Mittwoch, 25. April 2007
Ökostrom heißt jetzt Naturrhein-Strom, oder ‚Das Meer in mir’
Naturrhein-Strom: 100 Prozent regenerative Energie für Nordrhein-Westfalen
Immer mehr Menschen entscheiden sich für erneuerbare Energiequellen. Mit jeder bestellten Kilowattstunde Naturrhein-Strom leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Der Umstieg auf regenerativ erzeugten Strom reduziert den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxid. Mit einem Verbrauch von 1.000 kWh/Jahr Naturrhein-Strom ersparen Sie der Umwelt bereits
ca. 580 kg/CO2 im Jahr.*
Wir müssen mal kurz über mich reden.
Ich halte mich momentan in etwa für so kreativ wie mein aus einem Steckling hochgezogener Rosmarin, der kleinste in der Runde, der etwas ziellos in die Gegend wächst und auch nicht so recht weiß. Schreibblockade. Was soll, bleibt lieber drin, und so geht das alles nicht.
Einkaufszettel bekommen dafür mehr Schwung, irgendwo kommts dann ja doch raus.
Mein Arzt sagte letzte Woche, mein Bauchnabel ist ein Meer, und es wäre undenkbar, in dieses Meer auch nur die kleinste Nadel zu stecken. Nun trage ich aber seit vierzehn Jahren, jetzt mal übertragen gesehen, das Pferd von Troja in meinem Meer spazieren, und er könne mir nur eindringlich raten, mich davon zu trennen, für einen geregelten Energiefluss von oben nach unten und retour. Ginge mir ja nicht so doll. Müssen ja alle mitarbeiten, und das Meer darf nicht austrocknen. Da lag ich dann da auf der Liege, genadelt an Fuss, Bein, Hals und Kopf und piddelte mir in Gedanken an meinem Nabelschmuck.
Es brauchte drei volle Tage und einen Abend bis ich still seufzend die Kugel löste, den Anhänger herausnahm und am Ende den ganzen Ring mit einer Bewegung aus mir herauszog. Und dann guckte ich die nächsten fünf Minuten auf meinen sehr nackten Bauchnabel und fand ihn so fremd, dass ich ihn sofort Siezte.
Meine Ersatzfriseurin, der ich mich in einem knappen Anfall von bedingungslosem Vertrauen in die Hände begab, hat zwei der drei knappen Bitten (Spitzen ab, nach vorn hin länger, mehr Pony) nicht verstanden, so dass ich jetzt zwar tatsächlich noch mehr Pony besitze, aber der Rest --- Meine Friseurin, also die Richtige (Ruckeldiekoo) stand daneben und konnte nichts mehr tun. Ich werde ihr nächste Woche die Lackschürze vollheulen und sie machen lassen, Hauptsache die Kuh ist dann vom Eis und ich kann an einem Spiegel vorbei gehen ohne lauthals 'OH MEIN GOTT!' zu rufen.
Dabeisollte wollte ich mir einen schönen Tussinachmittag machen. Mal frei und so. Das Beste an dem Nchmittag war dann der spontane Sex des Friseurladenhundes, seines Zeichens ein etwas angedicktes Mopsweibchen mit chronischer Bronchitis vom ganzen Haarspray und Mikrostaub. Eine junge Frau mit durchtrainiertem Trend-Terrier betrat den Laden, sprach kurz an der Theke, was gemacht werden soll, und diese Zeit nutzte der Terrier, um einmal kurz am Po des Mopses zu schnüffelnd und dann gezielt aufzuspringen. Der Laden war voll und hielt kollektiv die Luft an. Das Mopsweibchen hustete und riss gleichzeitig die Augen auf, Mopsfrauchen brüllte vom Waschbecken so was wie 'Pfui, EY! weg da!' und der Terrier ackerte wie ein Duracellhase. Am Ende konnten aber alle wieder aufatmen und diese idiotischen Bilder von Mopskörpern mit Terrierköpfen aus den eigenen Verbannen, weil die Terrier-Inhaberin meinte, der sei ja kastriert, da kommt nix mehr.
Na gut.
Was noch?
Ach ja, im Viertel riecht es momentan gegen Abend, als wenn ein ganzer Mensch gegrillt würde. Das kann kein Kebab sein, und ich sehe schon die Express-Headline nächste Woche am Zeitungsautomaten flattern. Ich konnte aber den Herd der Verbrennung noch nicht ausmachen, fahre nur immer nach der Arbeit direkt durch diese Wolke hindurch. Für die Stadtkundigen ist die Ortung 'Posener Strasse, so ca.' Vielleicht gabs auch nur wieder Bauchspeckangebot bei penny, das wird hier von der Handvoll von Schweinefleischgrillern immer ganz gern angenommen.
Weiter mit Ökostrom. Ich glaube, Frau Crow meinte die Tage, man könne die Welt retten, wenn man pro Klogang immer nur ein Blatt verwenden würde.
Finde ich einen genialen Ansatz, weil da kann eigentlich jeder mitmachen, und die, die kein Klopapier nutzen, die tun entweder von Natur aus schon genug für den Naturschutz oder haben ganz andere Probleme und dürfen sich an dieser Stelle einfach mal zurücklehnen.
Jeder pro Gang nur ein Blatt, das kann man doch mal machen. Und wenn man für einen Gang dann doch mal zwei braucht, setzt man bei einem anderen halt mal aus und sitzt mal etwas länger zum trocknen.
Ich soll eh mal ruhiger machen, sagt mein Arzt.
Immer mehr Menschen entscheiden sich für erneuerbare Energiequellen. Mit jeder bestellten Kilowattstunde Naturrhein-Strom leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Der Umstieg auf regenerativ erzeugten Strom reduziert den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxid. Mit einem Verbrauch von 1.000 kWh/Jahr Naturrhein-Strom ersparen Sie der Umwelt bereits
ca. 580 kg/CO2 im Jahr.*
Wir müssen mal kurz über mich reden.
Ich halte mich momentan in etwa für so kreativ wie mein aus einem Steckling hochgezogener Rosmarin, der kleinste in der Runde, der etwas ziellos in die Gegend wächst und auch nicht so recht weiß. Schreibblockade. Was soll, bleibt lieber drin, und so geht das alles nicht.
Einkaufszettel bekommen dafür mehr Schwung, irgendwo kommts dann ja doch raus.
Mein Arzt sagte letzte Woche, mein Bauchnabel ist ein Meer, und es wäre undenkbar, in dieses Meer auch nur die kleinste Nadel zu stecken. Nun trage ich aber seit vierzehn Jahren, jetzt mal übertragen gesehen, das Pferd von Troja in meinem Meer spazieren, und er könne mir nur eindringlich raten, mich davon zu trennen, für einen geregelten Energiefluss von oben nach unten und retour. Ginge mir ja nicht so doll. Müssen ja alle mitarbeiten, und das Meer darf nicht austrocknen. Da lag ich dann da auf der Liege, genadelt an Fuss, Bein, Hals und Kopf und piddelte mir in Gedanken an meinem Nabelschmuck.
