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Dienstag, 2. März 2004
chips, bier, heilige hobbits
ich habe mir gestern den ganzen tag in wirren abständen augen, ohren, dritte augen zu-, und plappernde reporter vom leib gehalten, um nicht vorab zu sehen, wer wann mit wem in der nacht welchen oskar bekommen hat. ich habs geschafft, wenn auch teils nur mit der sportiven fähigkeit meines besorgten herrn m.'s, der mir nicht den couch-abend, und ihm nicht das abendessen versaut sehen wollte, welches ich in der küche fabrizierte, während im nebenraum die nachrichten liefen. gesagt, gehechtet, getan. dank streikendem videorekorders gab es ab 21:15 die pro7 version. *hüstel* ... JA, ich weiß, aber es ging nun mal nicht anders.
die pro7 version beschied uns anfangs eine hyperaktive anke engelke, der man offensichtlich einen amerikanischen lockvogel linkshüftig mit auf den roten teppichrand beigestellt hatte, damit dieser die promis fischt. und offensichtlich vorab koks oder zu starken kaffee, aber das nur am rande und nur hier, keine quellen.
dann kam - endlich! - die abgehackte pro7 version der 76.sten oskarnacht.
aber noch mehr vorab ein begnadeter billy christal, der in sämtlichen nominierten filmen optisch reingeschraubt wurde, und mir bei jeder wiedererkennung ein kleines, vollgefressenes jubeln entlockte ( und das interne post-it an der hirnwand, endlich mal wieder und zum 168. mal " when harry meets sally" anzusehen ! ). schön das.
meine couch-highlights auf jeden fall mal wieder das ablästern auf die blutleere nicole kidman, ganzkörpergepudert und permanent mit viper-blick, renée zellweger mit endlosrede vom spiekzettel, die nie aufhört, bridget jones zu sein, tim robbins und sean penn, welche beide clint-der held-eastwood dankten ( sehr sympathisch sean, der verlauten ließ, dass er so verleihungen und so massenaufläufe so überhaupt nicht mag ), alle hobbits, die so chic aufgebrasselt waren, aber immer noch wie hobbits aussahen, der regisseur von " finding nemo", der seiner frau *schneuz* auf der bühne sagte, dass er es ihr auf einem zettel in der 8. klasse geschrieben hätte und nun *schniiiieef* vor millionen vor leuten sagen könnte : " i love you " .
dann der wunderbare bill murrey, der irgendwie aussah, als würde er stündlich altern, und nominiert aber leider leider oskarlos bieb. in diesem atemzug auch sofia coppola, herrlich non-starig und non-zickig, nebst daddy francis ford, dann scarlett johansson, welche ich als diese gar nicht erkannte, john cusack, diane keaton im annie hall-look, adrian brody, ungeknutscht, aber fast dran an dieser .... dieser ... charlize "ich seh eigentlich SO aus" theron, die ich - sorry - so was von schicksig in ihrer rede fand, und die ich - sorry2 -couch-synchronisieren musste mit " der dank geht an meine ma, die mir meine erste nasen-OP bezahlt hat und an meine sonnenbank und ..." der rest ging in heulen über, beidseitig, und dank ihr kann ich den schauspieler-satz " mut zur hässlichkeit " nun überhaupt nicht mehr hören.
hören konnten wir dann auch nicht mehr die letzte knappe stunde, die wir übrig ließen. ermüdet von so viel geheule und befriedigt dank so vieler oskars für jackson ließen wir hobbits hobbits sein, drehten die fellchen noch mal um und gingen runter nach mittelerde, schlafen.
die pro7 version beschied uns anfangs eine hyperaktive anke engelke, der man offensichtlich einen amerikanischen lockvogel linkshüftig mit auf den roten teppichrand beigestellt hatte, damit dieser die promis fischt. und offensichtlich vorab koks oder zu starken kaffee, aber das nur am rande und nur hier, keine quellen.
dann kam - endlich! - die abgehackte pro7 version der 76.sten oskarnacht.
aber noch mehr vorab ein begnadeter billy christal, der in sämtlichen nominierten filmen optisch reingeschraubt wurde, und mir bei jeder wiedererkennung ein kleines, vollgefressenes jubeln entlockte ( und das interne post-it an der hirnwand, endlich mal wieder und zum 168. mal " when harry meets sally" anzusehen ! ). schön das.
meine couch-highlights auf jeden fall mal wieder das ablästern auf die blutleere nicole kidman, ganzkörpergepudert und permanent mit viper-blick, renée zellweger mit endlosrede vom spiekzettel, die nie aufhört, bridget jones zu sein, tim robbins und sean penn, welche beide clint-der held-eastwood dankten ( sehr sympathisch sean, der verlauten ließ, dass er so verleihungen und so massenaufläufe so überhaupt nicht mag ), alle hobbits, die so chic aufgebrasselt waren, aber immer noch wie hobbits aussahen, der regisseur von " finding nemo", der seiner frau *schneuz* auf der bühne sagte, dass er es ihr auf einem zettel in der 8. klasse geschrieben hätte und nun *schniiiieef* vor millionen vor leuten sagen könnte : " i love you " .
dann der wunderbare bill murrey, der irgendwie aussah, als würde er stündlich altern, und nominiert aber leider leider oskarlos bieb. in diesem atemzug auch sofia coppola, herrlich non-starig und non-zickig, nebst daddy francis ford, dann scarlett johansson, welche ich als diese gar nicht erkannte, john cusack, diane keaton im annie hall-look, adrian brody, ungeknutscht, aber fast dran an dieser .... dieser ... charlize "ich seh eigentlich SO aus" theron, die ich - sorry - so was von schicksig in ihrer rede fand, und die ich - sorry2 -couch-synchronisieren musste mit " der dank geht an meine ma, die mir meine erste nasen-OP bezahlt hat und an meine sonnenbank und ..." der rest ging in heulen über, beidseitig, und dank ihr kann ich den schauspieler-satz " mut zur hässlichkeit " nun überhaupt nicht mehr hören.
hören konnten wir dann auch nicht mehr die letzte knappe stunde, die wir übrig ließen. ermüdet von so viel geheule und befriedigt dank so vieler oskars für jackson ließen wir hobbits hobbits sein, drehten die fellchen noch mal um und gingen runter nach mittelerde, schlafen.
andere leute
andere bücher. schöne idee !
