Donnerstag, 26. Oktober 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 6.
Dazu ist diesmal ganz wenig zu sagen, weil wir alle nicht geübt hatten und somit sehr konzentriert sehr viel Mist in die ratlosen Gesichter unserer Gegenüber sangen.
Beispiel, schon übersetzt:
"Sie nicht kommen aus Dänemark, sie wohnen in spanisch. Sehr erfreut." (Olga)
"Ich wohne Paris und Fisch ist eine Parfümmarke." (Ich, ohne Kaffee)
"Tokio!" (Tis-Ta-Ro)
Nur einmal, da zückte die ansonsten schnappparate Schweinehündin, die ja gerade morgens zur Sprachkurszeit berufsbedingt voll auf Krawall gebürstet ist, schnell Stift und Block und notierte netterweise für mich, die ich grad im Vokabelhelft blätterte:
"Klasse ist auch, wenn eine "h"-lose Französin einem "r"-losen Japaner einen rollenden Satz beibringen will, und der sie mit einem lauten H bezwingt.
Heute gelernt: Ich komme aus Deutschland.
Beispiel, schon übersetzt:
"Sie nicht kommen aus Dänemark, sie wohnen in spanisch. Sehr erfreut." (Olga)
"Ich wohne Paris und Fisch ist eine Parfümmarke." (Ich, ohne Kaffee)
"Tokio!" (Tis-Ta-Ro)
Nur einmal, da zückte die ansonsten schnappparate Schweinehündin, die ja gerade morgens zur Sprachkurszeit berufsbedingt voll auf Krawall gebürstet ist, schnell Stift und Block und notierte netterweise für mich, die ich grad im Vokabelhelft blätterte:
"Klasse ist auch, wenn eine "h"-lose Französin einem "r"-losen Japaner einen rollenden Satz beibringen will, und der sie mit einem lauten H bezwingt.
Heute gelernt: Ich komme aus Deutschland.
Donnerstag, 19. Oktober 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 5.
Na das gab ein großes Hallo, so lange hatten wir uns alle nicht mehr gesehen. Einmal lag ich brach, einmal war ich in Prag, und das letzte mal, da war ich zwar da, aber ausser mir keiner, da waren nämlich Herbstferien, und ich aus diesem Thema völlig raus. Raus war auch der Sohn von Marie, den ich noch vor neun Uhr am Morgen per Mobiltelefon aus dem Laken klingelte, und dann auch noch zu Maries Mann machte, mit seiner dunklen REM-Phasen-Stimme akustisch absolut zu verwechseln. Aber der wusste ebensowenig wie ich, wo seine Mutter denn nun steckte, und so fuhr ich zurück nach Hause und ignorierte dort pikiert sämtliche Vokabeln und Croissants für den Rest des doofen Tages, pah.
Das große Hallo, welches ich anfangs erwähnte, das war eigentlich auch gar nicht so richtig groß, es kam eher leise und miesepetrig aus der einsamen Kehle von vorne links. Auch ein fröhlich geflötetes "Mann, hier stinkts vielleicht nach Anstrich, oder?!" konnte ihn nicht wirklich aus seinem Lehrbuch reissen, also setzte ich mich erstummt auf meinen Platz, knallte mein Namensschild an die äusserste Ecke des Tisches und tat beflissen eins, nämlich: nix.
Als wenn ich es nötig hätte, kurz vor der Stunde noch mal in meine Unterlagen zu gucken, das machen doch nur so Nichtschwimmer wie: er.
Oberwasser, und als er es merkte, schlug er zackrumms schnell alles zu und starrte ein formvollendetes Loch in die Tafel.
Dann Auftritt Olga. Schon drei Stockwerke weiter unten hörten wir ihren Stechschritt, dann zwei gegen die Wände prallende Türen, ein Handyklingeln (Britney Spears "Toxic"), und dann Totenstille. Olga war ausgebremst, und herein kam strahlend und einen Duft von Blumen ausbreitend: Marie.
Bonjour irräh lieböhn. Habt ihr gemachtöh schöne Tagöh?
Ich: Nein. Ich war hier, aber Du nicht, und dann hab ich Deinen Sohn geweckt, bei dem ich dachte, er wäre Dein Mann, und ...
Marie: A! Alors, Du warstöh das? Isch abböh ge'öhrt davon, oui, abörr isch war geradöh mit meinöh Freundin kaufen eine Käsöh auf die gute Markt, und es tut ihm nichts schlecht, wenn er kommt eine wenig frühär aus die -wie sagt man- Daunen?
Ich: Federn. Man sagt Federn.