Es brauchte drei volle Tage und einen Abend bis ich still seufzend die Kugel löste, den Anhänger herausnahm und am Ende den ganzen Ring mit einer Bewegung aus mir herauszog. Und dann guckte ich die nächsten fünf Minuten auf meinen sehr nackten Bauchnabel und fand ihn so fremd, dass ich ihn sofort Siezte.
Meine Ersatzfriseurin, der ich mich in einem knappen Anfall von bedingungslosem Vertrauen in die Hände begab, hat zwei der drei knappen Bitten (Spitzen ab, nach vorn hin länger, mehr Pony) nicht verstanden, so dass ich jetzt zwar tatsächlich noch mehr Pony besitze, aber der Rest --- Meine Friseurin, also die Richtige (Ruckeldiekoo) stand daneben und konnte nichts mehr tun. Ich werde ihr nächste Woche die Lackschürze vollheulen und sie machen lassen, Hauptsache die Kuh ist dann vom Eis und ich kann an einem Spiegel vorbei gehen ohne lauthals 'OH MEIN GOTT!' zu rufen.
Dabei
Na gut.
Was noch?
Ach ja, im Viertel riecht es momentan gegen Abend, als wenn ein ganzer Mensch gegrillt würde. Das kann kein Kebab sein, und ich sehe schon die Express-Headline nächste Woche am Zeitungsautomaten flattern. Ich konnte aber den Herd der Verbrennung noch nicht ausmachen, fahre nur immer nach der Arbeit direkt durch diese Wolke hindurch. Für die Stadtkundigen ist die Ortung 'Posener Strasse, so ca.' Vielleicht gabs auch nur wieder Bauchspeckangebot bei penny, das wird hier von der Handvoll von Schweinefleischgrillern immer ganz gern angenommen.
Weiter mit Ökostrom. Ich glaube, Frau Crow meinte die Tage, man könne die Welt retten, wenn man pro Klogang immer nur ein Blatt verwenden würde.
Finde ich einen genialen Ansatz, weil da kann eigentlich jeder mitmachen, und die, die kein Klopapier nutzen, die tun entweder von Natur aus schon genug für den Naturschutz oder haben ganz andere Probleme und dürfen sich an dieser Stelle einfach mal zurücklehnen.
Jeder pro Gang nur ein Blatt, das kann man doch mal machen. Und wenn man für einen Gang dann doch mal zwei braucht, setzt man bei einem anderen halt mal aus und sitzt mal etwas länger zum trocknen.
Ich soll eh mal ruhiger machen, sagt mein Arzt.
Montag, 23. April 2007
zwischen Zicken, Bio-Weinen und Nadeln.
Im Gym heute neue eine Spezies entdeckt, frisch zum schönen Wetter:
Die Zickigen und die Seltsamen.
Die Zickigen sind Frauen um die Mitte Fünfzig, die einem schon in der Umkleide widerwillig und bösartig beim ausziehen zuschauen, keinen Millimeter Platz in der Distanzzone frei lassen und später in der Stunde kleine, grelle Blitze über die Spiegelwand schicken, grundlos und einfach nur so, zum Montag.
Dann die Tchiboisten, grad in voller Breitseite.
Und dann der Club der alten Kerle, die wohlinformiert und gutbeobachtet plötzlich Einzug in die Pussykurse halten, letzte Reihe und mit gutem Ausblick dank Spiegelwand.
Der heute hinter mir trug ein 'Parental Advisory'-Shirt, war um die Mitte 90 und machte mich erst einmal dadurch gut Freund, als er noch vor Beginn der Stunde einen kräftigen PräAnstrengungsschluck von seiner VitalBrause nahm, das Zeug ihm direkt in die Nase schoss und daraus auf direktem Weg auf mich, auf den Boden, auf meine Nachbarin, er besprühte einfach al_les mit seinem Isogetränk vom ALDI.
Die Zicke vor mir schoss Blitze über die Spiegelwand, diesmal auf meine sehr trainingsbewußte schwangere Platznachbarin, die äußerst Vital anzusehen war, mit ihrer strammen Kugel und ihren rosigen Wangen.
ich schwor mir, mich auf der Stelle zu erschießen, sollte ich jemals so mißgünstig in Tchibo-Wear in einer verspiegelten Halle schlechte Laune sprühen und begann mich zu dehnen und zu geißeln.
Und da diese Sache hier kein Ende hat, ich grad auf schweren homöopathischen Mitteln hänge, in der Mittagssonne prompt verknallt einem kleinen, roten Marienkäfer hinterhergaffte, und bei jedem Looping des kleinen Kameraden bedröhnt an meiner Espressomilch nippte, lass ich das alles mal so offen, verspreche nichts (nix) (niks) für die nächsten Tage, und begebe mich jetzt, nach einer schmerzvollen Akupunktur und einer galaktisch leckeren halben Flasche Bio-Corbieres von Delinat in die stabile Seitenlage auf der Couch, ganz ohne auch nur homöopathische Dosen vom Tchibofasern, und fröhne dem Programm, welches ich an dieser Stelle eisern verschweige.
Aus der Couchdelle,
eure Lu - genadelt und beschwipst.
(Dieser Text wurde nur getippt, nicht Fehlergelesen. Wir entschuldigen uns schon jetzt für Augenkrebs Dank Rechtschreibgaus.)
Die Zickigen und die Seltsamen.
Die Zickigen sind Frauen um die Mitte Fünfzig, die einem schon in der Umkleide widerwillig und bösartig beim ausziehen zuschauen, keinen Millimeter Platz in der Distanzzone frei lassen und später in der Stunde kleine, grelle Blitze über die Spiegelwand schicken, grundlos und einfach nur so, zum Montag.
Dann die Tchiboisten, grad in voller Breitseite.
Und dann der Club der alten Kerle, die wohlinformiert und gutbeobachtet plötzlich Einzug in die Pussykurse halten, letzte Reihe und mit gutem Ausblick dank Spiegelwand.
Der heute hinter mir trug ein 'Parental Advisory'-Shirt, war um die Mitte 90 und machte mich erst einmal dadurch gut Freund, als er noch vor Beginn der Stunde einen kräftigen PräAnstrengungsschluck von seiner VitalBrause nahm, das Zeug ihm direkt in die Nase schoss und daraus auf direktem Weg auf mich, auf den Boden, auf meine Nachbarin, er besprühte einfach al_les mit seinem Isogetränk vom ALDI.
