Samstag, 1. Mai 2004
lost in bergisch irgendwo
komm, lass aufs land raus, irgendwo im wald abhängen, frohlockte heute morgen noch vor elf mein werter herr m. beim frühstück.
gern, klasse, lass fahrn', war meine erfreute antwort, und so gings mit 160 km/h, geschmierten stullen, flasche wasser und system of a dawn ab richtung diepentalsperre (verlinken tu ich heut nix, frisch überlebt und dadurch zu faul ).
die ersten 4km bis zu dieser idyllischen mühle, deren namen ich schon wieder verdrängt habe, waren fein fein fein.
über stock, über stein, bedröhnt vom satten waldduft , der wald, der durch die gewitter der letzten vier tage proper und frisch geduscht da stand, alles im grünen bereich, wie man passenderweise sagen könnte.
die mühle war direkt auf dem A1weg, man musste förmlich "einkehren", wie man an so orten gern dazu sagt, und ein kännchen kaffee trinken, weil "kännchen gibbet nur draussen".
die bedienung gabs aber nur drinnen, ein völlig familiärer betrieb, das herz, die seele des waldes ein ehepaar, an den grenzen ihrer belastbarkeit angekommen.
draussen waren fünf tische besetzt, ein assi-familie mit freunden, die alle ihre hunde dabei hatten und abwechselnd hund oder kind mit den worten "haldet maul, doo" zur strecke brachten, ein paar omas am nachbartisch, 55 kinder ( rein akustisch, eigentlich waren es nur 5 ) an einem anderen, drei an einem baum in sichtweite hangelnd etc.
in der "guten stube" in der ich mich zur bestellung dann persönlich einfand, hingen gemütlich spinnweben von der decke , in einem glasschrank an der wand ein paar tafeln milka nuss schokolade, hustenbonbons, pflaster und pittjes nüsse, tempotaschentücher. hier ist man auf alle bedürfnisse der wandersgäste eingestellt, ich fühle mich prompt geborgen. in der oben durchsichtigen tiefkühltruhe obstlerflaschen in drei lagen, auch dafür ist also gesorgt.
ich halte smalltalk mit dem gastwirt, der mir auf die frage, wo denn das klo wäre, wortreich antwortete, dass er auch gerne grillen täte, und überhaupt für alles verantwortlich wäre. ich schnappte schnell die beiden stücke warmen kuchen nebst kaffee und rannte nach draussen, vorbei an aufgereihten, zur neige gehenden zuckerdosierern, ablegern der dominierenden zimmerpflanze in kleinen schnapsgläsern und natreen-fläschchen. über der tür hing ein blutender jesus am kreuz.
die nächsten zwanzig minuten überspringe ich, das hauptthema zwischen m. und mir war der kuchen, ob selbstgemacht oder nicht. unentschieden.
frisch überzuckert machten wir uns auf den rückweg, acht kilometer insgesamt sollten reichen, so ohne richtiges schuhwerk, beide sockenlos und überhaupt war ja samstag, und feiertag, die EU erweiterung und tag der arbeit.
der pikante teil der geschichte, und der grund, warum ich an einem heiligen samstag, den ich in der regel immer offline verbringe, ist folgender : diese wanderwege, die quer durch wälder führen sind immer in kryptischen zeichen ausgezeichnet, und es artet oft in eine entnervende schnitzeljagd ohne preis aus, wenn man sich darauf einläßt. wir befanden und also anfangs auf dem kleinen rundweg, einmal um die talsperre. A1, muss man sich nicht viel merken. ab der tollen mühle, gott segne sie, ihre seit letztem jahr nicht mehr geputzen klos und den kuchen, waren wir dann auf wanderweg A6, der auch noch mit A7 und A8parallel lief, soweit kein thema. wir dachten, noch eine knappe stunde, und das auto, die zivilisation hat uns zurück, ab nach hause, ein bißchen prahlen von wegen sauerstoffüberdosis, alles gut soweit.
also über stock, über steine , über umgestürzte bäume, vorbei an idyllischen bächlein, vorbei an überhaupt allem, - nur nicht an menschen. wir standen teilweise knietief im waldmatsch, hangelten uns von baum zu baum die hänge runter, immer "das ist der weg- da stehts doch " auf den lippen.
