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Sonntag, 16. September 2007
99 problems but the bitch aint one.
(Ich bin nicht eitel Sonnenschein.)
Mein Herz stolpert, seit drei Tagen. Mitten in einem Moment plötzlich dieses Beben in der Mitte, man hält die Luft an, alles legt sich, man lebt weiter. Natürlich. Vor über zehn Jahren machte Körper das schon einmal, lange genug, um von Hausärztin zur Kardiologin geschickt zu werden, und da beide 'gesund' diagnostizierten, weiter zur Heilpraktikerin, die mich ein paar Sitzungen lang auf eine Reise vorbereitete, unter Hypnose.
Die Reisevorbereitung diente einem allgemein klaustrophobisch getöntem Ritual, in dem man einmal quer durch seine Organe reist, vor allem durch das Zentrum, das Herz.
Es war wirklich eng.
Aber eine Reise wert.
(Sie haben eine neue Nachricht.)
Wenn Körper, die gesunden vor allem, bocken, dann nie grundlos. Meiner will Zeit, das weiß ich, die tägliche Extrasystole ist eine SMS von der Zentrale, und ich tippe zurück, dass der morgige Tag derjenige wird. Alle Systeme runter, und noch während ich das Wort runter tippe, ist es eine klare Kloßbrühe, in der das Wort schwimmt, weiß ich doch am Besten, dass die letzte Ruhephase drei Tage Anlauf brauchte, und Anfang August war.
Ruhe.
Polter.
(Du bist aber auch mehr so unzufrieden mit der Welt, oder?)
Sagte eben noch einer, der es nicht besser weiß, oder wissen kann. Natürlich bin ich mit der Welt unzufrieden, also nicht mit der Welt an sich, die ist supi, der Mensch ist es, der abgeschüttelt werden sollte.
Alle noch mal auf Null, ich organisier die Arche.
Erfunden wird nur der Wein und der Gesang, die Religion und das Rad müssen einmal aussetzen.
Unzufrieden, icke.
Ein Auszug aus meinem Sonntag:
Das angestrebte Ausschlafen, welches um 1:15 begann, wurde freundlich interruptet durch
1/ den Mann, der um 5Uhrnochwas seine Ohrstöpsel suchte, und dabei die gesamte obere Bettregion leide, aber stetig pflügte.
2/ wenn Körper schon mal eben wach ist, dann kann er auch den Weg zum Lokus gehen. Der Mensch, der an dem Gedanken dran hing knallte einmal linkslastig gegen den Türrahmen (dunkel) und dann den rechten Musik-Knochen an der Klowand (eng), und war dann wach.
3/ die Mücke, die sich auf alles stürzte, was von mir aus dem Laken guckte (6:05).
4/ Katzengesang ab 6:50, ohne Luft holen, mehrstimmig.
(Begrabt mein Herz an der Biegung des Bettes)
Da kann man auch direkt wach bleiben und eine Extrasystole produzieren. Und dann kein Brot im Haus. Und dann der schön große und bis zur Decke zugestellte Keller, der auf der Liste ganz oben steht.
Na gut.
Fünf Stunden und einen besonders schweren Karton später gibt meine Lendenwirbelsäule nach und ich strecke die Waffen und gehe in die Knie. Durch den aufgehuschten Feinstaub mehrmals Hustenanfälle, Nase putzen macht schwarzes Taschentuch, und ich habe bis jetzt keine Lösung, was man mit um die einhundert VHS-Kassetten anfängt (selbst beschriftet, manche. zB 'Trash-Altenessen', 'SatC' und 'Zeugs 88'.) wenn man noch nicht einmal mehr ein Abspielgerät besitzt.
Feng Shui Versager, alles in einen großen Karton in die nächste Ecke gestellt, sicher meine Geld-und Reichtum-Ecke im Keller.
(Pilze verpflichten)
Am späten Nachmittag wieder die oberen Etagen erreicht und gewundert, dass es draußen hell ist. Mein Traum aus den vier Stunden Nachtschlaf fällt mir in kleinen Happen ein. Ich war mit unangenehmen Leuten in einem Keller gesperrt, draußen Beben und ich mit einem Hund durch Kanalisation schwimmend.
