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Donnerstag, 26. Oktober 2006
Lu lernt Französisch, Lektion 6.
Dazu ist diesmal ganz wenig zu sagen, weil wir alle nicht geübt hatten und somit sehr konzentriert sehr viel Mist in die ratlosen Gesichter unserer Gegenüber sangen.
Beispiel, schon übersetzt:
"Sie nicht kommen aus Dänemark, sie wohnen in spanisch. Sehr erfreut." (Olga)
"Ich wohne Paris und Fisch ist eine Parfümmarke." (Ich, ohne Kaffee)
"Tokio!" (Tis-Ta-Ro)
Nur einmal, da zückte die ansonsten schnappparate Schweinehündin, die ja gerade morgens zur Sprachkurszeit berufsbedingt voll auf Krawall gebürstet ist, schnell Stift und Block und notierte netterweise für mich, die ich grad im Vokabelhelft blätterte:
"Klasse ist auch, wenn eine "h"-lose Französin einem "r"-losen Japaner einen rollenden Satz beibringen will, und der sie mit einem lauten H bezwingt.
Heute gelernt: Ich komme aus Deutschland.
Beispiel, schon übersetzt:
"Sie nicht kommen aus Dänemark, sie wohnen in spanisch. Sehr erfreut." (Olga)
"Ich wohne Paris und Fisch ist eine Parfümmarke." (Ich, ohne Kaffee)
"Tokio!" (Tis-Ta-Ro)
Nur einmal, da zückte die ansonsten schnappparate Schweinehündin, die ja gerade morgens zur Sprachkurszeit berufsbedingt voll auf Krawall gebürstet ist, schnell Stift und Block und notierte netterweise für mich, die ich grad im Vokabelhelft blätterte:
"Klasse ist auch, wenn eine "h"-lose Französin einem "r"-losen Japaner einen rollenden Satz beibringen will, und der sie mit einem lauten H bezwingt.
Heute gelernt: Ich komme aus Deutschland.
† Daisy
Sonntag, 22. Oktober 2006
Dinge und Pilze.

Schon schräg, so Sonntage zwischen Natur und Tod.
Als ich am Morgen die Augen aufmachte, da dachte ich das erste Mal an diesem Tag, ich sei verschieden.
Die Nachbarn, über die ich mich ich an dieser Stelle aus Kraftgründen noch nie wirklich ausließ, die sind relativ neu und zogen vor ungefähr sechs Wochen mit KORN-Shirts und sehr wenig Möbeln ein. Und genau die haben es so richtig drauf, abends gemeinsam und meist zu dritt auf dem Laminat zu sitzen, und sich gegenseitig so in Grund und Boden zu palavern, dass die umliegenden Häuser locker mithören können, auch wenn die eigenen Aktivitäten längts zur Neige gegangen und die Bewohner ins Bett gegangen sind.
So auch ich. Pink Floyd also.
"How I wihihiiiisch, how I wish yout were heeeeeere!" dröhnt es aus Fenstern wie Mündern, und ich, Meilen unter meinem Plümo abgelegt, ich frage mich, wo ich nur die alte Kassette verstaut halte, und was wohl als nächstes kommt, zwischen betrunkenem Gejohle und "Ey...ey...eyweiise was Aldär?" Geschreie ...
Ozzy kommt.
Black Sabbath.
Geil!
(Iiiiiroooooon)
Wollte man nicht, eine Wand und drei Meter weiter unten um 1h34 endlich mal mindestens ein Auge schließen und mit Morpheus schmutzige Dinge tun.
Was solls, der Faden ist hier und als ich heute Morgen aufwachte, weil mich ein frisch zahnsaniertes Fellchen anmaunzte und die Küche super nach African Blue Kaffee-Bohnen duftete, da dachte ich, ich sei eigentlich tot, bleiernd und matt, wie ich mich nach letzter Nacht fühlte.
Ging dann so, den Rest des Tages. Irgendwann standen wir im Wald, somewhere in de Netherlands, und ich hatte ein Messer zwischen den Zähnen.
Das Messer war ein uraltes Taschenmesser, und zwischen den Zähnen hatte ich es nur (tschö Du wilde Mystik und Gefährlichkeit einer Textillusion!) weil ich in beiden Händen eine pilzpralle Jutetasche hielt.