Montag, 1. März 2004
ach, übrigens ...
lierenfeld, sonntag abend.

eins von vieren.
lierenfeld, sonntag morgen.
es liegt immer noch schnee auf den strassen, mc donalds flutet das viertel mit burger flavour, fenster gehen auf, die müllverbrennungsanlage pustet kleine wölkchen in die luft, möwen tauchen sportiv nach pommes frites vom vortag und campino radelt allein und sicherlich deswegen lachend die strasse hinunter.
sonntags vormittags, der stadtteil hat ruhepause.
sonntags vormittags, der stadtteil hat ruhepause.
butterherz
als das eine der vier fellchen samstag morgen beim vet.doc eine 180 grad-drehung machte, mit dem " mach bloß nix falsches, mister ! " -blick aus tiefgrünen augen, während er das thermometer zückte.
Freitag, 27. Februar 2004
neu-zeit
galt meine klage zum jahresausklang noch der zeit-losigkeit, die mich der ZEIT vom hals hielt, bzw. die zeitung fern von mir, so gibt es nun, ganz zeitgemäß ZEIT-blogger, wie dr bittner oder herrn von randow, wo man sich zeitweise gut unterhalten informieren kann.
ich probiere übrigens in bälde wieder das printformat, die felle klagen über den papierbergverlust.
ich probiere übrigens in bälde wieder das printformat, die felle klagen über den papierbergverlust.
neuzeit-post-trennungs-satz
" der arsch, der hat mich in den fast zwei jahren noch nicht einmal verlinkt. "
just like candy
da liegt man einmal eine halbe stunde unter rosa handtüchern, mit nadeln verziert, hört entstressende musik, während der salzkristall vor sich hinglimmt, und hat noch die sonne in gedanken, die einem vor minuten durch die augen direkt ins stammhirn strahlte. der chai tea latte, den man mit zur behandlung genommen hat ist noch nicht ganz kalt, man steht auf, schaut aus dem 8. stock in die welt .... und alles ist weiß. frau holle hat wohl miese laune und den knopf zurück auf "winter und eiszeit" gestellt. und ich hab' schuhe ohne profil an, und eine wollmütze auf, so dass ich nach dem rückweg ins office angeschneit aussah wie der klecks milchschaum auf dem chai tea latte von vorhin.
mehr schein als sein
die sonne scheint, draussen -3 grad, überheizte uBahn, und ich mitten drin im prallen vergnügen, in drei lagen schlammfarbene klamotten eingeschlagen, über einem buch ärgernd. (bret easton ellis "american psycho", welches auch auf seite 35 noch nicht bei mir funktioniert ).
es ist kurz nach acht, und meine augen nehmen am rande eine frau wahr, die am rande des bahnsteigs nervös hin und her hüpft, auf high heels, die kleine hunde töten könnten. eine minute später sitzt die killer-barbie vor mir. ich hab die augen immer noch auf seite 35 geheftet, während meine lungenbläschen empört die türen zuknallen. barbie scheint sich einmal ganzkörper in parfüm getunkt zu haben, welches a. billig, b. meta-süß, und c. viel zu viel war.
und barbie zappelte, und sie zappelte so lange auf ihrem sitz herum ( handtasche auf, arm rein, raus, handtasche zu, handtasche auf, arm rein, raus, handtasche ... etc.), bis ich mein buch wie ein schild zwischen ihr und mir hochhielt, und realtiv ungehemmt ihrem treiben zuschauen konnte, weil barbie bekam nichts mit.
dachte ich anfangs, als sie noch die killer-barbie aus dem augenwinkel war, wie viel zeit manche frauen morgens mit aufbrasseln, und haare hoch, lockenwicklern und kleiderschränken verbringen, sah ich nun den lack blättern. die high-heels waren relativ schief und einseitig abgelaufen, und aus billigem material gestanzt, die nylons waren ebenfalls keine, dafür zwei übereinander, welche dadurch ein seltsames muster entwarfen, wenn sie aneinander rieben. die untere zierte eine kleine laufmasche. ihr rock hatte eine kaputte saumnaht, die jacke passte farblich nicht zum rest und ihr knallroter nagellack war schief , blätterte teils schon ab, zwei finger vom nikotin verfärbt. ihre anfangs nach schwarzer mähne aussehende frisur war billig schwarz gefärbt, ansätze lachten in unterschiedlicher länge dem betrachter entgegen und das haarspray flockte aus. zu dicke schminke, abrasierte augenbrauen welche stoppelig nachwuchsen, kajal als augenbrauenstift und der viel zu dick, so dass zwei ungleichmäßige balken ihre stirn vom mund trennten. und zu guter letzt tippte ich auf tchibo- ohrringe.
sollte ich manchmal morgens denken, ich könnte ja auch mal eine halbe stunde früher aufstehen, statt jeans oder carhartt mal einen rock OHNE turnschuhe kombinieren, die haare nicht zu zwei zöpfen, sonder zu einer frisur ... also einfach mal , aber nein. ich steh morgens auf meine schlammfarben, mach ich mich schick, ist das meist schwarz, und in pumps war ich noch nie zu hause, in stiefeln da schon eher. dicke schminke finde ich eklig, weniger ist mehr, und laufmaschen in strumpfhosen gehen schon mal gar nicht. auch wenn ich vielleicht nicht den anschein erwecke, aber ich habe immer eine ersatzstrumpfhose dabei, wenn ich in einer unterwegs bin. " das ist billig " hat muttern früher immer geklagt, und sie hat recht. abgeblätterter nagellack und laufmaschen : no way ! wenn schon, denn schon - - - und ähnliche phrasen hatte ich im kopf, als trümmer-barbie ihre douglas- tasche aufriss und eine 1,5 liter flasche cola-light (!)herauszog. sie presste die lippen zusammen ( nun hatte die oberlippenkerbe keine kerbe mehr, weil sie vom lippenstift der unerlippe rot übermalt war, was barbies mund ein wenig karpfenhaft anmuten ließ ) , und schraubte die flasche auf, bis der grüne plastikverschluß mit einem schnaufen nachgab und mit einem lauten, frischen zischen die cola hochsprudelte. die cola war in wallung, barbie jetzt auch. schnell wieder zu und mit krummen rücken über der flasche beugend das unheil zugehalten, während an ihrer bluse die cola ins gewebe zog. nach 10 sekunden erneut: aufgedreht, lautes zischen seitens der flasche, eingesauter rock, flasche wieder zugedreht.
