Dienstag, 11. Januar 2005

zur zeit

den kopf in der couch und den hintern in der luft.
die tage bleiben länger, aber das ist nur am rande.
fragen und noch mal fragen, selten so verunsichert, selten so hart in der meinung.
telefone sind zum ausstöpseln da.
m. steht morgens im zweiten licht in unterhosen auf dem balkon und hisst die piratenflagge.
vier DVDs mit sachverhalten. vier DVDs mit dem leben anderer halten und füllen mich auf.
ein fellchen mit einem küchenhandtuch auf dem kopf läuft vorbei und macht eine stunde.
kein einfluss auf schreibfluss.
reime sind scheiße.
rote blätter, rivers and tides. eiskonstrukte, so vergänglich wie ich.
jeden tag dem tod einen tritt näher.
keine lust auf mainstream, keine idee zur weltrettung.
weltrettung. welt retten kostet geld.
sie haben fünf anrufe in abwesenheit.(na und?)
das essen ist fertig. (na und?)
stimme kratzt. (na und?)
so viel energie, alles unter der couch, in der mein kopf steckt.
die tage bleiben länger, die nacht geht schnell.( jaja ja!)


Samstag, 8. Januar 2005

kk.2



"Am Abend standen alle Bäume grau und krank
im Wald herum, weil in dem Wiesengrund der Tag ertrank.
Du aber warfst die Kleider fort vom Leib
und hast ein weisses Licht
mir angezündet, Abendweib,
mit Wurzelhaar und Tiergesicht.
Und immer werden meine Augen hell und weit,
wenn in dem Wald der weisse Mond erscheint.

Die Bäume wuchsen in den Mai hinein
und wollten nicht mehr grau und einsam sein.
Ich aber weiss nicht, wo du weilen magst,
ich weiss nur, wie du hautnacktheiss
an meinem Munde lagst.
Und über uns der Mond zog seinen Kreis
die lange Nacht
und hat mich krank gemacht.

Ich bin nach deinem roten Mund so krank,
der sich an meinem Blut betrank.
Das werd ich manche Nacht im Wald
noch wissen... du, warum kommst du nicht mehr
zurück, im weissen Kleid. Bald bin ich alt
und wie die Bäume krank und leer...
Und könnte sein wie einst im weissen Licht,
dein Nachtgemahl mit Wurzelhaar und Tiergesicht."


(Kinskis Fassung Ich bin nach deinem roten Mund so krank, basierend
auf Eine neue Ballade, gedichtet für Mira l'Ydolle von F. Villon )


meine mail, deine mail, gmx ist für uns alle da.

und wenn das eigene mailfach mal ebbe hat, oder der SPAM immer der selbe ist, dann lesen wir doch einfach mal die post von jemand anderem.
das macht man doch nicht ? doch.
und wie das geht, erklärt uns herr sixtus, ende noch offen.

meuterei | © Lu um 14:24h | keine meldung | meldung machen?

Freitag, 7. Januar 2005

nackte oberkörper, oder wie ich nicht konnte.

und da war ich wieder, knallrote wangen, keuchend und einen verschwitzten streifen mittig auf dem rücken.
mittagszeit, sportstudiozeit, und ich mitten drin im prallen leben, hechte auf dem nordic walker minute 23 von 30 entgegen und hänge ansonsten karmisch und gedanklich durch. in meinen ohrstöpseln geben sich franz ferdinand laut, und mein wasser ist alle. so weit.

plötzlich erscheint ein mr. unbekannt auf der bildfläche, kommt lachend auf mich zu und reisst sich sein shirt über den kopf. und ich denk noch, huch, denke ich, was will den dieser gestählte junge mann von dir, falle fast wie reifes obst von den trittflächen und dann, genau in dem moment wo ich grad laut um hilfe rufen wollte, dreht er das shirt noch mal für mich zum mitlesen in meine richtung, und es fällt mir wieder ein. er ists, der appetizer, die laufende frittenbudenwerbung, er ist der curry-mann.
"nicht, dass du wieder hunger kriegst, ne?" strahlt er porentief gesund aus seinen panties, und ich ärgere mich, dass ich das nicht fotografieren kann, weil das ich das quasi zwanghaft bloggen muss, allein der vollständigkeit zur liebe, ehrensache.
notiz, privat: demnnächst nur noch mit bereiter kamera, allerorts.