Die Zicke vor mir schoss Blitze über die Spiegelwand, diesmal auf meine sehr trainingsbewußte schwangere Platznachbarin, die äußerst Vital anzusehen war, mit ihrer strammen Kugel und ihren rosigen Wangen.
ich schwor mir, mich auf der Stelle zu erschießen, sollte ich jemals so mißgünstig in Tchibo-Wear in einer verspiegelten Halle schlechte Laune sprühen und begann mich zu dehnen und zu geißeln.
Und da diese Sache hier kein Ende hat, ich grad auf schweren homöopathischen Mitteln hänge, in der Mittagssonne prompt verknallt einem kleinen, roten Marienkäfer hinterhergaffte, und bei jedem Looping des kleinen Kameraden bedröhnt an meiner Espressomilch nippte, lass ich das alles mal so offen, verspreche nichts (nix) (niks) für die nächsten Tage, und begebe mich jetzt, nach einer schmerzvollen Akupunktur und einer galaktisch leckeren halben Flasche Bio-Corbieres von Delinat in die stabile Seitenlage auf der Couch, ganz ohne auch nur homöopathische Dosen vom Tchibofasern, und fröhne dem Programm, welches ich an dieser Stelle eisern verschweige.
Aus der Couchdelle,
eure Lu - genadelt und beschwipst.
(Dieser Text wurde nur getippt, nicht Fehlergelesen. Wir entschuldigen uns schon jetzt für Augenkrebs Dank Rechtschreibgaus.)
Mittwoch, 18. April 2007
Eben im Supermarkt, an der Kasse. Der Typ, der schon die ganze Zeit überbordend kontaktfreudig in meinen Einkauf quatschte ('Der Spargel sieht aber komisch aus'; Die Milch ist ja nur noch einen Tag'; 'Hach, hier hat man ja die Qual der Wahl. Oder?') stand natürlich an der Kasse hinter mir. Brennende Blicke im Rücken, bloss keinen Anlass zu weiterem Antexten geben, ausserdem hatte er ein Homer Simpson Shirt an.
Ich wuchte meinen Frischkram und die Flasche Weißwein ('Ist der trocken?') in meinen Sportsack, denke nach über erhitzte Frauen und die fatale Wirkung auf Männer im Supermarkt, gebe der ebenfalls schon genervten Kassierin meine EC-Karte, die zickt kurz, also die Karte, nicht die Kassierin, ich gebe den Pin ein, alles eine Sache von knapp 20 Sekunden, und er so:
'Bargeld lacht.'
Ich ignoriere.
Er: 'Die überwachen einen, vor allem in Kaiserlauthern, da ist der Sitz, die sehen alles, gläserner Mensch und so.'
Ich gucke böse, holte tief Luft, schaue Kassiererin an. Kassierin hat keinen Bock auf Stress, steckt mir mit einem verschwörerischem Blick Kassenzettel zu und zerrt sein Kakaopulver, den Eistee und das Weißbrot über das Band.
Ich: 'Hast du ein Handy?'
Er: 'Nein, ich Medientechniker.' und guckt triumphierend.
Die Kassierin guckt mich fragend an, ich hole noch einmal Luft und:
Möglichkeit 1.
Ich: 'Ja, aber bei dem Scheiss in deiner Tasche nicht mehr lange.'
Möglichkeit 2.
Ich: 'Na und? Was soll mir das jetzt ungemein wichtiges vermitteln?'
Er: 'Na, ich kenn mich da aus, ich lass mich nicht überwachen, ich bin Medientechniker.'
Ich: 'Das hat für mich das gleiche Gewicht, als wenn du Bäckereifachverkäufer bei Kamps wärst. Dummerweise hatte ich sechs Jahre lang beruflich mit Medientechnikern zu tun, und die waren intelligent genug, ihr Mobiles auf den Baustellen an zu haben, weil es zum Job gehörte, das kommunizieren. Wenn man so etwas total ablehnt, was ich überhaupt nicht doof oder zu verurteilen finde, dann ist Medientechniker der falsche Job. Oder?'
Möglichkeit 3.
Ich: 'Na dann ist ja gut.' Ansonsten einfach mal die Klappe halten und auf die Dusche zu Hause freuen, die schönen frisch erkämpften Körperdrogen pflegen, so halt.
Ich entschied mich für Möglichkeit 3. Als ich draussen mit dem Rad an ihm vorbeifuhr hörte ich nach einem gebührenden Sicherheitsabstand, wie er noch einmal ausholte. Um den Satz zu verstehen, hätte ich noch mal umdrehen müssen, was mich Möglichkeit 2. zu nahe gebracht hätte, so dass dieser Satz jetzt auf ewig in der Luft hängt, unbeachtet.
Was meine Liste "Dinge, die Männer ins Aus bringen' wieder um einen Punkt erweitert, die schon Elefantenkopf-Höschen beinhaltet, ins Bett eingebaute Radiowecker inkl. Wetterstationen und Jennifer Rush Platten. Homer-Shirts.
Ich wuchte meinen Frischkram und die Flasche Weißwein ('Ist der trocken?') in meinen Sportsack, denke nach über erhitzte Frauen und die fatale Wirkung auf Männer im Supermarkt, gebe der ebenfalls schon genervten Kassierin meine EC-Karte, die zickt kurz, also die Karte, nicht die Kassierin, ich gebe den Pin ein, alles eine Sache von knapp 20 Sekunden, und er so:
'Bargeld lacht.'
Ich ignoriere.
Er: 'Die überwachen einen, vor allem in Kaiserlauthern, da ist der Sitz, die sehen alles, gläserner Mensch und so.'
Ich gucke böse, holte tief Luft, schaue Kassiererin an. Kassierin hat keinen Bock auf Stress, steckt mir mit einem verschwörerischem Blick Kassenzettel zu und zerrt sein Kakaopulver, den Eistee und das Weißbrot über das Band.
Ich: 'Hast du ein Handy?'
Er: 'Nein, ich Medientechniker.' und guckt triumphierend.
Die Kassierin guckt mich fragend an, ich hole noch einmal Luft und:
Möglichkeit 1.
Ich: 'Ja, aber bei dem Scheiss in deiner Tasche nicht mehr lange.'
Möglichkeit 2.
Ich: 'Na und? Was soll mir das jetzt ungemein wichtiges vermitteln?'
Er: 'Na, ich kenn mich da aus, ich lass mich nicht überwachen, ich bin Medientechniker.'
Ich: 'Das hat für mich das gleiche Gewicht, als wenn du Bäckereifachverkäufer bei Kamps wärst. Dummerweise hatte ich sechs Jahre lang beruflich mit Medientechnikern zu tun, und die waren intelligent genug, ihr Mobiles auf den Baustellen an zu haben, weil es zum Job gehörte, das kommunizieren. Wenn man so etwas total ablehnt, was ich überhaupt nicht doof oder zu verurteilen finde, dann ist Medientechniker der falsche Job. Oder?'