mittlerweile guckten alle im umkreis, und die frage, wann sie endlich aufgab lag in sechs augenpaaren. aber barbie gab nicht auf, und es machte sie mir auf morbide art kurz sympathisch, dieses eine detail, ihr fast störrisches beharren, cola zu trinken, komme da was wolle.
sie drehte die flasche so oft auf und zu, bis sie sich komplett eingesaut hatte. nach ein paar kräftigen schlucken aus der flasche, bei dem sie ihren lippenstift am flaschenhals zurück ließ, aber ein paar splissige haare im mundwinkel kleben blieben, unbemerkt, drehte sie die flasche zu, wischte sich die hände an ihrem rock ab, und packte alles klebrig in ihre douglas-tasche zurück.
als sie ausstieg, hinterließ sie eine kleine pfütze cola light auf dem boden der uBahn, und in mir ein zufrieden sattes gefühl, ein wenig selbstverliebt und mit unklebrigen fingern.
es ist kurz nach acht, und meine augen nehmen am rande eine frau wahr, die am rande des bahnsteigs nervös hin und her hüpft, auf high heels, die kleine hunde töten könnten. eine minute später sitzt die killer-barbie vor mir. ich hab die augen immer noch auf seite 35 geheftet, während meine lungenbläschen empört die türen zuknallen. barbie scheint sich einmal ganzkörper in parfüm getunkt zu haben, welches a. billig, b. meta-süß, und c. viel zu viel war.
und barbie zappelte, und sie zappelte so lange auf ihrem sitz herum ( handtasche auf, arm rein, raus, handtasche zu, handtasche auf, arm rein, raus, handtasche ... etc.), bis ich mein buch wie ein schild zwischen ihr und mir hochhielt, und realtiv ungehemmt ihrem treiben zuschauen konnte, weil barbie bekam nichts mit.
dachte ich anfangs, als sie noch die killer-barbie aus dem augenwinkel war, wie viel zeit manche frauen morgens mit aufbrasseln, und haare hoch, lockenwicklern und kleiderschränken verbringen, sah ich nun den lack blättern. die high-heels waren relativ schief und einseitig abgelaufen, und aus billigem material gestanzt, die nylons waren ebenfalls keine, dafür zwei übereinander, welche dadurch ein seltsames muster entwarfen, wenn sie aneinander rieben. die untere zierte eine kleine laufmasche. ihr rock hatte eine kaputte saumnaht, die jacke passte farblich nicht zum rest und ihr knallroter nagellack war schief , blätterte teils schon ab, zwei finger vom nikotin verfärbt. ihre anfangs nach schwarzer mähne aussehende frisur war billig schwarz gefärbt, ansätze lachten in unterschiedlicher länge dem betrachter entgegen und das haarspray flockte aus. zu dicke schminke, abrasierte augenbrauen welche stoppelig nachwuchsen, kajal als augenbrauenstift und der viel zu dick, so dass zwei ungleichmäßige balken ihre stirn vom mund trennten. und zu guter letzt tippte ich auf tchibo- ohrringe.
sollte ich manchmal morgens denken, ich könnte ja auch mal eine halbe stunde früher aufstehen, statt jeans oder carhartt mal einen rock OHNE turnschuhe kombinieren, die haare nicht zu zwei zöpfen, sonder zu einer frisur ... also einfach mal , aber nein. ich steh morgens auf meine schlammfarben, mach ich mich schick, ist das meist schwarz, und in pumps war ich noch nie zu hause, in stiefeln da schon eher. dicke schminke finde ich eklig, weniger ist mehr, und laufmaschen in strumpfhosen gehen schon mal gar nicht. auch wenn ich vielleicht nicht den anschein erwecke, aber ich habe immer eine ersatzstrumpfhose dabei, wenn ich in einer unterwegs bin. " das ist billig " hat muttern früher immer geklagt, und sie hat recht. abgeblätterter nagellack und laufmaschen : no way ! wenn schon, denn schon - - - und ähnliche phrasen hatte ich im kopf, als trümmer-barbie ihre douglas- tasche aufriss und eine 1,5 liter flasche cola-light (!)herauszog. sie presste die lippen zusammen ( nun hatte die oberlippenkerbe keine kerbe mehr, weil sie vom lippenstift der unerlippe rot übermalt war, was barbies mund ein wenig karpfenhaft anmuten ließ ) , und schraubte die flasche auf, bis der grüne plastikverschluß mit einem schnaufen nachgab und mit einem lauten, frischen zischen die cola hochsprudelte. die cola war in wallung, barbie jetzt auch. schnell wieder zu und mit krummen rücken über der flasche beugend das unheil zugehalten, während an ihrer bluse die cola ins gewebe zog. nach 10 sekunden erneut: aufgedreht, lautes zischen seitens der flasche, eingesauter rock, flasche wieder zugedreht.
mittlerweile guckten alle im umkreis, und die frage, wann sie endlich aufgab lag in sechs augenpaaren. aber barbie gab nicht auf, und es machte sie mir auf morbide art kurz sympathisch, dieses eine detail, ihr fast störrisches beharren, cola zu trinken, komme da was wolle.
sie drehte die flasche so oft auf und zu, bis sie sich komplett eingesaut hatte. nach ein paar kräftigen schlucken aus der flasche, bei dem sie ihren lippenstift am flaschenhals zurück ließ, aber ein paar splissige haare im mundwinkel kleben blieben, unbemerkt, drehte sie die flasche zu, wischte sich die hände an ihrem rock ab, und packte alles klebrig in ihre douglas-tasche zurück.
als sie ausstieg, hinterließ sie eine kleine pfütze cola light auf dem boden der uBahn, und in mir ein zufrieden sattes gefühl, ein wenig selbstverliebt und mit unklebrigen fingern.