Na gut.
Danach Küchenzeit, zwei Stunden reine Arbeitszeit für viel zu schweres Essen. Noch nicht mal Lust auf Wein gehabt.
Polter.
Der Mann ruft aus der warmen Wanne, in der er satt und frisch gesportet liegt:
(Superfrau!)
Und ich: Nein. Ich bin die dümmste Frau der kompletten Welt.
(Das Ende)
Das, nicht meins.
Der einzige Wunsch des Menschen ist, verstanden zu werden.
Und Schlaf.
Welcher da jetzt die Mutter ist, vermag auch ich nicht zu sagen.
(Applaus, Vorhang. Kutscher - die Musik!)
Nessun Dorma.
Seit drei Tagen im Ohr, während Herzelein hoppelt, über Stock und Stein, und Seelchen sich struppig auf der Wiese wälzt, rücklängs über das nasse Gras schubbernd.
"Dilegua, o notte! Tramontate, stelle!
Tramontate, stelle! All'alba vincerò!
Vincerò! Vinceròoooooooooooooooooooooooo!"
Mein Herz stolpert, seit drei Tagen. Mitten in einem Moment plötzlich dieses Beben in der Mitte, man hält die Luft an, alles legt sich, man lebt weiter. Natürlich. Vor über zehn Jahren machte Körper das schon einmal, lange genug, um von Hausärztin zur Kardiologin geschickt zu werden, und da beide 'gesund' diagnostizierten, weiter zur Heilpraktikerin, die mich ein paar Sitzungen lang auf eine Reise vorbereitete, unter Hypnose.
Die Reisevorbereitung diente einem allgemein klaustrophobisch getöntem Ritual, in dem man einmal quer durch seine Organe reist, vor allem durch das Zentrum, das Herz.
Es war wirklich eng.
Aber eine Reise wert.
(Sie haben eine neue Nachricht.)
Wenn Körper, die gesunden vor allem, bocken, dann nie grundlos. Meiner will Zeit, das weiß ich, die tägliche Extrasystole ist eine SMS von der Zentrale, und ich tippe zurück, dass der morgige Tag derjenige wird. Alle Systeme runter, und noch während ich das Wort runter tippe, ist es eine klare Kloßbrühe, in der das Wort schwimmt, weiß ich doch am Besten, dass die letzte Ruhephase drei Tage Anlauf brauchte, und Anfang August war.
Ruhe.
Polter.
(Du bist aber auch mehr so unzufrieden mit der Welt, oder?)
Sagte eben noch einer, der es nicht besser weiß, oder wissen kann. Natürlich bin ich mit der Welt unzufrieden, also nicht mit der Welt an sich, die ist supi, der Mensch ist es, der abgeschüttelt werden sollte.
Alle noch mal auf Null, ich organisier die Arche.
Erfunden wird nur der Wein und der Gesang, die Religion und das Rad müssen einmal aussetzen.
Unzufrieden, icke.
Ein Auszug aus meinem Sonntag:
Das angestrebte Ausschlafen, welches um 1:15 begann, wurde freundlich interruptet durch
1/ den Mann, der um 5Uhrnochwas seine Ohrstöpsel suchte, und dabei die gesamte obere Bettregion leide, aber stetig pflügte.
2/ wenn Körper schon mal eben wach ist, dann kann er auch den Weg zum Lokus gehen. Der Mensch, der an dem Gedanken dran hing knallte einmal linkslastig gegen den Türrahmen (dunkel) und dann den rechten Musik-Knochen an der Klowand (eng), und war dann wach.
3/ die Mücke, die sich auf alles stürzte, was von mir aus dem Laken guckte (6:05).
4/ Katzengesang ab 6:50, ohne Luft holen, mehrstimmig.
(Begrabt mein Herz an der Biegung des Bettes)
Da kann man auch direkt wach bleiben und eine Extrasystole produzieren. Und dann kein Brot im Haus. Und dann der schön große und bis zur Decke zugestellte Keller, der auf der Liste ganz oben steht.
Na gut.
