Sonntag, 21. September 2008

warum ich meine BHs nicht verbrenne.

Es gibt Tage, da ist es sehr vorteilhaft für den, der das Internet vollschreibt, dass das alles quasi still und bildlos abläuft.
Allein jetzt und ich: Ein Bild des Herbstes, könnte man meinen. Drei Lagen Anziehsachen übereinander, farblich nicht aufeinander abgestimmt und längentechnisch schon einmal gar nicht. In einem herumliegenden H&M-Katalog sah ich diese Form des Anziehens gestern als Wintertrend 2008, aber sei's drum: Mir ist einfach nur kalt, es usselt, wie der Rheinländer dazu sagt.

Die Haare wirr, die Socken lila, und vor mir ein Stein, den die Kaltmamsell am Freitag losgetreten hat. Das Feminismus-Stöckchen. Das mach ich mal wieder mit, dachte ich gestern noch, tippte flugs ein paar für mich empfindliche Sätze auf und was sahen meine gefrorenen Augen heute Morgen? Punkte pro Mann, wenig Punkte für mich. Das ist ja ein Thema, dem man sich über Stunden, achwassagich, Tage diskutierend widmen kann. Könnte.
Wenn man denn wollte.

Was fällt also bei mir an?
Ich lese die EMMA nicht, ich rasiere mir die Beine, lasse meine Katzen kastrieren und mein Steckenpferd ist die Verhaltensforschung. Meine wildesten Jahre des Findens, des 'Alle müssen alles machen, Mann wie Frau!' und der natürlichen Familienplanung inklusive derer Kurse und Zervix-Schleimbestimmung bzgl. fruchtbare Phasen auf Din-A-2 Pappen, all das hat mein Ex abbekommen. Göttin sei Dank: er lebt immer noch und auch weiterhin gern mit Frauen.
Ich bin nie diskriminiert worden, wenn auch schlechter bezahlt, in meinem weiblichen Familienstrang waren die Frauen immer gut gebildet und gingen ihren Berufen nach, ich bin zur Eigenständigkeit erzogen und so geblieben und habe heute weitaus mehr Probleme, Dinge von Männern anzunehmen (Komplimente, Fürsorge, Geld), was deren Platz dann schwammig werden lässt.
Ich fühle mich einer emanzipierten Form zugehörig, die das, was viele Feministinnen lauthals abfackeln gelassener sieht. Die Frauen verlangen viel von ihrer Welt. In der Zeitgeschichte sind ein paar Jahrzehnte ein Mückenschiss. Da brannten gefühlt grad eben noch die Büstenhalter, wo heute die Brunft der Willigen mit freigelegten Arschgeweihen und KIK-Strings zur Vermehrung einlädt. Welchen Zeichen soll ein Mann folgen? Dem Klamottenlabel?
Wenn mir ein Mann die Tür aufhält, ranze ich ihn nicht mehr mit einem 'Das kann ich selber!' an wie mit 25, sondern genieße die Aufmerksamkeit und ein altes Ritual. Ich lasse mich heute auch gerne zu einem guten Essen einladen oder (sehr intim) ein Schmuckstück schenken, wenn es von einem Mann stammt, von dem ich mich gerne -überspitzt gesagt- markieren lasse.
Die Frauen schreien schnell auf, wenn jeman(n)d sagt "Feminismus? Haben sie doch gar nicht nötig."
Geht mir an gereizten Tagen auch so. Aber es ist erst zu kurz her, dass Frau sich hingestellt hat und mit Nina Hagen sang, dass sie keine Lust hätte, ihre weibliche Pflicht zu erfüllen.
Ich auch nicht, aber muss ich deshalb mit jedem darüber diskutieren? Ich habe leider (!) die Erfahrung gemacht, das viele der den Feminismus lebenden Frauen für ihre Gesinnung (ich wollte schon 'für ihren Kampf' tippen) gegen ihre Natur gehen oder vielleicht auch schon immer so waren. Kinder finden sie alle nur doof und nervig, Achselhaare gehören an ihren Platz, lustfeindliche Einstellung weil kein Lustobjekt schlägt sich in Kleiderwahl nieder, prüde und mit sportlichem Herrenhaarschnitt. Und Schminke ist doch nur, um den Männern zu gefallen.
Klischee? Natürlich. Aber wie viele Frauen kichern los bei dem Gedanken an eine männliche Hebamme? Oder einen Arzthelfer? Alles erlebt. Dann wird sich hinter vorgehaltener Hand gewundert, warum er nicht den Doktor gemacht hat, statt in einem Frauenberuf zu arbeiten.

Ich möchte sie anders sehen. Meine Lieblingsfrau der Jetztzeit ist sich ihres Geschlechts bewusst, eigenständig, lustvoll und mit Humor bestückt. Sie hat Körperbewußtsein, hungert sich nicht in Nullgrößen, zwängt sich aber auch nicht in alles, was die Weiblichkeit schluckt.
Was ist schlecht an Weiblichkeit? Und was daran, dass man sich gerne auch einmal kümmert (um was auch immer), aber eben nicht um die Karriere? Was ist falsch am Einsatz der weiblichen Waffen, wenn man sie schon einmal zur Hand hat?
Nicht alles, aber sehr viel - auch und gerade im Business- ist ein Spiel, und meiner Meinung nach ein Spiel der Naturgesetze. Wir sind glatte Affe, welche die Technik beherrschen, uns zu viele Gedanken machen und Telefone anbeten. Den Frauen wächst der Schnäuzer mittlerweile gern direkt auf den Zähnen, die Männer lassen sich kaltwachsen, weil Frau sie glatt und glatter will.
Männer lassen das alles über sich ergehen, um wieder einen Platz zu finden, wo sie der Frau einen Laut der Anerkennung entlocken können.

Was mir zu Alltagssexismus einfällt?
Wenn ungefragt einem Mann am Tisch der erste Schluck einer bestellten Flasche Wein zum probieren gegeben wird
(auch wenn ich die Flasche ausgewählt und bestellt habe).

Der Mann bekommt das größte Stück, oder den vollsten Teller.

Schatzi /Mäuschen genannt zu werden.

Andersherum: Das Frauen immer auf Gleichberechtigung plädieren, aber nie Kanalarbeiter, Kläranlagentaucher werden oder Oberlandleitungen reparieren. Und kam bei euch schon einmal eine Frau, wenn die Telekom einen Servicemitarbeiter geschickt hat?

Ich lebe es von Natur aus als (postfeministische) Frau in einer Stadt mit Mann und ohne Kinder. Wenn sich jemand in meinem Umfeld nach meinem Empfinden richtig daneben benimmt, sage ich das im selben Moment. Ich helfe Frauen mit Kinderwagen, ich rufe die Polizei, wenn ich Gewalt gegen Frauen sehe, ich schaue oft mitleidig auf Arschgeweihe und habe eigene Ansichten zu Reizwäsche, die Männer etwas sehr Schwarzer finden. Ich scheitere, ich teile aus, ich nehme zurück und ich gebe Töne an. Berg rauf, Hügel runter. So ist das nun mal. Ganz gleichberechtigt mit den Männern.

Das alles hier ist ein flüssiger Gedankengang. Ein Versuch, Stellung zu beziehen zu einem Thema, welches weder in meinem Haushalt, noch in meiner Arbeit und auch im Freundeskreis ein Thema ist. Ich habe das Glück, mit sehr gut denkenden Männern befreundet zu sein und arbeiten zu können, und das ist mir in solchen Momenten wieder bewußt.
Das alles gilt nicht für die Gehaltklüfte zwischen Mann und Frau im gleichen Beruf und für die familienfeindliche Jobpolitik in diesem Land. Aber für den ganzen Rest.

Was meint ihr? (Jetzt bekomme ich sicher richtig gegens Knie.) Ich würde dazu auch sehr gerne männliche Stimmen hören.

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mit so einer erschlagenden resonanz hätte ich tatsächlich nicht gerechnet.
der einzige, der öffentlich etwas dazu gesagt hat, war XiongShui.

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naja, du triffst es eben. mittig.
und er auch.
individuelles erwachsen-sein, ein leben als mensch führen...respekt und toleranz haben und es auch erwarten.
ich sach immer wenn ein er mal nicht reinigungsarbeiten mitübernehmen will: "ey, denkste ich putz mit meinen ti****s? wir haben beide h ä n d e."

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kann man ja wenig dazusetzen, ist schon alles gesagt.

aber bitte: meiner meinung nach sind die emanzipierten, feministischen frauen ihre eigenen feinde. sie vergessen nämlich immer, dass mit den rechten auch die pflichten kommen, als condito sine qua non nämlich. und damit können sie dann gaaar nicht.

diese sache mit der gleichberechtigung - und die ist ja das eigentliche thema - funktioniert nur dann, wenn auch die pflichten gleich verteilt werden. und das funktioniert nur bis zu einem gewissen grad, erstens, weil männer und frauen nun einmal nicht gleich sind, und zweitens weil immer alle gleichzeitig auf derselben wellenlänge sein müssten. und sowas geht nicht von einem tag auf den anderen.

wenn frau will, dass mann kocht und wäsche wäscht und hemden bügelt, dann sollte sie zumindest wissen wie man einen nagel in die wand schlägt und eine bohrmaschine bedient.

wer sich unbedingt hässlich machen will mit merkwürdigen kleidungsstücken und frisuren und so, der soll das bitte tun, aber leise und auf der anderen strassenseite, egal ob männlein oder weiblein, und wenn man jemandem helfen kann, soll man es tun, egal ob kinderwagen oder bierkiste, so denn die notwendigkeit vorzuliegen scheint. früher hielt der mann der frau die türe auf, weil die frau das mit den langen, weiten röcken elleine einfach nicht konnte, heute sollte man sich die türen gegenseitig aufhalten, weil fast alle schon diese verd... türschliesser haben, die dem menschen nach dem leben trachten.

bei bedarf halt ich auch mit dem krückstock einem mann die türe wenn auch nicht auf, aber zumindest so hin dass sie ihm nicht das nasenbein bricht, und seit ich ein paar mal über stiegen gestolpert bin freue ich mich über jeden old-school - Kavalier, der "unter" mir geht und mich im zweifelsfall vor einem genickbruch bewahrt.

viele althergebrachte verhaltensrituale haben nüsse mit mann/frau zu tun, sondern lediglich mit einer ordnung, die das miteinander erleichtert. ein tisch wird auf bestimmte art gedeckt, damit jeder sein werkzeug findet und nicht aus dem glas des nachbarn säuft. und serviert wird von rechts, damit sich bei mehreren servierenden ebendiese nicht gegenseitig im weg sind und die knödel auf den teller kommen statt in das dekollete. wenn sich die xx-chromosomenträgerinnen, die für feminismus und emanzipation auf die barrikaden gehen, mit diesen dingen beschäftigten, dann würden sie manchmal eine menge zurücknehmen müssen. wie war das noch einmal mit der regel beim vorstellen? wer wen wem wann warum und wie, nur zum beispiel.

