Dienstag, 4. Mai 2004

besserung ?

das augenlied zuckt wie joe cocker auf der woodstock-bühne, ein liter kaffee im blut läßt die synapsen vibrieren und das feste vorhaben, später, nach der arbeit im geliebten flehe die laufschuhe durchs gelände zu treiben, mich inklusive.

stressabbau im hellen, chillen im dunkeln, und zwar auf dem heimischen balkon, der zum mediterranen dschungel umfunktioniert wurde, tomaten und Obi sei dank.
zwischen dem alten rosmarin-busch, quer durch das neue lavendelbeet, ein schlendergang durchs basilikum, nicht über den ranunkel stolpern, mitten hinein in den tomaten-gau ( balkon-strauch, meterdicke stämme sag ich euch ) , gestern frisch erstanden, in der hand hoffentlich ein glas meta-schweren rotwein und der himmel wolkenlos (haha!) zur heutigen mondfinsternis.

sollten einheimische und nachbardörfer enthusiastisch vorgetragene seemannslieder hören, dann liegt lu nebst konsorten angerissen auf ihrem schönen, begrünten balkon und feiert ihren feierabend, ihre tomaten, ihr augenzucken und die finsternis, dass den nachbarn der koran von der nachttischkante fliegt. ahoi.


sicher.heit

sicher, ich könnte auf die gestellte frage antworten. klar.
sicher. ich müßte nur eben diese mail schreiben, diese eine nur, ausführlicher klartext.
mit ziemlicher sicherheit würde sie antwort auf die gestellte frage geben, sicherlich. klar.
aber eigentlich antworte ich nur noch auf persönlich an mich gerichtete fragen.
doch, klar. ganz sicher.

funkspruch | © Lu um 13:03h | keine meldung | meldung machen?

Montag, 3. Mai 2004

und wenn

endlich endlich endlich mein linkes, unteres augenlied sein seit zwei monaten andauerndes nervöses zucken einstellen würde, das telefon sein dauerklingeln unterläßt und ich meinen chef, den besten von allen, überreden kann, dieses ober-end-geile, mega-sexy nagel-neue laptop auf seinem tisch offiziell als geklaut anzugeben, inoffziell aber MIR mit einem chef-gütigen lächeln in die feuchten händchen zu legen, dann, dann könnte dieser tag durchaus als gelungen in meine geschichte gehen.

sollte dies alles nicht passieren - himmel, der tag fing schon schön an, ich atme gleichmäßig, hatte sogar warmes essen, und am feierabend kann ich auch nix rummeckern, gehe ich doch grünzeug shoppen ( das morbide glück, eine tomatenpflanze auszusuchen ), liegt zu hause doch ganz ganz liebe real-post in buch-form ( danke! ), in brief-form ( danke! ) im briefkasten, und überhaupt.

das propellerweib und der schwefelkerl sind joblos zu hause im ofen geblieben und sehen fern.

tage wie dieser ...

logbuch | © Lu um 16:35h | keine meldung | meldung machen?

good morning

ich würd' so gern so vieles
ich hätt' so gern die zeit.


morgens nach sechs aus dem warmen plümo pellen und auf direktem wege auf den balkon gehen, strubbelig in schlafklamotten, und ein paar minuten die satte luft genießen, welche aus den grünen hintergärten kommt.

lecker!

logbuch | © Lu um 12:58h | keine meldung | meldung machen?

Samstag, 1. Mai 2004

lost in bergisch irgendwo

komm, lass aufs land raus, irgendwo im wald abhängen, frohlockte heute morgen noch vor elf mein werter herr m. beim frühstück.
gern, klasse, lass fahrn', war meine erfreute antwort, und so gings mit 160 km/h, geschmierten stullen, flasche wasser und system of a dawn ab richtung diepentalsperre (verlinken tu ich heut nix, frisch überlebt und dadurch zu faul ).

