Mittwoch, 18. August 2010


Nachmittags mit meiner Mutter durch die Stadt getingelt, ein spätes Geburtstagsgeschenk für mich suchen. Statt eines zu finden, erzählte sie mir mit sehr dicken Augen, wie sie heute Morgen sehr früh eine im Kippfenster des Treppenhauses eingeklemmte Katze ganz vorsichtig befreit hat. Und wie sie diese danach gesucht hat. Sich gefreut hat, dass diese vielleicht doch nicht so stark verletzt war, dass sie weglaufen konnte. Vielleicht zu Hause ist.
Sie ging zur Arbeit, hatte aber keine Ruhe. Kam nach Hause, und machte die halbe Nachbarschaft mobil wegen der schwarzen Katze, und wem sie gehören könnte. Klingelte am Ende bei einer Familie Peters, deren Katze sehr wohlauf im Sessel schlief. Ging erleichtert zurück, das gute Gefühl, das alles gut gegangen ist. Kam an ihrer Haustür an, vor der das Ordnungsamt mit einer toten schwarzen Katze in den Händen stand. War traurig. Machte den Nachbarn an, der das alles des Nächtens gehört haben musste, weil die Katze direkt neben seinem Schlafzimmerfenster geschrieen hat. Er sagte "Ist doch nur ne Katze..." und meine Mutter hätte ihn fast, wäre sie an ihn rangekommen.
Und bei ihrer ganzen Erzählung konnte ich ihr emotionales Auf und An so gut verstehen, der Appel fällt halt nicht weit vom Birnenbaum und ich bin in einer sehr tierlieben Umgebung groß geworden. Sie tat mir leid, mit diesem frischen Erlebnis, sie ist 72 und ich weiß, wie lange sie das Beschäftigen wird.
Arme schwarze Katz.
Man muss auf gekippte Fenster achten, Katzen sterben darin so elendig.

Als wir in einem Klamottengeschäft standen, rief meine Mutter plötzlich "Och, wie schön, Schlammfarbig..." und da musste ich lachen, weil ich auch immer wieder auf Sachen in der frischen Farbe 'Schlamm' reinfalle. Sie hielt glücklich ihre Tüte mit der Jacke in Schlamm in der Hand, und ich dachte 'Trostpflaster, bitte wirke.'



Ich bekomme jetzt selbst gemalte Schneckenbilder, und gehe bei Regen häufiger 'mal eben' in den Garten als bei Sonnenschein.
Dazu hat es sich ergeben, dass die Schnecken nun doch Namen bekommen, direkt nach den Punkten, und heute Morgen fand ich #8, markierte und sprach 'Daniela', um direkt neben ihr #9 aus dem Dickicht zu pflücken und mit ......... zu markieren.
Momentan offen für Namenspaten sind die 1, die 2, 4 & 5 und die 9.

Auf folgendem Bild sieht man #4 den Kompost essen.



Es ist so ein friedliches, entschleunigtes Hobby, und als ich M. gestern Abend die kleine Herde beim Gurkengammel essen zeigte, meinte er 'Komm, Halbe Halbe. Die eine Hälfte verkaufen wir fertig in Fond, die andere kannst Du halt - also irgendwas."

In Kürze hat er hier ein Schneckenessen mit der Familie. Die Schnecken werden bei einem in der Nähe wirkenden Weinbergschneckenzüchter gekauft, und ich werde wohl mitfahren, zum gucken. Vielleicht kann ich ja wenigstens eine heimlich einstecken. Die bekommt dann ihr Gnadenbrot in meinem Kompost. Das passt dann zu dem gestern erhaltenen Bild von Frau Flumm: