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Freitag, 29. August 2008
kurze info-einblendung:
Wer die letzten Tage fleißig über Forestle gesucht und somit Regenwald gesichert hat, schaut bitte hier kurz auf den neuesten Stand der Dinge. Google will nicht mehr mitretten, Forestle schwimmt grad und versucht das Projekt wieder an Land zu bekommen.
Danke für die Aufmerksamkeit, wir machen weiter mit Dingen des Lebens.
Danke für die Aufmerksamkeit, wir machen weiter mit Dingen des Lebens.
von dingen und hunden und die sache mit der kunst.
Wann hat man am besten Zeit, sich Gedanken über das Ableben (das eigene und aber auch das anderer) und anstrengende Operationen (Herz / Lunge) zu machen? Im Schlaf, richtig geraten. Obwohl - über das Ableben (das eigene) und speziell über die Arbeitskraft, das eigene 'noch können' machte ich mir Schwerpunktmäßig ab gestern Mittag 13:15 Gedanken. Da nämlich -und der liebe Gott straft die Sünden prompt und auf der Stelle (auch der liebe Gott hat wohl ein Anti-Prokrastinations-Werkzeug, wie es jeder Selbständige haben sollte)- sah ich beim spülen im Fernsehen eine Frau, 30 Jahre alt, die es vor vier Jahren in einem 'Liebesurlaub in Rom' (Quelle: RTL) von einer auf die andere Sekunde vom Hocker gehauen hat. Schlaganfall. Alles weg. Sprechfähigkeit, Motorik, Freund. Jetzt lebt sie seit zwei Jahren in einem Therapiezentrum und alle freuen sich, wenn sie einen Apfel mit drei Hilfen geschnitten bekommt. Sie selbst hat einen Sprachcomputer am Rollstuhl in den sie tippt und der für sie spricht. Das macht die Sache nicht besser, weil zu der jungen und unglücklichen Frau auch noch eine Roboterstimme kommt. Sie selber sagt, dass sie nicht behindert ist. Ihr Geist, ihr Kopf ist wie vorher, aber der Körper...
Mich hat diese Frau sehr berührt, ich schwappte schier über vor Mitgefühl und dachte den Rest des Tages darüber nach, was wäre, wenn es mich vor dem Abendessen noch vom Sitz fegt. Worüber würde ich mich ärgern im nachhinein, wenn ich all das nicht mehr machen kann, was jetzt mein Leben ausmacht. Was bleibt von mir, wie würde ich mich retten, mein Hirn, meinen Geist in einem dann nicht mehr mitmachenden Körper, mit dem ich seit langer Zeit Hand in Hand unterwegs bin und alles erlebe?
Pläne und Zukunft würden darauf zurückschrumpfen, ob ich es vielleicht schaffe, in zwei Jahren ein Glas zu halten und nicht mehr alles vollzuspeicheln, wenn mir der Kopf zur Seite kippt. Laufen würden alle für unmöglich halten, aber ich habe Sport immer geliebt, also würde ich jeden Tag einen Millimeter irgendwas in irgendeine Richtung bewegen.
Vielleicht.
Vielleicht würde ich das alles aber auch nicht packen und so lange die Luft anhalten, bis-
Der Mensch weiß, das sein Leben endlich ist. Er weiß auch, dass er es nicht mit Scheiße vergeuden soll, jeden Tag wie seinen letzten leben, immer in dem Wissen, dass es schneller vorbei sein kann als wie erwartet.
Aber wie soll das gehen? Wenn jeder seinen Tag so leben würde, als wäre er der letzte, würde alles kippen und die Welt würde (nach meiner Laune heute) aussehen wie Malle.
Man kann sich das nicht stündlich vor die Augen halten, aber ab und an so ein Tritt in diese Richtung finde ich gut und fair. Man räumt dann ein wenig auf und um, macht sich klar, dass viele Dinge über die man sich aufregt völlig egal sind. Gerade jetzt wo ich das tippe, steht der Mann zwei Häuser weiter auf der Strasse und wartet auf seinen morgendlichen Krankentransport. Vor Monaten fuhr er seine Kinder morgens in die Schule, jetzt wird er in eine Art Schule gefahren. Er ist 41, hatte einen Schlaganfall und lernt gerade wieder, dass er eine rechte Körperhälfte hat.