die ersten 4km bis zu dieser idyllischen mühle, deren namen ich schon wieder verdrängt habe, waren fein fein fein.
über stock, über stein, bedröhnt vom satten waldduft , der wald, der durch die gewitter der letzten vier tage proper und frisch geduscht da stand, alles im grünen bereich, wie man passenderweise sagen könnte.
die mühle war direkt auf dem A1weg, man musste förmlich "einkehren", wie man an so orten gern dazu sagt, und ein kännchen kaffee trinken, weil "kännchen gibbet nur draussen".
die bedienung gabs aber nur drinnen, ein völlig familiärer betrieb, das herz, die seele des waldes ein ehepaar, an den grenzen ihrer belastbarkeit angekommen.
draussen waren fünf tische besetzt, ein assi-familie mit freunden, die alle ihre hunde dabei hatten und abwechselnd hund oder kind mit den worten "haldet maul, doo" zur strecke brachten, ein paar omas am nachbartisch, 55 kinder ( rein akustisch, eigentlich waren es nur 5 ) an einem anderen, drei an einem baum in sichtweite hangelnd etc.
in der "guten stube" in der ich mich zur bestellung dann persönlich einfand, hingen gemütlich spinnweben von der decke , in einem glasschrank an der wand ein paar tafeln milka nuss schokolade, hustenbonbons, pflaster und pittjes nüsse, tempotaschentücher. hier ist man auf alle bedürfnisse der wandersgäste eingestellt, ich fühle mich prompt geborgen. in der oben durchsichtigen tiefkühltruhe obstlerflaschen in drei lagen, auch dafür ist also gesorgt.
ich halte smalltalk mit dem gastwirt, der mir auf die frage, wo denn das klo wäre, wortreich antwortete, dass er auch gerne grillen täte, und überhaupt für alles verantwortlich wäre. ich schnappte schnell die beiden stücke warmen kuchen nebst kaffee und rannte nach draussen, vorbei an aufgereihten, zur neige gehenden zuckerdosierern, ablegern der dominierenden zimmerpflanze in kleinen schnapsgläsern und natreen-fläschchen. über der tür hing ein blutender jesus am kreuz.
die nächsten zwanzig minuten überspringe ich, das hauptthema zwischen m. und mir war der kuchen, ob selbstgemacht oder nicht. unentschieden.
frisch überzuckert machten wir uns auf den rückweg, acht kilometer insgesamt sollten reichen, so ohne richtiges schuhwerk, beide sockenlos und überhaupt war ja samstag, und feiertag, die EU erweiterung und tag der arbeit.
der pikante teil der geschichte, und der grund, warum ich an einem heiligen samstag, den ich in der regel immer offline verbringe, ist folgender : diese wanderwege, die quer durch wälder führen sind immer in kryptischen zeichen ausgezeichnet, und es artet oft in eine entnervende schnitzeljagd ohne preis aus, wenn man sich darauf einläßt. wir befanden und also anfangs auf dem kleinen rundweg, einmal um die talsperre. A1, muss man sich nicht viel merken. ab der tollen mühle, gott segne sie, ihre seit letztem jahr nicht mehr geputzen klos und den kuchen, waren wir dann auf wanderweg A6, der auch noch mit A7 und A8parallel lief, soweit kein thema. wir dachten, noch eine knappe stunde, und das auto, die zivilisation hat uns zurück, ab nach hause, ein bißchen prahlen von wegen sauerstoffüberdosis, alles gut soweit.
also über stock, über steine , über umgestürzte bäume, vorbei an idyllischen bächlein, vorbei an überhaupt allem, - nur nicht an menschen. wir standen teilweise knietief im waldmatsch, hangelten uns von baum zu baum die hänge runter, immer "das ist der weg- da stehts doch " auf den lippen.