Möglichkeit 3.
Ich: 'Na dann ist ja gut.' Ansonsten einfach mal die Klappe halten und auf die Dusche zu Hause freuen, die schönen frisch erkämpften Körperdrogen pflegen, so halt.
Ich entschied mich für Möglichkeit 3. Als ich draussen mit dem Rad an ihm vorbeifuhr hörte ich nach einem gebührenden Sicherheitsabstand, wie er noch einmal ausholte. Um den Satz zu verstehen, hätte ich noch mal umdrehen müssen, was mich Möglichkeit 2. zu nahe gebracht hätte, so dass dieser Satz jetzt auf ewig in der Luft hängt, unbeachtet.
Was meine Liste "Dinge, die Männer ins Aus bringen' wieder um einen Punkt erweitert, die schon Elefantenkopf-Höschen beinhaltet, ins Bett eingebaute Radiowecker inkl. Wetterstationen und Jennifer Rush Platten. Homer-Shirts.
Montag, 16. April 2007
brodje und salz.
Als Auto 'Ügo' Samstag Früh unternehmungslustig den Motor aufatmen läßt, habe ich vier Nächte in Folge schlecht geschlafen.
In den Niederlanden ebenfalls Sommer. Und so voll mit dem Rheinland, aber das weiß man ja. Die lautesten Familien aus dem Ruhrgebiet treffen Frittjes mampfend auf die von Natur aus noch lauteren Familien aus den Niederlanden und hauen sich in kleinen Hüpfburgen, die immer gekoppelt an Snack-Points stehen kräftig auf die Mütze. Ich nenne so etwas frischluftgespeiste Fussballvorbereitung, für später, und bestelle das zweite Brodje Maatjes mit Zwiebeln.
Unser Hotel hatte bessere zeiten, ganz sicher, aber wenn das komplette Rheinland über Nacht auch dort ist, nimmt man, was man bekommen kann, und nach dem letzten vor drei Wochen kann eh nicht mehr viel angenehmeres kommen. Immerhin, es ist sauber, die Bettwäsche duftet frisch und die Klobrille ist -da wollte ich noch den Grund erfragen- im Stacheldrahtlook, wo alles andere mehr so Ostzonencharme aufbringt, mit viel aufgedrucktem laub auf Stoff, bestimmt für die gute Stimmung. Im Eingangsbereich ein mit Bier randvoller XL-Kühlschrank, Öffner liegt leger oben auf, keine Preisliste. Vor unserem Fenster komische Geräusche. Ich drücke die 12 Meter mit Laub bedruckte Gardine zur Seite und stehe Aug in Aug mit einer renitenten Gruppe Hühner und dem dazu gehörenden Hähnchen, welcher direkt angriffslustig in den Strauch vor mir springt und mächtig wackelt. Bekomme Appetit auf ein Grillhähnchen und schäme mich.
Tagsüber alles gemacht, was mit Sand und Wasser zu tun hat, also in beiden Elementen gelegen, wenn im Wasser auch nur mit den Füssen und sehr kurz.
Abends im seit Jahren beäugten Restaurant direkt am Meer gegessen. Neben uns spielen 3 Generationen die Reise nach Jerusalem. Oma sitzt ganz aussen und will nichts essen, auch als die vierte Vorspeise eines der Kinder entrissen wird, nagt sie nur kurz am Käse und niest statt dessen eine Runde. Nach zehn Minuten weiß ich, warum Oma nur ihre Kleenex-Box will, sie niest nämlich in Intervallen durchgehen und hat einen dementsprechenden Verbrauch. Und hat Oma eine kurze Ruhephase, nutzt die restliche Familie diese, um geballt aufs Klo zu gehen. Warum gerade Sohn 1 von 2 und der Vater ganz hinten sitzen müssen, wo sie doch so oft müssen, bleibt mir bis zum Ende ein Rätsel. Oma niest und schnäuzt derweil unbeeindruckt und guckt rüber zu Opa. Die Mutter hat ein eingefrorenes Dienstleistungslächeln im Gesicht, Sohn 2 isst den rest der Vorspeisen und seine Freundin will lieber Pommes, Oma hat den nächsten Anfall, mittlerweile gucken alle und ich frage die Kellnerin ganz leise, ob wir nicht diesen kleinen Tisch am Fenster - und sie ganz laut, nej, der wäre besetzt, ganz gleich, und jetzt wissen alle, das wir es versucht haben, die Flucht vor der Familie, die alles was akutes mit ihren Schleimhäuten haben. War dann auch Wurscht, der Wein kam und prompt ging die Sonne uner. Ich zücke gerade meine Kamera, ein Tanker schiebt sich ins Bild, die Kellnerin macht die restlichen Jalousien hoch, damit alle was davon haben, und schon steht ein Herr mit großer Kamera direkt in meiner Schusslinie. Ich seufze, ich trinke einen großen Schluck, und ich knipse den Herrn einfach mit, so geht Pragmatismus.
Das Essen ist lange nicht so phantastisch wie immer ausgemalt, aber wir sind ja auch in einem Touristenrestaurant in NL und nicht in einem Geheimtipp in F. dafür ist es mehr wie reihhaltig und ich gehe schon knappe drei Stunden später mit frischem Hüftgold aus der Tür. Ein 'Grand Dessert' nach 23 Uhr, auf dem drei Stücke Kuchen, ein Biser, Eis, Schokolade, Fruchtmousse und ein riesiger Klacks Sahne sind, das tuppert die Leber erst mal weg, falls mal wieder Krieg ist, die Gene erinnern sich an schlechte Zeiten. Beim Boxkampf den Kühlschrank geplündert und noch vor der ersten Runde und der ersten Flasche in Morpheus Armen einfach so übers Meer weggesegelt.
Das Hähnchen weckte ab 6:31 a.m. bis 8:55 einschl.
Es krähte im 30 sekunden-Takt, was mich vermuten läßt, dass so ein Gockel lange Luft holen muss, um dieses Kikerikii erschallen zu lassen. Am Ende wurden die Intervalle etwas ausgedehnt, er hielt aber den Ton. Und: Ab dem ersten Hahnenschrei hielten die 300 Frösche, welche die ganze Nacht lauthals durchgequakten, mit sofortiger Wirkung den Rand, das scheint alles genau geregelt, da am Deich.
Beim Frühstück verliere ich genau das, was mir vor zwei Wochen ohne Betäubung und sehr teuer eingesetzt wurde. Ich gucke erstaunt aus der Wäsche und schlucke das Korpus Delikti Göttin sei Dank nicht runter. Den restlichen Tag versucht, alles was kalt oder warm ist, nur mit der rechten Wangenseite zu bearbeiten und möglichst gleichmäßig braun zu werden. Ging gut, da kam sich nichts in den Weg.