Marie: A! Alors ... Fangen wir an, ah?! O! Wo sind allö?
Schulterzucken, dann Stechschritt, Olga reisst fast die Tür aus den Angeln und ruft ein lautes Bonsoir! in den Raum, was klingt wie "ONTZWA" natürlich in groß.
A! sagt Marie, es ist früh im Morgän, wir sagen BonJOUR, BONGSCHUUUHR, a oui?
SI, donnert Olga, und läßt sich laut seufzend auf den Stuhl neben mich fallen.
Das wird Intensivunterricht heute, raune ich an ihren Ellenlangen Wangenknochen vorbei, wir sind ja nur zu dritt.
Meine Worte machen eine lange Reise, über Olgas Wangenknochen bis in ihr Ohr, wo sie empfangen, verarbeitet, mit einem Wodka betüttelt und dann übersetzt werden. Nach einer geschlagenen halben Minute, in denen Olga irgendwie eingefroren schien, sagte sie: Ja.
Wow.
Ich will meine Helga, und wo steckt Tis-Ta-Ro, und überhaupt, welche Zahl war Dix-Dingens noch gleich?
Die knappen zwei Stunden vergingen wie im Flugzeug, wie Marie am Ende so ärrlisch bemerkte, und uns stand die Achselnässe im Shirt, weil wir nur dran waren und uns nur selten dämliche Fragen gestellt haben. Nationalität, Sprachenfestigkeit, bien anglaise oder eher tres bien italienne? Und dann die ganze Zeit seine heilige Knüttrigkeit gegenüber, der ja der einzige war, auf den die männlichen Formen zutrafen, aber immer brav Olga nachplauderte, und sich somit durchgehend zur Sie sprach. Gott straft halt alles, sofort, und wenn ich am frühen Morgen schon mal Smalltalk halten will, dann passt der da oben besonders genau auf, und jeder der dann nicht mitplappert und meine sozialen Skillz unterstützend stärkt, kriegt postwendend auf den Hintern, so ist das nun mal in der kosmischen Gerechtigkeitshalle.
Heute gelernt: Ich bin weiblich, immer, und das bedeutet, ich habe ein e hinten dran.
Das große Hallo, welches ich anfangs erwähnte, das war eigentlich auch gar nicht so richtig groß, es kam eher leise und miesepetrig aus der einsamen Kehle von vorne links. Auch ein fröhlich geflötetes "Mann, hier stinkts vielleicht nach Anstrich, oder?!" konnte ihn nicht wirklich aus seinem Lehrbuch reissen, also setzte ich mich erstummt auf meinen Platz, knallte mein Namensschild an die äusserste Ecke des Tisches und tat beflissen eins, nämlich: nix.
Als wenn ich es nötig hätte, kurz vor der Stunde noch mal in meine Unterlagen zu gucken, das machen doch nur so Nichtschwimmer wie: er.
Oberwasser, und als er es merkte, schlug er zackrumms schnell alles zu und starrte ein formvollendetes Loch in die Tafel.
Dann Auftritt Olga. Schon drei Stockwerke weiter unten hörten wir ihren Stechschritt, dann zwei gegen die Wände prallende Türen, ein Handyklingeln (Britney Spears "Toxic"), und dann Totenstille. Olga war ausgebremst, und herein kam strahlend und einen Duft von Blumen ausbreitend: Marie.
Bonjour irräh lieböhn. Habt ihr gemachtöh schöne Tagöh?
Ich: Nein. Ich war hier, aber Du nicht, und dann hab ich Deinen Sohn geweckt, bei dem ich dachte, er wäre Dein Mann, und ...
Marie: A! Alors, Du warstöh das? Isch abböh ge'öhrt davon, oui, abörr isch war geradöh mit meinöh Freundin kaufen eine Käsöh auf die gute Markt, und es tut ihm nichts schlecht, wenn er kommt eine wenig frühär aus die -wie sagt man- Daunen?
Ich: Federn. Man sagt Federn.
Marie: A! Alors ... Fangen wir an, ah?! O! Wo sind allö?
Schulterzucken, dann Stechschritt, Olga reisst fast die Tür aus den Angeln und ruft ein lautes Bonsoir! in den Raum, was klingt wie "ONTZWA" natürlich in groß.
A! sagt Marie, es ist früh im Morgän, wir sagen BonJOUR, BONGSCHUUUHR, a oui?
SI, donnert Olga, und läßt sich laut seufzend auf den Stuhl neben mich fallen.
Das wird Intensivunterricht heute, raune ich an ihren Ellenlangen Wangenknochen vorbei, wir sind ja nur zu dritt.