Fünf Stunden und einen besonders schweren Karton später gibt meine Lendenwirbelsäule nach und ich strecke die Waffen und gehe in die Knie. Durch den aufgehuschten Feinstaub mehrmals Hustenanfälle, Nase putzen macht schwarzes Taschentuch, und ich habe bis jetzt keine Lösung, was man mit um die einhundert VHS-Kassetten anfängt (selbst beschriftet, manche. zB 'Trash-Altenessen', 'SatC' und 'Zeugs 88'.) wenn man noch nicht einmal mehr ein Abspielgerät besitzt.
Feng Shui Versager, alles in einen großen Karton in die nächste Ecke gestellt, sicher meine Geld-und Reichtum-Ecke im Keller.
(Pilze verpflichten)
Am späten Nachmittag wieder die oberen Etagen erreicht und gewundert, dass es draußen hell ist. Mein Traum aus den vier Stunden Nachtschlaf fällt mir in kleinen Happen ein. Ich war mit unangenehmen Leuten in einem Keller gesperrt, draußen Beben und ich mit einem Hund durch Kanalisation schwimmend.
Na gut.
Danach Küchenzeit, zwei Stunden reine Arbeitszeit für viel zu schweres Essen. Noch nicht mal Lust auf Wein gehabt.
Polter.
Der Mann ruft aus der warmen Wanne, in der er satt und frisch gesportet liegt:
(Superfrau!)
Und ich: Nein. Ich bin die dümmste Frau der kompletten Welt.
(Das Ende)
Das, nicht meins.
Der einzige Wunsch des Menschen ist, verstanden zu werden.
Und Schlaf.
Welcher da jetzt die Mutter ist, vermag auch ich nicht zu sagen.
(Applaus, Vorhang. Kutscher - die Musik!)
Nessun Dorma.
Seit drei Tagen im Ohr, während Herzelein hoppelt, über Stock und Stein, und Seelchen sich struppig auf der Wiese wälzt, rücklängs über das nasse Gras schubbernd.
"Dilegua, o notte! Tramontate, stelle!
Tramontate, stelle! All'alba vincerò!
Vincerò! Vinceròoooooooooooooooooooooooo!"
o.s.t. sonntag.
Samstag, 15. September 2007
15:40 p.m.
7:32 a.m.
Pilze sammeln,
Niederlande.
Niederlande.
Freitag, 14. September 2007
manchmal
da wäre ich gern
fashion-addict.
fischers frau.
filmemacherin.
besetzerin.
videothekenangestellte.
blöd.
oberschlau.
mops-besitzerin.
und
urlauberin.
so.
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. bob sagen hören:
'ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber -
okay, an dieser stelle ein lautes hoch auf herrn m., der genau in diesem moment der ordentlichen textbeendigung mein arbeitszimmer betrat und sagte 'wir müssen jetzt noch einmal zehn minuten warten, bis sich das mit dem druck geregelt hat, dann noch mal zwanzig minuten und dann können wir essen.'
tjanu, und da war mein satz natürlich längst weg, raus aus der tür, ab nach hause. und so nehme ich einfach m.'s satz, quasi als strafe und beende schwachsinnig mit:
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. m sagen hören:
'bei toom gabs auch gas, nur 1,15 teurer, kannste nix gegen sagen.'
(es gibt dinge, die müssen dann raus wenn sie müssen.)
fashion-addict.
fischers frau.
filmemacherin.
besetzerin.
videothekenangestellte.
blöd.
oberschlau.
mops-besitzerin.
und
urlauberin.
so.
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. bob sagen hören:
'ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber -
okay, an dieser stelle ein lautes hoch auf herrn m., der genau in diesem moment der ordentlichen textbeendigung mein arbeitszimmer betrat und sagte 'wir müssen jetzt noch einmal zehn minuten warten, bis sich das mit dem druck geregelt hat, dann noch mal zwanzig minuten und dann können wir essen.'
tjanu, und da war mein satz natürlich längst weg, raus aus der tür, ab nach hause. und so nehme ich einfach m.'s satz, quasi als strafe und beende schwachsinnig mit:
schalten sie morgen wieder ein, wenn sie dr. m sagen hören:
'bei toom gabs auch gas, nur 1,15 teurer, kannste nix gegen sagen.'
