Donnerstag, 20. Januar 2005

die hafenversion

wird ein jahr.
ich werf ne buddel an die kaimauer und geb nen bremer aus.


notizen aus couch.

zuerst mal ein heiseres aber herzlichstes danke ! auf die komplette resonanz meines <gesuch>’s. internetz erstaunt immer wieder.
ich würde ja gerne ein lautes lied anstimmen, oder zumindest die schnapsflasche virtuell leeren und danach eine herzhafte runde flaschendrehen spielen, aber all das muss warten.
ich hab mir nämlich was eingefangen.
der dank einer frau, die sich aufopfernd und meist ambitioniert liebevoll um einen kranken mann sorgt, der sich in seinen fiebrigen momenten seiner sterblichkeit mehr als bewußt wird, also der dank besteht meist darin, dass er eines morgens quietschfidel aus seinem sterbebett springt, seine anfangs tödlich verlaufende erkältung abschüttelt und für nie dagewesen erklärt und quasi von hier auf jetzt weg ist, und die pflegende frau im gleichen moment ein gefühl im hals verspürt, welches sich nach rohem fleisch und beginnendem infekt anfühlt.
ein hoch auf die schon vom dahlmann erwähnten tödlichen männerseuche, die jetzt wie ihre schwester, die hühnergrippe, übertragbar geworden ist.
das passiert den besten unter uns, so also auch mir. ein husten wie ein alterschwacher rottweiler und eine laune, die jenseits von gut und böse liegt, alles meins.
also kein ringelpietz mit anstecken, auch keine begehung der welt, in deren weiten ein paar punkte ihrer erledigung harren. nüscht is, wie meine tante mechthilde aus berlin jetzt sagen würde.

dafür nutze ich die zeit für alles, was man auf der couch hustend so erledigen kann. französisch-sprachkurs geht zum beispiel bestens, so lange ich keine lückentexte nachsprechen muss, weil meine stimme, wenn sie denn nun mal da ist, eher einer russischen hafenhure ähnelt, als meiner. so läuft im fernsehen nachmittagstrash arte vorschau, während ich vokabeltests vergeige, huste, und mit den fellchen tiefe, warme dellen in die couch liege.
zwischen ihren nachmittäglichen nickerchen knallen sie ihre tatze auf das touch-pad des notebooks, ich bekomme fischgähner ins ohr gepustet und gemeine bisse in die zehen, sollte ich mich aus versehen einmal bewegen.
per du mit deinem haustier, oder wie mir der kaffee verschwand.

noch zwei-drei tage in dieser starre, und ich verknall mich in pilawa, und die fellchen schubsen mich von der couch. meine schweinehündin ist in schwesterlicher trauer, hat ein bild von mosis daisy neben ihren napf gestellt und lebt ihre häusliche phase. die strassleine in der diele setzt staub an, während sie schundheftchen liest.
was war noch ?

ach ja, und schmidt war da noch. nach schmidt ist vor schmidt, und ich war gestern so müde gehustet und so randvoll mit wörten wie „le sac“ und „aussi“ und heißer suppe, dass ich mich viertelstündlich an klingelton-werbungen reiben und somit wachhalten musste, damit ich nicht ohne harald ins bett verschwinde. warum ich nachts mit schnappi-liedzeilen im kopf aufwachte ? keine fragen mehr.

nachmittags auf der couch, laptop auf den beinen und eukalyptus-salbe auf dem oberkörper verteilt
… das hält die fellchen und den schwefelkerl zumindest auf zwei meter abstand, und nur das propellerweib hatte eine zündende idee, und die fliegt sie grad herbei :

blair witch vol. 3, das spiel.

na dann.