Meine Worte machen eine lange Reise, über Olgas Wangenknochen bis in ihr Ohr, wo sie empfangen, verarbeitet, mit einem Wodka betüttelt und dann übersetzt werden. Nach einer geschlagenen halben Minute, in denen Olga irgendwie eingefroren schien, sagte sie: Ja.
Wow.
Ich will meine Helga, und wo steckt Tis-Ta-Ro, und überhaupt, welche Zahl war Dix-Dingens noch gleich?
Die knappen zwei Stunden vergingen wie im Flugzeug, wie Marie am Ende so ärrlisch bemerkte, und uns stand die Achselnässe im Shirt, weil wir nur dran waren und uns nur selten dämliche Fragen gestellt haben. Nationalität, Sprachenfestigkeit, bien anglaise oder eher tres bien italienne? Und dann die ganze Zeit seine heilige Knüttrigkeit gegenüber, der ja der einzige war, auf den die männlichen Formen zutrafen, aber immer brav Olga nachplauderte, und sich somit durchgehend zur Sie sprach. Gott straft halt alles, sofort, und wenn ich am frühen Morgen schon mal Smalltalk halten will, dann passt der da oben besonders genau auf, und jeder der dann nicht mitplappert und meine sozialen Skillz unterstützend stärkt, kriegt postwendend auf den Hintern, so ist das nun mal in der kosmischen Gerechtigkeitshalle.
Heute gelernt: Ich bin weiblich, immer, und das bedeutet, ich habe ein e hinten dran.
Mittwoch, 27. September 2006
Klickt die Bunnys, und dann seht weiter.
(Ich vertraue hiermit feierlich auf den Scharfsinn meiner Leser,
auf das jeder genau hinschaut und mitmacht.)
via malcolm-hase
Lu lernt Französisch, Lektion 4.
Da mich niedere Gewalten zum Ausfall des Kurses zwangen, fallen gleichwohl Beobachtungen zum Randgeschehen aus.
Heute gelernt: Olga kommt auch ohne mich zurecht.
Heute gelernt: Olga kommt auch ohne mich zurecht.
Mittwoch, 20. September 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 3.
„Oh! Alore, wir sind eutäh aberr sehr schön obersichtlich, awieh?“
„Übersichtlich das eissen“ klugscheisst Tis-Ta-Ro, und der restliche wie übersichtliche Teil von uns Vieren grinst nervös zur Tafel. Überischtlich zu sein bedeutet für einen jeden Kurs Intensivarbeit, ständiges dran sein und keine Chance auf Sekundenschlaf, den gerade meine Mitkämpferin Helga neben mir in Perfektion beherrscht. Mit bitterer Miene packt sie ihr Backwerk Brötchen zurück in die Tüte und greift seufzend zu Stift und Papier.
„Was man nicht alles für seinen Scheiss Job macht, oder?“ bekommt sie gerade noch zu Ende geraunt, und prompt werde ich Zeuge, wie Helga von einem gemaulten Deutsch-Ton in ein frisch weggesungenes „Bonjour Madame, comment allez vou? Oui, tres bien, merrrci.“ übergleitet. Wow, das hat sie aber zwischen den Hotelfluren und Herrengedecken endlich mal gelernt, wir alle gucken voll des Respekts.
Neunzig Minuten gaben Helga, ich, Tis-Ta-Ro und Olga alles, was man uns an singsang abverlangen konnten. Wir sangen das ABC, wir reservierten beieinander Zimmer wie Liederabendkarten von Schubert, wir machten männliche Dinge weiblich, und weibliche zu neutrums, schlugen mit une und des nur so um uns, und am Ende, als Olga anfing in den Streik zu gehen, da hatte sogar Marie einen leichten Schweissfilm auf der Oberlippe prangen.
Olga, die ein Bild partout nicht als das sehen wollte, was es war.