(es gibt dinge, die müssen dann raus wenn sie müssen.)
♪ (seltene Werbeeinblendung, miagolare 2.0, die testversion) ♪
Wochenende, ein verdientes.
Falls euch aus Gründen, die man nicht immer unbedingt vorher wissen muss, die Musik ausgeht, hab ich Abhilfe und zwar hier:
Schön brav einkaufen, dann spuckt mir der Koch (es geht hier um ein und dieselbe Person) morgen Abend nicht in die Sauce, bevor er auftischt, und die Sonne geht dann auch wieder auf, und zwar täglich, auch in eurer Stadt.
Falls euch aus Gründen, die man nicht immer unbedingt vorher wissen muss, die Musik ausgeht, hab ich Abhilfe und zwar hier:
Schön brav einkaufen, dann spuckt mir der Koch (es geht hier um ein und dieselbe Person) morgen Abend nicht in die Sauce, bevor er auftischt, und die Sonne geht dann auch wieder auf, und zwar täglich, auch in eurer Stadt.
Donnerstag, 13. September 2007
verfallen! und wüßte meine mutter, dass der grund, warum ich sie traf die 2. staffel war, und der grund, warum ich gehen musste, die ungeduld auf die 3. ...
(Von wem ist dieses Stück, ich marter meine Hirn seit Stunden?!)
von dieben und fröschen.
Da war ich gestern Abend ganze 45 Minuten Babysitterin, wobei die Babys an sich keine mehr sind, sondern eher zwei Jungs die mich auf den neuesten Stand in Dingen Pokemon, Kinderbücher und 'wie wehre ich mit einem kleinen Holzstock super Diebe ab' brachten. Kaum war die Mutter aus dem Hause (Fluchtartig wäre das beste Wort) wurde ich mit dem Rücken zur Balkontüre gefixt und mit guten 1280 Fragen gelöchert, und das ging etwa so:
Kind 1: Kennst Du einen Diehiieb?
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt, Zähne geputzt ...
Kind 1: ... und morgen tausch ich das alles ...
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt...
Kind 1: Kann ich mit diesem Holzstock einem Dieb die Augen ausstechen?
Kind 2: wäääääh!
Kind 1: Guck mal, dieser Pokemon ist 500 meter groß, wiegt aber nur 4 kilogramm ...
Kind 2: Zähne Zähne Zähne
Kind 1: ... geht das?
Mitten in der 4 Kilofrage, die ich gerade und sehr ernsthaft beantworten wollte, fällt mir Kind 2 spontan um den Hals und schreit mir das rechte Trommelfell in Grund und Boden. Wir gehen beide in die Knie und liegen auf dem Küchenboden. Dabei muss ich prompt an den Erzeuger denken, seine Ankunftszeit, und das wir früher auch laut schreiend auf Küchenböden gelegen haben, allerdings waren wir da schon groß und gröhlten Liedertexte von Bands in engen Spandexhosen. Kommt alles wieder.
Minuten später dann im Kinderzimmer. Alles so niedlich klein, und das Bett von Kind 2 sieht sehr klein, aber auch sehr einladend aus. Mitten drin prangt ein knallgrüner Frosch mit zwei Knöpfen als Augen.
Ich sitze eingekeilt zwischen zwei Jungs in Schlafanzügen, Zähne geputzt und vier leuchtenden Augen. Kind 1 hält mir mit ernstem Blick ein Geschichtenbuch entgegen, und ich denke ein 'hach' und ein 'wie lieb und ruhig die doch sind' und frage nach, welche Geschichte denn nun die Lieblingsgeschichte sei.
Nach drei Minuten durcheinander brüllen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste aber, dass Helma ein Huhn ist, und das irgendwo auf den 2000 Seiten ein böser Bauer einen doofen Hahn Zwangsdeportiert. Auch gut.
Dann holte ich den Rowohlt aus mit heraus, las mit viel Bohei und Tamtam diese Bauernhofgeschichte, konnte mir nie merken, wie die Sau hieß, und war erst ein wenig pikiert, als Kind 2 kräftig mit dem Gähnen loslegte.