Donnerstag, 26. Februar 2004
derbe.blogger proudly presents :
ein favicon !
gestern abend mit liebe gemacht, unter schmerzen geboren und mit kräftigen schlägen in die codes gehämmert. sollte euer browser mit euch sein, dann könnt ihr jetzt meine gehisste flagge in der adress-und bookmarkzeile sehen. ahoi.
gestern abend mit liebe gemacht, unter schmerzen geboren und mit kräftigen schlägen in die codes gehämmert. sollte euer browser mit euch sein, dann könnt ihr jetzt meine gehisste flagge in der adress-und bookmarkzeile sehen. ahoi.
ein morgen wie dieser
der, bei weckerrasseln das plümo noch weicher, das bett noch begehrenswerter erscheinen läßt, die wärme, die einen festhält, der, wenn man das haus verläßt, sämtliche schleusen öffnet, und vor kälte einem die augen tränen und die nase durchgehend läuft, so dass man sie alle paar minuten ins taschentuch versenken muss, der die brückenüberfahrt über den rhein zu einem highlight werden läßt, weil die sonne im wasser glitzert und die luft nur hier so riechen läßt, nach rhein, der zum aussteigen einlädt, eine möwe glücklich zu machen, und mit vollem bauch und einem wunsch weiterfliegen zu lassen, ein morgen, an dem man in der bahn seinem eigenen spiegelbild zugrinst, zufrieden, sonnengewärmt, und dann die letzten vier seiten von zeruya shalev's liebesleben zu ende zu lesen, mit der restwirkung auszusteigen, die wollmütze zurechtrücken und zu spät, nämlich dann, feststellen, dass ja doch erst donnerstag ist, und nicht freitag, und das dann ganz schön scheiße finden. trotz sonne.
Mittwoch, 25. Februar 2004
während am anderen ende der stadt...
»Musst du diese Dinge immer in den Schmutz ziehen?«
Ich schaue zu meiner Mutter hoch, sie ist aufgebracht. Nein, ganz im Gegenteil, der Schmutz wird ja entsorgt, gesäubert das, was sie so aufregt. Ich hocke auf dem Boden, wickele den Pimpf und bitte ihn, mir da zu helfen. »Hältst du mal bitte deinen Schwanz fest?«, denk mir nichts dabei, er macht das immer, drückt sein Ding nach unten, damit es richtig liegt in dieser Windel.
...die dinge diskutiert werden, die mir die letzten tage auch wieder einfielen, als ich sah, wie ein kleiner junge mit mutter an der hand in ein gebüsch strullte, dabei an seinem schniepel zog und laut glucksend lachte.
an mein erstauntes " och " im zarten alter von vier oder fünf, als ich sah, dass mein gleichaltriger cousin etwas hatte, was mir völlig fehlte. darauf folgte ein empörtes geräusch, aber ich hielt mich stickum, ließ cousin mit seinem komischen ding in ruhe, mußte erst einmal nachdenken über die natur und ihre seltsame aufteilung der dinge.
abends hatten meine eltern dann ihren teil zu tun. als sie nach hause kamen, sahen sie mich mit mutters kosmetikspiegel, immer noch auf der suche, die stelle kann sich wohl jeder denken. ich war immer noch empört, mußte des rätsels lösung finden, und das fand ich dann auch, im gleichen moment, wie der schlüßel sich in der tür drehte und beide elternteile im rahmen standen, verdutzt, sprachlos, die lippen geschürzt.
mein jubilierendes " ach " konnten sie nicht wirklich einordnen, hatte ich für mich zwar unwissend aber biologisch richtig geschlußfolgert, und nun war meine neugier richtig entfacht, und mein vater mußte dran glauben. ich meine ihn noch im ohr zu haben, wie er sagte " hätte ich doch einen jungen ... und dann mußte er die hose runter lassen, muttern im hintergrund mit dem satz " jetzt lass sie doch EINMAL gucken, dann ist ruhe ! "
so stand ich dann vor meinem erzeuger und besah mir dessen werkzeug. und zwar genau und von allen seiten. ich zog, ich hob an, ich rupfte und staunte, und ich kann heute, zig jahre später, nur erahnen, welche qualen mein armer vater in diesen minuten erlitten hat. ich bin ein sehr neugieriger mensch, aber das nur am rande.
Ich schaue zu meiner Mutter hoch, sie ist aufgebracht. Nein, ganz im Gegenteil, der Schmutz wird ja entsorgt, gesäubert das, was sie so aufregt. Ich hocke auf dem Boden, wickele den Pimpf und bitte ihn, mir da zu helfen. »Hältst du mal bitte deinen Schwanz fest?«, denk mir nichts dabei, er macht das immer, drückt sein Ding nach unten, damit es richtig liegt in dieser Windel.
...die dinge diskutiert werden, die mir die letzten tage auch wieder einfielen, als ich sah, wie ein kleiner junge mit mutter an der hand in ein gebüsch strullte, dabei an seinem schniepel zog und laut glucksend lachte.
an mein erstauntes " och " im zarten alter von vier oder fünf, als ich sah, dass mein gleichaltriger cousin etwas hatte, was mir völlig fehlte. darauf folgte ein empörtes geräusch, aber ich hielt mich stickum, ließ cousin mit seinem komischen ding in ruhe, mußte erst einmal nachdenken über die natur und ihre seltsame aufteilung der dinge.
abends hatten meine eltern dann ihren teil zu tun. als sie nach hause kamen, sahen sie mich mit mutters kosmetikspiegel, immer noch auf der suche, die stelle kann sich wohl jeder denken. ich war immer noch empört, mußte des rätsels lösung finden, und das fand ich dann auch, im gleichen moment, wie der schlüßel sich in der tür drehte und beide elternteile im rahmen standen, verdutzt, sprachlos, die lippen geschürzt.
