Montag, 24. Januar 2005

aufruf!

so, ihr lieben. jetzt habt ihr tage lang zeit gehabt, euch die pflegeanleitung für das kranke weib an sich an gepinnter stelle durchzulesen, oder ihr musstet es auswendig lernen, oder im schlimmsten falle auch noch direkt anwenden, weil eure LAG sich mutwillig und bestimmt extra einen infekt an land gezogen hat, und jetzt ist montag, ihr fernab vom trauten heim und mit bösen sätzen im kopf ?
ich gehe jetzt mal nicht auf die einzelnen eMails ein, welche mich die letzten tage erreichten.
die von weiblicher hand mit einem "heureka" und von männlicher hand mit
"ich mach alles richtig und zwar immer" unterzeichnet. ich möchte jetzt den männern in euch die chance geben, ein gegenstück zu zimmern, an welches sich eure bessere hälfte in krisenzeiten halten kann. dann hängt die pflegeanleitung für die kranke SIE nicht mehr allein unter dem magneten am heimischen kühlschrank. dann habt ihr was in der hand. quasi.

also bitte, schreibt sie hinaus, eure wünsche, ich hab noch einen magneten frei.

pflegeanleitung für den kranken mann :


less basic


netz-welt | © Lu um 11:42h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 24. Januar 2005

1200 km/h träume im vollmondmodus.

letzte nacht flog ich acht stunden in einem großen flugzeug quer über den erdball. die nächte davor zwei mal sieben stunden und ein paar mal dreistündige strecken. vier nächte in folge. ich habe keine ahnung, wo start und wo ziel lagen, zumindest jetzt in wachem zustand bleibt mir sinn und zweck verborgen, aber ich flog und flog und flog noch mal, und dachte selbst im traum noch, jetzt ist aber mal langsam gut, ich fliege doch nicht gern, aber mit stolzgeschwellter brust stieg ich stunden später wieder in die nächste maschine, handgepäck und einen kaffee in den händen.
ziehe ich nun also aus nächtlichen flugsessions einen verschlüsselten sinn, oder ist mein alter ego weltreisend und just auf tour ? oder reisst es jobs ab von denen ich nichts weiß ? führe ich des nächtens eine zweifelhafte doppelexistenz, und diese im flugzeug, ausgerechnet? ist mein alter ego, mein astralkörper oder mein seelchen am end gar eine stewardess und busy, während mein selig ruhender körper in düsseldorfer nachtschwärze liegt und kein wässerchen eintrübt ? liege ich –umgotteswillen- faul im plümo und reibe meine kalten füssen an schlafenden männern, während mein traum-ich karriere über den wolken macht ?
eine ganz andere theorie wäre der zwangsstillstand der mich mürrisch stimmt. ganz egal was ich letzte woche machen wollte, musste, sollte - es wurde vereitelt. alles. nennt mir ein beispiel, und ich halte dagegen : nix klappte, nix ging, die spassgötter oben waren sich einig, sie lassen mich schmoren, trainieren mich in meinem lebenslangen thema geduld.
stillstand am tage, ausgleich in der nacht, nur die menge der flugmeilen macht mich etwas stutzig.

dann die eigene stimme, kommt und geht wie sie will, sprechen ist also nur temporär, was auch mal ganz nett sein kann. statt dessen lesen und hören, wie in diesem moment. kopfhörer auf, iTunes übermütig auf *zufall eingestellt, was mich beim schreiben durch die white stripes prügelt, bei rockers hifi den imaginären stift im mund ankauen läßt, jet, blumentopf, daft punk läßt die füsse wackeln und das wort "new yorkig" fällt mir wieder ein. wire und marilyn monroe. gewagt. der selbstversuch der lieder, irgendwie bekomme ich die stunden zwischen jetzt und der nachtvorstellung von bonnie & clide noch rum, heiser-stumm ( war das ein voodoopüppchen ?) und randvoll mit flugmeilen und musik. neben mir zetert mein kinski in der tasche und gibt dem schwefelkerl free-acting-stunden, ich seh es nur aus dem augenwinkel. seine hände fuchteln wild in der luft, während er "dummee sssau“ gegen die tapete schreit. groteske situationskomik.

sonntag abend, warten auf godot schnee und film. blixa bargeld liest houellebecq.

logbuch | © Lu um 00:10h | keine meldung | meldung machen?