Wenn man das nächste Mal vor der Wahl steht, Mensch oder Maulbeere, dann sollte man kurz in sich gehen und darüber nachdenken, ob das Leben einer Fliege wirklich so übel ist.
Laut Wissenschaft hat sie es drauf, innerhalb eines Sekundenbruchteils eine gut ausgetüftelte Flucht zu planen und so dem Tod von der Schippe zu fliegen.
Hier der Beweis. Wer weiß, am Ende ist für so eine Fliege das, was für uns eine Fünftel-Sekunde ist, ein halber Tag und sie empfindet ganz andere Dinge als Gefahr.
Jedenfalls, und hier eine Kurve: Jedenfalls hab ich dann letzte Nacht direkt zur Entspannung von einer sehr bösen Op an mir selber geträumt, Herz oder Krebs, also in jedem Fall angstbesetzt und links und lange, und ich kann mich erinnern, dass ich im Traum immer dachte, dass das doch nicht sein kann, das ich jetzt schon wieder in einem Fischladen stehe und Thunfischsteaks kaufe, wo ich doch eben noch am offenen (x) operiert wurde, etc.
War nicht entspannend, und aufgeräumt fühle ich mich heute auch nicht. Eher wie eine sehr kleine Ameise und einem ziemlich gigantischen Schuh, die sich fragt, wofür sie eine weinfreie Woche abhält, wo doch schon gleich dieser Schuh herunterkommen könnte.
Egal. Ich behalte es auf dem Schirm, versuche mich derweil an weltlichen Profanübungen wie zum Beispiel:
Nach welchen Kriterien suche ich den richtigen Steuerberater für mich aus? Und nebenher die Frage, ob die abendlichen Soprano-Folgen Auswirkungen auf meine Traumregie haben.
Ich könnte mir ja auch als letztes am Tage ein wenig meiner neuen und heimlichen Leidenschaft hingeben: Auf Tierheimseiten rumhängen und die Profile der Insassen lesen.
So sah ich neulich Norman, in den ich mich unter fünf Sekunden verliebte. Der mag sogar Katzen, was ihn zu einem perfekten Familienmitglied machen würde, aber in der Größe mag er auch einen Garten und der ist noch nicht vorhanden.
So liebe ich still und heimlich aus der Ferne Norman an und vertraue mal wieder auf meine Arbeitsgruppe da oben, dass sie mir schon das richtige zum richtigen Zeitpunkt vor die Tür setzen. So war das bisher immer, ein Tier gekauft habe ich mein ganzes Leben noch nicht.
Apropos Leben: Arbeit macht Garten macht Platz macht Hund/Katze/Huhn macht froh.
Um euch mit etwas schönem im Geiste ziehen zu lassen, möchte ich kurz die Tür zu Katja Kelm öffnen, die eine tolle Bloggerportraitreihe macht, und dieses Mal war Herr Paulsen Knete in ihren Händen. Ich finde ihn phantastisch gelungen, schicke Grüße nach Hamburg an die Künstlerin und an Paulsen , und HIER ist die Tür.
Habt einen Tag der ein guter letzter wäre.
Mich hat diese Frau sehr berührt, ich schwappte schier über vor Mitgefühl und dachte den Rest des Tages darüber nach, was wäre, wenn es mich vor dem Abendessen noch vom Sitz fegt. Worüber würde ich mich ärgern im nachhinein, wenn ich all das nicht mehr machen kann, was jetzt mein Leben ausmacht. Was bleibt von mir, wie würde ich mich retten, mein Hirn, meinen Geist in einem dann nicht mehr mitmachenden Körper, mit dem ich seit langer Zeit Hand in Hand unterwegs bin und alles erlebe?
Pläne und Zukunft würden darauf zurückschrumpfen, ob ich es vielleicht schaffe, in zwei Jahren ein Glas zu halten und nicht mehr alles vollzuspeicheln, wenn mir der Kopf zur Seite kippt. Laufen würden alle für unmöglich halten, aber ich habe Sport immer geliebt, also würde ich jeden Tag einen Millimeter irgendwas in irgendeine Richtung bewegen.
Vielleicht.