Steinpilze, Maronenröhrlinge, Ziegenlippe und Sandröhrling, all so was.
Die ersten seltsamen Gedanken an Tod und Kuchen zu Hause, so nach Fünf. Dann alles vorbereitet, geschnitten und mit Pinsel gesäubert. Die Pilze taten wie ihnen geheissen, verfärbten sich nach Anschnitt, rochen wie gesagt, alles toll.
Dann sassen wir so da, vor unseren vollen Tellern, nebenbei Salat mit selbstgemachtem Feigenessig und Wein und Bier.
Ich sag, soll ich noch wen anrufen, und M. guckte komisch.
Iss Du zuerst, ich weiß mir und Dir eher zu helfen, wenn was medizinisches ist, sag ich mit Pokerface zu M. und er stakt die Gabel ins Pilzomelette, welches natürlich mit Liebe und Sorgfalt zubereitet wurde.
Er kaut, schluckt, spült mit Bier nach, und ich gucke heimlich auf seine Lippenfarbe und Atemfrequenz.
Es kann kein wirklich böser dabei gewesen sein, sagt er, und hat damit natürlich Recht, einen Bovisten hatten wir nicht im Repertoire und Korb, und die wunderschönen Fliegenpilze habe ich nur digital verschlungen und abphotographiert, da hinten, mitten im Wald.
Was für ein toller Gedanke! - ich nach zehn Minuten, einer halben Pfanne Pilzen und zwei Gläsern Wein.
Da hat man andauernd Angst, das eigene Flugzeug könnte einen Triebwerkschaden haben, gekapert werden, oder hätte das Volltanken verschwitzt, das Auto wird von der Fahrbahn gedrängt, man könnte ersticken an dieser furztrockenen Stulle am Morgen, oder ein winziges Gefäßende hätte plötzlich diese bestimmte Enge an der Spitze, die es eben so nicht haben dürfte, und das Drama wäre da, Tod, Elend, alle heulen und man selber war noch nie in Spanien.
Und statt dessen sitzt man an einem völlig beliebigen Sonntag im Herbst in der Küche, zwei Fellchen haben gerade am Vortag noch aufwendig und teuer ihr kleines Raubtiergebiss saniert bekommen und glänzen nun Zahnsteinlos und glatt im Duett (die anderen beiden stehen noch aus, als Plan für die nächsten Wochen und überhaupt Pläne, derer so viel), und man sitzt also einfach so da und hat einen Teller voll selbstgesammelter Pilze vor sich und hat bei einem eine kleine Wichtigkeit übersehen-
- beißt hinein, lacht dem anderen noch zu und verdrängt dieses komische Gefühl im Bauch und in den taub werdenden Armen und gießt Wein nach ...
Zehn Minuten später ist man erledigt, Atemlähmung, rollende Augen, ein bitterer Geschmack im Mund, und als letztes dieses drängende Gefühl, doch noch gar nicht alles gemacht zu haben, was man vorhatte, wollte, sich versagt hat, Spanien!
Guten Appetit und toxische Grüße.

Donnerstag, 19. Oktober 2006
Suchbild

Was an diesem Bild ist alles so phantastisch, dass ich
mir beim rennen und Handy greifen fast den Hals
gebrochen habe, um es zu machen?
Lu lernt Französisch, Lektion 5.
Na das gab ein großes Hallo, so lange hatten wir uns alle nicht mehr gesehen. Einmal lag ich brach, einmal war ich in Prag, und das letzte mal, da war ich zwar da, aber ausser mir keiner, da waren nämlich Herbstferien, und ich aus diesem Thema völlig raus. Raus war auch der Sohn von Marie, den ich noch vor neun Uhr am Morgen per Mobiltelefon aus dem Laken klingelte, und dann auch noch zu Maries Mann machte, mit seiner dunklen REM-Phasen-Stimme akustisch absolut zu verwechseln. Aber der wusste ebensowenig wie ich, wo seine Mutter denn nun steckte, und so fuhr ich zurück nach Hause und ignorierte dort pikiert sämtliche Vokabeln und Croissants für den Rest des doofen Tages, pah.