das leben hat sich so sehr geändert, es wäre nicht unopportun, wenn man sich einmal daran gewöhnte und sich nach der decke streckte.

wenn sich jemand unbedingt für alle ewigkeit brandmarken (oh, pardon, das heisst ja tattooen) lassen will, soll er das, aber dann die a-ritze mit dem a-geweih öffentlich zur schau stellen, während die speckröllchen über die zu tief sitzenden gürtel wabbeln, das ist einfach nur grauslich, und ich will das nicht sehen. und zwar ebensowenig, wie ich einen mann in hosen sehen will die so eng sind, dass die rechts- oder linkslastigkeit keine frage mehr bleibt. das zurschautragen primärer und mancher sekundärer geschlechtsmerkmale ist nämlich nicht sexy, sondern meist unappetitlich und geschmacklos, und von einer gehörigen portion exhibitionismus und falscher grenzenlosigkeit geprägt.

und wie sie schon schruben: die so auf die gleichberechtigung pochenden möchten sich doch bitte bei kanalbrigade, hochbau, transportwesen, strassenräumung, strassenbau, waldarbeiten, kranverleih, etc. melden. natürlich für den richtigen job, nix büro oder so. gerne werden die jeweiligen firmen einen zweiten umkleideraum auf der baustelle aufstellen, ein damenklo mit extra container für und so weiter, und ein sonnengeschütztes jausenplatzerl. pms wird ersatzlos gestrichen, und wenn die brust im weg ist bei den latzhosen, in die das werkzeug gesteckt wird: lagerfeld entwirft sicherlich was hübsches. ach so, das meinten die damen nicht? muss ich was falsch verstanden haben.

und: kellner, die den bestellten wein nicht dem bestellenden zum verkosten reichen, gehören abgemahnt, so haben die das nicht gelernt (gerade noch einmal verifiziert, bei einer fachfrau der oberen servierbranche).

zu guter letzt aber: eine verstorbene freundin von mir meinte immer: "ich brauch' keine emanzipation, ich mach das mit dem schmäh." hat immer funktioniert. sie konnte übrigens hervorragend kochen, hielt vier katzen und konnte eine elektrische bohrmaschine ebenso bedienen wie ein bügeleisen. sie hatte zwei kinder grossgezogen und sah auch mit üervierzig so aus, dass sich die männer auf der strasse nach ihr den hals verdrehten. irgendwie hat sie sich immer durchgesetzt, ohne sich was zu vergeben dabei.

bleiben sie bloss weg von mir mit feminismus und emanzipation.

und was uns ja eigentlich interessiert: wie viele und welche katzen haben sie denn nun nach hause gebracht resp. werden sie bringen?

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ich darf das (also?) sagen -
da ich einen schlagbohrhammer besser bediene als manch kerl und baustellengeruch sofort als parfüm kaufen würde?
ich wiederhole mich, wenn ich sage, daß ich immer sage, wenn ein mensch die maschine auto bedienen kann, sollte er auch eine waschmaschine bedienen können.

aber ehrlich: das mit den katzen interessiert mich viel brennender!
schliesse mich der frage an.
gibt es schon fotos?

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katzen, katzen ... :)
hier geht es wieder nur um meine weiblichen skills und mein mutterdasein, schon klar.

morgen lasse ich die katze aus dem sack,
ihr müsst noch einmal schlafen (wir auch!), und dann
werden wir alle sehen. :)

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Mein Vater freut sich immer, wenn seine Schornsteinfegerin kommt. Er findet, Schwarz stehe ihr gut. (Das ist z.B. so eine altagssexistische Bemerkung, bei einem Schornsteinfeger fiele ihm das nicht ein. Ich lasse es ihm aber durchgehen, weil es inhaltlich richtig ist.)

Bei Globetrotter fällt mir häufig auf: Die Männer wenden sich nach rechts, zu den GPS-Dingern und Navis, während Frauen gleich aufs Campingsgeschirr/-kocher losstürmen. Betrifft nach meinem Empfinden die Mehrheit, auch wenn ich es jetzt nicht akribisch ausgezählt habe.

Die Frauen, mit denen ich zuletzt liiert war, konnten allesamt besser Auto fahren als ich. Und das finde ich super. Ich bediene lieber das Kartenmaterial. ;-)

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na gut, dann auch noch sexistisch: wir haben hier DREI rauchfangkehrer, die sehr gut ausschauen, und mir definitiv in schwarz VIEL besser gefallen als in der alltagsmontur, obwohl ...

vielleicht, weil ich die hauptsächlich in der montur kenn, und alle drei (25, 45 und 50 jahre alt) wirklich sehr nett sind, und hilfsbereit, und eine tolle figur haben (besonders im overall), und überhaupt.

und ich darf das schreiben, weil, in meinem alter ...

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kid, als mein vater in der kiste lag und um uns herum die seibersbacher hügl im nebel hingen, da kam die pfarrerin in die kirche. ich musste sehr lächeln und dachte, das hätte ihm gefallen :)

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Jein.

Ich bezeichne mich als Feministin. Und ich hab trotzdem kein Problem damit, mir die Achseln zu rasieren. Ich glaube, über den Feminismus der 70er Jahre, der uns Frauen heute vieles erkämpft hat, sind wir hinweg. Das Dogmatische weicht allmählich dem Pragmatischen, und das finde ich auch gut so.