mein jubilierendes " ach " konnten sie nicht wirklich einordnen, hatte ich für mich zwar unwissend aber biologisch richtig geschlußfolgert, und nun war meine neugier richtig entfacht, und mein vater mußte dran glauben. ich meine ihn noch im ohr zu haben, wie er sagte " hätte ich doch einen jungen ... und dann mußte er die hose runter lassen, muttern im hintergrund mit dem satz " jetzt lass sie doch EINMAL gucken, dann ist ruhe ! "
so stand ich dann vor meinem erzeuger und besah mir dessen werkzeug. und zwar genau und von allen seiten. ich zog, ich hob an, ich rupfte und staunte, und ich kann heute, zig jahre später, nur erahnen, welche qualen mein armer vater in diesen minuten erlitten hat. ich bin ein sehr neugieriger mensch, aber das nur am rande.
schon wieder alle.
noch acht seiten, dann ist mein buch leergelesen.
und das nächste hat sich noch mit keinem mucks angekündigt. welches könnte es sein ? los, lasst mal hören, was ihr grad so empfehlenswertes auf dem nachttisch liegen habt. benötige inspiration ... nur noch acht seiten.
und das nächste hat sich noch mit keinem mucks angekündigt. welches könnte es sein ? los, lasst mal hören, was ihr grad so empfehlenswertes auf dem nachttisch liegen habt. benötige inspiration ... nur noch acht seiten.
gottes wege sind unergründlich
aber ein gehör scheint er zu besitzen :
Warum Küblböck am Steuer sitzt, ist noch offen. Jedenfalls passt der Sänger („The lion sleeps tonight“) nicht auf, als er auf eine Landstraße biegen will. Der Fahrer (56) eines Lasters mit Gurkengläsern kann noch ein wenig ausweichen. Aber es kommt zum Aufprall. Der Astra dreht sich, landet wie der Lkw im Straßengraben. Küblböck erleidet schwere Verletzungen an Schulter, linkem Arm, Ellenbogen, leichte an Kopf und Wirbelsäule.
Im Fahrzeug ist er eingeklemmt, aber ansprechbar. Der Autofahrer, der als erster an der Unfallstelle ist, fragt in den Crash-Astra: „Mädel, fehlt dir was?“ Antwort: „Du blöder Hund, ich bin doch der Küblböck!“ Danach klagt der „Superstar“ laut über starke Schmerzen, wird darum vor Ort narkotisiert.
gefunden beim mitlesen der express meiner uBahn nachbarin,
hier der ganze artikel. sehr gelacht, wirklich. wenn DK aus E wirklich so quengelt wie er singt, dann hätte ich ihn ebenfalls sofort narkotisiert.
mehr dazu via den beiden
Warum Küblböck am Steuer sitzt, ist noch offen. Jedenfalls passt der Sänger („The lion sleeps tonight“) nicht auf, als er auf eine Landstraße biegen will. Der Fahrer (56) eines Lasters mit Gurkengläsern kann noch ein wenig ausweichen. Aber es kommt zum Aufprall. Der Astra dreht sich, landet wie der Lkw im Straßengraben. Küblböck erleidet schwere Verletzungen an Schulter, linkem Arm, Ellenbogen, leichte an Kopf und Wirbelsäule.
Im Fahrzeug ist er eingeklemmt, aber ansprechbar. Der Autofahrer, der als erster an der Unfallstelle ist, fragt in den Crash-Astra: „Mädel, fehlt dir was?“ Antwort: „Du blöder Hund, ich bin doch der Küblböck!“ Danach klagt der „Superstar“ laut über starke Schmerzen, wird darum vor Ort narkotisiert.
gefunden beim mitlesen der express meiner uBahn nachbarin,
hier der ganze artikel. sehr gelacht, wirklich. wenn DK aus E wirklich so quengelt wie er singt, dann hätte ich ihn ebenfalls sofort narkotisiert.
mehr dazu via den beiden
Dienstag, 24. Februar 2004
paris in 3 tagen
ich sags mal so : wäre paris ein parkhaus, dann hätte vor den stadtpforten ein rotes leuchtschild mit der aufschrift
„ besetzt „ leuchten müssen. hats aber nicht. weil paris ist ja kein parkhaus. ganz im gegenteil. dort ist man in bewegung, nicht nur einer, sondern gefühlt alle 15 mio gleichzeitig.
all das ging mir durch den kopf, als herr m. und ich ca. 100 französiche käffer samt kreisverkehr und dorfampeln hinter uns hatten, und nach einer ewigkeit einen platz im freitäglichen feierabendverkehr in der kuscheligen pariser peripherie unser eigen nennen konnten. es war 20:30, und schweinekalt.
der pariser an sich fährt ja gerne auto. er ignoriert ampeln, fussgänger, verkehrsregeln und vor allem andere autos, und wer zuerst kommt, der mahlt schon mal zuerst, auch wenn hinter ihm alles zum erliegen kommt. während ich mit gezückter digi-cam bis zum bauchnabel aus dem seitenfenster hing, hörte ich m. im rücken immer nur „ da vorne muss es sein, gleich sind wir da „ rufen, während wir uns mit quietschenden reifen von ghetto zu ghetto vorarbeiteten.
das, was da sein musste, war unser lebensmittelpunkt für die nächsten drei tage. ein haus inkl. tante nebst onkel, nebst sohn, nebst von uns eigenhändig zur weihnachtszeit importierten opa aus prag.
und als das, was dort sein musste, auch endlich dort war, und wir aus dem wagen fielen, ging ein sehr lustiges spiel los, welches wir die kommenden tage mit wachsender geschwindigkeit spielten, und zwar alle. das spiel hiess :
wir verstehen WAS ?
und es geht so : unsere gastgeber setzten sich aus einem jugoslawischen mann und einer tschechischen frau zusammen, deren sohn gebürtiger franzose ist, der vater der frau und opa meines herrn m. ein waschechter bulgare, herr m. tscheche aber deutsch, und ich offiziell nur deutsch, aber mit mischblut dank familie. das zu den spielfiguren.
herr und frau gastgeber unterhielten sich untereinander meist auf slawisch, teils mit französisch, deren sohn erzählte französisch, mit herrn m. allerdings auf tschechisch, obwohl dieser auch französisch kann. die frau gastgeberin mit herrn m. tschechisch, mit mir gebrochen deutsch, bzw. erzählte es m. und der dann mir, ich dann in gebrochenem deutsch zu ihr, und m. räumte die mißverständnisse aus dem weg. mit opa brauche ich nur drei deutsche wörter und eine parade an lustigen gesichtern und geglosste lippen, weil wir entweder knutschten, oder danke und bitte nutzten. das reichte in der regel, den rest der zeit grinsten oder ignorierten wir uns an.
mit dem gastgeber habe ich hände, füsse, eine TV-zeitung und meine 10 französischen vokabeln eingesetzt, als uns alle mal alleine gelassen haben, weil er kein wort deutsch, und ich weder slawisch noch französisch, aber das sagte ich ja schon. der sohn hatte mal deutsch in der schule, und er glänzte mit „ mein deutsch ist kaputt „ als satz, den er noch konnte. den einzigen französischen absatz, den ich einst auswendig lernen mußte, in meinem halben glanzjahr, bevor ich aus dem kurs rausflog, den ersparte ich der ganzen familie, weil er sich um madame leroc und ihre türklingel dreht, und das passte nie ins thema. jedenfalls wurde jede unterhaltung zu einer akustischen herausforderung, und ich schlage für das nächste größere zusammentreffen esperanto als sprache vor.
wäre paris ein kühlschrank, dann hätte er dieses wochenende mindestens mit drei sternen glänzen können, da ist nämlich mindestens eine hölle zugefroren. unsere touristischen ausflüge aus dem ghetto bagnolet, wo unsere basis war, sahen eher aus wie ausflüge am nordpol. mit einem volumen wie zwei gigantische wattebäusche mit wollmütze und schal vor dem gesicht, im ohr noch der clan, der fröhlich "haha, al kaida" zum abschied rief, klapperten wir unter anderem das eine museumab, ein eiffeltürmchen hinterher, metro-stationen, stadtteile, notre dame, die hallen, die cafes, die geschäfte, und ach und je.
jahrelang war ich von dem gedanken beseelt, das, wenn ich denn mal nach paris käme, doch unbedingt zu jim morrisons grab müßte. gedacht, getan. mit voller blase liefen wir minute um viertelstunden über père la chaise, wo nicht nur mr mojo liegt, sondern auch edith piaf, oscar wilde etc. aber um die pointe vorweg zu nehmen : wir haben nicht einen von den schlingeln gefunden, nicht zuletzt weil wir keinen plan zur hand hatten, und uns immer nur das WCzeichen gemerkt hatten, statt division 6, grab 30, wo mr. mojo die radischen von unten zählt. also liefen wir in eiseskälte lustige kringel über den friedhof, und als wir endlich am grab angelangt waren, passierte nichts. ich dachte immer, ich wäre wenigstens ein bißchen ergriffen, angetan oder was-auch-immer, aber ich stand dort kurz unschlüssig herum, von einem bein aufs andere hüpfend, flehentlichen blick gen himmel, auf das er mir doch eine toilette zeigen sollte, m. hinter mir, ebenfalls ungerührt, und in illustrer runde von einem grabwächter, sechs schülern, die mit unter 18 schon aussahen, als wenn sie die mittlere beamtenlaufbahn einschlagen wollen, und einem ca. 50 jährigen griechen mit jim morrison locken und allen doors-shirts übereinander an, die er in griechenland kaufen konnte. er schwankte selig aufs grab zu, rief beglückt "jimmmbooo mei brothaaa...hahaaa" und quatschte fröhlich die schüler zu, welche von so viel hippie-mentalität und fan-tum dann doch zurückschreckten. aber das alles bekamen wir nur noch im rücken mit, rannten wir schon kulturlos über den friedhof richtung ausgang und nahender toilette.
nebenbei zwischen den touri-details konnten wir noch unserer geheimen leidenschaft fröhnen, den gigantischen französischen supermärkten. stunden könnte ich dort drin verbringen, wie in allen ausländischen supermärkten auch. und dieses mal sogar mit der passenden kleidung, weil die franzosen unterkühlen ihre besucher gerne genau so emsig wie ihren fromage und joghurt. wehe dem, der im sommer leicht bekleidet ohne feste stiefel und langer unterwäsche eine französische kühlthekenstrasse betritt.
und dann gab es da noch den samstäglichen markt im heimischen ghetto.finsterste gestalten standen zu hauf am strassenrand und boten sachen feil, wo rasierklingen noch das geringste übel waren. harte kost da, aber man passt sich an, und legt nach zwei minuten einen ebenso finsteren und undurchsichtigen gesichtsausdruck an den jungen tag, wie der rest der korrupten bande auch, und gut ist. detroit-gemütlichkeit bei nieselregen und 1 grad.
aber all das, alle finsteren blicke, überfüllten busse, überfüllten toilettenbecken, überfüllten wolken und eiseskälte in den klamottennähten, 3,80 für einen kaffee, und knietiefe pisspfützen in metrostationen, all das war fern, als gestern morgen die sonne durch die wolken lugte, bagnolet sich von seiner schokoladenseite zeigte, und wir mit einem "adieu" in vier sprachen die stadt verließen.
„ besetzt „ leuchten müssen. hats aber nicht. weil paris ist ja kein parkhaus. ganz im gegenteil. dort ist man in bewegung, nicht nur einer, sondern gefühlt alle 15 mio gleichzeitig.
all das ging mir durch den kopf, als herr m. und ich ca. 100 französiche käffer samt kreisverkehr und dorfampeln hinter uns hatten, und nach einer ewigkeit einen platz im freitäglichen feierabendverkehr in der kuscheligen pariser peripherie unser eigen nennen konnten. es war 20:30, und schweinekalt.
der pariser an sich fährt ja gerne auto. er ignoriert ampeln, fussgänger, verkehrsregeln und vor allem andere autos, und wer zuerst kommt, der mahlt schon mal zuerst, auch wenn hinter ihm alles zum erliegen kommt. während ich mit gezückter digi-cam bis zum bauchnabel aus dem seitenfenster hing, hörte ich m. im rücken immer nur „ da vorne muss es sein, gleich sind wir da „ rufen, während wir uns mit quietschenden reifen von ghetto zu ghetto vorarbeiteten.