nach zwei stunden hatte ich mein erste krise!
nachdem A6 irgendwo im nichts verschwunden war, und wir uns eine gefühlte ewigkeit auf A7+A8 weiterbewegten, durch brennesselfelder, vorbei an gigantischen kühen, die wir nur hörten, aber nicht sahen, aber allein auf grund ihrer phonstärke beim muhen ihre bison-größe erahnten ... also mittlerweile über 168 baumstämme geklettert waren, über trilliarden vön stöcken, steinen und bächlein gehupft sind und ich meine orientierung seit dem klogang in der mühle verloren hatte, war uns klar : wir sind auf dem wanderweg für marathon-wanderer, und wir kommen vor herbst 2005 nicht mehr nach hause. und das alles nur, weil wir ein kleines, weißes pfeilchen übersehen hatten. ein verfluchtes. klitzekleines, verficktes scheißerchen von weg-pfeil. agnnnnh!
wir begannen nach leuten ausschau zu halten. sprachen wir ortsansässige an, und nannten ihnen unseren ausgangspunkt, zogen diese verwundert die augenbrauen hoch und sagten "oh, das ist aber schon eine schöne strecke von hier entfernt", was mich nicht wirklich zu euphorischen gesichtsausdrücken hinriss, und auch keinem vertrauen an irgendwen. ich glaubte den leuten schon ihre wegbeschreibungen, die sie wild fuchtelnd, ellenlang und mit überzeugenden augenaufschlägen von sich gaben. aber bitte, wer kann sich einen weg merken, der sich über stock, stein und um die 8 km durchs bergische zieht ? eben. ich beharrte auf A7 und A8, egal wie weit sie noch führen sollten, aber sie MUSSTEN irgendwann an diesem wegschild auskommen, an dem wir losgegangen waren, früher am tage, dort, wo unser auto unter einer trauerweide parkte.
mein zweite krise bekam ich, als dieser wanderweg plötzlich nicht mehr ausgezeichnet war, selbst die verhaßten kleinen pfeilchen ausblieben, und der baum, an dem unser wichtiger hinweis stand, wohl einfach mit den anderen bäumen um ihn herum abgeholzt worden war. die stämme lagen aufgestapelt am waldesrand, unsere schnitzeljagdinfo sicherlich irgendwo darunter, und wir mit fragezeichen in den gesichern davor.
m. setzte sich durch, wir gingen seine variante weiter, und standen plötzlich neben einer saufenden kuh an einer weggabelung, wo wir drei möglichkeiten hatten, aber keine die darstellte, die wir uns gewünscht hätten...alle drei wege gingen nicht dorthin, wo unser auto stand.
ich hatte mittlerweile mein leben hinter mir gelassen, mich mit der welt versöhnt, und dachte an die schönen dinge, die uns die kreditkarte ermöglicht hätte, hätten wir sie mal eingesteckt. aber wer nimmt schon alles mit, wenn er nur mal eben durch einen wald gehen will ? eben.
ich machs kurz, die schmach ist groß.
wir fanden eine bushaltestelle in einem kaff, kontinente entfernt von dem kaff, wo unser auto stand, der busfahrer knöpfte uns zu viel geld ab für zwei gefahrene haltestellen, nur damit wir am anschlussbus feststellen mußten, dass dieser grad weg ist. was das in einem kafff mit 30 einwohnern bedeutet, kann man sich wohl denken.
so sassen wir traut an der haltestelle im irgendwo, hatten eine stunde wartezeit vor uns, und waren nach zehn minuten schon mit allem durch.
wir haben uns verlaufen, sagte ich zu m. der bestätigend mit dem kopf wackelte.
die leute in den vorbeirauschenden autos starrten uns an, als wären wir aliens oder rockstars, die italienische trattoria schräg gegenüber konnten wir nicht stürmen, weil keine karte dabei, und der bus sollte in 50 minuten kommen.
wir sangen das schlumpflied, ich war die ungekrönte königin, weil ich mehr strophen wußte, und als ein taxi am horizont auftauchte, schmiss ich mich fast davor.
