Gründen an einen HP-Drucker, denkt, wieso denke ich an einen HP-Drucker und wieso würde ich am liebsten jetzt aus dem Plümmo heraus zum nächsten Technikmarkt, noch bevor ich einen Kaffee hatte?
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter innen, rennt ein Gedanke los.
Der Kollege Klo in seinem Windschatten hinterher.
Ausnahmezustand, post-Prüfungs-Demenz, Leere.
Sonntag, 9. September 2007
Kölner Boot-Camp, Tag 3, das Ende:

Geschafft!
Samstag, 8. September 2007
Kölner Boot-Camp, Tag 2.
Heute hatte ein jeder ein Pfund Müsli und ein Wechsel-Shirt in der Tasche dabei, sicher ist sicher.
Und dort, wo morgens noch mein Ich sass, frisch getuscht und in gemütlichen Hosen, mit Körper-Spannung und Energie, da hockte um 17:15 eine sich die Augen reibende Ur-alte Frau in zu weiten Jeans, die sich die letzten Reste der Wimperntusche aus den 5Meter tiefen Augenfalten feudelte.
Gestern wurde nicht zu wenig versprochen, wir hatten heute allesamt Grenzerfahrungen, die unsere Deodorants gleich kollektiv in die Knie gehen ließen.
Der Coach meinte gestern 'Wenn ich mit euch durch bin, kann euch nichts mehr erschüttern.'
Stimmt.
Bester Satz meines Sitznachbarn: 'Da wääd isch so wild, da platz i aaf wia a Kürriewuaschd!'
Und dort, wo morgens noch mein Ich sass, frisch getuscht und in gemütlichen Hosen, mit Körper-Spannung und Energie, da hockte um 17:15 eine sich die Augen reibende Ur-alte Frau in zu weiten Jeans, die sich die letzten Reste der Wimperntusche aus den 5Meter tiefen Augenfalten feudelte.
Gestern wurde nicht zu wenig versprochen, wir hatten heute allesamt Grenzerfahrungen, die unsere Deodorants gleich kollektiv in die Knie gehen ließen.
Der Coach meinte gestern 'Wenn ich mit euch durch bin, kann euch nichts mehr erschüttern.'
Stimmt.
Bester Satz meines Sitznachbarn: 'Da wääd isch so wild, da platz i aaf wia a Kürriewuaschd!'
Um 6:15 vom Wecker aus heilen Welten gerissen werden, dabei das Rocky-Theme im Ohr. Wo ist mein Ganzkörperschweißband?
Freitag, 7. September 2007
Kölner Boot-Camp, Tag 1.
War ja klar, dass das komplette olympische Feuer noch in Düsseldorf aussteigen wollte, während ich und der gebeutelte Körper (nie wieder Ouzo auf der Basis von 'Ich muss noch fahren, trink Du doch meinen, wenn es eine Menge >2 Personen ist!) in drei Minuten den IC bekommen mussten.
70 Cent einmal Bahnhofsklo, die nehmen es auch von den Lebenden, würde mein Ur-Opa Malte jetzt moppern.
Köln sieht aus wie immer, warum mache ich eigentlich sämtliche Fortbildungen immer dort? Jedenfalls jetzt schon akute Pawlow'sche Auswüchse. Kaum sehe ich die Domspitzen, denke ich an schlechten Kaffee in Thermoskannen und Flip-Charts.
Dann echter Lebensslapstick am Kölner Hauptbahnhof.
Wer je unter Zeitdruck (2 Minuten Zeit bis Anschlussbahn) an einem Ticketautomaten eine Fahrkarte erwerben wollte, kennt die 4stelligen Zahlenkombis für die Zielhaltestelle. Leider war meine Zielrichtung Sürth nicht mit im Spiel, und ich hatte ja keine Ahnung. Alle 12 Personen, die ich rund um den Automaten rekrutierte leider auch nicht, nur einer hatte Herz und Zeit. Und einen mächtigen Sockenschuss, aber das merkte ich erst, als er mir was von Bierwurst und einer Metzgerei damals in Köln Süd erzählte. Ich ließ ihn mit einem 'Äh...' einfach stehen, überließ ihm den blinkenden Automaten und rannte in 'Alle Richtungen' was sich als super rausstellte, und unter dem Dom fand ich zwei sehr praktische Frauen vom Fach, die mir erst eine Fahrkarte verkauften, dann die Richtung verrieten und dann beide gleichzeitig 'RECHTS runter!' aus den Lautsprechern riefen als ich schon links runter rannte. Gut, dass ich in Düsseldorf noch mal auf der Toilette war, in Köln kommt man ja zu nichts.