das, was da sein musste, war unser lebensmittelpunkt für die nächsten drei tage. ein haus inkl. tante nebst onkel, nebst sohn, nebst von uns eigenhändig zur weihnachtszeit importierten opa aus prag.
und als das, was dort sein musste, auch endlich dort war, und wir aus dem wagen fielen, ging ein sehr lustiges spiel los, welches wir die kommenden tage mit wachsender geschwindigkeit spielten, und zwar alle. das spiel hiess :
wir verstehen WAS ?
und es geht so : unsere gastgeber setzten sich aus einem jugoslawischen mann und einer tschechischen frau zusammen, deren sohn gebürtiger franzose ist, der vater der frau und opa meines herrn m. ein waschechter bulgare, herr m. tscheche aber deutsch, und ich offiziell nur deutsch, aber mit mischblut dank familie. das zu den spielfiguren.
herr und frau gastgeber unterhielten sich untereinander meist auf slawisch, teils mit französisch, deren sohn erzählte französisch, mit herrn m. allerdings auf tschechisch, obwohl dieser auch französisch kann. die frau gastgeberin mit herrn m. tschechisch, mit mir gebrochen deutsch, bzw. erzählte es m. und der dann mir, ich dann in gebrochenem deutsch zu ihr, und m. räumte die mißverständnisse aus dem weg. mit opa brauche ich nur drei deutsche wörter und eine parade an lustigen gesichtern und geglosste lippen, weil wir entweder knutschten, oder danke und bitte nutzten. das reichte in der regel, den rest der zeit grinsten oder ignorierten wir uns an.
mit dem gastgeber habe ich hände, füsse, eine TV-zeitung und meine 10 französischen vokabeln eingesetzt, als uns alle mal alleine gelassen haben, weil er kein wort deutsch, und ich weder slawisch noch französisch, aber das sagte ich ja schon. der sohn hatte mal deutsch in der schule, und er glänzte mit „ mein deutsch ist kaputt „ als satz, den er noch konnte. den einzigen französischen absatz, den ich einst auswendig lernen mußte, in meinem halben glanzjahr, bevor ich aus dem kurs rausflog, den ersparte ich der ganzen familie, weil er sich um madame leroc und ihre türklingel dreht, und das passte nie ins thema. jedenfalls wurde jede unterhaltung zu einer akustischen herausforderung, und ich schlage für das nächste größere zusammentreffen esperanto als sprache vor.
wäre paris ein kühlschrank, dann hätte er dieses wochenende mindestens mit drei sternen glänzen können, da ist nämlich mindestens eine hölle zugefroren. unsere touristischen ausflüge aus dem ghetto bagnolet, wo unsere basis war, sahen eher aus wie ausflüge am nordpol. mit einem volumen wie zwei gigantische wattebäusche mit wollmütze und schal vor dem gesicht, im ohr noch der clan, der fröhlich "haha, al kaida" zum abschied rief, klapperten wir unter anderem das eine museumab, ein eiffeltürmchen hinterher, metro-stationen, stadtteile, notre dame, die hallen, die cafes, die geschäfte, und ach und je.
jahrelang war ich von dem gedanken beseelt, das, wenn ich denn mal nach paris käme, doch unbedingt zu jim morrisons grab müßte. gedacht, getan. mit voller blase liefen wir minute um viertelstunden über père la chaise, wo nicht nur mr mojo liegt, sondern auch edith piaf, oscar wilde etc. aber um die pointe vorweg zu nehmen : wir haben nicht einen von den schlingeln gefunden, nicht zuletzt weil wir keinen plan zur hand hatten, und uns immer nur das WCzeichen gemerkt hatten, statt division 6, grab 30, wo mr. mojo die radischen von unten zählt. also liefen wir in eiseskälte lustige kringel über den friedhof, und als wir endlich am grab angelangt waren, passierte nichts. ich dachte immer, ich wäre wenigstens ein bißchen ergriffen, angetan oder was-auch-immer, aber ich stand dort kurz unschlüssig herum, von einem bein aufs andere hüpfend, flehentlichen blick gen himmel, auf das er mir doch eine toilette zeigen sollte, m. hinter mir, ebenfalls ungerührt, und in illustrer runde von einem grabwächter, sechs schülern, die mit unter 18 schon aussahen, als wenn sie die mittlere beamtenlaufbahn einschlagen wollen, und einem ca. 50 jährigen griechen mit jim morrison locken und allen doors-shirts übereinander an, die er in griechenland kaufen konnte. er schwankte selig aufs grab zu, rief beglückt "jimmmbooo mei brothaaa...hahaaa" und quatschte fröhlich die schüler zu, welche von so viel hippie-mentalität und fan-tum dann doch zurückschreckten. aber das alles bekamen wir nur noch im rücken mit, rannten wir schon kulturlos über den friedhof richtung ausgang und nahender toilette.
nebenbei zwischen den touri-details konnten wir noch unserer geheimen leidenschaft fröhnen, den gigantischen französischen supermärkten. stunden könnte ich dort drin verbringen, wie in allen ausländischen supermärkten auch. und dieses mal sogar mit der passenden kleidung, weil die franzosen unterkühlen ihre besucher gerne genau so emsig wie ihren fromage und joghurt. wehe dem, der im sommer leicht bekleidet ohne feste stiefel und langer unterwäsche eine französische kühlthekenstrasse betritt.
und dann gab es da noch den samstäglichen markt im heimischen ghetto.finsterste gestalten standen zu hauf am strassenrand und boten sachen feil, wo rasierklingen noch das geringste übel waren. harte kost da, aber man passt sich an, und legt nach zwei minuten einen ebenso finsteren und undurchsichtigen gesichtsausdruck an den jungen tag, wie der rest der korrupten bande auch, und gut ist. detroit-gemütlichkeit bei nieselregen und 1 grad.
aber all das, alle finsteren blicke, überfüllten busse, überfüllten toilettenbecken, überfüllten wolken und eiseskälte in den klamottennähten, 3,80 für einen kaffee, und knietiefe pisspfützen in metrostationen, all das war fern, als gestern morgen die sonne durch die wolken lugte, bagnolet sich von seiner schokoladenseite zeigte, und wir mit einem "adieu" in vier sprachen die stadt verließen.