Es gibt aber auch genug Dinge, die heute noch nicht so sind, wie sie sein sollten. Zum Beispiel das angesprochene „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“. Ich glaube nicht, dass es Gleichberechtigung ist, wenn Frauen auf einmal Kanalarbeiter werden sollen und Männer Hebammen. Gleichberechtigung bedeutet für mich – wie das Wort ja schon sagt – Rechte. Und damit kommen nicht automatisch Pflichten, auch wenn Kelef das so sieht. Für mich heißt Gleichberechtigung: Jeder darf, was er/sie will, keiner muss, was er/sie nicht will. (Nur beim Gebären gibt's leider keinen Kompromiss :-)

Im Artikel der Kaltmamsell (und in dem von Feministing, auf den sie verlinkt hat) geht es mehr um diese kleinen Sexismen, die uns begegnen, ohne dass viele sie überhaupt als Sexismus wahrnehmen. Und das sind die Dinge, über die ich mich ärgere und weswegen ich mich Feministin nenne.

Sei es das ewige Grabschen in der U-Bahn, sei es, dass ich als Frau mehr über die Optik als über meine Kompetenz beurteilt werde (weswegen ich Kelefs Anmerkungen über Speckröllchen auch mehr als fehl am Platz finde), sei es, dass jeder automatisch annimmt, dass mein Kerl fährt und ich Beifahrerin bin (obwohl der gute Mann nicht mal einen Führerschein hat), sei es, dass bei Frauen gerne völlig irrwitzige Schönheitsideale angelegt werden, dass ihnen unterstellt wird, dass sie, sobald sie einen Minirock tragen, doch damit rechnen müssten, dass jemand über sie herfällt, sei es, dass man sich für hellerleuchtete Parkplätze in Tiefgaragen auch noch rechtfertigen muss, weil man sich als Frau nun mal eben nicht überall so sicher fühlen kann wie ein Mann, sei es, dass promiske Frauen immer noch als Schlampen gelten und Männer eben nicht, sei es, dass Karrierefrauen (!) ein eigenes Wort haben, während niemand einen berufstätigen Mann Karrieremann nennen würde ... ach, ich werd schon wieder so müde, wenn ich nur anfange, es aufzuzählen.

Und wenn man an all das denkt, finde ich Äußerungen wie „ich brauch' keine emanzipation, ich mach das mit dem schmäh“ fürchterlich weltfremd. Das mag sein, dass es einer einzelnen Dame wunderbar damit gegangen ist, herzlichen Glückwunsch. Dass aber -- so fühlt sich das jedenfalls manchmal an, wenn ich meine jüngeren Kolleginnen so rumkichern höre -- eine nachwachsende Generation glaubt, es sei doch alles toll und was wollt ihr denn noch? macht mich manchmal einfach fassungslos.

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@anke: das mit den gehaltkluften habe ich ja extra geschrieben. weniger gehalt im gleiche beruf geht gar nicht.

das die geschätzte kaltmamsell die 'alltagssexismen' meinte, habe ich auch genau so verstanden, mich daran versucht, bin gescheitert und deswegen entstand dieser getippte gedankengang.

die geschilderten dinge sind mir fast völlig fremd weil fern. aus welcher ecke kommt denn zum beispiel die annahme, das bei euch der mann fährt? bei mir ist es eher die verwunderung, dass ich nie fahre. stört mich aber nicht. wenn mich jemand fremdes anfasst, mache ich ein affentheater, ist aber ewig her. da bin ich zurück zu dieser junggesellengruppe, habe dem hinternklapser am hemdkragen gepackt und sehr deutlich gesagt, dass er sicher mal eine frau anfassen darf. aber er soll vorher FRAGEN!

irrwitzige frauenideale nerven mich nicht nur jobbedingt enorm, genau wie unnötige nacktheit in der werbung oder zur schau gestellter arschritzen beiderlei geschlechts. aber das zählte für mich nicht zu alltagssexismen.

ich finde all das langsam sehr überholt, bis auf die bigpoints wie gehälter, berufschancen von müttern etc. keine frage.
und deshalb kam ich zu dem schluß, dass es mir persönlich sehr gut zu gehen scheint. und darüber freue ich mich.

das zauberwort kann nie kanalarbeiterIN und hebammeR sein, aber respekt voreinander und den leistungen, die jeder einzelne bringt.

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(und danke für die meinungen. ich hab wirklich angefangen zu zweifeln, dass da keiner etwas zu sagen hat.)

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Aber wozu zählen irrwitzige Schönheitsideale und Nacktheit, wo keine sein muss (ich sag nur neues Spiegel-Titelbild), denn dann, wenn nicht zu Alltagssexismen? Und gerade das finde ich eben nicht überholt.

Klar geht's mir besser als meiner Oma oder sogar meiner Mutter, die theoretisch noch meinen Vater hätte fragen müssen, ob sie arbeiten gehen darf. Aber ich kann mich jetzt nicht einfach entspannt zurücklehnen und sagen, jut, das reicht mir jetzt.

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das ist auch alltag, jep, aber ich dachte eher so sätze, die mir persönlich ins gesicht gesagt werden.

zurücklehnen und entspannen ist sicherlich nicht angesagt, da kommen ja welche nach. entspanntes und starkes vorleben statt bei jedem platten männerspruch aufzuschreien halte ich allerdings für eine energiebewußte möglichkeit, eine starke frau vorzuleben, die auch mal schwach sein kann und bei PMS wie ein gorilla platz um sich schafft :)

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was zum thema testosteron:
(...)"Spüren Sie noch andere Nebenwirkungen?