Das große Hallo, welches ich anfangs erwähnte, das war eigentlich auch gar nicht so richtig groß, es kam eher leise und miesepetrig aus der einsamen Kehle von vorne links. Auch ein fröhlich geflötetes "Mann, hier stinkts vielleicht nach Anstrich, oder?!" konnte ihn nicht wirklich aus seinem Lehrbuch reissen, also setzte ich mich erstummt auf meinen Platz, knallte mein Namensschild an die äusserste Ecke des Tisches und tat beflissen eins, nämlich: nix.
Als wenn ich es nötig hätte, kurz vor der Stunde noch mal in meine Unterlagen zu gucken, das machen doch nur so Nichtschwimmer wie: er.
Oberwasser, und als er es merkte, schlug er zackrumms schnell alles zu und starrte ein formvollendetes Loch in die Tafel.
Dann Auftritt Olga. Schon drei Stockwerke weiter unten hörten wir ihren Stechschritt, dann zwei gegen die Wände prallende Türen, ein Handyklingeln (Britney Spears "Toxic"), und dann Totenstille. Olga war ausgebremst, und herein kam strahlend und einen Duft von Blumen ausbreitend: Marie.
Bonjour irräh lieböhn. Habt ihr gemachtöh schöne Tagöh?
Ich: Nein. Ich war hier, aber Du nicht, und dann hab ich Deinen Sohn geweckt, bei dem ich dachte, er wäre Dein Mann, und ...
Marie: A! Alors, Du warstöh das? Isch abböh ge'öhrt davon, oui, abörr isch war geradöh mit meinöh Freundin kaufen eine Käsöh auf die gute Markt, und es tut ihm nichts schlecht, wenn er kommt eine wenig frühär aus die -wie sagt man- Daunen?
Ich: Federn. Man sagt Federn.
Marie: A! Alors ... Fangen wir an, ah?! O! Wo sind allö?
Schulterzucken, dann Stechschritt, Olga reisst fast die Tür aus den Angeln und ruft ein lautes Bonsoir! in den Raum, was klingt wie "ONTZWA" natürlich in groß.
A! sagt Marie, es ist früh im Morgän, wir sagen BonJOUR, BONGSCHUUUHR, a oui?
SI, donnert Olga, und läßt sich laut seufzend auf den Stuhl neben mich fallen.
Das wird Intensivunterricht heute, raune ich an ihren Ellenlangen Wangenknochen vorbei, wir sind ja nur zu dritt.
Meine Worte machen eine lange Reise, über Olgas Wangenknochen bis in ihr Ohr, wo sie empfangen, verarbeitet, mit einem Wodka betüttelt und dann übersetzt werden. Nach einer geschlagenen halben Minute, in denen Olga irgendwie eingefroren schien, sagte sie: Ja.
Wow.
Ich will meine Helga, und wo steckt Tis-Ta-Ro, und überhaupt, welche Zahl war Dix-Dingens noch gleich?
Die knappen zwei Stunden vergingen wie im Flugzeug, wie Marie am Ende so ärrlisch bemerkte, und uns stand die Achselnässe im Shirt, weil wir nur dran waren und uns nur selten dämliche Fragen gestellt haben. Nationalität, Sprachenfestigkeit, bien anglaise oder eher tres bien italienne? Und dann die ganze Zeit seine heilige Knüttrigkeit gegenüber, der ja der einzige war, auf den die männlichen Formen zutrafen, aber immer brav Olga nachplauderte, und sich somit durchgehend zur Sie sprach. Gott straft halt alles, sofort, und wenn ich am frühen Morgen schon mal Smalltalk halten will, dann passt der da oben besonders genau auf, und jeder der dann nicht mitplappert und meine sozialen Skillz unterstützend stärkt, kriegt postwendend auf den Hintern, so ist das nun mal in der kosmischen Gerechtigkeitshalle.
Heute gelernt: Ich bin weiblich, immer, und das bedeutet, ich habe ein e hinten dran.