Donnerstag, 19. Februar 2004
auf der flucht richtung :

die fünfte jahreszeit
schimpft sich die woche, auf die ich gut verzichten könnte.
trotz allem kommt man nicht um alles herum. vor mir liegen mit marmelade gefüllte, halb angebissene berliner, mühsam untergebracht zwischen vollgeschriebenen kleinen post-its. daneben in trauter gesellschaft eine kaffetasse, zweckentfremdet, mit schaumkrone, prall abgefüllt mit altbier, dem dunklen. aus dem radio brüllen sinnentleerte schunkelklänge, die kunden brüllen "helau", "alaaf" oder was ihnen sonst noch so einfällt zur begrüßung in den hörer, auch wenn sie aus dem tiefsten absurdistan anrufen, und karneval nur vom sagen her hören.
jetzt, 11:11 ... im haus kreischen gefühlt um die 20 büroetagenheldinnen los, rennen feuchtgetrunken zu ihrem chef, packen sich seine krawatte und ziehen allesamt gierig an dem symbol der männlichkeit, welches nun abgetrennt werden soll. die frauen haben jetzt die macht, einen tag lang. laut karnevalsgesetz. die männer tun unterlegen und freuen sich auf die nächsten stunden, wenn die mächtigen frauen alle mächtig betrunken und voll mit apfelschnaps und altbier orientierungslos durch die kneipen torkeln, und dank pegelstand mit allen bützen, die sie nur schnell genug zu fassen bekommen.
im nebenraum , drei meter luftlinie von mir entfernt schunkelt ein 1,86 m großer hase und hat eine flasche frankenheimer zur hand. oh kollege mein, ohne hasenzähne, aber mit den besten absichten diesen tag in ein paar minuten richtig anzugehen, als kaninchen in braun.
" und ? hat er ein stummelschwänzchen ? " fragte der kunde besorgt belustigt durchs telefon. " nö, die euro-norm von 13 cm, und das noch nicht mal in weiß " gebe ich resigniert zurück.
" aber er ist doch sicherlich ganz flauschig ?" versucht der kunde meine lage zu verbessern, zumidest verbal.
" im ernst, ich verspüre das erste mal seit zwei jahren das bedürfnis, ihn anzufassen " sag ich, und der kunde schweigt betroffen, während nebenan zwei schlappohren im wind wehen.
11:16, die schreibtischdamen rennen an meinem fenster vorbei, richtung altstadt, richtung abenteuer. zwei spanierinnen, eine indianerin, eine prinzessin, eine geisha und 7 britney spears/nutten.
ich muss auch gleich in die altstadt, zur akupunktur.
ein umstand, der mir feuchte achseln bringt, weil an tagen wie diesen, also an altweiber, da denken alle männer, das alle frauen, egal ob verkleidet oder nicht, lust auf fremdknutschen haben. und das ein angerissener beamter völlig enthemmt und lachend auf mich zurennt, um mich zu bützen , das zählte noch nicht mal im zarten alter von 9 zu meinen sexuellen phantasien.
also, auf gehts. das kaninchen wartet.
trotz allem kommt man nicht um alles herum. vor mir liegen mit marmelade gefüllte, halb angebissene berliner, mühsam untergebracht zwischen vollgeschriebenen kleinen post-its. daneben in trauter gesellschaft eine kaffetasse, zweckentfremdet, mit schaumkrone, prall abgefüllt mit altbier, dem dunklen. aus dem radio brüllen sinnentleerte schunkelklänge, die kunden brüllen "helau", "alaaf" oder was ihnen sonst noch so einfällt zur begrüßung in den hörer, auch wenn sie aus dem tiefsten absurdistan anrufen, und karneval nur vom sagen her hören.
jetzt, 11:11 ... im haus kreischen gefühlt um die 20 büroetagenheldinnen los, rennen feuchtgetrunken zu ihrem chef, packen sich seine krawatte und ziehen allesamt gierig an dem symbol der männlichkeit, welches nun abgetrennt werden soll. die frauen haben jetzt die macht, einen tag lang. laut karnevalsgesetz. die männer tun unterlegen und freuen sich auf die nächsten stunden, wenn die mächtigen frauen alle mächtig betrunken und voll mit apfelschnaps und altbier orientierungslos durch die kneipen torkeln, und dank pegelstand mit allen bützen, die sie nur schnell genug zu fassen bekommen.
im nebenraum , drei meter luftlinie von mir entfernt schunkelt ein 1,86 m großer hase und hat eine flasche frankenheimer zur hand. oh kollege mein, ohne hasenzähne, aber mit den besten absichten diesen tag in ein paar minuten richtig anzugehen, als kaninchen in braun.
" und ? hat er ein stummelschwänzchen ? " fragte der kunde besorgt belustigt durchs telefon. " nö, die euro-norm von 13 cm, und das noch nicht mal in weiß " gebe ich resigniert zurück.
" aber er ist doch sicherlich ganz flauschig ?" versucht der kunde meine lage zu verbessern, zumidest verbal.
" im ernst, ich verspüre das erste mal seit zwei jahren das bedürfnis, ihn anzufassen " sag ich, und der kunde schweigt betroffen, während nebenan zwei schlappohren im wind wehen.
11:16, die schreibtischdamen rennen an meinem fenster vorbei, richtung altstadt, richtung abenteuer. zwei spanierinnen, eine indianerin, eine prinzessin, eine geisha und 7 britney spears/nutten.
ich muss auch gleich in die altstadt, zur akupunktur.
ein umstand, der mir feuchte achseln bringt, weil an tagen wie diesen, also an altweiber, da denken alle männer, das alle frauen, egal ob verkleidet oder nicht, lust auf fremdknutschen haben. und das ein angerissener beamter völlig enthemmt und lachend auf mich zurennt, um mich zu bützen , das zählte noch nicht mal im zarten alter von 9 zu meinen sexuellen phantasien.
also, auf gehts. das kaninchen wartet.
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