Vor aufgeschlagenem Arbeitsbuch sitzen wir alle und benennen der Reihe nach die Dinge, die wir auf dem Bild sehen. Eine belebte Strassenidylle, natürlich in Paris, knackenvoll, jeder tut etwas anderes und jeder hat was dabei. Einer von uns fing an, im besten Fall mit einem „Voilá“ und dann ein un oder une davor, der nächste wiederholt und hängt noch eins dran. Nach drei Runden wurde klar, wer heimlich mitgeschrieben hat, und Tis-Ta-Ro als routinierter Schummler enttarnt. Olga hingegen wollte nicht einsehen, dass der junge Mann mit Radio (bzw.Ghettoblaster) auf den Schultern kein orientalischer Teppichhänder ist, als den sie ihn schmallippig enttarnt hat. Nach einer Minutenlangen Diskussion mit Marie, die immer wieder das Geschlecht des Raaadiöhs wissen wollte, griff plötzlich Helga ein und blaffte Richtung Olga „Ey, das ist ein Rapper, und kein Teppich-Ali.“ Betroffenes Schweigen von Helgas rechter Seite, wo ich sass und verdutzt guckte. Mein lieber Herrgesangsverein, Helga beherbergt noch verbale Überraschungen, das hat selbst Tis-Ta-Ro kapiert. Nur Olga, die stellt Sich stur, der Mann trägt Teppich und sonst gar nichts!
Marie gibt nach, will das Geschlecht des Teppichs wissen und dann Resumee halten, Olga knallt siegerisch ihre Prada-Absätze in das grauschlierige Linoleum und dann ist die letzte Stunde vorbei, und alle sagen artig „Aurevoir, wir sehn uns nächste Woche, ne?“
Heute gelernt: Es ist egal, was ein Ali auf der Schulter trägt, solange Du nur ein un oder une davor zu setzen weißt.
„Übersichtlich das eissen“ klugscheisst Tis-Ta-Ro, und der restliche wie übersichtliche Teil von uns Vieren grinst nervös zur Tafel. Überischtlich zu sein bedeutet für einen jeden Kurs Intensivarbeit, ständiges dran sein und keine Chance auf Sekundenschlaf, den gerade meine Mitkämpferin Helga neben mir in Perfektion beherrscht. Mit bitterer Miene packt sie ihr Backwerk Brötchen zurück in die Tüte und greift seufzend zu Stift und Papier.
„Was man nicht alles für seinen Scheiss Job macht, oder?“ bekommt sie gerade noch zu Ende geraunt, und prompt werde ich Zeuge, wie Helga von einem gemaulten Deutsch-Ton in ein frisch weggesungenes „Bonjour Madame, comment allez vou? Oui, tres bien, merrrci.“ übergleitet. Wow, das hat sie aber zwischen den Hotelfluren und Herrengedecken endlich mal gelernt, wir alle gucken voll des Respekts.
Neunzig Minuten gaben Helga, ich, Tis-Ta-Ro und Olga alles, was man uns an singsang abverlangen konnten. Wir sangen das ABC, wir reservierten beieinander Zimmer wie Liederabendkarten von Schubert, wir machten männliche Dinge weiblich, und weibliche zu neutrums, schlugen mit une und des nur so um uns, und am Ende, als Olga anfing in den Streik zu gehen, da hatte sogar Marie einen leichten Schweissfilm auf der Oberlippe prangen.
Olga, die ein Bild partout nicht als das sehen wollte, was es war.
Vor aufgeschlagenem Arbeitsbuch sitzen wir alle und benennen der Reihe nach die Dinge, die wir auf dem Bild sehen. Eine belebte Strassenidylle, natürlich in Paris, knackenvoll, jeder tut etwas anderes und jeder hat was dabei. Einer von uns fing an, im besten Fall mit einem „Voilá“ und dann ein un oder une davor, der nächste wiederholt und hängt noch eins dran. Nach drei Runden wurde klar, wer heimlich mitgeschrieben hat, und Tis-Ta-Ro als routinierter Schummler enttarnt. Olga hingegen wollte nicht einsehen, dass der junge Mann mit Radio (bzw.Ghettoblaster) auf den Schultern kein orientalischer Teppichhänder ist, als den sie ihn schmallippig enttarnt hat. Nach einer Minutenlangen Diskussion mit Marie, die immer wieder das Geschlecht des Raaadiöhs wissen wollte, griff plötzlich Helga ein und blaffte Richtung Olga „Ey, das ist ein Rapper, und kein Teppich-Ali.“ Betroffenes Schweigen von Helgas rechter Seite, wo ich sass und verdutzt guckte. Mein lieber Herrgesangsverein, Helga beherbergt noch verbale Überraschungen, das hat selbst Tis-Ta-Ro kapiert. Nur Olga, die stellt Sich stur, der Mann trägt Teppich und sonst gar nichts!
Marie gibt nach, will das Geschlecht des Teppichs wissen und dann Resumee halten, Olga knallt siegerisch ihre Prada-Absätze in das grauschlierige Linoleum und dann ist die letzte Stunde vorbei, und alle sagen artig „Aurevoir, wir sehn uns nächste Woche, ne?“
Heute gelernt: Es ist egal, was ein Ali auf der Schulter trägt, solange Du nur ein un oder une davor zu setzen weißt.