Das große Hallo, welches ich anfangs erwähnte, das war eigentlich auch gar nicht so richtig groß, es kam eher leise und miesepetrig aus der einsamen Kehle von vorne links. Auch ein fröhlich geflötetes "Mann, hier stinkts vielleicht nach Anstrich, oder?!" konnte ihn nicht wirklich aus seinem Lehrbuch reissen, also setzte ich mich erstummt auf meinen Platz, knallte mein Namensschild an die äusserste Ecke des Tisches und tat beflissen eins, nämlich: nix.
Als wenn ich es nötig hätte, kurz vor der Stunde noch mal in meine Unterlagen zu gucken, das machen doch nur so Nichtschwimmer wie: er.
Oberwasser, und als er es merkte, schlug er zackrumms schnell alles zu und starrte ein formvollendetes Loch in die Tafel.
Dann Auftritt Olga. Schon drei Stockwerke weiter unten hörten wir ihren Stechschritt, dann zwei gegen die Wände prallende Türen, ein Handyklingeln (Britney Spears "Toxic"), und dann Totenstille. Olga war ausgebremst, und herein kam strahlend und einen Duft von Blumen ausbreitend: Marie.
Bonjour irräh lieböhn. Habt ihr gemachtöh schöne Tagöh?
Ich: Nein. Ich war hier, aber Du nicht, und dann hab ich Deinen Sohn geweckt, bei dem ich dachte, er wäre Dein Mann, und ...
Marie: A! Alors, Du warstöh das? Isch abböh ge'öhrt davon, oui, abörr isch war geradöh mit meinöh Freundin kaufen eine Käsöh auf die gute Markt, und es tut ihm nichts schlecht, wenn er kommt eine wenig frühär aus die -wie sagt man- Daunen?
Ich: Federn. Man sagt Federn.
Marie: A! Alors ... Fangen wir an, ah?! O! Wo sind allö?
Schulterzucken, dann Stechschritt, Olga reisst fast die Tür aus den Angeln und ruft ein lautes Bonsoir! in den Raum, was klingt wie "ONTZWA" natürlich in groß.
A! sagt Marie, es ist früh im Morgän, wir sagen BonJOUR, BONGSCHUUUHR, a oui?
SI, donnert Olga, und läßt sich laut seufzend auf den Stuhl neben mich fallen.
Das wird Intensivunterricht heute, raune ich an ihren Ellenlangen Wangenknochen vorbei, wir sind ja nur zu dritt.
Meine Worte machen eine lange Reise, über Olgas Wangenknochen bis in ihr Ohr, wo sie empfangen, verarbeitet, mit einem Wodka betüttelt und dann übersetzt werden. Nach einer geschlagenen halben Minute, in denen Olga irgendwie eingefroren schien, sagte sie: Ja.
Wow.
Ich will meine Helga, und wo steckt Tis-Ta-Ro, und überhaupt, welche Zahl war Dix-Dingens noch gleich?
Die knappen zwei Stunden vergingen wie im Flugzeug, wie Marie am Ende so ärrlisch bemerkte, und uns stand die Achselnässe im Shirt, weil wir nur dran waren und uns nur selten dämliche Fragen gestellt haben. Nationalität, Sprachenfestigkeit, bien anglaise oder eher tres bien italienne? Und dann die ganze Zeit seine heilige Knüttrigkeit gegenüber, der ja der einzige war, auf den die männlichen Formen zutrafen, aber immer brav Olga nachplauderte, und sich somit durchgehend zur Sie sprach. Gott straft halt alles, sofort, und wenn ich am frühen Morgen schon mal Smalltalk halten will, dann passt der da oben besonders genau auf, und jeder der dann nicht mitplappert und meine sozialen Skillz unterstützend stärkt, kriegt postwendend auf den Hintern, so ist das nun mal in der kosmischen Gerechtigkeitshalle.
Heute gelernt: Ich bin weiblich, immer, und das bedeutet, ich habe ein e hinten dran.
Donnerstag, 19. Oktober 2006
am Ende,
Ich war beim Frisör. Heute einmal eine neue Sache in Selbstversuchen, denn ich war Übungsobjekt.
Ich hörte die komplette CD von Wir sind Helden, dann die von Dirty Dancing und als Rausschmeisser, nach knappen drei Stunden, die vorletzte Red Hot Chili Peppers.