Die Rückfahrt unter drei Stunden, die Fellchen im Tiefschlaf, der ganze zurück gebrachte Körper roch köstlich nach Sonne, Meer und Salz und an dieser Stelle möchte ich mich von der schönen Aprilseite verabschieden, und nun dem Ernst der nächsten Wochen in die 8 Augen schauen. Das wars mit Seelchen an die Luft hängen, ab jetzt werden Kisten gepackt, Fliesen gelegt, Köpfe eingeschlagen und umgezogen.
Als Auto 'Ügo' Sonntag spät in der Einfahrt in die Nacht ging, hatte er Salzgeruch auf dem Lack und einen frischen Möwenschiss dort, wo andere Stadtautos nur Taubenkacke haben.
(Bei sanftem klicken des Bildes folgen weitere töfte Impressionen inklusive des Mannes, der vor der Abenstimmung stand.)
In den Niederlanden ebenfalls Sommer. Und so voll mit dem Rheinland, aber das weiß man ja. Die lautesten Familien aus dem Ruhrgebiet treffen Frittjes mampfend auf die von Natur aus noch lauteren Familien aus den Niederlanden und hauen sich in kleinen Hüpfburgen, die immer gekoppelt an Snack-Points stehen kräftig auf die Mütze. Ich nenne so etwas frischluftgespeiste Fussballvorbereitung, für später, und bestelle das zweite Brodje Maatjes mit Zwiebeln.
Unser Hotel hatte bessere zeiten, ganz sicher, aber wenn das komplette Rheinland über Nacht auch dort ist, nimmt man, was man bekommen kann, und nach dem letzten vor drei Wochen kann eh nicht mehr viel angenehmeres kommen. Immerhin, es ist sauber, die Bettwäsche duftet frisch und die Klobrille ist -da wollte ich noch den Grund erfragen- im Stacheldrahtlook, wo alles andere mehr so Ostzonencharme aufbringt, mit viel aufgedrucktem laub auf Stoff, bestimmt für die gute Stimmung. Im Eingangsbereich ein mit Bier randvoller XL-Kühlschrank, Öffner liegt leger oben auf, keine Preisliste. Vor unserem Fenster komische Geräusche. Ich drücke die 12 Meter mit Laub bedruckte Gardine zur Seite und stehe Aug in Aug mit einer renitenten Gruppe Hühner und dem dazu gehörenden Hähnchen, welcher direkt angriffslustig in den Strauch vor mir springt und mächtig wackelt. Bekomme Appetit auf ein Grillhähnchen und schäme mich.
Tagsüber alles gemacht, was mit Sand und Wasser zu tun hat, also in beiden Elementen gelegen, wenn im Wasser auch nur mit den Füssen und sehr kurz.
Abends im seit Jahren beäugten Restaurant direkt am Meer gegessen. Neben uns spielen 3 Generationen die Reise nach Jerusalem. Oma sitzt ganz aussen und will nichts essen, auch als die vierte Vorspeise eines der Kinder entrissen wird, nagt sie nur kurz am Käse und niest statt dessen eine Runde. Nach zehn Minuten weiß ich, warum Oma nur ihre Kleenex-Box will, sie niest nämlich in Intervallen durchgehen und hat einen dementsprechenden Verbrauch. Und hat Oma eine kurze Ruhephase, nutzt die restliche Familie diese, um geballt aufs Klo zu gehen. Warum gerade Sohn 1 von 2 und der Vater ganz hinten sitzen müssen, wo sie doch so oft müssen, bleibt mir bis zum Ende ein Rätsel. Oma niest und schnäuzt derweil unbeeindruckt und guckt rüber zu Opa. Die Mutter hat ein eingefrorenes Dienstleistungslächeln im Gesicht, Sohn 2 isst den rest der Vorspeisen und seine Freundin will lieber Pommes, Oma hat den nächsten Anfall, mittlerweile gucken alle und ich frage die Kellnerin ganz leise, ob wir nicht diesen kleinen Tisch am Fenster - und sie ganz laut, nej, der wäre besetzt, ganz gleich, und jetzt wissen alle, das wir es versucht haben, die Flucht vor der Familie, die alles was akutes mit ihren Schleimhäuten haben. War dann auch Wurscht, der Wein kam und prompt ging die Sonne uner. Ich zücke gerade meine Kamera, ein Tanker schiebt sich ins Bild, die Kellnerin macht die restlichen Jalousien hoch, damit alle was davon haben, und schon steht ein Herr mit großer Kamera direkt in meiner Schusslinie. Ich seufze, ich trinke einen großen Schluck, und ich knipse den Herrn einfach mit, so geht Pragmatismus.
Das Essen ist lange nicht so phantastisch wie immer ausgemalt, aber wir sind ja auch in einem Touristenrestaurant in NL und nicht in einem Geheimtipp in F. dafür ist es mehr wie reihhaltig und ich gehe schon knappe drei Stunden später mit frischem Hüftgold aus der Tür. Ein 'Grand Dessert' nach 23 Uhr, auf dem drei Stücke Kuchen, ein Biser, Eis, Schokolade, Fruchtmousse und ein riesiger Klacks Sahne sind, das tuppert die Leber erst mal weg, falls mal wieder Krieg ist, die Gene erinnern sich an schlechte Zeiten. Beim Boxkampf den Kühlschrank geplündert und noch vor der ersten Runde und der ersten Flasche in Morpheus Armen einfach so übers Meer weggesegelt.
Das Hähnchen weckte ab 6:31 a.m. bis 8:55 einschl.
Es krähte im 30 sekunden-Takt, was mich vermuten läßt, dass so ein Gockel lange Luft holen muss, um dieses Kikerikii erschallen zu lassen. Am Ende wurden die Intervalle etwas ausgedehnt, er hielt aber den Ton. Und: Ab dem ersten Hahnenschrei hielten die 300 Frösche, welche die ganze Nacht lauthals durchgequakten, mit sofortiger Wirkung den Rand, das scheint alles genau geregelt, da am Deich.
Beim Frühstück verliere ich genau das, was mir vor zwei Wochen ohne Betäubung und sehr teuer eingesetzt wurde. Ich gucke erstaunt aus der Wäsche und schlucke das Korpus Delikti Göttin sei Dank nicht runter. Den restlichen Tag versucht, alles was kalt oder warm ist, nur mit der rechten Wangenseite zu bearbeiten und möglichst gleichmäßig braun zu werden. Ging gut, da kam sich nichts in den Weg.
Die Rückfahrt unter drei Stunden, die Fellchen im Tiefschlaf, der ganze zurück gebrachte Körper roch köstlich nach Sonne, Meer und Salz und an dieser Stelle möchte ich mich von der schönen Aprilseite verabschieden, und nun dem Ernst der nächsten Wochen in die 8 Augen schauen. Das wars mit Seelchen an die Luft hängen, ab jetzt werden Kisten gepackt, Fliesen gelegt, Köpfe eingeschlagen und umgezogen.