nach zwei stunden hatte ich mein erste krise!
nachdem A6 irgendwo im nichts verschwunden war, und wir uns eine gefühlte ewigkeit auf A7+A8 weiterbewegten, durch brennesselfelder, vorbei an gigantischen kühen, die wir nur hörten, aber nicht sahen, aber allein auf grund ihrer phonstärke beim muhen ihre bison-größe erahnten ... also mittlerweile über 168 baumstämme geklettert waren, über trilliarden vön stöcken, steinen und bächlein gehupft sind und ich meine orientierung seit dem klogang in der mühle verloren hatte, war uns klar : wir sind auf dem wanderweg für marathon-wanderer, und wir kommen vor herbst 2005 nicht mehr nach hause. und das alles nur, weil wir ein kleines, weißes pfeilchen übersehen hatten. ein verfluchtes. klitzekleines, verficktes scheißerchen von weg-pfeil. agnnnnh!
wir begannen nach leuten ausschau zu halten. sprachen wir ortsansässige an, und nannten ihnen unseren ausgangspunkt, zogen diese verwundert die augenbrauen hoch und sagten "oh, das ist aber schon eine schöne strecke von hier entfernt", was mich nicht wirklich zu euphorischen gesichtsausdrücken hinriss, und auch keinem vertrauen an irgendwen. ich glaubte den leuten schon ihre wegbeschreibungen, die sie wild fuchtelnd, ellenlang und mit überzeugenden augenaufschlägen von sich gaben. aber bitte, wer kann sich einen weg merken, der sich über stock, stein und um die 8 km durchs bergische zieht ? eben. ich beharrte auf A7 und A8, egal wie weit sie noch führen sollten, aber sie MUSSTEN irgendwann an diesem wegschild auskommen, an dem wir losgegangen waren, früher am tage, dort, wo unser auto unter einer trauerweide parkte.
mein zweite krise bekam ich, als dieser wanderweg plötzlich nicht mehr ausgezeichnet war, selbst die verhaßten kleinen pfeilchen ausblieben, und der baum, an dem unser wichtiger hinweis stand, wohl einfach mit den anderen bäumen um ihn herum abgeholzt worden war. die stämme lagen aufgestapelt am waldesrand, unsere schnitzeljagdinfo sicherlich irgendwo darunter, und wir mit fragezeichen in den gesichern davor.
m. setzte sich durch, wir gingen seine variante weiter, und standen plötzlich neben einer saufenden kuh an einer weggabelung, wo wir drei möglichkeiten hatten, aber keine die darstellte, die wir uns gewünscht hätten...alle drei wege gingen nicht dorthin, wo unser auto stand.
ich hatte mittlerweile mein leben hinter mir gelassen, mich mit der welt versöhnt, und dachte an die schönen dinge, die uns die kreditkarte ermöglicht hätte, hätten wir sie mal eingesteckt. aber wer nimmt schon alles mit, wenn er nur mal eben durch einen wald gehen will ? eben.
ich machs kurz, die schmach ist groß.
wir fanden eine bushaltestelle in einem kaff, kontinente entfernt von dem kaff, wo unser auto stand, der busfahrer knöpfte uns zu viel geld ab für zwei gefahrene haltestellen, nur damit wir am anschlussbus feststellen mußten, dass dieser grad weg ist. was das in einem kafff mit 30 einwohnern bedeutet, kann man sich wohl denken.
so sassen wir traut an der haltestelle im irgendwo, hatten eine stunde wartezeit vor uns, und waren nach zehn minuten schon mit allem durch.
wir haben uns verlaufen, sagte ich zu m. der bestätigend mit dem kopf wackelte.
die leute in den vorbeirauschenden autos starrten uns an, als wären wir aliens oder rockstars, die italienische trattoria schräg gegenüber konnten wir nicht stürmen, weil keine karte dabei, und der bus sollte in 50 minuten kommen.
wir sangen das schlumpflied, ich war die ungekrönte königin, weil ich mehr strophen wußte, und als ein taxi am horizont auftauchte, schmiss ich mich fast davor.
ich nannte unseren wunschort, fragte " wieviel ", während der fahrer offensichtlich überlegte, ob wir gefährlichwären. im taxi lief fussball und für unsere letzten sechs euro fuhr er uns zur talsperre, zu unserem auto, hurra!
das passiert hier häufig, sagte er, während er in den waldweg einbog. die leute verlaufen sich hier oft, sie sind heute schon die dritten die ich treffe.
das er die uhr ausließ, wen interessierts.

das ich nie wieder ohne mastercard in einen wald gehe, keine frage.


Freitag, 30. April 2004

nordpilz

heute hat elvis gesellschaft bekommen, amelia lag vor der tür...



... dank nach hamburch!

und morgen zum frühstück lesen wir das füllmaterial,
4 doppelseiten der mopo, hurra !


45 minuten

raus aus dem haus, überrumpelt vom duft der bäume und des flieders, des regens und des 724er-busses, der meinen kurzen frühlingsrausch knapp und bündig mit seinem auspuff beendete. das viertel wirkt freundlicher, wenn alles in grün leuchtet, die taxifahrer - es sind jeden morgen die selben, genau wie jeden morgen die selben gestrandeten am büdchen ihren flachmann frühstücken- sitzen zusammen auf den bürgersteigen und ich höre sie über polen reden, welches ja ab morgen so richtig offen ist. sie machen sich sorgen, wissen aber nicht genau welche, und als dem einen sein kaffee über die freizeithose kippt, ist polen unwichtig, tempos müssen her.
die bahn kommt wie immer zu spät, die schwalben über mir sind optisch da, aber auf stumm geschaltet. man hört sie nicht, weil durchgehend autos 4spurig die rush-hour aufrecht erhalten.
in der bahn regen sich an drei verschiedenen sitzgelegenheiten drei verschiedene frauen gleichen alters über ihre prbleme mit ihrem chef auf, und unterstreichen das erlebte wild gestikulierend, laut und keifend. um sie herum werden volume-tasten auf höchste stufe gestellt.
ich versuche zu lesen, bin entzückt über die texte in meinem buch, war ich nach den schreibstil bei "illuminati" geistig völlig verstopft, aber sowasvon, sagte auch grad die zweite der drei frauen, aber sowasvon hab ich meinem chef die meinung gegeigt, ... und ich versinke in gedanken im uBahn-tunnel, lese und bin neidisch, neidisch auf den autor, der scheinbar zeit hatte, selbst belanglose dinge aufzuschreiben. er jammert und nöhlt, ihm würde ja nicht, und er sollte doch mal, und ich denke über mein akutes zeitproblem nach, lasse das buch erneut auf die knie sinken.
zeit war diese woche mangelware, irgendwie kaum vorhanden. tagsüber überlastet, abends vom tag belastet, lag ich im bett, dann fühlte ich mich wie ein von hand ausgewrungenes kleidungsstück, so eine leinenhose oder etwas vergleichbares, was selbst nass noch knittert und wie tot an der leine baumelt. irgendwann morgens stand ich auf dem balkon und zupfte welke blätter von den kräutern, freute mich über alles, was den winter übelerlebt hat und jetzt grün ausschlägt, und ich war gut gelaunt, die luft war gut gelaunt, irgendwie schien alles gut gelaunt, und ich fragte mich, wenn mir diese paar m2 schon so gute laune besorgen, beim zuppeln an meinem privaten dschungel, wie müßte es erst sein, wenn man einen garten, oder ein grundstück hat ? nein, ich sehe keinen englischen rasen, keine rosen am wegesrand, ich sehe wilde wiesen mit pusteblumen, die fellchen jagen fette landfliegen, die meeresbrise rauscht über die obstbäume und wir pflanzen dort büscheweise basilikum, ein meer von lavendel, hier um die 50 kilo kartoffeln, da ein paar kübel salat, nur so als beispiel. wie müßte sich das anfühlen, wenn schon der balkon das gestresste seelchen wieder wurzeln läßt, und ...ja.

