Dienstag, 11. Mai 2004

ein film ...



der pianist

... bei dem ich andauernd beide hände vor dem gesicht hatte;
bei dem ich immer dachte "NEIN!";
bei dem ich wußte, warum ich über 1,5 jahre gebraucht habe, bis ich ihn mir ansehe;
bei dem ich auf ihn hier verlinke, da er schon etwas drüber geschrieben hat;
bei dem ich nachts darauf im traum erschossen wurde.


liebe an-mailer,

ich kann nichts dafür, ihr könnt nichts dafür, aber wenn ihr schon namen habt die sich wie SPAM anhören, dann schreibt doch wenigstens in der betreffzeile nicht
"hi" , "hi luna" oder "luna_lu, bla blubb" , sondern was richtiges, irgend etwas, was euch vom täglichen SPAM unterscheidet, und auf inhalt schließen läßt.
dann wird das auch was mit dem gelesen werden.
nix für ungut,

eure lu.

funkspruch | © Lu um 13:10h | keine meldung | meldung machen?

liebes tagebuch,

gestern hat es geregnet und ich fand den montag doof.
nach 4wöchiger abstinenz bin ich nach ebenfalls langer pausen-abstinenz in mittagspause gegangen, ins fitnesstudio.
nach 15 minuten ergometer verdampfte meine frisur, die eh keine war, nach 20 minuten an den geräten hatte ich pudding statt muskeln im oberkörper ( der rest schlug sich wacker, doch doch ), nach 10 minuten nordic walker brannte mein hintern wie feuer und nach insgesamt 60 boot camp minuten blieb ich auf der erstbesten blauen matte am boden liegen und schwitzte dekorativ vor mich hin, die wangen röter wie heidi von der alm.
heute habe ich einen muskelkater, der sich gewaschen hat, und meine arme dümpeln schlaff auf der tastatur vor sich hin.
das schwimmen am abend wird sicherlich toll, hurra !

als ich heute morgen in der uBahn sass, da klappte eine frau vor mir ein uta danella buch auf, und ihr lesezeichen war eine gezeichnete katze die einfältig dreinschaute.
"boah, wie typisch" dachte ich, wegen frau, buch und lesezeichen.
als ich dann ein paar minuten später mein buch aus der völlig überfüllten tasche fummelte und MEIN lesezeichen zwischen die letzte seite und buchdeckel klemmte, da guckte mich die frau mit dem danella buch kurz über ihre brillengläser an, und ich fragte mich, ob sie auch "tsess, typisch" dachte, ich mit meinem kiwi-buch und der "free tibet" - postkarte, die ich immer als lesezeichen nehme ?!

als ich kurz darauf über die rheinbrücke fuhr, da sah ich die ganze flotte an hotelschiffen, welche zur zeit, zur drupa-zeit, grad zweireihig am rhein geparkt sind. die ganze stadt liegt unter dunst, der fernsehturm ist kaum zu erkennen, und ich bin ein wenig neidisch auf die messegäste, die auf einem boot auf dem rhein schlafen können. das gluckert sicher ur-gemütlich, und riecht halt so, wie nur unser väterchen rhein rum-müffeln kann.

dabei muss ich an den piraten denken, der auf einem segelboot in meinem favorisiertem stadtteil flehe wohnt. die piratenflagge gehisst, mit einem briefkasten an land, auf dem stolz xxx xxx , Pirat steht, und ich immer ganz neugierig, wieso und warum, und wie und ob immer noch gerne und überhaupt ...
letzte woche haben m. und ich ihn abends gesehen, als wir mit skateboard und inlinern den deich rauf und runter sind. 1000 fragen brannten in mir, aber der pirat setzte in aller seelenruhe mit seinem kleinen kanu über, ging zu seinem jeep und fuhr weg. wäre er gestolpert, und das auch noch in meiner nähe, der arme wäre reif gewesen.
aber so ... man will ja nicht stören. aber irgendwann !

noch in piratesken gedanken versunken fahre ich an dem supermarkt vorbei, in dem ich gestern abend einkaufen war.
folgendes war passiert : ich packte an der kasse meine sieben sachen aufs band, hinter mir ein asiatisches pärchen mit einem ganzen wagen voll süßkram. und ich denk noch besorgt, ob die auch mal zwischendurch was gesundes essen, da werden die beiden von einer sehr böse dreinschauenden, sehr nervösen und im stress befindlichen frau angeranzt, ob sie mit ihren "zwei teilen mal eben vor könnte ?!" , wobei ihre frage eher eine aufforderung statt einer bitte gleichkam, der ton macht dann halt doch die musik. die angeranzte asiatin guckt verwundert, dann kurzer austausch mit mann, dann eine gedankliche lampe, die grell leuchtend aufging und sie wühlte in aller seelenruhe in ihrer handtasche, brachte ein handy zum vorschein, diskutierte mit dem mann noch zwei, drei sätze, und sagte dann in halbwegs astreinem höflich-deutsch, sichtlich triumphierend "es ihis jähäz nach sechs kurz", lächelte verbindlich und fing an, das band mit ihrem wageninhalt zu füllen. ich biss mir ganz vorne und ganz fest auf die zungenspitze, um nicht laut johlend über meinem schafskäse aufs band zu schlagen, der gesichtsausdruck der drängelnden wurde auf der stelle leer und ohne wind in sämtlichen segeln. sie machte noch mal kurz ihren mund auf, sah für eine sekunde aus wie ein karpfen der luft holt, und dann war ruhe.

so, liebes tagebuch. das war das mit dem montag. und so doof war der ja gar nicht.