Erst als die Geschichte rum war, und Kind 2 wie motorisiert in sein Bett stiefelte, schlug ich mir in Gedanken kräftig eine Hand vor die Stirn und dachte 'klar, Sinn der Sache, einschlafen fördern, nicht Aufmerksamkeit einfordern!'
Kind 2 zudecken, plötzlich aufkeimenden Abknutschimpuls durch Wangen tätscheln kanalisieren, und noch geühlt eine halbe Stunde dieses Kinderlicht bearbeiten, bis es dann auch wirklich heimelig im Dunkeln glimmte, statt mit Wackelkontakt die Disco zu machen. Kind 2 warm und eingerollt, Kind 1 zerrt mich auf die Couch.
Das Diebesthema, wieder. Als ich gerade meine These vertiefte, warum gerade in dieser Wohnung gar nicht eingebrochen werden kann, legt Kind 2 eine Wand weiter los wie eine amerikanische Polizeisirene. Beschleunigt von null auf 200 stehe ich eine Sekunde später am Bett und frage schnaufend 'Wasnlos?'
Kind 2: DU HAST MICH NICHT GEHÖÖÖÖÖÖRT!
Kind 1: Und wenn das 500 Meter große Pokemon den Dieb dann sieht, da kann der bestimmt nichts mehr machen, oder?
uff.
Kind 2 die Sache mit Raum und Zeit erklärt, Kind 1 zeigte mir die OP-Narben des Frosches, des knallgrünen, die erstaunlicherweise nicht an den Augen zu finden waren, sondern an des Frosches Maul.
Auch gut.
Als der Erzeuger -gottseidank nicht in Spandex- von der Arbeit kam, lagen wir alle drei in diesem Meter Bett, und redeten quer durcheinander.
Ich denke, den Job hab ich in der Tasche!
Kind 1: Kennst Du einen Diehiieb?
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt, Zähne geputzt ...
Kind 1: ... und morgen tausch ich das alles ...
Kind 2: Zähne geputzt, Zähne geputzt...
Kind 1: Kann ich mit diesem Holzstock einem Dieb die Augen ausstechen?
Kind 2: wäääääh!
Kind 1: Guck mal, dieser Pokemon ist 500 meter groß, wiegt aber nur 4 kilogramm ...
Kind 2: Zähne Zähne Zähne
Kind 1: ... geht das?
Mitten in der 4 Kilofrage, die ich gerade und sehr ernsthaft beantworten wollte, fällt mir Kind 2 spontan um den Hals und schreit mir das rechte Trommelfell in Grund und Boden. Wir gehen beide in die Knie und liegen auf dem Küchenboden. Dabei muss ich prompt an den Erzeuger denken, seine Ankunftszeit, und das wir früher auch laut schreiend auf Küchenböden gelegen haben, allerdings waren wir da schon groß und gröhlten Liedertexte von Bands in engen Spandexhosen. Kommt alles wieder.
Minuten später dann im Kinderzimmer. Alles so niedlich klein, und das Bett von Kind 2 sieht sehr klein, aber auch sehr einladend aus. Mitten drin prangt ein knallgrüner Frosch mit zwei Knöpfen als Augen.
Ich sitze eingekeilt zwischen zwei Jungs in Schlafanzügen, Zähne geputzt und vier leuchtenden Augen. Kind 1 hält mir mit ernstem Blick ein Geschichtenbuch entgegen, und ich denke ein 'hach' und ein 'wie lieb und ruhig die doch sind' und frage nach, welche Geschichte denn nun die Lieblingsgeschichte sei.
Nach drei Minuten durcheinander brüllen konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste aber, dass Helma ein Huhn ist, und das irgendwo auf den 2000 Seiten ein böser Bauer einen doofen Hahn Zwangsdeportiert. Auch gut.
Dann holte ich den Rowohlt aus mit heraus, las mit viel Bohei und Tamtam diese Bauernhofgeschichte, konnte mir nie merken, wie die Sau hieß, und war erst ein wenig pikiert, als Kind 2 kräftig mit dem Gähnen loslegte.