auf dem weg, und das ist mein persönliches lieblingsstück vom arbeitsweg, also auf dem weg über die brücke, über den rhein hinweg, schaue ich hinunter auf die frachtschiffe, und frage mich, ob ich da irgendann mal mitfahren werde, werde aber abgelenkt durch mein morgendliches suchbild.
es heißt : wo ist der schäfer ? jeden morgen der blick auf hunderte von wolligen schafsrücken, irgendwo dawzischen ein dunkler fleck mit zwei dunklen rennenden punkten, der schäfer nebst hunden. beruhigend fürs auge, als displayarbeitende muss man sich kümmern, jaja.

geklaute minuten waren das jetzt, ein bißchen was schreiben, hier und dort. was neues ? ja, elvis hat ein baby bekommen, glückwunsch nach hamburg, ihr seid eltern !
ich vergrab die nabelschnur im balkonkasten, zwischen der minze und den erdbeeren, trinkt einen auf luis, der -haha, das leben spottet wieder- eher in hamburg weilen wird als die hebamme herself.

apropo weg sein. auf den letzten metern fällt mir ein, dass das meer und das zelt und der instantkaffee, dass all das wohl noch warten muss, regen ist angesagt, und ich bekommschon die krise, wenn ich an gemeinschaftsnasszellen denke, an deutschlandradio und frühstücksdienste. ich weiß nicht, ob ich kompatibel bin, was dünne zeltwände angeht, pupsende nachbarn, badelatschen und pssst-leise-sex, aber das alles noch bei 9° nachts ?
vielleicht hatte m. heute morgen recht, und man sollte in der nacht in den osten fahren, grenzöffnungen feiern. vielleicht. vielleicht sollte man auch chips und wein kaufen und sich alle "godfather"-folgen ansehen ? vielleicht.

oh, da steh einer neben mir, der hat "arbeitstag" auf der schürze stehen, und rüttelt an meinem hosenbein.
ab gehts.


Mittwoch, 28. April 2004

und

als ich heute morgen das haus verließ, da sass das engelchen auf dem balkon mitten in den kräutern, summte alte misfits-songs und putzte sich weise lächelnd im morgengewitter den staub aus den flügeln, während das teufelchen um die chianti-flasche verteilt im fellchenkorb lag, seinen vollrausch ausliegend.
1:0 für das propellerweib.


Dienstag, 27. April 2004

e et t

ich würde ja unheimlich gerne was schreiben zu folgenden themen :

• kunst in düsseldorf
• verpasste kinofilme
• sex in öffentlichen containern
• enterohepatischer kreislauf

das problem, und das ist wirklich eins :

engel und teufel haben sich seit gestern morgen handfest ineinander verbissen, und brüllen sich dermassen dezibelstark an, so dass an einen geraden, vernünftigen satz mit gehalt kein gedanke zu verschwenden ist, tut mir leid.

*guckt entnervt das teufelchen an, welches mit seiner lanze ein T in engelchens kleidchen ritzt*


Montag, 26. April 2004

montag

bitch !

funkspruch | © Lu um 14:03h | keine meldung | meldung machen?

sonntag

aus.blick



ein.gabe



wo wohl ?


samstag

vor.freude



ent.deckt



ver.wackelt


anker raus | © Lu um 13:26h | keine meldung | meldung machen?