Samstag, 3. Januar 2009

order # 1.09

Jonathan?

Maam?

Jonathan, könnten wir durch eine Pfütze springen? Könnten wir ein Haus beleben und die Fenster an den richtigen Orten setzen? Könnten wir immer Seeluft haben, satte Katzen und warme Hühner? Die Möglichkeit eines Kürbisfeldes? Süße Kartoffeln, heiße Feuer, gelbe Tomaten, und jeden Tag Liebe?
Könnten wir das Haus so setzen, dass die Kräuter warm wie die Hühner bleiben, das Meer immer nur vor der Tür wohnt, im Keller Gummistiefel auch für Gäste und direkt daneben meine Weinwerkstatt?
Jonathan, gibt es Lichträume für den Mann, ein 2 x 2 Meterbett, die Ruhe selbst und einen soliden wie flotten Netzzugang, für die Dinge mit der Aussenwelt? Gibt es so etwas wie Spaß an Frieden, und eine Ecke, wo ich die Samenkapsel von diesem seltsamen Baum heute einbuddeln könnte?
Jonathan, gibt es das 2009?

Maam, ich tue mein Bestes. Und nun schön den Latz umhängen, es gibt ein Fleischhähnchen in Milch und Salbei.

Danke Jonathan.
Danke für Dich seit 2005 und all die Rosinen.


#1

Neues Jahr, neuer Block. Druckfrische Tischkalender neben Druckfrischen Flugtickets. 2008 hinterließ einen Dezember mit drei Todesfällen, drei Seelchen welche weiter zogen. Die letzte Seele war am 31., noch ganz knapp im alten Jahr. Und deswegen fliegen wir nach Prag, mit schwarzem Handgepäck und Stress im Herzen.

Irgendwo in mir ist eine Tür zugefallen. Ich habe im Dezember so oft fassungslos vor dem Tod gestanden, habe mich leer geheult und wach gelegen.

Ein neues Jahr, ein neuer Block, Katerkerlchen Hugo bekommt Eier und draußen scheint die Sonne.
Ich bin sicher, den anderen geht es allen und irgendwo gut.
Wir sind direkt nebenan.

Frohes Neues, allen überall.
Das Karussell dreht sich wieder weiter, und wir haben immerhin die Möglichkeit auf eine kandierte Frucht.

(Und auf der Gegenseite wird jetzt sicher gerufen "Dafür haben wir super Flügel, ha!")