Und hätte ich gewußt, was mich und meine verschnapste Hülle heute noch erwarten würde, ich hätte die kompletten 11 Minuten in der 16 tief verschlafen.
Der Tag heute war die Hölle.
Acht Stunden kein rumlümmeln auf Plastikstühlen oder gemütliches runterbeten des Gelernten, nein, acht Stunden härtestes Coachen und Rollenspiele, die so in keiner kühnen Phantasie vorkommen sollten. Um 17 Uhr hing im Seminarraum eine sehr strenge Note Puma, und der Referent meinte nur milde Lächelnd, das war das Vorspiel für Morgen, dann nimmt er uns auch noch das Pult weg und sich den Humor.
Stand jetzt: seit 5:15 Uhr wach, Kopf summt aktiv wie ein Bienenstock und Körper hängt verkatert unten dran und baumelt. Mental tot, Seelchen einsam.
Noch zwei Tage, keine Energie mehr für ein 'Hurra'.
Bester Satz meines Sitznachbarn: 'Früher hatt ich Anabolika, heute ein Ventil im Kopf.'
70 Cent einmal Bahnhofsklo, die nehmen es auch von den Lebenden, würde mein Ur-Opa Malte jetzt moppern.
Köln sieht aus wie immer, warum mache ich eigentlich sämtliche Fortbildungen immer dort? Jedenfalls jetzt schon akute Pawlow'sche Auswüchse. Kaum sehe ich die Domspitzen, denke ich an schlechten Kaffee in Thermoskannen und Flip-Charts.
Dann echter Lebensslapstick am Kölner Hauptbahnhof.
Wer je unter Zeitdruck (2 Minuten Zeit bis Anschlussbahn) an einem Ticketautomaten eine Fahrkarte erwerben wollte, kennt die 4stelligen Zahlenkombis für die Zielhaltestelle. Leider war meine Zielrichtung Sürth nicht mit im Spiel, und ich hatte ja keine Ahnung. Alle 12 Personen, die ich rund um den Automaten rekrutierte leider auch nicht, nur einer hatte Herz und Zeit. Und einen mächtigen Sockenschuss, aber das merkte ich erst, als er mir was von Bierwurst und einer Metzgerei damals in Köln Süd erzählte. Ich ließ ihn mit einem 'Äh...' einfach stehen, überließ ihm den blinkenden Automaten und rannte in 'Alle Richtungen' was sich als super rausstellte, und unter dem Dom fand ich zwei sehr praktische Frauen vom Fach, die mir erst eine Fahrkarte verkauften, dann die Richtung verrieten und dann beide gleichzeitig 'RECHTS runter!' aus den Lautsprechern riefen als ich schon links runter rannte. Gut, dass ich in Düsseldorf noch mal auf der Toilette war, in Köln kommt man ja zu nichts.
Und hätte ich gewußt, was mich und meine verschnapste Hülle heute noch erwarten würde, ich hätte die kompletten 11 Minuten in der 16 tief verschlafen.
Der Tag heute war die Hölle.
Acht Stunden kein rumlümmeln auf Plastikstühlen oder gemütliches runterbeten des Gelernten, nein, acht Stunden härtestes Coachen und Rollenspiele, die so in keiner kühnen Phantasie vorkommen sollten. Um 17 Uhr hing im Seminarraum eine sehr strenge Note Puma, und der Referent meinte nur milde Lächelnd, das war das Vorspiel für Morgen, dann nimmt er uns auch noch das Pult weg und sich den Humor.
Stand jetzt: seit 5:15 Uhr wach, Kopf summt aktiv wie ein Bienenstock und Körper hängt verkatert unten dran und baumelt. Mental tot, Seelchen einsam.
Noch zwei Tage, keine Energie mehr für ein 'Hurra'.
Bester Satz meines Sitznachbarn: 'Früher hatt ich Anabolika, heute ein Ventil im Kopf.'
Showtime.
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