Vielleicht würde ich das alles aber auch nicht packen und so lange die Luft anhalten, bis-
Der Mensch weiß, das sein Leben endlich ist. Er weiß auch, dass er es nicht mit Scheiße vergeuden soll, jeden Tag wie seinen letzten leben, immer in dem Wissen, dass es schneller vorbei sein kann als wie erwartet.
Aber wie soll das gehen? Wenn jeder seinen Tag so leben würde, als wäre er der letzte, würde alles kippen und die Welt würde (nach meiner Laune heute) aussehen wie Malle.
Man kann sich das nicht stündlich vor die Augen halten, aber ab und an so ein Tritt in diese Richtung finde ich gut und fair. Man räumt dann ein wenig auf und um, macht sich klar, dass viele Dinge über die man sich aufregt völlig egal sind. Gerade jetzt wo ich das tippe, steht der Mann zwei Häuser weiter auf der Strasse und wartet auf seinen morgendlichen Krankentransport. Vor Monaten fuhr er seine Kinder morgens in die Schule, jetzt wird er in eine Art Schule gefahren. Er ist 41, hatte einen Schlaganfall und lernt gerade wieder, dass er eine rechte Körperhälfte hat.
Wenn man das nächste Mal vor der Wahl steht, Mensch oder Maulbeere, dann sollte man kurz in sich gehen und darüber nachdenken, ob das Leben einer Fliege wirklich so übel ist.
Laut Wissenschaft hat sie es drauf, innerhalb eines Sekundenbruchteils eine gut ausgetüftelte Flucht zu planen und so dem Tod von der Schippe zu fliegen.
Hier der Beweis. Wer weiß, am Ende ist für so eine Fliege das, was für uns eine Fünftel-Sekunde ist, ein halber Tag und sie empfindet ganz andere Dinge als Gefahr.
Jedenfalls, und hier eine Kurve: Jedenfalls hab ich dann letzte Nacht direkt zur Entspannung von einer sehr bösen Op an mir selber geträumt, Herz oder Krebs, also in jedem Fall angstbesetzt und links und lange, und ich kann mich erinnern, dass ich im Traum immer dachte, dass das doch nicht sein kann, das ich jetzt schon wieder in einem Fischladen stehe und Thunfischsteaks kaufe, wo ich doch eben noch am offenen (x) operiert wurde, etc.
War nicht entspannend, und aufgeräumt fühle ich mich heute auch nicht. Eher wie eine sehr kleine Ameise und einem ziemlich gigantischen Schuh, die sich fragt, wofür sie eine weinfreie Woche abhält, wo doch schon gleich dieser Schuh herunterkommen könnte.
Egal. Ich behalte es auf dem Schirm, versuche mich derweil an weltlichen Profanübungen wie zum Beispiel:
Nach welchen Kriterien suche ich den richtigen Steuerberater für mich aus? Und nebenher die Frage, ob die abendlichen Soprano-Folgen Auswirkungen auf meine Traumregie haben.
Ich könnte mir ja auch als letztes am Tage ein wenig meiner neuen und heimlichen Leidenschaft hingeben: Auf Tierheimseiten rumhängen und die Profile der Insassen lesen.
So sah ich neulich Norman, in den ich mich unter fünf Sekunden verliebte. Der mag sogar Katzen, was ihn zu einem perfekten Familienmitglied machen würde, aber in der Größe mag er auch einen Garten und der ist noch nicht vorhanden.
So liebe ich still und heimlich aus der Ferne Norman an und vertraue mal wieder auf meine Arbeitsgruppe da oben, dass sie mir schon das richtige zum richtigen Zeitpunkt vor die Tür setzen. So war das bisher immer, ein Tier gekauft habe ich mein ganzes Leben noch nicht.
Apropos Leben: Arbeit macht Garten macht Platz macht Hund/Katze/Huhn macht froh.
Um euch mit etwas schönem im Geiste ziehen zu lassen, möchte ich kurz die Tür zu Katja Kelm öffnen, die eine tolle Bloggerportraitreihe macht, und dieses Mal war Herr Paulsen Knete in ihren Händen. Ich finde ihn phantastisch gelungen, schicke Grüße nach Hamburg an die Künstlerin und an Paulsen , und HIER ist die Tür.
Habt einen Tag der ein guter letzter wäre.
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