Samstag, 22. Januar 2005

und im blattwerk, da lungert der gau.

auszug aus meinem lieblings-newsletter der firma katz biotech :

(...)"Der Januar ist sicherlich fuer viele von Ihnen nicht der Monat, in dem man sich Gedanken ueber Balkon- und Gartenbepflanzung macht. Wir moechten Sie trotzdem schon jetzt auf ein sehr ernstes Pflanzenproblem aufmerksam machen, mit denen viele von Ihnen spaetestens ab Mai zu tun haben werden (und vielleicht in 2004 zu tun hatten): den Gefurchten Dickmaulruessler.

Dieser Schaedling kann Ihre Pflanzen zum Absterben bringen. Hier ist rechtzeitiges Handeln sehr wichtig! Je eher Sie diesen Schaedling entdecken und bekaempfen, um so schneller und erfolgreicher ist die Bekaempfung. Mehr dazu finden Sie in diesem Newsletter.

Und natuerlich werden wir Ihnen auch in diesem Jahr in jedem Newsletter unseren "Nuetzling des Monats" vorstellen."


Freitag, 21. Januar 2005

pflegeanleitung, oder "ein waschzettel für die kranke frau"

meine lieben seebären, anzugmänner, fischverkäufer, dockarbeiter, mechaniker, tischler, administratoren, friseure, kurz oder anders :
an alle männer da draussen in dieser wunderschönen welt, welche wir uns teilen.

ich glaube, ich muss mich endlich mal mit einem sehr kniffligen thema niedersetzen und schwesterliche arbeit am mannsvolk verrichten. als ich gestern kurz vor dem eigenen hustentod des wohnzimmers verwiesen wurde (mann hört ja nichts) und traurig mit der EMMA aufs klo ging, da erschien mir eine eingebung. sie glitzerte, hatte zwei schicke flügel links und rechts und sagte, sie wär die ida und schwipp-schwester meines propellerweibes.
mein engel, dachte ich, er holt mich ab, und rief : "warte kurz, ich pack eben meinen kulturbeutel und dann folge ich dir ins licht!"
aber sie, meine glitzerstaub verteilende eingebung sagte nur " falsch, schwester, so einfach geht das nicht, du hast noch arbeit auf dem erdball zu verrichten. zeige den kerlen was zu tun ist wenn ihr frauen euch ihre krankheit eingefangen habt. schreibe einen text, und wenn du glück hast, kommst du eines tages nicht in den lila himmel, sondern dorthin, wo es schand, sünde, chips und rotwein UND auch männer gibt."
aufeinsofort, dachte ich, schmiss die EMMA ins eck und nahm statt dessen einen stift und meinen notizblock – setzte mich hin und harrte der dinge die da kommen sollten.
es kam aber nichts. nüschd. nickes. ich und meine lunge machten ein höllen-rambazamba, aber wir blieben unter uns, von männern mit besorgten gesichtern keine spur am horizont.

also wischte ich mir den glitzerstaub von der wange und ging erst einmal einkaufen. draussen prasselte ein nordheinwestfälischer monsum vom dunklen himmel und ich wickelte mich in drei lagen irgendwas in schwarz. irgendwo aus dem hintergund kam der satz "zieh dich warm an." ja, klar. machich.
"soll ich?", selbe stimme.
neee,lass mal. bin ja quasi schon weg.

nach einer halben stunde supermarktgau kam ich mit einem gefühlt 50 kilo wiegenden sack über der schulter und einem sehr sehr toten pfund hühnerbrust in der freien hand zurück ins warme heim. der beste ist mit dem browser unterwegs, die fellchen liegen warm in ihren couch-dellen, (oppa malte, dachte ich, hier bin ich daheim, kannst du deine sprotte sehen ?) und ich lasse mich mit jacke auf die couch sinken. mir ist blass zumute, irgendwie.
der beste freut sich derweil offensichtlich über mein zurückkommen, bzw. die einkäufe welche ich mitbrachte. die taschen werden mit dem kopf voran umgepflügt und in der küche verteilt. dann wurde es wieder still. gespenstig still.
ich griff zu stift und zettel und schrieb folgendes:

wenn frauen krank sind möchten sie:

- tee ohne danach zu fragen.
in der regel immer den aktuellen, also bei husten "husten-und bronchial-tee" und nicht den "nieren-und blasen-tee". bei bauchweh den "magen-tee" oder "fenchel" und nicht "asian-barbeque-vanille-zauber".
in der regel ist das mit dem tee ganz simpel, wir frauen rüsten in guten zeiten vor und ihr müßt nur den aufenthaltsort der beutel finden und lesen, was auf den paketen steht und das zum befinden passende auswählen.