Und was mir sonst dazu noch einfällt ist ganz aktuell, und zwar:
"Kaum etwas ängstigt mich mehr als ein rauhes, wildes Meer bei Nacht, schwarz und tief und nicht beschwimmbar."
(Lu, 2006, mit Herbsthaaren)
Vielleicht noch Handwerker, die beim durchbohren von Wänden Räucherstäbchen entflammen, für die *Vibes.
Ich hörte die komplette CD von Wir sind Helden, dann die von Dirty Dancing und als Rausschmeisser, nach knappen drei Stunden, die vorletzte Red Hot Chili Peppers.
Und was mir sonst dazu noch einfällt ist ganz aktuell, und zwar:
"Kaum etwas ängstigt mich mehr als ein rauhes, wildes Meer bei Nacht, schwarz und tief und nicht beschwimmbar."
(Lu, 2006, mit Herbsthaaren)
Vielleicht noch Handwerker, die beim durchbohren von Wänden Räucherstäbchen entflammen, für die *Vibes.
Glückwunsch direkt nach oben.

Klaus Kinski hätte heute einen starken Atem haben müssen,
80 Kerzen wären es gewesen.
Stern
taz
Die Welt
und ich, mit einer Kerze in Gedanken.
Heute Abend, morgen Abend, und gestern ...
da lag blogger.de im Saft, deswegen erst heute:
(gestern, 23:15, Bayern)
und Morgen, Donnerstag 19.10.06 um 23:40 auf SWR Mein liebster Feind,
ein Muss für Kinskiasten, einer meiner liebsten Doku-Filme schlechthin (hat eigentlich irgendwer die Doku "Pandoras Box" digital?).
Heute, 0:45 im ZDF Fitzcarraldo, falls wer nicht schlafen kann.
Große Momente, viel Schweiß.
(gestern, 23:15, Bayern)
und Morgen, Donnerstag 19.10.06 um 23:40 auf SWR Mein liebster Feind,
ein Muss für Kinskiasten, einer meiner liebsten Doku-Filme schlechthin (hat eigentlich irgendwer die Doku "Pandoras Box" digital?).
Heute, 0:45 im ZDF Fitzcarraldo, falls wer nicht schlafen kann.
Große Momente, viel Schweiß.
(...) "Schreiben ist eine Bewegung, die uns mit dem Schmerz vertraut machen möchte, sagte Linda.
Ist es nicht umgekehrt? fragte ich; verwandelt der, der schreibt, nicht die Unübersichtlichkeit des Lebens, das heißt seinen Schmerz, in die Unübersichtlichkeit eines Textes?
Das ist eine Illusion, sagte Linda.
Können Sie es etwas genauer sagen?
Die Illusion der Klarheit kommt zustande, sagte Linda, weil der Text immer deutlicher ist als das Leben dessen, der ihn geschrieben hat. Der Text ist sogar klarer als das Leben jedes beliebigen Lesers. Darin liegt die fürchterliche Verlockung der Literatur; das Leben soll endlich dem Text folgen, es soll sich in Klarheit verwandeln.
Aber die Leser spielen doch keine Rolle, sagte ich; oder denken Sie beim Schreiben an den Leser?
Nein, sagte Linda.
Sehen Sie, sagte ich.
Aber daraus sollte man keine falschen Schlüsse ziehen, sagte Linda; jeder Text wendet sich, indem er geschrieben wird, zurück an seinen Verfasser, um ihm den Schmerz zu erklären, der zu seiner Entstehung geführt hat."
(Wilhelm Genazino, "Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman")
Ist es nicht umgekehrt? fragte ich; verwandelt der, der schreibt, nicht die Unübersichtlichkeit des Lebens, das heißt seinen Schmerz, in die Unübersichtlichkeit eines Textes?
Das ist eine Illusion, sagte Linda.
Können Sie es etwas genauer sagen?
Die Illusion der Klarheit kommt zustande, sagte Linda, weil der Text immer deutlicher ist als das Leben dessen, der ihn geschrieben hat. Der Text ist sogar klarer als das Leben jedes beliebigen Lesers. Darin liegt die fürchterliche Verlockung der Literatur; das Leben soll endlich dem Text folgen, es soll sich in Klarheit verwandeln.