Als Auto 'Ügo' Sonntag spät in der Einfahrt in die Nacht ging, hatte er Salzgeruch auf dem Lack und einen frischen Möwenschiss dort, wo andere Stadtautos nur Taubenkacke haben.
(Bei sanftem klicken des Bildes folgen weitere töfte Impressionen inklusive des Mannes, der vor der Abenstimmung stand.)
Donnerstag, 12. April 2007
köln-west
Gestern Abend Köln. Mit Franzi und TomTom genau 40,5 km von Haus aus. Viele Groupies, die besten Sätze kamen nach der Lesung. Beschließe, niemals dicke Tücher über vier Lagen Hemdchen zu tragen, das verwirrt das Auge. Roses Texte blogtypisch und unterhaltend. Trotzdem ganz kurz dazu hinreissen lassen, über die Tatsache eines Blogstipendiums zu reden. Dr. Sno bleibt mir nicht hängen, in der Zeit genötigt auf die Herrentoilette. Als ich rein bin wars leer. Zwanzig Sekunden später mit Hand als Sichtschutz links an allen vorbei. Kein 'tschulldigung' gesagt. Nilzenburger entwickelt sich seit jetzt zur Rampensau. Am Ende der Woche wird Winkel seine Kabel tragen müssen. Roman sollte immer heiser lesen und enge Jeans tragen. Winkel ist Winkel. Nachts auf der Autobahn keine Lampe mehr an. Haben Angst vor niedlichen Rehen auf der Strecke. Im Bett dann:
M: 'Wasn das?'
Ich: 'Chanel vom Winkel.'
M: 'Wasn das?'
Ich: 'Chanel vom Winkel.'
Montag, 9. April 2007
ostermontags, zwischen pappe und buntwäsche.
Schon drei Maschinen Wäsche (40° allerlei, 30 °schwarz, einmal komplett rot inkl. Bettwäsche) in die Maschine gestopft und wieder heraus gezerrt, weggewaschen kann man ja heute nicht mehr sagen, ist ja alles modern, macht ja die Maschine.
Zwischen dem stopfen und ziehen insgesamt fünf Umzugskartons gestopftfüllt, beschriftet, bestaunt, weil wirklich leerer ist das Bücherregal noch nicht geworden. Dabei zig Mal das tolle Sonnenwetter lauthals gepriesen, dabei die Jogginghose abgeklopft, dass es nur so staubte und immer wenn ein Fellchen vorbei kam, kurz vom Boden hochgehoben und nass geknutscht.
Das alles nach einem komatösen Schlaf von gestern 23:14 (Mitten im Bericht über Singularität eingepennt, so was passiert auch nur mir!) bis heute früh 9:20. Seit diesem Zeitpunkt Ohrwurm 'Die kleine Kneipe' im Hirn, gesungen und vorgetragen von Stromberg (Leiter Schadenregulierung M-Z).
Morgen Buntes und Bewegtes über die Zuckersüße von Hamburg, und wie man das Fasten beenden kann.
Jetzt Stulle und See. Man hat schließlich nur einmal frei.
Zwischen dem stopfen und ziehen insgesamt fünf Umzugskartons ge
Das alles nach einem komatösen Schlaf von gestern 23:14 (Mitten im Bericht über Singularität eingepennt, so was passiert auch nur mir!) bis heute früh 9:20. Seit diesem Zeitpunkt Ohrwurm 'Die kleine Kneipe' im Hirn, gesungen und vorgetragen von Stromberg (Leiter Schadenregulierung M-Z).
Morgen Buntes und Bewegtes über die Zuckersüße von Hamburg, und wie man das Fasten beenden kann.
Jetzt Stulle und See. Man hat schließlich nur einmal frei.
Dienstag, 13. März 2007
zwölf stunden und ein paar später.
Was für ein Tag. Das letzte, was ich vor dem zu großen Glas Rotwein noch gehört habe war ein Satz meiner Azubine, und der ging so: 'Lu, Du gefällst mir heute gar nicht!'
Ich so 'Küken, das hat nix mit Dir, und erst Recht nix mit dem Wetter zu tun, das ist reinste Veranlagung!'
Auf dem Rückweg den Ohrwurm des Tages ( ...'sag mir Quando, quando, quandooooo') gegen Norah Jones getauscht, und danach so richtig einsam und gegängelt zur offenen Flasche Bordeaux gegriffen und dem Fastengott ins Gesicht gelacht. Ein Glas in Ehren! Auf Dr. House, noch eine Stunde hin.
Und sonst so?
Nix.
Morgen Sozialkontakte mit Braunschweigern, Sport mit Arbeit verbinden, Sonne und vielleicht ausschlafen.
Heute M. noch vor sechs Uhr fast k.o. gehauen, als ich -warum auch immer- ausholte mit gestreckten Arm. Direkt entschuldigt und dabei inständig gehofft, er hats nicht mitbekommen wegen Tiefschlaf. Danach Traumweiterleitung, ich kann so was ja, ist wie eine Werbeunterbrechung beim Fernsehen. Während Omo wäscht geh ich im dunkeln auf Klo, und wenn ich mich zurück ins Plümmo wickel gehts in der Regel (i.d.R.) weiter, nur nicht (natürlich!) bei richtig zensierten Sachen, wo kämem wir denn da hin?
Und was noch?
Nix. Nix wichtiges angesprochen heute, nichts bewegt, keinen Planeten gerettet, und keine ausgestorbene Tierart zurückentdeckt. Noch nicht mal anständig die Haare gekämmt hatte ich heut', nur einen Satz von Dostojewskij habe ich für euch zur Nacht:
"Nein, übertrieben ist es nicht, eher zu schwach ausgedrückt; ja, es ist zu schwach ausgedrückt, weil ich nicht imstande bin, die richtigen Worte zu finden, aber..."
(aus 'Der Idiot')
Macht damit, was ihr wollt.
Ich erzähle jetzt meiner Mutter, dass es bei Big Brother e_kla_tan_te Rechtschreibfehler im Untertitel gibt und das ich bei Google auf Platz 4 bin, wenn wer 'B-mben selbst gebastelt' eintippt.
'Auch was', würde Ur-Opa Malte sagen, 'auch kleine Fische stinken, min Deern'.
Genau. Genua. Lasst uns doch dahin fahren.
Ich so 'Küken, das hat nix mit Dir, und erst Recht nix mit dem Wetter zu tun, das ist reinste Veranlagung!'
Auf dem Rückweg den Ohrwurm des Tages ( ...'sag mir Quando, quando, quandooooo') gegen Norah Jones getauscht, und danach so richtig einsam und gegängelt zur offenen Flasche Bordeaux gegriffen und dem Fastengott ins Gesicht gelacht. Ein Glas in Ehren! Auf Dr. House, noch eine Stunde hin.