Erst als die Geschichte rum war, und Kind 2 wie motorisiert in sein Bett stiefelte, schlug ich mir in Gedanken kräftig eine Hand vor die Stirn und dachte 'klar, Sinn der Sache, einschlafen fördern, nicht Aufmerksamkeit einfordern!'
Kind 2 zudecken, plötzlich aufkeimenden Abknutschimpuls durch Wangen tätscheln kanalisieren, und noch geühlt eine halbe Stunde dieses Kinderlicht bearbeiten, bis es dann auch wirklich heimelig im Dunkeln glimmte, statt mit Wackelkontakt die Disco zu machen. Kind 2 warm und eingerollt, Kind 1 zerrt mich auf die Couch.
Das Diebesthema, wieder. Als ich gerade meine These vertiefte, warum gerade in dieser Wohnung gar nicht eingebrochen werden kann, legt Kind 2 eine Wand weiter los wie eine amerikanische Polizeisirene. Beschleunigt von null auf 200 stehe ich eine Sekunde später am Bett und frage schnaufend 'Wasnlos?'
Kind 2: DU HAST MICH NICHT GEHÖÖÖÖÖÖRT!
Kind 1: Und wenn das 500 Meter große Pokemon den Dieb dann sieht, da kann der bestimmt nichts mehr machen, oder?
uff.
Kind 2 die Sache mit Raum und Zeit erklärt, Kind 1 zeigte mir die OP-Narben des Frosches, des knallgrünen, die erstaunlicherweise nicht an den Augen zu finden waren, sondern an des Frosches Maul.
Auch gut.
Als der Erzeuger -gottseidank nicht in Spandex- von der Arbeit kam, lagen wir alle drei in diesem Meter Bett, und redeten quer durcheinander.
Ich denke, den Job hab ich in der Tasche!
Mittwoch, 12. September 2007
die totale geräuscharmada.
Hust.
Nies-Nies-Nies ... NIES!
Röchel.
Hust-Nies-Nörgel.
Maunz.
Klacker-Tipp-Klacker.
Senseo-Röhren.
Hust.
usw.
Hier greift grad alles um sich, welches letzte Woche mühsam mit Hühnersuppe und Metavirulent in Schach gehalten wurde. Glasige Augen, warme Köpfe und des Leaderfellchens Rotztücher, die nun von allen genutzt werden, was den Katerkerl sorgenvoll auf die Menge der verbleibenden Tücher lugen läßt.
Noch ist die Schlacht nicht aufgegeben, noch sitzen wir alle aufrecht in Arbeitshaltung, noch wird hier gebloggt und gewerkt, noch sind Tücher übrig.
Nies-Nies-Nies ... NIES!
Röchel.
Hust-Nies-Nörgel.
Maunz.
Klacker-Tipp-Klacker.
Senseo-Röhren.
Hust.
usw.
Hier greift grad alles um sich, welches letzte Woche mühsam mit Hühnersuppe und Metavirulent in Schach gehalten wurde. Glasige Augen, warme Köpfe und des Leaderfellchens Rotztücher, die nun von allen genutzt werden, was den Katerkerl sorgenvoll auf die Menge der verbleibenden Tücher lugen läßt.
Noch ist die Schlacht nicht aufgegeben, noch sitzen wir alle aufrecht in Arbeitshaltung, noch wird hier gebloggt und gewerkt, noch sind Tücher übrig.
Dienstag, 11. September 2007
die totale stille.
Morgens, im Hirn. Der erste Gedanke steht auf, streckt sich, denkt einen Gedanken, so einen wie Kaffee und macht sich auf. Überall noch tiefe Dunkelheit, im Traumraum läuft der Abspann, die Musik hallt bis zu den Nebenhöhlen, ansonsten die Ruhe vor dem Sturm. Der Gedanke kennt sich aus, er hat sein festes Ritual, seinen Job, er muss los.
Doch da, wo gestern noch der Schalter für einen Gedankenblitz war, ist heute nur glatte Fläche. Im Dunkeln tastet er sich voran, ist plötzlich aufgeregt. Gleich, da vorn an der Windung, dort müsste er auf den Klo-Gedanken treffen, seine Meinung wäre ihm wichtig an einem so seltsamen Morgen wie heute.