Mittwoch, 13. September 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 2.
Irgendwo zwischen dem 2. und dem 4. Stock hole ich Helga ein, die sich ebenfalls wieder wacker die Stufen hochbrasselt.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
“Bonsoir!“ schnauft sie mir entgegen, “Moin Madame.“ schnaufe ich zurück, “lange Nacht gehabt, oder doch eher Wunschdenken, weil noch sind wir im Jour.“
Helga zieht die Mundwinkel bis an die Socken, sagt so was wie, dass sie nicht zum lernen gekommen sei, in ihrem blöden Hoteljob, und wir nehmen die letzte Etage eisern schweigend und mit der guten Luft haushaltend.
Im Raum werden schon laut krachend die frisch beim Bäcker geschossenen belegten Brötchen gekaut. Ich fühle mich unfreiwillig an Berufsschulzeiten erinnert, an Baguette-Wagen, an Schlange stehen mit Münzgeld in der Hand, und an welke Salatblätter in Remoulade.
Tis-Ta-Ro ist der einzige, der kein Salatarrangement aus den Mundwinkeln hängen hat, er guckt nur zu.
Dann Aufritt Marie. “Allo ihr alle liebönn, eutä die sweitö unitee in Frohnzösisch, auwi?“
Verlegenes Murmeln im Raum, ein paar sagen “Ja“, ein paar trauen sich ein “Oui“ zu, Tsin-Ta-Ro macht einen Knicks im sitzen.
Wir ackern und pflügen uns durch sämtliche Begrüßungsformen, förmlich, plump vertraut und per Vous aber mit Vornamen, und gelangen irgendwann in Stunde zwei zu den Wurzeln einer jeden Sprache, wir gucken staunend auf
… das A B C. Sieht aus wie unseres, hat aber ein paar Hürden. Wenn ich Marie vorher richtig verstanden habe, ist die französische Sprache wie der Franzose gestrickt, kommste heut nicht, kommste morgen. Irgenwann findet irgendwer in einem Wort unter Umständen das S lästig, lässt es einfach weg, macht aber dafür ein Hütchen auf die Stelle wo es vorher war, bzw. davor oder dahinter, das bekomm ich noch raus, und zack, ist das Wort neu und wird trotzdem wie immer gesprochen, was aber nichts macht und auch nicht weiter auffält, da der Franzose eh nur die Hälfte der Buchstaben ausspricht, die in einem Wort vorkommen, und das H könnt ihr schon mal getrost überall streichen und ein Hütchen dafür nehmen.
Wie dem auch war, wie sassen also kollektiv vor der Tafel mit dem ABC und lauschten andächtig dem CD-Player, wo uns eine geschlechtsneutrale Stimme das A bis Z vorlas. Beim H (asch) gucken alle verwirrt, beim Y (ihgreck) läßt Olgas Konzentration nach, und sie schreibt unter dem Tisch SMS.
Hätte sie mal besser gelassen, weil kaum war das Z (zed) verhallt, rief Marie fröhlich “ So, un jessd ALLÖH! Buchschdabieröhn sie allöh ihre Namm, Olga fängdöh an.“
Olga läßt promptement ihr Swarowski-Handy in ihre Prada-Tasche plumpsen, zischt irgendwas auf Russisch und sagt dann “OLGA!“
Marie grinst in Siegerpose, klatscht in die Hände und sagt “Alore … in einzöllne Etappen, Olga, Du buchstabierstöh deine Namm.“
Olga darauf “O-L-G-A, Olga!“
“Alore … jetzt die andöröh, wit wit.“
Wir buchstabierten alle unsere Namen, was bei deutschen Namen nicht wirklich eine Herausforderung darstellt, und selbst Werner hatte seinen Einsatz perfekt vorbereitet und las ein lupenreines „dubölwi“. Marie seufzte tief und fackelte nicht lang, riss eine Karte Frankreichs runter auf der ein paar wichtige Orte vermerkt waren, alles querbeet.
“So, ihr sagt mirröh jetzt, wo ihr wart schon einmal in meine wunderbaröh Eimat… Lu?“
“In allen die da stehn und noch ein paar drauf.“
“Wiebittöh? Allö?“
“Oui, Madame.“
“Ah, Alors, dann vielleischdöh Elga neben Dir?“
“Nirgendwo, Madame.“
Marie guckte irritiert, erfuhr dafür aber von Olga, dass diese in Nizza war, und in Monaco, und bekam gleichzeitig einen ausführlichen Einkaufstipp nach dem anderen, genaue Angaben, wo welche italienischem Desinger, und das Wetter sei ja auch immer schön dort.