ich nannte unseren wunschort, fragte " wieviel ", während der fahrer offensichtlich überlegte, ob wir gefährlichwären. im taxi lief fussball und für unsere letzten sechs euro fuhr er uns zur talsperre, zu unserem auto, hurra!
das passiert hier häufig, sagte er, während er in den waldweg einbog. die leute verlaufen sich hier oft, sie sind heute schon die dritten die ich treffe.
das er die uhr ausließ, wen interessierts.
das ich nie wieder ohne mastercard in einen wald gehe, keine frage.
gern, klasse, lass fahrn', war meine erfreute antwort, und so gings mit 160 km/h, geschmierten stullen, flasche wasser und system of a dawn ab richtung diepentalsperre (verlinken tu ich heut nix, frisch überlebt und dadurch zu faul ).
die ersten 4km bis zu dieser idyllischen mühle, deren namen ich schon wieder verdrängt habe, waren fein fein fein.
über stock, über stein, bedröhnt vom satten waldduft , der wald, der durch die gewitter der letzten vier tage proper und frisch geduscht da stand, alles im grünen bereich, wie man passenderweise sagen könnte.
die mühle war direkt auf dem A1weg, man musste förmlich "einkehren", wie man an so orten gern dazu sagt, und ein kännchen kaffee trinken, weil "kännchen gibbet nur draussen".
die bedienung gabs aber nur drinnen, ein völlig familiärer betrieb, das herz, die seele des waldes ein ehepaar, an den grenzen ihrer belastbarkeit angekommen.
draussen waren fünf tische besetzt, ein assi-familie mit freunden, die alle ihre hunde dabei hatten und abwechselnd hund oder kind mit den worten "haldet maul, doo" zur strecke brachten, ein paar omas am nachbartisch, 55 kinder ( rein akustisch, eigentlich waren es nur 5 ) an einem anderen, drei an einem baum in sichtweite hangelnd etc.
in der "guten stube" in der ich mich zur bestellung dann persönlich einfand, hingen gemütlich spinnweben von der decke , in einem glasschrank an der wand ein paar tafeln milka nuss schokolade, hustenbonbons, pflaster und pittjes nüsse, tempotaschentücher. hier ist man auf alle bedürfnisse der wandersgäste eingestellt, ich fühle mich prompt geborgen. in der oben durchsichtigen tiefkühltruhe obstlerflaschen in drei lagen, auch dafür ist also gesorgt.
ich halte smalltalk mit dem gastwirt, der mir auf die frage, wo denn das klo wäre, wortreich antwortete, dass er auch gerne grillen täte, und überhaupt für alles verantwortlich wäre. ich schnappte schnell die beiden stücke warmen kuchen nebst kaffee und rannte nach draussen, vorbei an aufgereihten, zur neige gehenden zuckerdosierern, ablegern der dominierenden zimmerpflanze in kleinen schnapsgläsern und natreen-fläschchen. über der tür hing ein blutender jesus am kreuz.
die nächsten zwanzig minuten überspringe ich, das hauptthema zwischen m. und mir war der kuchen, ob selbstgemacht oder nicht. unentschieden.
frisch überzuckert machten wir uns auf den rückweg, acht kilometer insgesamt sollten reichen, so ohne richtiges schuhwerk, beide sockenlos und überhaupt war ja samstag, und feiertag, die EU erweiterung und tag der arbeit.
der pikante teil der geschichte, und der grund, warum ich an einem heiligen samstag, den ich in der regel immer offline verbringe, ist folgender : diese wanderwege, die quer durch wälder führen sind immer in kryptischen zeichen ausgezeichnet, und es artet oft in eine entnervende schnitzeljagd ohne preis aus, wenn man sich darauf einläßt. wir befanden und also anfangs auf dem kleinen rundweg, einmal um die talsperre. A1, muss man sich nicht viel merken. ab der tollen mühle, gott segne sie, ihre seit letztem jahr nicht mehr geputzen klos und den kuchen, waren wir dann auf wanderweg A6, der auch noch mit A7 und A8parallel lief, soweit kein thema. wir dachten, noch eine knappe stunde, und das auto, die zivilisation hat uns zurück, ab nach hause, ein bißchen prahlen von wegen sauerstoffüberdosis, alles gut soweit.