Und sonst so?
Nix.
Morgen Sozialkontakte mit Braunschweigern, Sport mit Arbeit verbinden, Sonne und vielleicht ausschlafen.
Heute M. noch vor sechs Uhr fast k.o. gehauen, als ich -warum auch immer- ausholte mit gestreckten Arm. Direkt entschuldigt und dabei inständig gehofft, er hats nicht mitbekommen wegen Tiefschlaf. Danach Traumweiterleitung, ich kann so was ja, ist wie eine Werbeunterbrechung beim Fernsehen. Während Omo wäscht geh ich im dunkeln auf Klo, und wenn ich mich zurück ins Plümmo wickel gehts in der Regel (i.d.R.) weiter, nur nicht (natürlich!) bei richtig zensierten Sachen, wo kämem wir denn da hin?
Und was noch?
Nix. Nix wichtiges angesprochen heute, nichts bewegt, keinen Planeten gerettet, und keine ausgestorbene Tierart zurückentdeckt. Noch nicht mal anständig die Haare gekämmt hatte ich heut', nur einen Satz von Dostojewskij habe ich für euch zur Nacht:
"Nein, übertrieben ist es nicht, eher zu schwach ausgedrückt; ja, es ist zu schwach ausgedrückt, weil ich nicht imstande bin, die richtigen Worte zu finden, aber..."
(aus 'Der Idiot')
Macht damit, was ihr wollt.
Ich erzähle jetzt meiner Mutter, dass es bei Big Brother e_kla_tan_te Rechtschreibfehler im Untertitel gibt und das ich bei Google auf Platz 4 bin, wenn wer 'B-mben selbst gebastelt' eintippt.
'Auch was', würde Ur-Opa Malte sagen, 'auch kleine Fische stinken, min Deern'.
Genau. Genua. Lasst uns doch dahin fahren.
8.10
Das ist ja mal wieder typisch in der Frauengeschichte. Kaum schlüpft einem das erste gesund-rosige Hormon des Jahres 2007, da nimmt der Mann das Auto an die Hand und fährt gemütlich auf geschäftliches in irgendwelche Ur-alten Städte.
Die Fellchen merken das ja auch. Sitzen jetzt morgens sehr zufrieden aufgereiht am Fenster und schnattern das Ferdervolk vor der Scheibe an. 'Schmecken eh alle staubig und nach Pommes' versuche ich, das Interesse wieder aufs Bio-Crunch zu lenken, die sollen ja schließlich und mindestens 65 werden. Einzeln.
Letzte Nacht die vierte Nacht in Folge nichts gutes geträumt, bis auf eine Sache. Tief geschlafen von 12 bis 7, seitdem wach. Im Traum kam eine Mail von einem jungen, schon sehr aufgestrebten Schriftsteller, der mich dringlichst auf seine Lesung nach München einlud, und ich dachte so um die drei Mal 'München? Ne!'.
Der Rest verschwamm wieder in Listen, unter denen ich begraben lag und zuschauen musste, wie Katzen überfahren werden. Ich musste ein Auto in unter 60 Sekunden zusammenbauen und den Mond retten, aber ich schweife ab.
Jedenfalls bin ich dann doch nach München, wegen meinem Waldmeister-Eis, im Traum geht ja Teleportation, da ist man -kaum dran gedacht- in einem Dschungel und grillt mit anderen einmetergroßen Menschen Meerschweinchen und singt sauige Lieder.
Ich also in München, steige aus dem Zug, junger, aufgestrebter Autor holt mich vom Zug ab und sagt "Frau Lu, ich finde schon, dass der Zug sehr spät dran ist. Und halten Sie die Erdbeeren für richtig durch?"
Die Fellchen merken das ja auch. Sitzen jetzt morgens sehr zufrieden aufgereiht am Fenster und schnattern das Ferdervolk vor der Scheibe an. 'Schmecken eh alle staubig und nach Pommes' versuche ich, das Interesse wieder aufs Bio-Crunch zu lenken, die sollen ja schließlich und mindestens 65 werden. Einzeln.
Letzte Nacht die vierte Nacht in Folge nichts gutes geträumt, bis auf eine Sache. Tief geschlafen von 12 bis 7, seitdem wach. Im Traum kam eine Mail von einem jungen, schon sehr aufgestrebten Schriftsteller, der mich dringlichst auf seine Lesung nach München einlud, und ich dachte so um die drei Mal 'München? Ne!'.
Der Rest verschwamm wieder in Listen, unter denen ich begraben lag und zuschauen musste, wie Katzen überfahren werden. Ich musste ein Auto in unter 60 Sekunden zusammenbauen und den Mond retten, aber ich schweife ab.
Jedenfalls bin ich dann doch nach München, wegen meinem Waldmeister-Eis, im Traum geht ja Teleportation, da ist man -kaum dran gedacht- in einem Dschungel und grillt mit anderen einmetergroßen Menschen Meerschweinchen und singt sauige Lieder.
Ich also in München, steige aus dem Zug, junger, aufgestrebter Autor holt mich vom Zug ab und sagt "Frau Lu, ich finde schon, dass der Zug sehr spät dran ist. Und halten Sie die Erdbeeren für richtig durch?"
Samstag, 10. März 2007
Ein sonniger Samstag. Der Flohmarkt streckt sich lautlos zur Seite aus, die Verkäufer schenken Kaffee nach, die Frau vom Tierbedarf läßt sich die Hand pendeln, lacht laut auf, schlägt sich beide Hände vor das Gesicht. Vielleicht wurden ihr Zwillinge zugesichert, in diesem Frühling, während im Toilettenwagen feucht gefeudelt wird.
Tand und Tinnef, zwei mal die Mutter Gottes, einmal mit Kind, einmal mit Lippenstift. Dan der ganze Kellergeruch und vor allem eins, die Jazz-Combo. Sie baut auf, isst Brötchen, baut auf, trinkt Tee. Alles Herren, die meisten in Cord, viel grau in den Bärten, viel Toskana gesehen, unter Umständen gemeinsam, dann trugen die Frauen sicher viel Wickelkleid und Leinen. Sie sehen nett und zufrieden aus, auf eine angenehm alte Weise souverän, wie sie ihre Brötchen essen und durch den Teedampf einfach so still sind.
Überall wird es unruhig, die Menschen schieben, die Plastiktüten knistern dazwischen, Hunde husten und der Dönerstand flutet die umliegenden Quadratmeter mit Grillaromen. Die Combo hält ganz kurz inne, atmet Aroma ein, baut weiter auf, atmet Aroma aus, fängt an. Pfeiffen im Aschenbecher. Zwischen all den Menschen, der frühtäglichen Betriebsamkeit, der Gier auf die günstige Gelegenheit, der Lust am Objekt, zwischen all dem sitze ich ganz betriebslos, halte gänzlich inne, und denke an die Zeiten davor.
