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Donnerstag, 14. September 2006
order #09.06
Jonathan?
Maam?
Mein Plümmo bitte, und ein wenig Ur-Vertrauen.
Maam, am Stück oder geschnitten?
Arsch! Gute Nacht.
Maam?
Mein Plümmo bitte, und ein wenig Ur-Vertrauen.
Maam, am Stück oder geschnitten?
Arsch! Gute Nacht.
askese is it.
Diese unbändige Lust auf Verzicht, auf die Reduktion auf das Wesentliche, auf früh ins Bett und noch früher wieder in den Tag. Seit Jahren hasse ich das lange schlafen, bin mürrisch, schlafe ich länger als zehn Uhr, und neulich beim Yoga machte es sich wieder breit, diese Lust auf das Wenig, in den Schmerz atmen, Zeit für das Ich haben, das an sich viel zu kurz gerät und im Alltag ganz nett sediert wird mit Rotwein und Allerlei.
Merke ich statt dessen die Zufriedenheit im Einfachen, das Wesentliche ohne Tinnef und ohne Energievampire, die den ganzen Tag mit Jammern vergeuden, statt an dem satt zu werden, was sie am Ende haben, dann denke ich, dass ich die nächste freie Woche in einem Kloster verbringen möchte.
Mein Ur-Opa Malte lebte noch nach dem alten Prinzip:
Einmal am Tag sollte man drei Dinge tun:
*einmal richtig schwitzen
*einmal richtig Hunger haben
*einmal richtig müde werden
der Rest würde sich finden. Mein Ur-Opa hatte ein langes Leben bis weit über 80 mit sehr zufriedenen Deichspaziergängen inklusive einer sehr aktiven Enkelin, die dem wie ihm immer wieder sehr sehr warm gedenkt.
Ach Oppa.
Wärst Du heut noch da, Du würdest mich persönlich abliefern im Kloster, und mir noch ein "Und schick Dich wohl, minn lüttn Sproddä" hinterher rufen.
Ein super Ende des Textes gibts heute nicht, da die Verfasserin in weinduseliger Verfassung (nach einer ganzen Woche Rotweinpause) und in Gedenken an Oppa Malte lieber die Rauhfaser anstiert.
Merke ich statt dessen die Zufriedenheit im Einfachen, das Wesentliche ohne Tinnef und ohne Energievampire, die den ganzen Tag mit Jammern vergeuden, statt an dem satt zu werden, was sie am Ende haben, dann denke ich, dass ich die nächste freie Woche in einem Kloster verbringen möchte.
Mein Ur-Opa Malte lebte noch nach dem alten Prinzip:
Einmal am Tag sollte man drei Dinge tun:
*einmal richtig schwitzen
*einmal richtig Hunger haben
*einmal richtig müde werden
der Rest würde sich finden. Mein Ur-Opa hatte ein langes Leben bis weit über 80 mit sehr zufriedenen Deichspaziergängen inklusive einer sehr aktiven Enkelin, die dem wie ihm immer wieder sehr sehr warm gedenkt.
Ach Oppa.
Wärst Du heut noch da, Du würdest mich persönlich abliefern im Kloster, und mir noch ein "Und schick Dich wohl, minn lüttn Sproddä" hinterher rufen.
Ein super Ende des Textes gibts heute nicht, da die Verfasserin in weinduseliger Verfassung (nach einer ganzen Woche Rotweinpause) und in Gedenken an Oppa Malte lieber die Rauhfaser anstiert.
Lu lernt Französisch, Lektion 2.
Irgendwo zwischen dem 2. und dem 4. Stock hole ich Helga ein, die sich ebenfalls wieder wacker die Stufen hochbrasselt.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
"hier rumhängen wie fischstäbchen auf urlaub"
gesuche
Sollte sich unter meinen Lesern ein begabter Astrologe aufhalten, der mir sagen kann, wann endlich dieser Saturn aus meinem was-auch-immer verschwindet, der darf sich gerne melden, ich bin jetzt soweit.
Ebenfalls suche ich einen Hausbootverkäufer, einen weiteren Teilchef, dem ich ein paar Stunden die Woche was wegarbeiten kann (ja, echt. Echt und wichtig!) und das letzte war heute morgen noch ganz dringend, und jetzt hab ich es vergessen.
Wir schalten um zum Mittwoch...
Ebenfalls suche ich einen Hausbootverkäufer, einen weiteren Teilchef, dem ich ein paar Stunden die Woche was wegarbeiten kann (ja, echt. Echt und wichtig!) und das letzte war heute morgen noch ganz dringend, und jetzt hab ich es vergessen.
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