also über stock, über steine , über umgestürzte bäume, vorbei an idyllischen bächlein, vorbei an überhaupt allem, - nur nicht an menschen. wir standen teilweise knietief im waldmatsch, hangelten uns von baum zu baum die hänge runter, immer "das ist der weg- da stehts doch " auf den lippen.
nach zwei stunden hatte ich mein erste krise!
nachdem A6 irgendwo im nichts verschwunden war, und wir uns eine gefühlte ewigkeit auf A7+A8 weiterbewegten, durch brennesselfelder, vorbei an gigantischen kühen, die wir nur hörten, aber nicht sahen, aber allein auf grund ihrer phonstärke beim muhen ihre bison-größe erahnten ... also mittlerweile über 168 baumstämme geklettert waren, über trilliarden vön stöcken, steinen und bächlein gehupft sind und ich meine orientierung seit dem klogang in der mühle verloren hatte, war uns klar : wir sind auf dem wanderweg für marathon-wanderer, und wir kommen vor herbst 2005 nicht mehr nach hause. und das alles nur, weil wir ein kleines, weißes pfeilchen übersehen hatten. ein verfluchtes. klitzekleines, verficktes scheißerchen von weg-pfeil. agnnnnh!
wir begannen nach leuten ausschau zu halten. sprachen wir ortsansässige an, und nannten ihnen unseren ausgangspunkt, zogen diese verwundert die augenbrauen hoch und sagten "oh, das ist aber schon eine schöne strecke von hier entfernt", was mich nicht wirklich zu euphorischen gesichtsausdrücken hinriss, und auch keinem vertrauen an irgendwen. ich glaubte den leuten schon ihre wegbeschreibungen, die sie wild fuchtelnd, ellenlang und mit überzeugenden augenaufschlägen von sich gaben. aber bitte, wer kann sich einen weg merken, der sich über stock, stein und um die 8 km durchs bergische zieht ? eben. ich beharrte auf A7 und A8, egal wie weit sie noch führen sollten, aber sie MUSSTEN irgendwann an diesem wegschild auskommen, an dem wir losgegangen waren, früher am tage, dort, wo unser auto unter einer trauerweide parkte.
mein zweite krise bekam ich, als dieser wanderweg plötzlich nicht mehr ausgezeichnet war, selbst die verhaßten kleinen pfeilchen ausblieben, und der baum, an dem unser wichtiger hinweis stand, wohl einfach mit den anderen bäumen um ihn herum abgeholzt worden war. die stämme lagen aufgestapelt am waldesrand, unsere schnitzeljagdinfo sicherlich irgendwo darunter, und wir mit fragezeichen in den gesichern davor.
m. setzte sich durch, wir gingen seine variante weiter, und standen plötzlich neben einer saufenden kuh an einer weggabelung, wo wir drei möglichkeiten hatten, aber keine die darstellte, die wir uns gewünscht hätten...alle drei wege gingen nicht dorthin, wo unser auto stand.
ich hatte mittlerweile mein leben hinter mir gelassen, mich mit der welt versöhnt, und dachte an die schönen dinge, die uns die kreditkarte ermöglicht hätte, hätten wir sie mal eingesteckt. aber wer nimmt schon alles mit, wenn er nur mal eben durch einen wald gehen will ? eben.
ich machs kurz, die schmach ist groß.
wir fanden eine bushaltestelle in einem kaff, kontinente entfernt von dem kaff, wo unser auto stand, der busfahrer knöpfte uns zu viel geld ab für zwei gefahrene haltestellen, nur damit wir am anschlussbus feststellen mußten, dass dieser grad weg ist. was das in einem kafff mit 30 einwohnern bedeutet, kann man sich wohl denken.
so sassen wir traut an der haltestelle im irgendwo, hatten eine stunde wartezeit vor uns, und waren nach zehn minuten schon mit allem durch.
wir haben uns verlaufen, sagte ich zu m. der bestätigend mit dem kopf wackelte.
