Freitag, 28. Juli 2006

pausenmusik für mich.



miagolare- die schmelzversion.

(hab ich eigentlich jemals erzählt, wie sehr und tief und vor allem ewig schon meine dean martin-passion ist? und das ich damals jerry lewis heiraten wollte, später dann aber nicht mehr, so mit 7, weil dean martin viel schöner singen konnte und, unter uns, nicht ganz so kindisch war? nicht? mach ich mal, wenn ich mit dieser konfiguriererei, einrichterei, flucherei fertig bin und meine nieren den kaffee-gau überstehen.)


Mittwoch, 26. Juli 2006


Ich muss dieses Buch heute zu Ende lesen, weil das Thema so schwer erträglich ist. Wenn sie schon sterben muss, dann bitte heute, in einem Rutsch, und nicht heute und morgen und vielleicht noch bis Freitag. Empfindlich bin ich geworden, wenn es ans sterben geht, ich halte langes sterben gerade nicht gut aus, hallo neuer Punkt auf der 2do-liste.

-"sterben wieder aushalten lernen, irgendwann biste mal selber dran."



(...)"Ich schreibe hier nicht um ein Publikum zu befriedigen, ich schreibe nicht um den Weltfrieden herbei zu führen, die Gesellschaft zu verändern und schon gar nicht um den Journalismus neu zu definieren. Natürlich ist jedes Feedback schön und freut mich. Aber ich fische hier nicht nach Komplimenten, ich erwarte von niemandem hier mitzulesen"

screwtape's ist zurück.

netz-welt | © Lu um 15:27h | keine meldung | meldung machen?

Dienstag, 25. Juli 2006


Es heißt, das Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht.
Kann ich bestätigen, denn geplant war, dass ich seit Stunden mit im Mundwinkel eingeklemmter Zungenspitze auf dem Boden hocke und mein frisch geliefertes Notebook zu meinem zurecht zimmere, alles frisch einrichte und als krönenden Abschluss mein höchstpersönliches Hintergrundbild aufhänge.
Von wegen. Wirklich passiert ist: Ich liege seit heute Morgen 7:30 völlig debil auf der Couch, warte darauf, dass es endlich an der Tür läutet und ich über das ganze Gesicht strahlend dem Boten die Scheine vor die Füsse zähle und gegen das Paket tausche. Passiert aber nicht, zumindest bis jetzt. Von halb acht bis jetzt sind es ziemlich genau sieben Stunden, das ist hart erkämpfte Urlaubszeit und ich habe sowohl 2 Liter Wasser wie drei Milchkaffee und eine Tüte Colorado inkl. einer kompletten Staffel einer amerikanischen Serie durch, sehe mittlerweile dank der Aussentemperaturen nicht mehr ansatzweise so frisch und fröhlich aus wie heute Morgen und liege bald durch! Ist ja klar, dass das mal wieder nur mir passiert. Das Paket ist geladen, mit diesen Scheiss Nummern kann man ja heute verfolgen, welche Arbeitsgänge die Post schon so durch hat, und jetzt? Es ist geladen, toll, und wo bleibt der Wagen? Ich wette, genau bei meinem Paket dachte sich der Fahrer, dass es eigentlich zu heiss ist, um weiter Pakete zu liefern, und nun sitzt er am Fluss, hat ein gigantisches 5 Euro-Eis in der Hand und guckt Ausschnitte und Stringabdrücke. Und mein Paket steht als letztes hinten rechts im Auto und setzt Staub an.
Das Leben ist das, was passiert, während andere ihre Pläne umsetzen, so.


Montag, 24. Juli 2006


Er hing versteckt auf einer randvollen Stange mit italienischem Designerfummel, ganz hinten, zwischen zwei blassen kurzen. Ich stöberte lustlos, das alles trotz Klimaanlage und überbemühtem Personal, welches bei geringstem Zucken der Wimpern schon mit flattenden Händen bei Fuss stand. Er sah komplett anders aus, satte Farben, gewagtes Design, Strick und bunt und löchrig. Bevor eine andere zuschnappen konnte, hatte ich den Bügel schon in der Hand und zischte zu M. in die Kabine, er solle Platz machen, ich müsse da eben reinschlüpfen. Als wenn es andere Erklärungen überflüssig machen würde, hielt ich mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck den Rock in die Luft, M. pfiff kurz und räumte Platz und Kabine.
Es gibt Dinge wie Hosen, Wohnungen oder Laufschuhe, da kommt man nach Hause wenn man sie anhat oder betritt. Ich war in dem Rock zu Hause, es gab kein Zögern, kaum an und schon raus aus der Kabine, trotz proppevollem Laden. Es gibt nämlich auch Dinge wie Röcke oder Bikinis, da weiß man nicht so recht und eine Kabine ohne Spiegel und ein voller Laden mit nur einer Spiegelwand können da schon zu einer Mutprobe werden.
Gestern aber, da war ich mir sicher, hüpfte barfuss hinaus, machte Tadaaa und dachte, jetzt fällt er um und bezahlt ihn, ohne mit der Wimper zu zucken.
Von wegen. Er sagte mit ernstem Gesicht "Wow" und dann "Dreh Dich bitte noch mal eben um". Ich drehte mich also, und das sogar zweifach und nachdem ich wieder Augenkontakt hatte, meinte er, "Nein, doch nicht. Der macht einen komischen Hintern.", sprachs, und wandte sich wieder den Jungssachen zu.
Ich verrenkte mir vor der Spiegelwand fast den Hals bis zur unteren Bandscheibe um den komischen Hintern ebenfalls zu sehen, aber es gelang mir nur dürftig. Mein bei Fuss stehender Koreaner in italienischem Edelfummel lächelte beseelt, während mir noch das Echo im Kopf nachhallte ... "einen komischen Hintern".