! wichtig ! : tee muss nicht 35 minuten ziehen ! und ja, frau trinkt ihn öfter als einmal pro tag.

- eine wärmflasche.
meist findet ihr eine auf nachfrage dort, wo ihr sie suchen sollt, aber vorsicht : oft sind diese getarnt und stecken im bauch eines flauschigen stofftieres in form von hein blöd, einem teletubbi oder robbie williams. lasst euch davon nicht aus dem konzept bringen, ihr könnt an prägnanter stelle -welche ihr aus dem leben kennt- einen klettverschluss öffnen ( beruht nicht auf gegenseitigkeit ) und findet dort die zu füllende wärmflasche vor.

! wichtig ! : es gib kaum schlimmeres, als eine nasse/kalte wärmflasche an den körper zu bekommen. ist es das gummiteil, bitte macht sie trocken !!! ist es hein blöd/tubbie/robbie w. : bitte ersäuft sie nicht beim befüllen.

- frühstück mit gepresstem saft und einem frühstücksei.
! wichtig ! : wir sind keine freunde von rohen eiern, wir haben rocky balboa damals nicht offenen mundes dafür bewundert, als er die eier roh zum frühstück schlürfte. wir möchten unsere um die sechs minuten und durch.

- essen.
ganz einfach. in der regel sind die normalen lieblingsgerichte auch bei krankheit höchst aktuell. ach, wißt ihr nicht ? tja. dann halt gesenkten hauptes nachfragen, oder die flyer am telefon abchecken, da, wo ein mit kuli gemaltes herz um den pizzeria-namen zu finden ist, da seid ihr genau richtig. wählt die nummer, und dann wird salvatore/gino/antonio schon wissen, was eure beste mag.

! wichtig ! : ihr müsst geld zur hand haben, den pizzadienst bezahlt man gleich an der tür und nicht online.

- baden.
lasst ihr ein schaumbad ein und guckt dabei möglichst anzüglich. gerade in krankheitszeiten braucht die frau das gefühl, nicht unattraktiv zu sein, auch wenn die haare nicht liegen und der teint champignonfarbig anmutet. macht eine show, holt den küchenquirl und macht richtig schaum in der wanne, setzt euch aber selbst nicht hinein. noch nicht.
sie soll sich entspannen, nicht euch. ein frischer comic und einen starken kaffee an der seite, dann wird sie euch anstrahlen, wie am ersten tag.

! wichtig ! : nach ca. 15 minuten könnt ihr zum rückenschrubben nachkommen. und wenn sie dann immer noch lächelt, vielleicht ebenfalls in die wanne steigen. ihr nun gestähltes immunsytem wird es euch danken.

- frische bettwäsche zum gesund schlafen.
! wichtig ! : nein, zwei wochen die selbe ist nicht mehr frisch.

- filme ohne explosionen.
wenn wir fiebern, dann brauchen wir keine 13minütigen autorennen, pseudorealistische sexnummern und kulis die eine atombombe enthalten. wir wollen eine heile welt, in der geschworen und geliebt wird, und nicht das dreckige dutzend oder braveheart.

! wichtig ! : es sind nur filme, und keine lebenseinstellungen.
wir erwarten nicht das selbe von euch, nur ansätze davon, quasi die homöopathische dosis.

- blumen.
ebenfalls ganz simpel, da ihre erkältungswelle meist in die zeit der frühlingsblumen fällt. tulpenzwiebeln, narzissen oder gerbera in leuchtenden farben machen ihr den tag, wenn es schon kein anderer tut.

! wichtig ! : wenn ich zwiebeln schreibe, dann meine ich natürlich die, wo oben schon eine blume drauf wächst, und nicht im baumarkt die kiste mit 250 blumenzwiebeln für 4,99. und keine nelken, das sind friedhofsblumen.