Mein Unterhautfettgewebe ist eindeutig zurückgegangen. Mein Stoffwechsel hat sich verbessert. Daher verbrenne ich mehr und schneller. Das wirkt sich auf den Appetit und auch auf mein Trinkverhalten aus. Meine Psyche hat sich verändert. Ich hatte vor der Hormonbehandlung mehr Verständnis für die Frauen. Ich hatte mehr Auswahl an meinen Gefühlen, und ich vernahm eine Vielschichtigkeit, die mehr in die Tiefe ging als heute. Um die Frauen zu verstehen, muss man oftmals hinter die Fassade blicken. Wenn sie zu etwas „ja“ sagen, dann meinen sie es ganz oft nicht so. Dies ist aber ein wesentlich komplexeres Thema, welches den Rahmen hier sprengen würde. Kurzum: Testosteron trägt nicht gerade dazu bei, das Verständnis zwischen Frauen und Männern zu verbessern."


Das ganze Interview mit Balian Buschbaum.

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diese alltagssexismen können in bestimmten umfeldern auch das verhalten prägen und junge frauen glauben dann manchmal, sich mit niedlichkeit und hübscher kleidung durchsetzen zu können, weil es eben dann doch hin und wieder funktioniert, statt einfach rotzfrech den mund aufzumachen. es ist ja nicht so, dass es zum beispiel schon wahnsinnig viele frauen geben würden, die theaterindendatin oder opernindendantin wären. im gegenteil. solche enorm von hierachie geprägten berufsfelder sind derart männlich ausgelegt, dass man manchmal kotzen könnte.

weil es dort bei einigen noch in den köpfen herumspukt, dass hinternklapser und grabscher halt dazu gehören.

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mir ist grad einer eingefallen, der mich immer rasend macht, und der geht so:
"Boah, bin ich blond!" (gesagt von: Frauen, beifallheischend zu den Männern guckend)

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imme sinne von: lange ausholen und dann schnaufend sagen: boah, bin ich blond!, statt kurz zur seite zu gieksen und : boah bin ich blöd, zu flüstern? oder anders oder wie? :-)

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ja. der vorweggenommene sexismus, quasi.
nur leider ohne positiven effekt.

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Vorweggenommener Sexismus, genau. Ganz übel. Eine meiner Kolleginnen aus dem Art Department nennt Frauen immer „Alte“ in Bildbeschreibungen („Und dann stellen wir da vorne noch ne Alte hin, die ...“). Da werd ich jedesmal laut. Sie guckt immerhin inzwischen etwas schuldbewusst, wenn sie's sagt.

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und da fallen mir auch noch die ex-kolleginnen ein, die sich als emanzipierte frauen bezeichnen, akademikerinnen, die, wenn dann alles den bach hinuntergeht, einfach als arbeitsplatzerhaltende massnahme sagen: "na, wenn das so weitergeht, dann werd' ich eben auch (noch einmal) schwanger."

und dann wundern die sich auch noch, wenn sie bei den karrierechancen hinter den männern zurückstehen. weil: die können zwar in der zwischenzeit auch ihre wie auch immer bezeichnete kinder-auszeit nehmen, aber die schwangerschaft und die mutterschutzzeit - die in summe immer noch rund ein jahr sind - die bleiben einfach den frauen, das geht derzeit noch nicht anders.

und nein, diesen ausspruch habe ich nicht erfunden. den habe ich innerhalb von sechs monaten (ich notierte mir das extra, weil ich es einfach nicht glauben wollte) von sechs verschiedenen frauen gehört. bei einer belegschaft von 150. einige - die nicht zu den zitierten sechs gehören - haben es geschafft, während der drei jahre karenzzeit gleich wieder schwanger zu werden, und dann einmal noch ein drittes, einmal ein viertes kind zu kriegen. arbeiten zwischendurch immer wieder effiziente 10 wochenstunden, wenn sie nicht gerade urlaub, pflegeurlaub, krankenstand oder zeitausgleich konsumieren. hat die firma in der zwischenzeit 25 stück davon, bei einer belegschaft von immer noch 150. die arbeit wird dann recht oder schlecht von den alten kolleginnen gemacht, oder von kollegen, oder von zeitarbeitskräften. die sache mit der kontinuität ist dann auch so eine sache. da kriegt "gleiches geld für gleichen job" einen ganz neuen beigeschmack.

und dass dabei in der chefetage (weil in einem konzern zählt ja der headcount, nicht die effizienz) ein leichtes unwohlsein platz greift, ist zumindest für mich nachvollziehbar. ebenso, wie der wunsch nach vielleicht doch mehr männlichen mitarbeitern, weil die auf dauer dann eigentlich die kostengünstigeren sind. all dies führt letztlich dazu, dass frauen weniger verdienen als männer. das ging mir nicht anders, obwohl ich hätte jede gewünschte schriftliche bestätigung bringen können bezüglich der unmöglichkeit eines schwangerwerdens meinerseits. ich habe mich auch immer gerne bei den kolleginnen mit den tollen sprüchen bedankt, auch im namen meiner anderen kolleginnen die nicht schwanger werden können.

und es tut mir eigentlich nicht leid, aber dennoch: rechte ohne pflichten gibt es nicht. wer das recht hat, ein fahrzeug zu lenken, hat auch die pflicht, sich an die verkehrsregeln zu halten. wer das recht hat, "untergebenen" eine arbeit zuzuteilen, hat auch die pflicht dafür zu sorgen, dass diese arbeit entsprechend bezahlt und innerhalb der entsprechenden arbeitszeit zu leisten ist. wer das recht hat, einen hund zu halten, hat auch die verd... pflicht, die kacke zu entfernen. wer das recht hat, um geld zu spielen, hat auch die pflicht, seine schulden zu zahlen.und so weiter und so fort.