Heute gelernt: Man darf sich in der französischen Sprache gern mal ein iks für ein ü vormachen lassen.
Mittwoch, 6. September 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 1.
„Bonjour“, brüllte eine gutglaunte Stimme durch den abbruchreifen Flur des Schulungsgebäudes.
„Isch bin-äh-Marie-Antoinettäh und werdeoisch beibringöhnäh die Sprach Französisch, oui.“
Wir, das waren zusammen sechs Menschen, genauer: vier Frauen, zwei Männer, alle ganz interessiert auf Schuhspitzen starrend, irgendwer sagte Buon Giorno, immerhin.
Umständlich werden Plätze eingenommen und laut Stühle vor und zurück gerückt. Dem einen der beiden Männer, Typ verhinderter Kursgigolo, entwische ich durch linkes antäuschen. Ich tat so, als würde ich meinen Pappbecher mit einem halben Liter Milchkaffee auf einen Platz weit hinten parken, prompt schmiss er seinen Jutebeutel direkt auf den Platz daneben. Nach drei Sekunden nahm ich meinen Pappbecher und Weg wieder auf, und setzte mich nach vorn, neben Helga. Helga war mir schon auf der Treppe begegnet. Sie lief auch lieber und so grüßten wir artig und bestiegen das Gebäude mit zwischen die Zähne geklemmten Teilnahmebestätigungen, ich mit heissem Kaffee (In dem Anmeldungsformular stand nichts davon, dass man Süchte und Gewohnheiten zu Hause lassen sollte) der nicht verschüttet werden durfte. So etwas vereint ungemein, ich denke, wir werden den ganzen Kurs bis Ende des Jahres Seite an Seite weiter bestreiten. Pech für Werner, der guckte die nächsten zehn Minuten sauer und nur in Gesellschaft seines Jutebeutels in die Röhre.
Marie-Antoinette, was soll ich sagen: die Frau ist aus einem Klischee entstiegen. Vor 21 Jahren von einem Deutschen Mann (ör at gemacht eine Urlaub in unsere Gegönde, und misch mit seine Koffer und Liebö eingesteckt und nach Düsseldorf göbracht.) nach Deutschland entführt, und jetzt gegen die gutbetuchte Langeweile (meine Männör sind alläh öh gross gewordähnö, und nun isch muss sehen, wo isch bleiböh vor lauter Zeit. Makramä mag isch nischd.)
ankämpfend, gibt Sprachkurse und das mit viel Akzent und Spass. Wir alle sind direkt verknallt in Marie und üben betört das nasale „o“.
Ich zische Helga gerade zu, dass ein paar prächtige ausgebildete Nasenpolypen jetzt mal richtig praktisch wären, da fliegt die Tür auf und eine herrische Stimme fragt
„Ist das französisch, das?“
„Oui“, singt Marie, und herein kommt eine Frau, mittig versteckt in Gold und Fell.
Wir, gerade voll dabei bei den ersten Höflichkeiten der ersten Unit, wir stellen uns wie wild vor, einmal förmlich, einmal per Du. Werner ist plötzlich Jaques, Helga Madame Bichares, alles grinst, Füsse wippen nervös, Schulemotionen.
Und jetzt sie, die noch keiner kennt, sie soll direkt mitmachen. Marie singt „machst Du erst öh mal in deutsch, und ich sagö dir, wie du es dann machst auf französisch, gut?“
Olga!, donnert sie, und ich hänge bewundernd an ihren Wangenknochen, die endlos quasi am Fussknöchel beginnen und irgendwo rechts von den Augen verschwinden, im weiten Gelände von Olgas Gesicht.
Ich komme aus Russland! Ich heisse Olga! Ich will lernen Französisch, weil ich war in Frankreich! Hat mir gefallen gut! Jetzt will ich lernen, wie Sprache geht! Sprache seeehr schön!
Olga knallte mit ihrer Betonung hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen, wir hielten den Atem an, während Olga sich neben Werner wirft, der mir einen triumphierenden Blick zuwirft.
Als Oga sich aus dem Pelz gewunden und frisch sortiert hatte, machten wir weiter mit Höflichkeitsfloskeln. Ich musste mit Werner im Duett sprechen, und so bellte er mir ein
komplett gesprochenes wie gelesenes „Bon Soir, je suis Werner. Enchantés." entgegen. Ohne nachzudenken ruf ich „Werner, ist doch noch keine Nacht, fangen wir doch mit dem Tag an, Bon Jour Werner, äh, Jaques.“
Marie lacht, Werner schmollt, ich trinke meinen Kaffee, 1:0 für unsere Seite, Werner ist auf jeden Fall phonetisch resistent.