- - -

geschafft. das propellerweib und seine schwipp-schwester ida nicken zufrieden, und ich kann mich wieder meinem klosterfrau melissengeist widmen, und guten gewissens meinem ende ohne lila himmel, wo es weder lady-shave noch internet gibt, entgegensehen.

diese anleitung ist natürlich frei erfunden, erstunken und erlogen, und nimmt abstand vom mitbewohner und lebensteiler der autorin.


ist er groß genug, schatz ?

diese frage geht hauptsächlich an die männer unter euch, und an die frauen, die nicht sagen "och,mir ist die größe egal."

ist dieser penis groß genug für europa ?

bitte video ansehen und dann urteilen. danke.


Donnerstag, 20. Januar 2005

die hafenversion

wird ein jahr.
ich werf ne buddel an die kaimauer und geb nen bremer aus.


notizen aus couch.

zuerst mal ein heiseres aber herzlichstes danke ! auf die komplette resonanz meines <gesuch>’s. internetz erstaunt immer wieder.
ich würde ja gerne ein lautes lied anstimmen, oder zumindest die schnapsflasche virtuell leeren und danach eine herzhafte runde flaschendrehen spielen, aber all das muss warten.
ich hab mir nämlich was eingefangen.
der dank einer frau, die sich aufopfernd und meist ambitioniert liebevoll um einen kranken mann sorgt, der sich in seinen fiebrigen momenten seiner sterblichkeit mehr als bewußt wird, also der dank besteht meist darin, dass er eines morgens quietschfidel aus seinem sterbebett springt, seine anfangs tödlich verlaufende erkältung abschüttelt und für nie dagewesen erklärt und quasi von hier auf jetzt weg ist, und die pflegende frau im gleichen moment ein gefühl im hals verspürt, welches sich nach rohem fleisch und beginnendem infekt anfühlt.
ein hoch auf die schon vom dahlmann erwähnten tödlichen männerseuche, die jetzt wie ihre schwester, die hühnergrippe, übertragbar geworden ist.
das passiert den besten unter uns, so also auch mir. ein husten wie ein alterschwacher rottweiler und eine laune, die jenseits von gut und böse liegt, alles meins.
also kein ringelpietz mit anstecken, auch keine begehung der welt, in deren weiten ein paar punkte ihrer erledigung harren. nüscht is, wie meine tante mechthilde aus berlin jetzt sagen würde.

dafür nutze ich die zeit für alles, was man auf der couch hustend so erledigen kann. französisch-sprachkurs geht zum beispiel bestens, so lange ich keine lückentexte nachsprechen muss, weil meine stimme, wenn sie denn nun mal da ist, eher einer russischen hafenhure ähnelt, als meiner. so läuft im fernsehen nachmittagstrash arte vorschau, während ich vokabeltests vergeige, huste, und mit den fellchen tiefe, warme dellen in die couch liege.
zwischen ihren nachmittäglichen nickerchen knallen sie ihre tatze auf das touch-pad des notebooks, ich bekomme fischgähner ins ohr gepustet und gemeine bisse in die zehen, sollte ich mich aus versehen einmal bewegen.
per du mit deinem haustier, oder wie mir der kaffee verschwand.

noch zwei-drei tage in dieser starre, und ich verknall mich in pilawa, und die fellchen schubsen mich von der couch. meine schweinehündin ist in schwesterlicher trauer, hat ein bild von mosis daisy neben ihren napf gestellt und lebt ihre häusliche phase. die strassleine in der diele setzt staub an, während sie schundheftchen liest.
was war noch ?

ach ja, und schmidt war da noch. nach schmidt ist vor schmidt, und ich war gestern so müde gehustet und so randvoll mit wörten wie „le sac“ und „aussi“ und heißer suppe, dass ich mich viertelstündlich an klingelton-werbungen reiben und somit wachhalten musste, damit ich nicht ohne harald ins bett verschwinde. warum ich nachts mit schnappi-liedzeilen im kopf aufwachte ? keine fragen mehr.

nachmittags auf der couch, laptop auf den beinen und eukalyptus-salbe auf dem oberkörper verteilt
… das hält die fellchen und den schwefelkerl zumindest auf zwei meter abstand, und nur das propellerweib hatte eine zündende idee, und die fliegt sie grad herbei :

blair witch vol. 3, das spiel.

na dann.