Aber die Leser spielen doch keine Rolle, sagte ich; oder denken Sie beim Schreiben an den Leser?
Nein, sagte Linda.
Sehen Sie, sagte ich.
Aber daraus sollte man keine falschen Schlüsse ziehen, sagte Linda; jeder Text wendet sich, indem er geschrieben wird, zurück an seinen Verfasser, um ihm den Schmerz zu erklären, der zu seiner Entstehung geführt hat."
(Wilhelm Genazino, "Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman")
Dienstag, 17. Oktober 2006
1000 Tage Hafenversion, darauf was mit Grüßen:

(Für dieses Bild wurde sich übrigens mächtig ins Zeug gelegt, quasi keine Peinlichkeit gescheut. Danke für das Lächeln dahinter!)
Montag, 16. Oktober 2006
Zum Montag ein wenig was zur Technik.
"Ich schmeiss alles aus dem Fenster, al_les."
Mindestens zehn mal pro Tag (fünf mal Morgens, der Rest meist gegen späten Nachmittag bis hin zum Abend verteilt) schwöre ich der Küchentapete diesen Satz inklusive ernsthafter Drohung, wenn ... ja wenn da nicht die Korrespondenz wäre.
Ohne Klapprechner, ohne Netz, keine Mails, kein doofes youTube-Video mehr flugs bloggen, keine Recherche, kein nix?
Wie ging noch mal eben dieses Brot aus der Toskana, was macht wohl Gabi aus der alten Klasse 3b heute, wo läuft der Film und wann, und weil keiner genau dieses eine Buch hat, da kann ich doch bei amazon, und weil ich grad schon online bin, da kann ich auch gleich die zwei zukünftigen Digital-Kameras auf Herz und Nieren prüfen, und hey, die Mail kam genau richtig, und und und.
Netzlos? Heute? In dieser Lebensform? Bitte nicht.
Genau so, oder so ähnlich ist das hier im Hause aber aktuell. Ins Netz geht mittlerweile, mit einem kurzen Kabel und das in der Küche. Sowieso, das "in der Küche". Kabelsalat, Steckdosenverlängerungen und "ACHTUNGPASSAUF!Ich hab die Externe grad am laufen!"-Schreie beim Betreten des Gesellschaftsraumes sind jetzt Tagesordnung. Falls irgendwer gerade vor der Frage steht, ob er von Arcor auf Alice wechseln soll, dem empfehle ich wärmstens das User-Forum von Hansenet, und er wird den Gedanken sicherlich auf immer begraben. Wir sind leider hinterher schlauer, sprich: heute, und ich frohlocke, wenn ich an die fristgerechte wie schnelle Kündigung an Hansenet denke. Endlich wieder Artgerechtes arbeiten, endlich wieder mit geradem Rücken und WLAN von jedem Punkt der Wohnung über die bezahlte Geschwindigkeit ins Netz, endlich wieder...
Wäre da nicht noch mein zweites Problem.
Die Testversion von Office Prof. 2003.
Die lief ab, als wir in Prag waren.
Dazu zählte mein prall gefülltes Outlook, dazu zählte Excel inkl. meiner Tabellen, dazu zählte Word, inklusive meiner Texte.
Technische Eckdaten: ich nenne eine Office 2000 Small Business Version mein Eigen. Diese hatte ich auf dem alten Klapprechner bis Juli in Betrieb. Dann ging der Alte in Reperatur und kam nie wieder, ich bekam den neuen und fütterte dieses Outlook 2003 mit der Sicherungsdatei vom alten 2000. War alles kein Thema, er füllte Outlook mit allen meinen Daten und der Post, und ich konnte weitermachen.
Jetzt ist diese Testversion leider in meiner Abwesenheit abgelaufen, aber ich dachte, das wäre ja kein großes Problem, schließlich hat Outlook immer brav abgespeichert und seine Sicherungskopie aktuell gehalten. Ich schmeisse also die Testversion nach zig Re-Animationsversuchen runter, spiele meine 2000er Small Business wieder auf, und siehe da: nix geht. Angeblich nicht kompatibel, was importieren angeht. Ich sage "angeblich", weil es da sicher noch den ein oder anderen Trick gibt, den ich natürlich nicht beherrsche.