Wieder geht die Tür auf, und hinein huscht ein winziger Japaner, kichert und setzt sich.
„So, und wär öh sind sie?“ , haucht Marie, und er sagt, er sei tis-ta-ro und er hätte sich online angemeldet. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd, und Olga direkt mit.
Neee, wat ham was nett und multikulturell hier.
Die nächste halbe Stunde lernen wir alle tis-ta-ros Namen, und dann waren die ersten 90 Minuten schon rum.
Resumee der ersten Stunde: Ein neues Wort gelernt, und mein Bild der reichen Russen mit einem Ausrufezeichen versehen.
„Isch bin-äh-Marie-Antoinettäh und werdeoisch beibringöhnäh die Sprach Französisch, oui.“
Wir, das waren zusammen sechs Menschen, genauer: vier Frauen, zwei Männer, alle ganz interessiert auf Schuhspitzen starrend, irgendwer sagte Buon Giorno, immerhin.
Umständlich werden Plätze eingenommen und laut Stühle vor und zurück gerückt. Dem einen der beiden Männer, Typ verhinderter Kursgigolo, entwische ich durch linkes antäuschen. Ich tat so, als würde ich meinen Pappbecher mit einem halben Liter Milchkaffee auf einen Platz weit hinten parken, prompt schmiss er seinen Jutebeutel direkt auf den Platz daneben. Nach drei Sekunden nahm ich meinen Pappbecher und Weg wieder auf, und setzte mich nach vorn, neben Helga. Helga war mir schon auf der Treppe begegnet. Sie lief auch lieber und so grüßten wir artig und bestiegen das Gebäude mit zwischen die Zähne geklemmten Teilnahmebestätigungen, ich mit heissem Kaffee (In dem Anmeldungsformular stand nichts davon, dass man Süchte und Gewohnheiten zu Hause lassen sollte) der nicht verschüttet werden durfte. So etwas vereint ungemein, ich denke, wir werden den ganzen Kurs bis Ende des Jahres Seite an Seite weiter bestreiten. Pech für Werner, der guckte die nächsten zehn Minuten sauer und nur in Gesellschaft seines Jutebeutels in die Röhre.
Marie-Antoinette, was soll ich sagen: die Frau ist aus einem Klischee entstiegen. Vor 21 Jahren von einem Deutschen Mann (ör at gemacht eine Urlaub in unsere Gegönde, und misch mit seine Koffer und Liebö eingesteckt und nach Düsseldorf göbracht.) nach Deutschland entführt, und jetzt gegen die gutbetuchte Langeweile (meine Männör sind alläh öh gross gewordähnö, und nun isch muss sehen, wo isch bleiböh vor lauter Zeit. Makramä mag isch nischd.)
ankämpfend, gibt Sprachkurse und das mit viel Akzent und Spass. Wir alle sind direkt verknallt in Marie und üben betört das nasale „o“.
Ich zische Helga gerade zu, dass ein paar prächtige ausgebildete Nasenpolypen jetzt mal richtig praktisch wären, da fliegt die Tür auf und eine herrische Stimme fragt
„Ist das französisch, das?“
„Oui“, singt Marie, und herein kommt eine Frau, mittig versteckt in Gold und Fell.
Wir, gerade voll dabei bei den ersten Höflichkeiten der ersten Unit, wir stellen uns wie wild vor, einmal förmlich, einmal per Du. Werner ist plötzlich Jaques, Helga Madame Bichares, alles grinst, Füsse wippen nervös, Schulemotionen.
Und jetzt sie, die noch keiner kennt, sie soll direkt mitmachen. Marie singt „machst Du erst öh mal in deutsch, und ich sagö dir, wie du es dann machst auf französisch, gut?“
Olga!, donnert sie, und ich hänge bewundernd an ihren Wangenknochen, die endlos quasi am Fussknöchel beginnen und irgendwo rechts von den Augen verschwinden, im weiten Gelände von Olgas Gesicht.
Ich komme aus Russland! Ich heisse Olga! Ich will lernen Französisch, weil ich war in Frankreich! Hat mir gefallen gut! Jetzt will ich lernen, wie Sprache geht! Sprache seeehr schön!
Olga knallte mit ihrer Betonung hinter jeden Satz ein Ausrufezeichen, wir hielten den Atem an, während Olga sich neben Werner wirft, der mir einen triumphierenden Blick zuwirft.