und unter schmäh ist nicht zu verstehen, dass mit weiblicher list gearbeitet wurde, sondern dass es verschiedene möglichkeiten gibt andere zu etwas zu bewegen. das ist völlig geschlechtsfrei zu verstehen und funktioniert in alle richtungen. zumindest reagieren die meisten menschen, die ich kenne, auf ein "würden sie bitte" viel williger und freundlicher als auf "machen sie gefälligst".

die alltagssexismen schaffen wir frauen vielfach selber. aber man kann auch in einem tiefdekolletierten abendkleid sehr schnell klarstellen, wie der hase läuft, auch wenn man noch sehr jung ist, glauben sie mir.

grabschen, blöd reden, etc. ist nicht wirklich sexistisch, sondern schlechtes benehmen welcher genese auch immer.

frauenparkplätze sind ja auch so eine sache. bedauerlicherweise quietschen meine geschlechtsgenossinen ja eher oder fallen in ohnmacht, wenn jemand sie erschreckt. männer treten den anderen eher in die weichteile, und gut ist. würden also mehr frauen hintreten, und zwar feste und gezielt, dann wäre auch da viel anders, aber das wie muss man erst lernen. da aber männer einfach mehr kraft haben, zumindest kurzfristig (frauen sind andererseits weitaus länger belastbar, aber nicht so schwer), ist das eben vielfach so eine sache. mann rechnet einfach nicht damit, dass frau tritt, mann rechnet mit ohnmacht oder quietschen. das ist aber wiederum von der natur so vorgesehen, und mehr physiologisch als psychologisch und sexistisch.

irrwitzige schönheitsideale aufzwingen lässt man sich freiwillig. wer keine eigene identität hat, nimmt gerne eine an von der er glaubt, diese sei konvenient. aber das macht jeder mensch für sich selber, werbung etc. nützen das nur aus, seit immer schon. das ist weder neu noch originell noch sexistisch, sondern einfach nur der nachahmungstrieb, das verschwinden wollen in der masse, und die ausnutzung dieser triebe.

ich habe tatsächlich vor jahren frauen getroffen, sogenannte feministinnen und emanzen, die der meinung waren auch kanalarbeiten und hochbauarbeiten verrichten zu können, denn da hätten sie das recht dazu, die dann tatsächlich böse waren als man ihnen beschied, schon aus den von mir oben genannten gründen käme das auch bei beruflicher qualifikation einfach nicht in frage.

kurzum, die alltagssexismen - und das war ja der denkanstoss von lu und der kaltmamsell - sind das eigentlich wirklich noch welche? oder machen wir uns die teilweise selber und benutzen sie dann als ausrede? benützen nicht viele frauen sex als hilfsmittel, und beschwören das unheil damit erst herauf? und haben wir uns nicht alle schon selber dabei ertappt, dass wir einem mann mit einer wirklich guten figur, der elegant und geschmeidig vor uns herschlenderte, auf den hintern geschaut haben und dabei dachten: hm, das ist ja mal ein erfreulicher anblick!

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ja, ja und: ja!
mit ihnen kann man arbeiten.

und natürlich schaut auch frau hin, wenn sich etwas erfreuliches in den weg stellt.

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@anke: alte ist echt daneben.
ich sag oft 'trulla' wenn ich eine nicht für ganz voll nehme, und 'otze' wird nur in absoluten ausnahmefällen benutzt.
dann meine ich das aber auch genau so wie gezischt. genau so.

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Nochmal jein :-)

Ich glaube, jede von uns kann genügend Beispiele aufzählen, die unsere jeweilige persönliche Meinung belegen. Was mir aber gerade in der Diskussion auffällt, *sind* eben diese unterschiedlichen Belege für unterschiedliche Denkweisen.

Es gibt eben nicht mehr nur das – Achtung, bösestes Klischeewort – behaarte Mannweib, sondern eben auch Frauen, die sich regelmäßig schminken und trotzdem emanzipiert sind. Es gibt Frauen, die den ihr zustehenden Mutterschutz wahrnehmen und es gibt welche, die ihn ausnutzen. Es gibt kein klares Bild mehr von einer emanzipierten Frau, jede von uns hat ein anderes Bild.

Das finde ich einerseits ganz großartig, andererseits macht es eben diese Diskussion schwierig. Wer ist jetzt eine „echte Emanze“ (kein Schimpfwort für mich) und wer nicht?

Solange Sie, Kelef, mit Ihrer Welt klarkommen, ist alles wunderbar :-) Ich für meinen Teil habe noch ein paar Dinge, die mich stören. Und daher sind die angesprochenen Beispiele für mich alles andere als „Ausreden“. Ganz im Gegenteil.

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Hier den Eindruck zu erwecken,
das Schwangerschaft in der Mehrheit als „Waffe“ missbraucht wird
(Ausnahmen mag es da natürlich geben)
finde ich ziemlich übel.