Ich ließ ihn hängen, meinen fast neuen Lieblingsrock, denn eine Zukunft die nur frontal zu gestalten wäre, sah mir zu mühselig aus, und immer die Sonntagsausgabe der ZEIT für alle Eventualitäten zu Hand zu haben, quasi als blickdichtes Schutzschild für den komischen Hintern, erschien mir auch nicht eine wirkliche gute Lösung zu sein.

Ich brauchte im übrigen ein komplett unorganisches Würstchen in Brötchen, mit Ketchup, Senf UND Majonaise, um den Argwohn wegzutrösten, dass es wirklich am Rock und nicht an meinem Hintern lag.

Eben dann in meinem schlammfarbenen Kleid, unzählige Jahre alt und damals für knappe zwanzig Mark erstanden, eine Rolle vor dem Schlafzimmerspiegel gemacht. Da spannte es vielleicht ein bißchen am Bauch ( das unorganische Würstchen inkl. aller Saucen?, aber der Hintern, der war noch nicht mal ansatzweise komisch.



"Ihre Bestellung bei notebook.net war erfolgreich."

(yezzz!)

edit:

Sehr geehrter Kunde,

Der Status Ihrer Bestellung wurde geändert.


Neuer Status: Versendet


(purr!)


Sonntag, 23. Juli 2006


mein heutiger, natürlich viel zu spät (nachsicht, ich bemühe mich seit gestern mit einer tasche voll geld um ein neues noteboook um dann auch wieder 1:1 mit der zeit und überhaupt mir selbst zu sein) getippter tipp gegen die stadthitze:

man nehme ein auto, zwei alte hip-hop CDs und ein haus der innenstadt mit mind. 9 stockwerken inkl. parkhaus, fahre dort hinauf und höre zuerst thomas d.'s Solo-pladde (greetz an nilz-hase ;-), und dann ein bißchen Disco-Fever und hänge sich mitten rein in ein paar böen, die von fernen gewittern zeugen.
hier regnets ja nicht.
überall.
nur nicht hier.

habe eben übrigens die hummer-barriere gebrochen, und so ein viech kalt auf schnittchen probiert, am häuslichen abendbrottisch. die fellchen hats kalt gelassen und ich fand den wein spannender.
und auch jetzt: kein wölkchen am himmel. befindlichkeitsbloggen jetzt nur noch mit wettereinlage. klamme haut an heißem gemüt. im hintergrund mc hammer, ganz schlimm mit can't touch this. alte bilder kommen hoch, mit ruhrpöttlichen death-metal-bands in die dedorfer baghwan disco, exotic pur leben mit cocktailschirmchen, mc hammer läuft im loop, alle bedrückt bis albern, sehr viel bier im umlauf, am ende tanzt ein langhaariger und offiziell sehr depressiver,, dessen prominenten namen ich hier nicht nennen sollte, quasi nackt auf einem marmor-podest und schreit, er wär disco und zum ficken bereit. alle irritiert, bis hin zum türsteher.

m. wechselt den background, plastic man und jan jelinek verscheuchen nackte metaller und ich geh jetzt mit dem fuss wippen.

logbuch | © Lu um 00:07h | keine meldung | meldung machen?

Samstag, 22. Juli 2006


wem diese tage zu heiss sind, empfehle ich einen besuch in der städtischen metro. ich kenne keinen vergleich schneller herunterzukühlen, als in dem dort angebauten "fleischzimmer". wie ich innerhalb von 30 sekunden laut schnatternd und mit die beine hochkriechender kälte durch die gänge fror, die atemwolke vor dem mund größer als die garderobe, und das alles auf der erfolglosen suche nach einem stück rotem bio-fleisch, das spottet jedem grad, welches mich später draussen empfing und wiederbelebte.

gestern übrigens die köstlichste dusche des jahres 2006 genommen, genau um 23:25 h. das war so nötig und so phantastisch, das ich nicht mehr loskam vom kühlen wasserstrahl, ich hing wie am strom und gluckste sehr zufrieden vor mich hin. werd ich halt keine wein-abhängige sondern duschsüchtig, was sich im winter dann in eine unnötige zwangsstörung wandelt.

und jetzt tu ichs wieder, cross-toxoman mit einem glas wein und mr. mojo, der mir L.A. woman vorsingen wird.

denkt dran: metro, fleischzimmer, mit nase zu!


Mittwoch, 19. Juli 2006


bei 43°C mit dem rad in den feierabend zu fahren ist eh schon eher freitod. aber dann, beim passieren der autowaschanlage, lächelnd darüber nachzudenken, einmal komplett und ohne schaum zu nehmen, das grenzt an sonnendebilität.

(und notiz an mich selbst: an der ampel immer BEIDE füsse auf den boden absetzen, weil du einen ROCK anhast, du NUSS!)