Montag, 17. Januar 2005

<gesuch>

ich :

…zweifach ausgebildet, mehrfach quer eingestiegen, findiges orgatalent und schwer wortverliebt, bezeichne excel als eine geissel der menschheit und bin
per du mit technik. menschen spreche ich fliessend an, der rest wird gefüttert oder gegossen.

…möchte entweder neue ufer besiedeln, oder alte frisch belegen, windrichtung gerne auch gen norden, bayern hat keine chance.

…organisiere kreative chaoten, kämme käfigtiere oder kümmere mich um die, die bekümmert werden müssen.
beraten? sehr gern !

…schließe vorab nichts einzelnes aus, weil ich neugierig bin.

sie :

… denken gerade "so jemanden brauche ich, ja, da würde ich sogar geld für ausgeben!" ?
schön. einfach kurze kontaktaufnahme, der button links wartet darauf,
herzlich gedrückt zu werden.

… denken gerade "so jemanden könnte der heinz vom franz brauchen, der würde da sogar geld für bezahlen!" ?
perfekt. bitte dem heinz vom franz schnell bescheid geben, das gibt karma-plus für sie.

…brauchen nur eben schnelle texthilfe, lange briefbetreuung oder einen einzigen text, der sitzt ?
bitte. drücken sie den mail-button, ich bin so frei.

ps: ich kann auch große buchstaben!

</gesuch>


( so, und jetzt noch futter für google, falls jemand grad am rechner sitzt und mühsam mit zwei fingern tippt:

-assistentin weg, hilfe!
-arbeitgeber sucht...
-hilfe, zu viel geld und keine ahnung wohin damit.
-firmengründer braucht dringend...
-hamburg, hamburger, hambuuuurch, hambuich, arbeit
-im norden arbeiten?
-toller job mit wohnung am meer <haha>

und nun bin ich mal sehr sehr gespannt! )


Sonntag, 16. Januar 2005

freiarbeit.



er wars.

(...)"Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Boie hatte der Tatverdächtige, der nach eigener Aussage kein Stricher sei, einen Asylantrag gestellt und eine gültige Aufenthaltserlaubnis. Sein Verhalten nach der Festnahme sei von Selbstmitleid geprägt gewesen. Er habe darüber geklagt, daß er sich nichts leisten könne, während andere teure Autos hätten. Seine Schulden habe er offensichtlich einer Spielleidenschaft zu verdanken."

fünf der sieben todsünden.


sonntags im seichtwaschgang.

die sonne brennt hellgelb vom himmel, dieser babyboyblau. vor dem fenster steht mein baum, knorrig und im tief seufzend im winterschlaf. aber wenn man ganz hoch hinauf klettert und seinen langen ästen nachläuft, dann sieht man die knospen wackeln. sie drücken sich gegen die dunkle rinde, sie stossen die letzten schoten mit klimpernden samen hinab in die tiefe und kichern dabei. die insektenanwohner drehen sich noch einmal um, kommt doch die kalte zeit erst, zumindest war das früher so. wenn die erdbewohner ihre spitzen hütchen schief auf den kopf setzen und die tröte in den mund, die apfelkornboddel in die hand nehmen, dann wirds noch mal zünftig, und danach kann auch ein käfer mal nachsehen, wie das jetzt aussieht, die sache mit dem frühling, und unter günstigen umständen das weib wecken.
ein vogel singt und mir fällt ein lied ein, welches man den winter über vergisst, er singt es ab frühling täglich und den fellchen läuft der saftr aus den lefzen, wenn dieser schwarze federball auf der dachrinne des nachbarn heftig vibrierend den abend in grund und boden singt.
eine elster reisst einen wurm, ein hund kackt auf einen weggeworfenen einkauszettel, die griechen-homies holen mit unter sound vibrierendem bmw ihre letzten aus der runde ab, die mädchen stehen hinter den gardinen und hinterlassen schatten.

sonntag im viertel, ich liege am fenster und sauge hellgelb auf. mir fehlen die hohen wohnungen, ich brauche am ende des tages das restlicht, wenn die bodenhaftung geht.
hellgelbe sonne, warm, und ein fragezeichen seitlich am tag.
rausgehen, rauslaufen, eine knospe bilden, ganz oben am kopf, direkt bei den rosinen.

(himmelhilf.)

seemannsgarn | © Lu um 13:56h | keine meldung | meldung machen?