Als Oga sich aus dem Pelz gewunden und frisch sortiert hatte, machten wir weiter mit Höflichkeitsfloskeln. Ich musste mit Werner im Duett sprechen, und so bellte er mir ein
komplett gesprochenes wie gelesenes „Bon Soir, je suis Werner. Enchantés." entgegen. Ohne nachzudenken ruf ich „Werner, ist doch noch keine Nacht, fangen wir doch mit dem Tag an, Bon Jour Werner, äh, Jaques.“
Marie lacht, Werner schmollt, ich trinke meinen Kaffee, 1:0 für unsere Seite, Werner ist auf jeden Fall phonetisch resistent.
Wieder geht die Tür auf, und hinein huscht ein winziger Japaner, kichert und setzt sich.
„So, und wär öh sind sie?“ , haucht Marie, und er sagt, er sei tis-ta-ro und er hätte sich online angemeldet. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd, und Olga direkt mit.
Neee, wat ham was nett und multikulturell hier.
Die nächste halbe Stunde lernen wir alle tis-ta-ros Namen, und dann waren die ersten 90 Minuten schon rum.
Resumee der ersten Stunde: Ein neues Wort gelernt, und mein Bild der reichen Russen mit einem Ausrufezeichen versehen.
Montag, 4. September 2006
Versuche am Selbst, bitte lesen!
(...)"Während die Kinder in den Büros der Eltern ihre Spielzeugdepots anlegen, wird das Klimpern aus der Teeküche immer lauter. Dem Drang der Erwachsenen zur Kaffeemaschine haftet an diesem Morgen etwas Drogensüchtiges an, die Warteschlange der Koffein-Junkies wirkt beinahe beschämend. Als wir Erwachsenen unser Nuckelzeug endlich beisammenhaben, fängt die Arbeit an."
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via Lawblog
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Sonntag, 30. Juli 2006
Düsseldorf.
Heute morgen wurde Auto2.0 das Opfer einer Gewalttat. Direkt in Hörweite zu seinen zwei arglosen Beseitzern wurde ihm die rechte Scheibe durch (wie die Nachbarn Minuten später mit leiser Stimme bestätigten) eines Ausländers Ellenbogen erst eingehauen, dann durchgegrabbelt und dieser dann vom Nachbarn erst mit einem lauten Schrei und dann mit einem Festhalten zur Strecke gebracht.
Die Polizei rät: Wenn sie den Täter schon am Schlafittchen haben, also spätestens dann sollten sie einen Plan oder zwei Eier haben, denn es können sehr lange Minuten vergehen, bis die Polizei um die Ecke kommt.
Im Fall Düsseldorf ließ der mutige wie ratlose Renter den Täter flugs wieder los, was dieser mit Fersengeld quittierte.
Wir meinen: das können wir verstehen.
*
In unserem Fall hörte ich im Bett noch das "Hey!", ein paar empörte Töne, und dann nichts mehr, weil die Nachbarin so derbe Sturm klingelte,das M. in Unterhose die Tür aufriss, dass ich seitdem ein Echo der Türglocke zwischen Muschel und Amboss sitzen habe.
*
Wir schalten um zum Sonntag.
Heute morgen wurde Auto2.0 das Opfer einer Gewalttat. Direkt in Hörweite zu seinen zwei arglosen Bes
Die Polizei rät: Wenn sie den Täter schon am Schlafittchen haben, also spätestens dann sollten sie einen Plan oder zwei Eier haben, denn es können sehr lange Minuten vergehen, bis die Polizei um die Ecke kommt.
Im Fall Düsseldorf ließ der mutige wie ratlose Renter den Täter flugs wieder los, was dieser mit Fersengeld quittierte.
Wir meinen: das können wir verstehen.
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In unserem Fall hörte ich im Bett noch das "Hey!", ein paar empörte Töne, und dann nichts mehr, weil die Nachbarin so derbe Sturm klingelte,
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Wir schalten um zum Sonntag.
Wovor hat man eigentlich dann Angst, wenn man gestorben ist? Vor der Wiedergeburt? Kann ich mir das so vorstellen, dass im Jenseits, Himmel, Hölle oder in diesem Wohnzimmer, in dem ich gerade sitze und schreibe, Seelen mit verkniffenen Mundwinkeln herumschwirren und sich einen gedachten Kopf zerbrechen, über das Leben nach dem Tod?
Vielleicht wäre Vollreligiös eine Lösung. Man muss nur dran glauben.
Vielleicht wäre Vollreligiös eine Lösung. Man muss nur dran glauben.
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