Excel und Word geht, auch wenn ich jetzt natürlich optisch wie inhaltlich verwöhnt bin von der 2003er-Version, aber das ist nicht wirklich wichtig.
In kurz fürt die Querleser:
ICH HABE KEINE EINZIGE MAIL-ADRESSE MEHR.
Von dem ganzen Postberg mal ganz abgesehen, der nicht greifbar im Datenall schläft, von meinem Kalender (Oh Shit, die Geburtstage! Ich entschudlige mich schon jetzt ...), von den HTML-dingen, die in dieser einen Mail in den Entwürfen schlummert, von den Notizzetteln, von und ach.
Thunderbird hab ich natürlich installiert, aber auch der will nicht importieren, ich weiß ja auch nicht.
Deswegen:
"Ich schmeiss alles aus dem Fenster, al_les."
Für immer im Off, Postlos und Geburtstage vergessend,
Eure Lu.

(Originalbild, Szene nicht nachgestellt.)
Mindestens zehn mal pro Tag (fünf mal Morgens, der Rest meist gegen späten Nachmittag bis hin zum Abend verteilt) schwöre ich der Küchentapete diesen Satz inklusive ernsthafter Drohung, wenn ... ja wenn da nicht die Korrespondenz wäre.
Ohne Klapprechner, ohne Netz, keine Mails, kein doofes youTube-Video mehr flugs bloggen, keine Recherche, kein nix?
Wie ging noch mal eben dieses Brot aus der Toskana, was macht wohl Gabi aus der alten Klasse 3b heute, wo läuft der Film und wann, und weil keiner genau dieses eine Buch hat, da kann ich doch bei amazon, und weil ich grad schon online bin, da kann ich auch gleich die zwei zukünftigen Digital-Kameras auf Herz und Nieren prüfen, und hey, die Mail kam genau richtig, und und und.
Netzlos? Heute? In dieser Lebensform? Bitte nicht.
Genau so, oder so ähnlich ist das hier im Hause aber aktuell. Ins Netz geht mittlerweile, mit einem kurzen Kabel und das in der Küche. Sowieso, das "in der Küche". Kabelsalat, Steckdosenverlängerungen und "ACHTUNGPASSAUF!Ich hab die Externe grad am laufen!"-Schreie beim Betreten des Gesellschaftsraumes sind jetzt Tagesordnung. Falls irgendwer gerade vor der Frage steht, ob er von Arcor auf Alice wechseln soll, dem empfehle ich wärmstens das User-Forum von Hansenet, und er wird den Gedanken sicherlich auf immer begraben. Wir sind leider hinterher schlauer, sprich: heute, und ich frohlocke, wenn ich an die fristgerechte wie schnelle Kündigung an Hansenet denke. Endlich wieder Artgerechtes arbeiten, endlich wieder mit geradem Rücken und WLAN von jedem Punkt der Wohnung über die bezahlte Geschwindigkeit ins Netz, endlich wieder...
Wäre da nicht noch mein zweites Problem.
Die Testversion von Office Prof. 2003.
Die lief ab, als wir in Prag waren.
Dazu zählte mein prall gefülltes Outlook, dazu zählte Excel inkl. meiner Tabellen, dazu zählte Word, inklusive meiner Texte.
Technische Eckdaten: ich nenne eine Office 2000 Small Business Version mein Eigen. Diese hatte ich auf dem alten Klapprechner bis Juli in Betrieb. Dann ging der Alte in Reperatur und kam nie wieder, ich bekam den neuen und fütterte dieses Outlook 2003 mit der Sicherungsdatei vom alten 2000. War alles kein Thema, er füllte Outlook mit allen meinen Daten und der Post, und ich konnte weitermachen.
Jetzt ist diese Testversion leider in meiner Abwesenheit abgelaufen, aber ich dachte, das wäre ja kein großes Problem, schließlich hat Outlook immer brav abgespeichert und seine Sicherungskopie aktuell gehalten. Ich schmeisse also die Testversion nach zig Re-Animationsversuchen runter, spiele meine 2000er Small Business wieder auf, und siehe da: nix geht. Angeblich nicht kompatibel, was importieren angeht. Ich sage "angeblich", weil es da sicher noch den ein oder anderen Trick gibt, den ich natürlich nicht beherrsche.