die leute in den vorbeirauschenden autos starrten uns an, als wären wir aliens oder rockstars, die italienische trattoria schräg gegenüber konnten wir nicht stürmen, weil keine karte dabei, und der bus sollte in 50 minuten kommen.
wir sangen das schlumpflied, ich war die ungekrönte königin, weil ich mehr strophen wußte, und als ein taxi am horizont auftauchte, schmiss ich mich fast davor.
ich nannte unseren wunschort, fragte " wieviel ", während der fahrer offensichtlich überlegte, ob wir gefährlichwären. im taxi lief fussball und für unsere letzten sechs euro fuhr er uns zur talsperre, zu unserem auto, hurra!
das passiert hier häufig, sagte er, während er in den waldweg einbog. die leute verlaufen sich hier oft, sie sind heute schon die dritten die ich treffe.
das er die uhr ausließ, wen interessierts.
das ich nie wieder ohne mastercard in einen wald gehe, keine frage.
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kid37,
Montag, 3. Mai 2004, 14:07
Im Bergischen
... ist es wild, rauh und gefährlich. Das hätte ich Ihnen sagen können. Ich verrate Ihnen einen Trick: Wenn Sie in einem Wald im Bergischen das Bergische Heimatlied über alle Strophen singen, tut sich vor Ihnen eine mysteriös glitzernde Lichtung auf. Ein rotbemützter Gnom wird erscheinen und nach Ihrem Begehr fragen.
Wenn Sie sagen, Sie haben sich verlaufen, wackelt das Kerlchen bedächtig mit dem Kopf, sagt "dat is arg" und wird Ihnen ein geheimnisvolles Wildkraut zu essen geben. Kaum daß es auf Ihrer Zunge liegt, verschwindet die Lichtung mit einem Blitz - und Sie stehen auf dem richtigen Weg.
Für alles andere gibt es tatsächlich die MasterCard.
Wenn Sie sagen, Sie haben sich verlaufen, wackelt das Kerlchen bedächtig mit dem Kopf, sagt "dat is arg" und wird Ihnen ein geheimnisvolles Wildkraut zu essen geben. Kaum daß es auf Ihrer Zunge liegt, verschwindet die Lichtung mit einem Blitz - und Sie stehen auf dem richtigen Weg.
Für alles andere gibt es tatsächlich die MasterCard.
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Lu,
Montag, 3. Mai 2004, 17:21
einwohner
ich dachte, wir befragen ansässige bergische, als wir endlich mal ein lebewesen ohne federn oder fell antrafen.
die wegbeschreibungen allerdings, die lassen auf eigenbedarf bei ihren genannten wildkraut schließen.
andere theorie, gestern gehört : die taxifahrer des umfeldes laufen nachts mit kleinen eimerchen durchs unterholz, und zeichnen die pfeile gen nirgendwo fleissig nach, bringt es ihnen doch täglich verirrte fahrgäste, die alles zahlen würden, nur um zu ihrem auto zurück zu kommen.
die wegbeschreibungen allerdings, die lassen auf eigenbedarf bei ihren genannten wildkraut schließen.
andere theorie, gestern gehört : die taxifahrer des umfeldes laufen nachts mit kleinen eimerchen durchs unterholz, und zeichnen die pfeile gen nirgendwo fleissig nach, bringt es ihnen doch täglich verirrte fahrgäste, die alles zahlen würden, nur um zu ihrem auto zurück zu kommen.
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knutbudnase,
Montag, 3. Mai 2004, 19:58
Die Rückkehr zum Parkplatz ...
... ist dank moderner, für jedermann erschwinglicher Technologie ganz einfach. Unmittelbar dort, wo man den Wagen stehen läßt, schaltet man das mitgebrachte, handliche GPS-Gerät ein und markiert den Standpunkt. Dann läuft man los, verirrt sich Stunden später irgendwo im Nirgendwo und fragt das GPS-Gerät, wo denn nun der Wagen sei. Auf dem Display erscheint ein Pfeil, der in Richtung des fahrbaren Untersatzes zeigt. Zusätzlich macht eine erstaunlich niedrige Entfernungsangabe Hoffnung auf den alsbaldigen guten Ausgang des Abenteuers. Soweit die Theorie.