Bleibt nur zu hoffen, das Du nicht älter,
oder gar chronisch Krank wirst.
Weil das sehen die Chefs auch gar nicht gerne,
die Kollegen müssten für Dich Mehrarbeiten
und es könnte dann auch schnell mal heißen:
„da feiert jemand krank“

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ich moechte anke beipflichten, gut beschrieben und deckt sich weit mit meiner sicht

ich wundere mich immer wieder ueber die maenner die nach gleichberechtigung schreien wenn sie nicht an der frauen-only gruppe teilnehmen duerfen

eine benachteiligte gruppe von menschen (frauen) kann nicht einfach so zu den selben regeln leben und spielen wie es die bisherige eindeutig im vorteil stehende gruppe (maenner) bisher tut
viele alltaegliche und besondere dinge und strukturen sind von maennern geschaffen, nach ihren beduerfnissen entwickelt.. in diese hat sich frau nun einzufinden? in dieser maennerlogik hat sie sich zu verhalten? wer das schafft ist angekommen in der emanzipation?? ich denke nicht

ich bin nicht fuer die aufloesung der auch oft interessanten unterschiede der geschlechter aber ich denke das einfach in dieser grundsaetzlichen unterscheidung schon der kern des problems steckt
wer die person sieht unabhaengig vom geschlecht ist da erheblich weiter, dann ist es auch wieder egal ob ein er oder eine sie das auto faehrt

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nun ja
@anke5: ja danke, ich komme mit meiner welt schon sehr lange klar. und ich hab ein kind alleine aufgezogen, und zwar ganz ohne helfende familie als backup im hintergrund, ich habe überstunden geschunden und mir die kohle für einen guten kindergarten etc. vom mund abgespart. ich habe ein jahr in der ehemaligen ddr auf einer baustelle mit 2.800 männern und 100 zugehörigen ehefrauen aus 19 nationen gearbeitet, in der campverwaltung, also quasi in der chefetage. ich habe 10 jahre in einer künstleragentur gearbeitet und künstlern, anderen agenturen, schaustellern, bühnenarbeitern und restaurantfachpersonal gesagt, was wann wie zu tun ist. zwischendurch habe ich nebenbei noch ein paar andere jobs gemacht, während des studiums, und die letzten mehr als zwanzig jahre habe ich in der pharmazeutischen industrie meine kohle verdient.

@dreizehn.com: das war ein heftiger faux pas, wenn auch ein ungewollter. ich bin nämlich schon "älter", und ich BIN chronisch krank. seit ich zwanzig bin, ist also erst etwas über 35 jahre her seit ich fest krepiert wäre an einer chronischen darmerkrankung. dann habe ich noch aufzuweisen: krebs überlebt, zwei schwere autounfälle (jedesmal ein mann schuld, ich sass nicht einmal am steuer als der andere reinknallte, und jedesmal auf dem arbeitsweg), ich habe polyarthritis, grauen und grünen star, vier meiner bandscheiben (hals und lenden) sind so gut wie nicht mehr vorhanden, und einige andere sind ziemlich beschädigt. meinen invalidenausweis habe ich seit jahren, mein linkes lid hängt über die pupille, und meinen hals kann ich gerade noch 30% nach links und 60% nach rechts drehen. mehr als fünf kilo tragen ist, sagen wir einmal, sehr interessant, und durch die arthrosen ist manchmal sogar meine unterschrift - und ich habe meinen namen im leben sehr, sehr oft geschrieben - so unleserlich dass die bank bei überweisungen telephonisch nachfragt. beim bloggen muss ich - wenn wie hier die schrift so klein ist - meine ergüsse irgendwo gross schreiben (so 16 punkt, z.b.) und dann kopieren. und trotzdem übersehe ich verschiedene typos.

ich schminke mich nicht, weil ich gegen eine menge substanzen allergisch bin, und habe zudem ein allergisches asthma: auf duftträgerstoffe, die in putzmitteln, parfüms, rasierwaässern etc. enthalten sind.

und nachdem ich innerhalb von drei jahren zweimal auf kur und zusätzlich insgesamt weit über ein halbes jahr in krankenstand und dreimal sechs wochen auf urlaub war, musste ich la firma quasi mit gewalt dazu zwingen, einer einvernehmlichen trennung zuzustimmen. o-ton: wir können auf ihre expertise nicht verzichten. wir haben uns vor ein paar wochen geeinigt, und jetzt rufen sie mich eben zu hause an. ist übrigens ein internationaler konzern, keine mickymouse -bude im irgendwo.

und ich hasse frauen, die schwangerschaft als waffe gebrauchen, denn die gibt es zur genüge, und eine davon reicht völlig um beim anblick von fünfzig anderen einen schlechten geschmack im mund zu kriegen.

ich war immer gerne frau, mit allen konsequenzen, und wenn mir was nicht gepasst hat, dann hab ich es mir gerichtet bis es gepasst hat. aber immer ohne dabei die titten rauszuhängen oder auf meine mutterschaft hinzuweisen.

ausserdem kann ich auch noch stricken, nähen kochen, fussböden verlegen und bücherregale bauen - und zwar ohne die einzelteile bei ikea zu kaufen. und meine tochter war nie in gefahr, vernachlässigt zu werden, und kann das alles auch und ist überdies auch noch eine hervorragende torten-, kuchen- und keksbäckerin, mit ohne blonde haare.

also entweder bin ich schlichtweg besser als die meisten anderen frauen (was ich allerdings ganz und gar nicht annehme), oder viele andere strengen sich einfach nicht genug an, um es einmal vorsichtig zu sagen, und gehen den weg des leichteren widerstandes. dass dadurch das frauenbild ziemlich stark in ungewollte richtungen beeinflusst wird, ist aber dann nur logisch undn konsequent. da nutzt keine emanzipation und kein feminismus, sondern nur nachdenken und die dinge auch einmal von der anderen seite sehen.

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Entschuldigung für den faux pas ...
...
weil war wirklich nicht persönlich gemeint!