( die sache, wie sich heute robbie williams vor mich in den bus gesetzt hat, die konnte ich leider ebenfalls nicht bildlich dokumentieren, weil ich es nicht über mich brachte, dem doppelgänger mr. williams mein handy frontal anzusetzen.
something for the girls? - leider nicht !
dafür gibt es al pacino an der supermarktkasse, den hab ich hinter den orangen liegend -handy sei dank-abgeschossen.)



about

(...)Ich war auf der Suche nach einem neuen Leben. Zwar wollte ich immer noch Haeuser besetzten und die selben Sachen tun, aber ich musste etwas los werden in mir drin. Irgend eine alte Haut abstreifen, die mich von oben bis unten ueberzog und sich anfuehlte wie ein Latexanzug den man schon seit Wochen traegt. Ich wusste nicht was in Holland auf mich warten wuerde. Ich nahm alles entgegen, was mich anrannte.

...Ich war zum richtigen Hollaender geworden. Ich konnte mit Regenschirm Fahrrad fahren, ich ass Patatje Oorlog, und ich fand Heineken Scheisse.


(tot ziens mon mek, trink ein grolsch für uns mit)

netz-welt | © Lu um 11:40h | keine meldung | meldung machen?

"kritische masse" als JAMBA-klingelton

(...)Schnell stellte sich heraus, dass alle Jamba-Verteidiger von einer einzigen IP-Adresse aus schrieben - es handelte sich um Mitarbeiter des Unternehmens. Allerdings, sagt Jamba-Sprecher Tilo Bonow, ohne offiziellen Auftrag. Ein "Faux-Pas" einzelner Mitarbeiter sei das gewesen, "so was heizt die Sache ja nur noch mehr an, wir haben den Leuten gesagt, beim nächsten Mal lasst ihr das lieber".


(...)"Diese Geschichte ist ein Zeichen, dass die deutsche Blogosphäre eine kritische Masse erreicht hat"

(...)", so der Blog-Forscher.


via freakshow


Donnerstag, 6. Januar 2005

eiern

dann sind da immer wieder diese tage, an denen ich meine tasche schultern und die stadt verlassen könnte. eine einsame blockhütte in friesland, meerrauschen und salzige luft, möwenkreischen und daunendecken. stundenlanges starren auf gischt und matjes, muße für muscheln und rum in den tee.
statt dessen stadtleben galore… jedes geräusch exakt eins zu viel, jedes telefonklingeln läßt eine welle adrenalin ins blut stolpern und man will eigentlich nur noch in eine dunkle ecken und
… und was ?

brüten. man will gedanken und ideen brüten, und ab jetzt nenne ich diese zeiten die ei-phasen.
denn ist die zeit zum brüten angebrochen, merke ich meine lust auf kontaktarmut, krankhaft gesteigertes ruhebedürfnis mit verstärkter nachtaktivität und lust auf salamistullen und rotwein.
meine launen sind dann kompromisslos und getragen wird nur noch nachtschwarz. jeder schlechte film reisst mich dann zu knappen schimpftiraden hin, jeder smalltalk bringt mich aus dem konzept und quasi um. nicht um das leben, aber fast um das gedanken-ei, das ist nämlich unter umständen noch gar nicht ausgehärtet und fertig, sondern durchsichtig und weich. ich habe dieses ei unter dem shirt, trage es am herzen und will es warm und weiß durchbringen. jede störung bedeutet tod und verderb, könnte es auslaufen lassen und dann wäre es weg, mein ei.

wie aber soll so man in so zeiten wie diesen in ruhe brüten, wie hält man es warm, das eigene ei ?
telefon, fernseher, nachbarn und termine, familie, handy und krankenwagensirenen, viertelnachacht-spielfilme, zeitungsjungen und sonnenuntergänge ….man hat ja nie seine ruhe, man wird ja immer wieder unterbrochen. telefon und handy sind geisseln der menschheit, man kann sie nicht immer bekämpfen, nachbarn sind in der stadt allerorts, meine über mir ziehen gerade ein und dübeln und schleifen, was nicht bei drei im container landet, oder die familie eine wand weiter bedient mit ihrem neuen doly-soundsystem des DVD-players das ganze viertel, während an der rechten zimmerwand per astra die istanbul-hitparade in den fernseher und mekka auf den teppich geholt wird. da lobe ich mir meinen fussboden, unter dem ist nämlich die pornoabteilung der videothek, da herrscht bedächtige stille, ab und an fällt eine stecknadel zu boden.
und da sitz ich dann mit meinem ei unter dem shirt und gucke angestrengt, versuche eine textreihe zu basteln, versuche meine zukunft im kaffeesatz zu lesen, suche input und tätschel nebenbei die fellchen, welche mich tuschelnd von der seite anschauen, während sie mit kinski aus der tasche und einem zerknüllten brief tischfussball spielen.