Und tatsächlich, an gewohnter Windung, nur eben im Dunkeln prallen der Gedanke Kaffee und der Gedanke Klo aufeinander, grüßen kurz höflich wie sie seit Jahrzehnten den Umgang miteinander pflegen und halten verdutzt aneinander fest.
Haben sie die anderen gesehen, oder wenigstens in der Ferne vernommen?, fragt Gedanke Klo. Nein, leider nein, alles sehr still, flüstert Gedanke Kaffee und fühlt sich unbehaglich.
Nun sollte man an dieser Stelle kurz einwerfen, dass um diese Zeit, frisch am Morgen, genau an diesem Knotenpunkt im Hirn eine Menge los ist. Alle reden durcheinander, ein paar spät-dran-Gedanken laufen lachend durch die Windungen, der 2-do-Gedanke mahnt jeden ab, der nicht auf die Liste gehört, die spätestens ab 7:30 abrufbereit und upgedated sein muss, der Kaffee-Gedanke hat Schicht bis zehn, dann Freizeit bis Mittags, und dann auf Abruf, und erst wenn der Mensch Lu an Ort und Stelle seiner Bestimmung ist, atmet das Team Hirn auf und gönnt sich ein paar Fettsäuren zum Frühstück.
Normalerweise.
Doch seit dem Wochenende, welches im Hirn unter 'Marathon' lief, und wo eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem ganzen Körper Lu gefragt war und koordiniert werden musste, seit dem läuft das System ein wenig auf Notstrom und die Gedanken drehen sich offensichtlich beim ersten Hahnenschrei noch einmal um.
Die Gedanken Kaffee und Klo scharren ein wenig mit den Fußspitzen im Dreck, wer macht jetzt den ersten Reiz aus, und was dann?
Da, plötzlich und leise in unmittelbarer Nähe Stimmen.
'Der CANON ists, auf jeden Fall. Wer hat gestern noch das Prospekt gesehen? Kollege Entscheidung, hatten sie Einsicht in die Unterlagen?'
'Ja, und ich muss sagen, dass Model von HP ist dem von CANON in keinster Weise unterlegen, kopiert, druckt, faxt, dass alles in einer Geschwindigkeit, die...'
Gedanke Kaffee reisst die Tür auf und brüllt 'Was ist denn hier los? Wollt ihr mir den Menschen völlig durcheinander bringen? ICH bin der erste am Morgen, im Wechsel mit Gedanke Klo, aber die Fraktion Technik und Einkauf kommt frühestens eine Stunde nach Körperaufstehzeit ins Spiel.'
Gedanke Klo, immer noch irritiert von den technischen Details, wirft ein 'genau' ein, bleibt aber im Schatten von Gedanke Kaffee stehen und linst vorsichtig über dessen Schulter.
Die gesamte Abteilung Technik und Einkauf hält inne, und 16 Gedanken lassen verblüfft die Kinnlade fallen.
'Wie, ihr wart noch nicht dran? Soll das heißen, der Mensch schläft noch? Wir arbeiten hier in ein quasi totes Feld hinein, der Mensch noch nicht koffeiniert und mit voller Blase? Wie soll da das Endergebnis stimmen? Wir KÖNNEN so nicht arbeiten!'
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter außen, wälzt sich der Mensch Lu unruhig im Plümmo, denkt aus ihm unverständlichen Gründen an einen HP-Drucker, denkt, wieso denke ich an einen HP-Drucker und wieso würde ich am liebsten jetzt aus dem Plümmo heraus zum nächsten Technikmarkt, noch bevor ich einen Kaffee hatte?
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter innen, rennt ein Gedanke los.
Der Kollege Klo in seinem Windschatten hinterher.
Ausnahmezustand, post-Prüfungs-Demenz, Leere.
