Sonntag, 16. Januar 2005

sonntags im seichtwaschgang.

die sonne brennt hellgelb vom himmel, dieser babyboyblau. vor dem fenster steht mein baum, knorrig und im tief seufzend im winterschlaf. aber wenn man ganz hoch hinauf klettert und seinen langen ästen nachläuft, dann sieht man die knospen wackeln. sie drücken sich gegen die dunkle rinde, sie stossen die letzten schoten mit klimpernden samen hinab in die tiefe und kichern dabei. die insektenanwohner drehen sich noch einmal um, kommt doch die kalte zeit erst, zumindest war das früher so. wenn die erdbewohner ihre spitzen hütchen schief auf den kopf setzen und die tröte in den mund, die apfelkornboddel in die hand nehmen, dann wirds noch mal zünftig, und danach kann auch ein käfer mal nachsehen, wie das jetzt aussieht, die sache mit dem frühling, und unter günstigen umständen das weib wecken.
ein vogel singt und mir fällt ein lied ein, welches man den winter über vergisst, er singt es ab frühling täglich und den fellchen läuft der saftr aus den lefzen, wenn dieser schwarze federball auf der dachrinne des nachbarn heftig vibrierend den abend in grund und boden singt.
eine elster reisst einen wurm, ein hund kackt auf einen weggeworfenen einkauszettel, die griechen-homies holen mit unter sound vibrierendem bmw ihre letzten aus der runde ab, die mädchen stehen hinter den gardinen und hinterlassen schatten.

sonntag im viertel, ich liege am fenster und sauge hellgelb auf. mir fehlen die hohen wohnungen, ich brauche am ende des tages das restlicht, wenn die bodenhaftung geht.
hellgelbe sonne, warm, und ein fragezeichen seitlich am tag.
rausgehen, rauslaufen, eine knospe bilden, ganz oben am kopf, direkt bei den rosinen.

(himmelhilf.)

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