Da es keinen Weg gibt, der auch nur annährend in die vom Pfeil gezeigte Richtung führt, quetscht sich der verirrte Wanderer durch das widerspenstige Unterholz. Hauptsache, die Richtung stimmt. Ein Stacheldrahtzaun fordert sein Opfer. Das Hemd ist hin. Der nächste, harmlos aussehende Drahtverhau war ein elektrischer Zaun. Autsch! Oh Schmerz! Der Schock muß später verarbeitet werden, denn der herangallopierende Jungbulle gemahnt zur schnellen Überquerung der Weide. Zack! Schon wieder ein Stromschlag, welchen man angesichts der spitzen Hörner des Stieres irgendwie verschmerzt. Die Autobatterie, mit deren Hilfe der Bauer die Drähte unter Strom setzte, sieht schwächer aus, als sie ist. Der Jungbulle, der nun hilflos in den Drähten zappelt, durch die man sich mit knapper Not rettete, sieht das ebenfalls so und brüllt wie am Spieß. Der Bach, der sich als nächstes in den Weg wirft, hat geschätzte 20 Zentimeter Wassertiefe. Dies stellt sich im Nachinein als richtig heraus. Leider gibt es am Bachgrund noch eine knapp einen Meter tiefe Weichschlammschicht. Lehmverkrustet sowie von Brennesseln und wilden Mücken zerstochen erreicht man schließlich den Wagen und wirft das GPS-Gerät, welches an dem gesamten Malheur Schuld hat, im hohen Bogen ins Gebüsch.
Da es keinen Weg gibt, der auch nur annährend in die vom Pfeil gezeigte Richtung führt, quetscht sich der verirrte Wanderer durch das widerspenstige Unterholz. Hauptsache, die Richtung stimmt. Ein Stacheldrahtzaun fordert sein Opfer. Das Hemd ist hin. Der nächste, harmlos aussehende Drahtverhau war ein elektrischer Zaun. Autsch! Oh Schmerz! Der Schock muß später verarbeitet werden, denn der herangallopierende Jungbulle gemahnt zur schnellen Überquerung der Weide. Zack! Schon wieder ein Stromschlag, welchen man angesichts der spitzen Hörner des Stieres irgendwie verschmerzt. Die Autobatterie, mit deren Hilfe der Bauer die Drähte unter Strom setzte, sieht schwächer aus, als sie ist. Der Jungbulle, der nun hilflos in den Drähten zappelt, durch die man sich mit knapper Not rettete, sieht das ebenfalls so und brüllt wie am Spieß. Der Bach, der sich als nächstes in den Weg wirft, hat geschätzte 20 Zentimeter Wassertiefe. Dies stellt sich im Nachinein als richtig heraus. Leider gibt es am Bachgrund noch eine knapp einen Meter tiefe Weichschlammschicht. Lehmverkrustet sowie von Brennesseln und wilden Mücken zerstochen erreicht man schließlich den Wagen und wirft das GPS-Gerät, welches an dem gesamten Malheur Schuld hat, im hohen Bogen ins Gebüsch.
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Lu,
Dienstag, 4. Mai 2004, 11:01
tja
mir scheint, sie waren auch schon dort, sind auch am gleichen tag die wupper entlanggeschlichen und wunderten sich über die hohe anzahl, leverkusener kennzeichen ? die boote, welche von ungelenken städtern quer über den talsperrensee getrieben wurden, wurden schritt für schritt mehr zu einer dumpfen erinnerung ? :)
aber im ernst : mit GPS in die natur ist doch nur was für schwule mädchen!
aber im ernst : mit GPS in die natur ist doch nur was für schwule mädchen!
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knutbudnase,
Dienstag, 4. Mai 2004, 14:06
Nein, nein, ...
... GPS ist auch etwas für raue Seebären, die ohne Kompaß im Wagen immer im Kreis herumfahren und ohne GPS (ersatzweise: genaues Karten- und Tabellenmaterial, Sextant und eine sternklare Nacht) völlig orientierungslos durch Bauers Felder irren.
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