Doch da, wo gestern noch der Schalter für einen Gedankenblitz war, ist heute nur glatte Fläche. Im Dunkeln tastet er sich voran, ist plötzlich aufgeregt. Gleich, da vorn an der Windung, dort müsste er auf den Klo-Gedanken treffen, seine Meinung wäre ihm wichtig an einem so seltsamen Morgen wie heute.
Und tatsächlich, an gewohnter Windung, nur eben im Dunkeln prallen der Gedanke Kaffee und der Gedanke Klo aufeinander, grüßen kurz höflich wie sie seit Jahrzehnten den Umgang miteinander pflegen und halten verdutzt aneinander fest.
Haben sie die anderen gesehen, oder wenigstens in der Ferne vernommen?, fragt Gedanke Klo. Nein, leider nein, alles sehr still, flüstert Gedanke Kaffee und fühlt sich unbehaglich.
Nun sollte man an dieser Stelle kurz einwerfen, dass um diese Zeit, frisch am Morgen, genau an diesem Knotenpunkt im Hirn eine Menge los ist. Alle reden durcheinander, ein paar spät-dran-Gedanken laufen lachend durch die Windungen, der 2-do-Gedanke mahnt jeden ab, der nicht auf die Liste gehört, die spätestens ab 7:30 abrufbereit und upgedated sein muss, der Kaffee-Gedanke hat Schicht bis zehn, dann Freizeit bis Mittags, und dann auf Abruf, und erst wenn der Mensch Lu an Ort und Stelle seiner Bestimmung ist, atmet das Team Hirn auf und gönnt sich ein paar Fettsäuren zum Frühstück.
Normalerweise.
Doch seit dem Wochenende, welches im Hirn unter 'Marathon' lief, und wo eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem ganzen Körper Lu gefragt war und koordiniert werden musste, seit dem läuft das System ein wenig auf Notstrom und die Gedanken drehen sich offensichtlich beim ersten Hahnenschrei noch einmal um.
Die Gedanken Kaffee und Klo scharren ein wenig mit den Fußspitzen im Dreck, wer macht jetzt den ersten Reiz aus, und was dann?
Da, plötzlich und leise in unmittelbarer Nähe Stimmen.
'Der CANON ists, auf jeden Fall. Wer hat gestern noch das Prospekt gesehen? Kollege Entscheidung, hatten sie Einsicht in die Unterlagen?'
'Ja, und ich muss sagen, dass Model von HP ist dem von CANON in keinster Weise unterlegen, kopiert, druckt, faxt, dass alles in einer Geschwindigkeit, die...'
Gedanke Kaffee reisst die Tür auf und brüllt 'Was ist denn hier los? Wollt ihr mir den Menschen völlig durcheinander bringen? ICH bin der erste am Morgen, im Wechsel mit Gedanke Klo, aber die Fraktion Technik und Einkauf kommt frühestens eine Stunde nach Körperaufstehzeit ins Spiel.'
Gedanke Klo, immer noch irritiert von den technischen Details, wirft ein 'genau' ein, bleibt aber im Schatten von Gedanke Kaffee stehen und linst vorsichtig über dessen Schulter.
Die gesamte Abteilung Technik und Einkauf hält inne, und 16 Gedanken lassen verblüfft die Kinnlade fallen.
'Wie, ihr wart noch nicht dran? Soll das heißen, der Mensch schläft noch? Wir arbeiten hier in ein quasi totes Feld hinein, der Mensch noch nicht koffeiniert und mit voller Blase? Wie soll da das Endergebnis stimmen? Wir KÖNNEN so nicht arbeiten!'
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter außen, wälzt sich der Mensch Lu unruhig im Plümmo, denkt aus ihm unverständlichen Gründen an einen HP-Drucker, denkt, wieso denke ich an einen HP-Drucker und wieso würde ich am liebsten jetzt aus dem Plümmo heraus zum nächsten Technikmarkt, noch bevor ich einen Kaffee hatte?
Im gleichen Moment, ein paar Zentimeter weiter innen, rennt ein Gedanke los.
Der Kollege Klo in seinem Windschatten hinterher.
Ausnahmezustand, post-Prüfungs-Demenz, Leere.
Sonntag, 9. September 2007
Kölner Boot-Camp, Tag 3, das Ende:

Geschafft!
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