Ich habe Lust, den ganz Stillen einen Besuch abzustatten, wüßte ich, wo ich allesamt finde. Einen Apfel möchte ich in den harten Boden drücken, einen süßen, saftigen in blendendem Grün.
Trotz all dem, kein Leben würde zurück kehren, kein Bein sich rühren, da kann keine Frucht eine Abhilfe sein, oder ein Bote des Frühlings. Hier der Trubel, ein paar Meter weiter unten die ewige Ruhe, möchte man daran glauben.
Die Äpfel kosten drei Euro die große Tüte, so viele Tote kenne ich nun auch wieder nicht.
Die Herren tauchen ein in ihre vergangenen Jahre, machen vielleicht genau die Gesichter, die sie früher bei anderen Herren so passend fanden. Vielleicht sind es auch ihre eigenen, in der Toskana erprobt, von Frauen in Leinen für gut befunden,
alles beibehalten, und jetzt das Saxophon.
Ein Baby wippt mit dem Fuss, mehr sieht man nicht im Wagen, und da schließt sich in meinem Kopf ein Kreis.
Ich lasse die Äpfel links liegen, zwinkere der Madonna mit dem Kinde zu und mache im Toilettenhaus genau die Türe auf, hinter der eine Frau laut ‚Tür zu doo’ rufen kann. Natürlich.
Später beim Bauern. Frische Buttermilch mit Beeren, frische Dinkelbrötchen mit einer Wurst, überhaupt ist alles frisch, selbst der Mist dampft produktionsfrisch der Sonne entgegen.
Mein abschließender Gedanke bei der Neige der Buttermilch:
Alles ist so vergänglich, besser schnell austrinken.
Mehr Tiefsinn ist an einem der ersten Frühlingstage echt nicht gefragt.
Tand und Tinnef, zwei mal die Mutter Gottes, einmal mit Kind, einmal mit Lippenstift. Dan der ganze Kellergeruch und vor allem eins, die Jazz-Combo. Sie baut auf, isst Brötchen, baut auf, trinkt Tee. Alles Herren, die meisten in Cord, viel grau in den Bärten, viel Toskana gesehen, unter Umständen gemeinsam, dann trugen die Frauen sicher viel Wickelkleid und Leinen. Sie sehen nett und zufrieden aus, auf eine angenehm alte Weise souverän, wie sie ihre Brötchen essen und durch den Teedampf einfach so still sind.
Überall wird es unruhig, die Menschen schieben, die Plastiktüten knistern dazwischen, Hunde husten und der Dönerstand flutet die umliegenden Quadratmeter mit Grillaromen. Die Combo hält ganz kurz inne, atmet Aroma ein, baut weiter auf, atmet Aroma aus, fängt an. Pfeiffen im Aschenbecher. Zwischen all den Menschen, der frühtäglichen Betriebsamkeit, der Gier auf die günstige Gelegenheit, der Lust am Objekt, zwischen all dem sitze ich ganz betriebslos, halte gänzlich inne, und denke an die Zeiten davor.
Ich habe Lust, den ganz Stillen einen Besuch abzustatten, wüßte ich, wo ich allesamt finde. Einen Apfel möchte ich in den harten Boden drücken, einen süßen, saftigen in blendendem Grün.
Trotz all dem, kein Leben würde zurück kehren, kein Bein sich rühren, da kann keine Frucht eine Abhilfe sein, oder ein Bote des Frühlings. Hier der Trubel, ein paar Meter weiter unten die ewige Ruhe, möchte man daran glauben.
Die Äpfel kosten drei Euro die große Tüte, so viele Tote kenne ich nun auch wieder nicht.
Die Herren tauchen ein in ihre vergangenen Jahre, machen vielleicht genau die Gesichter, die sie früher bei anderen Herren so passend fanden. Vielleicht sind es auch ihre eigenen, in der Toskana erprobt, von Frauen in Leinen für gut befunden,
alles beibehalten, und jetzt das Saxophon.
Ein Baby wippt mit dem Fuss, mehr sieht man nicht im Wagen, und da schließt sich in meinem Kopf ein Kreis.
Ich lasse die Äpfel links liegen, zwinkere der Madonna mit dem Kinde zu und mache im Toilettenhaus genau die Türe auf, hinter der eine Frau laut ‚Tür zu doo’ rufen kann. Natürlich.
Später beim Bauern. Frische Buttermilch mit Beeren, frische Dinkelbrötchen mit einer Wurst, überhaupt ist alles frisch, selbst der Mist dampft produktionsfrisch der Sonne entgegen.
Mein abschließender Gedanke bei der Neige der Buttermilch:
Alles ist so vergänglich, besser schnell austrinken.
Mehr Tiefsinn ist an einem der ersten Frühlingstage echt nicht gefragt.
Montag, 5. März 2007
bald weg.
Ich liege auf der Couch und lausche an der Wohnzimmerwand. Unser Haus ist größer und älter als das Nachbarhaus, so das unsere hohe Wohnzimmerwand zur Hälfte Kinderzimmer-, und zur anderen Hälfte die Wohnzimmerwand der Nachbarn ist.
Im Nachbarhaus wohnen drei Generationen, eine türkische Familie mit zwei kleinen Kindern und zwei alten Elternteilen, Vater arbeitet bei Mercedes.
Im Kinderzimmer wird einer Blockflöte sehr orientalisches entlockt, was weitaus besser gelingt als das übliche Hänschen klein. Im Wohnzimmer tackert laut und vibrierend die Nähmaschine, wie jeden Tag ab zehn Uhr, an manchen Tagen wird Abends ab neun zu Ende genäht. Mittags und Abends schreien sie viel mit den Kindern, was mich sehr wundert.
Was ich bald nicht mehr sehen werde:
Wie die Oma der Familie die Post erledigt und generell, das ganze Viertel.
Kein Ende, nur die Blockflöte und ich, über OBI-Prospekten brütend.
Im Nachbarhaus wohnen drei Generationen, eine türkische Familie mit zwei kleinen Kindern und zwei alten Elternteilen, Vater arbeitet bei Mercedes.
Im Kinderzimmer wird einer Blockflöte sehr orientalisches entlockt, was weitaus besser gelingt als das übliche Hänschen klein. Im Wohnzimmer tackert laut und vibrierend die Nähmaschine, wie jeden Tag ab zehn Uhr, an manchen Tagen wird Abends ab neun zu Ende genäht. Mittags und Abends schreien sie viel mit den Kindern, was mich sehr wundert.
Was ich bald nicht mehr sehen werde:
Wie die Oma der Familie die Post erledigt und generell, das ganze Viertel.
Kein Ende, nur die Blockflöte und ich, über OBI-Prospekten brütend.
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