Excel und Word geht, auch wenn ich jetzt natürlich optisch wie inhaltlich verwöhnt bin von der 2003er-Version, aber das ist nicht wirklich wichtig.
In kurz fürt die Querleser:
ICH HABE KEINE EINZIGE MAIL-ADRESSE MEHR.
Von dem ganzen Postberg mal ganz abgesehen, der nicht greifbar im Datenall schläft, von meinem Kalender (Oh Shit, die Geburtstage! Ich entschudlige mich schon jetzt ...), von den HTML-dingen, die in dieser einen Mail in den Entwürfen schlummert, von den Notizzetteln, von und ach.
Thunderbird hab ich natürlich installiert, aber auch der will nicht importieren, ich weiß ja auch nicht.
Deswegen:
"Ich schmeiss alles aus dem Fenster, al_les."
Für immer im Off, Postlos und Geburtstage vergessend,
Eure Lu.

(Originalbild, Szene nicht nachgestellt.)
Samstag, 14. Oktober 2006
Und dann reden alle beseelt in einen grinsenden Dildo, und das nennt sich dann Verleihung des Comedy-Preises, wie wahr.
Anke ist wenigstens eine richtige Frau, und der Hape, da werd ich zur Lokalpatriotin und Schlämmer-Groupie, beides vor dem Herrn.
(Horst Schlämmer, knallhart nachjefrahcht!)
Wein von PLUS ist nicht zu empfehlen.
Budapest eine Reise wert.
Frauen generell etwas, auf das man stehen kann.
Helge singt Käsebrot, Premiere oder so.
Katze auf dem Arm, ein Liedchen in der Seele, Pizza im Bauch.
La Boheme, oder wie ich den Freitag überlebte.
Morgen Meehr.
Seufzend.
PS: Liebes Blog. Gerade eben, noch vor Helge und nach Wolke, da nahm ich mir feierlich vor, Dich mindestens für eine volle Arbeitswoche (ohne Nächte, vielleicht) rein ganz und gar mit Kryptik zu füttern, wie das die ganzen Coolen grad so tun.
Und nebenbei vermisste ich plötzlich Prag und Brücken, Meer und Zeit, und ich konnte mir -ganz ungewöhnlich und fast schon beängstigend- vorstellen, wie es jetzt, genau in diesem Moment, wäre, würde ich mich seufzend im Küchenstuhl zurück lehnen und eine Zigarette entzünden, an einem Streichholz entflammt, eine tief weiße Wolke aushustend.
Anke ist wenigstens eine richtige Frau, und der Hape, da werd ich zur Lokalpatriotin und Schlämmer-Groupie, beides vor dem Herrn.
(Horst Schlämmer, knallhart nachjefrahcht!)
Wein von PLUS ist nicht zu empfehlen.
Budapest eine Reise wert.
Frauen generell etwas, auf das man stehen kann.
Helge singt Käsebrot, Premiere oder so.
Katze auf dem Arm, ein Liedchen in der Seele, Pizza im Bauch.
La Boheme, oder wie ich den Freitag überlebte.
Morgen Me
Seufzend.
PS: Liebes Blog. Gerade eben, noch vor Helge und nach Wolke, da nahm ich mir feierlich vor, Dich mindestens für eine volle Arbeitswoche (ohne Nächte, vielleicht) rein ganz und gar mit Kryptik zu füttern, wie das die ganzen Coolen grad so tun.
Und nebenbei vermisste ich plötzlich Prag und Brücken, Meer und Zeit, und ich konnte mir -ganz ungewöhnlich und fast schon beängstigend- vorstellen, wie es jetzt, genau in diesem Moment, wäre, würde ich mich seufzend im Küchenstuhl zurück lehnen und eine Zigarette entzünden, an einem Streichholz entflammt, eine tief weiße Wolke aushustend.
Adjektiv-Fabrik.
Prag ist im Set.
Dieses Mal rein mit Mobiltelefonkamera geknipst,
weil sämtliche Technik streikt.

(Bitte Bild pressen, Danke.)
weil sämtliche Technik streikt.

(Bitte Bild pressen, Danke.)
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