Mir ging es darum, und zwar Allgemein,
das was man anderen unterstellt,
auch gerne mal gegen einen selber gerichtet werden kann.

Und nur weil einige Wenige
(das mag „Gefühlt“ gern auch anders sein)
eine an sich gute Sache missbrauche,
nicht auf Diese verzichte werden sollte.
Denn dann können wir den Laden
(und nicht nur die Emanzipation ;o)
auch gleich dicht machen.

PS:
von einer,
gleich bei 50 einen schlechten Geschmack im Mund
zu bekommen, klingt wirklich bitter
(im doppelten Sinne)

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es ist, wie man sieht, ein schwieriges thema.
was mir auch hier unten am strang auffällt: es ist wie ich oben meinte. ich für meinen teil habe wenig konfrontation damit, arbeite aber auch nicht in einem großen konzern, in einem großraumbüro etc.
habe dafür eine menge jobs und berufe durch und kann aus meiner sicht sagen: ich arbeite lieber mit 30 männern als mit 10 frauen zusammen, da ich die offene art schätze und keinerlei lust auf stutenbissigkeit habe, wie man es oft findet, wenn zehn frauen und ein mann (als beispiel) in einer firma sind. das ist zwar biologisch auch alles erklärbar, macht es aber nicht durchgehend lustiger, wenn man 50 stunden die woche gemeinsam verbringt.
in job wie privat merke ich immer wieder, dass ich am liebsten mit den frauen verkehre, die man als 'stark' bezeichnet, wobei diese stärke sich in sehr vielen bereichen zeigen kann. immer und sofort unten durch sind speichelleckerinnen und die unehrlichen, und bei dummheit (nicht zu verwechseln mit einer niedlichen form der naivität) ist meine toleranzgrenze leider auch mittlerweile auf dem nullpunkt angelangt.
wenn ich so über die frauen in meinem umfeld nachdenke, die ich treffe und mag: lustige mischung, lieb hab ich sie alle!

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dank an den feminismus?
bei der Kaltmamsell geht es weiter, und ich finde remingtons kommentar ebenfalls sehr richtig.

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@dreizehn.com: ich hab es auch nicht prsönlich genommen, nur als ein wenig unvorsichtig.

ich musste mir leider oft genug anhören - wenn ich meinte, es sei einfach nicht möglich dass ich besser sei als der rest der welt - dass ich eben eine starke frau sei und nicht von anderen das gleiche verlangen könne wie von mir. das kommt nicht sooo gut herüber, wenn es nur darum geht eine sache termingerecht fertigzustellen. da ist die argumentation "sie müssen das verstehen, kollegin x ist schwanger" ziemlich, nun ja. und wenn man das jahrzehntelang immer wieder hört, in variationen, dann hat man es dicke, auch als frau. ich bin sicherlich nicht das mass aller dinge, aber ein wenig anstrengen hätten sich einige schon können, das hätte vielen das leben erleichtert. und mit meinen zahlenangaben habe ich nicht übertrieben oder geschätzt, sondern gezählt.

@lu: das leben soll ja auch nicht einfach sein, hahaha. und dem kommentar von remington kann man nur zustimmen.

grossraumbüros etc. sind mir zeitlebens erspart geblieben, in den grossen wie den kleinen firmen, zeitweise assistentin mit in einem grossen büro, ansonsten alleine. zickenterror blieb vor der türe, aber, wie ein lieber alter freund von mir einmal sagte, so schlecht wie eine frau sein kann, kann ein mann nicht einmal denken - das hat sich oft genug bewahrheitet, und es ist um so schlimmer, wenn eine frau das so vorbehaltlos bestätigen muss.

natürlich gibt es viele unterschiede zwischen weiblein und männlein, biologische und logische, das soll ja auch so sein.

ich kenne männer, die sich besser zur aufzucht und betreuung von kleinst- und klein- und grosskindern eignen als manche frau, und habe nie verstanden warum die umgebung das nur teilweise akzeptiert. wenn er seine sache gut macht, dann soll er doch bitte, die kinder werden es danken (resp. haben es gedankt, ein paar sind ja schon erwachsen).

unehrlichkeit, a...kriecherei und blondismen sind niveaulos, und eigentlich ein zeichen von dummheit. dummheit ist gottgegeben, da kann man wenig tun, obwohl ja ein unterschied besteht zwischen einem niedrigen, selbsterkannten intelligenzquotienten (mit denen kann man nämlich hervorragend, wenn man einmal den richtigen weg gefunden hat), und der strunzdummheit, gepaart mit grössenwahn, bei der hopfen und malz verloren ist. auch selbstgerechtes pharisäertum, uneinsichtigkeit und borniertheit haben einen ganz besonderen stellenwert bei mir, aber völlig geschlechtsunabhängig. naiv ist immer herzig, und macht oft auch noch freude, irgendwie.

mit den meisten menschen konnte und kann ich gut, mit einigen weniger, mit einigen ganz wenigen gar nicht, aber das liegt in der natur der menschen, die sind einfach zu verschieden.

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Ich bin leider etwas spät dran - aber egal.

Mir fehlt in der Debatte die Metaebene, die Frage: warum ist dieses Thema seit ewigen Zeiten so präsent und einfach nicht tot zu kriegen? Wenn da wer recht hat, sollte man doch die Argumente mittlerweile ausgetauscht, gegeneinander gewogen und festgestellt haben, wer der Gewinner ist?

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gewinner finde ich in dieser diskussion auch nicht wirklich passend. unter anderem darum geht es ja.

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