ich ziehe den hut vor allen hühnern, die immerhin kleine, gelbe federbälle hinbekommen, lasse das ei wo es ist und sitze die brutphase halt in düsseldorf aus, missmutig auf der couch, abends kurz vor sechs.
was es wird, wissen die götter göttinnen, zur not gibt es das spiegelei.


ruhe.



dinge auslöschung.

warum eigentlich gehen immer genau die spezies über stark befahrene strassen, kreuzungen und vierspurige, die es sich aber auch so überhaupt nicht leisten sollten – sprich mütter mit klassischer anordnung s.h. mütter mit kindersportgefährt in front of, links aussen an der hand der listenhund mit ausgezehrten zitzen, rechts mit losem griff die erstgeborene mandy, mittig im mund die zigarette. oder das pärchen um die 80, er blind, sie lahm, er den hackenporsche hinter sich herziehend, sie die kampstüte und die bildzeitung in der tasche mit katzenmotiv. das frischverliebte pärchen, welches knutschend den xl-bus richtung flughafen ignoriert, der mann mit dem brühend heißen coffe2go in der hand, die kinder mit dem liebevoll gestapelten döner, die nachbarin mit den aldi-tüten, die ca. eine tonne wiegen ?
ampel 15 meter entfernt. warum eigentlich ?


eintrag wegen akuter nichtigkeit und ruhebedürfnis gestrichen,
schalten sie bitte morgen wieder ein.

ps: bitte einen buzz lightyear für diesen tag.


Dienstag, 4. Januar 2005

heute

rock'n'roll.

(einfach so.)


Montag, 3. Januar 2005

erster montag 2005.

feiertage ade, willkommen im neuland 2005.
es gibt keine vorsätze, warum weiß ich auch nicht. vielleicht sind einfach keine trennungswerten laster mehr übrig geblieben, vielleicht ist das sogar gut.
ich weiß aber, was ich 2005 nicht will, und da gibt es einiges.
2004 war geprägt durch viele hiobsbotschaften der schmäh-rubrik krankheit.
das wort „krebs“ kam eindeutig zu oft vor, und nicht alle sind genesen. ich will auch dieses dämliche wort „aufschwung“ nicht mehr täglich in den nachrichten anstarren müssen, weil den gibt es nicht, sonst käme das unwort 2004 nicht zum einsatz. überhaupt- wörter.
ich will zwei wörter im jahre 2005 auf keinen fall mehr hören, die da wären “wurstwasser“ und “fleischpimmel“, meine persönlichen unwörter ever. ich könnte mir aber vornehmen ( ja, endlich ) wöchentlich ein paar meiner lieblingswörter zu kultivieren.
*quasi, *kolchose, *ostzone und *doppeldecker, hurra, ab jetzt immer sonntags.
ich könnte auch mein blog neu, oder gänzlich die segel streichen, täglich die eingenomme und durch erschrecken und nachrichten schauen direkt wieder verbrannte kalorienzahl unter die texte klemmen, robbie-wiliams-content oder zum spass meine neu erworbene freizeit literabel einsetzen, und in pommes-buden rund um den hauptbahnhof jobben ? montagskrise ? nein, da bin ich aktuell zu phlegmatisch zu, länger als zwei stunden schaff ich die nicht.

ich schaff heute noch nicht mal diesen text hier, deshalb : ---



( und ernsthaft nachdenken über das thema "wünsche 2005" !)


Sonntag, 2. Januar 2005

ID

name : Lu
vorsätze für 2005 : keine!



via mek

Lu 2005 | © Lu um 12:09h | keine meldung | meldung machen?