Mittwoch, 8. August 2007

Urlaubstage, 20.1

"Das Toastbrot wurde von Brötchen eingekleidet."


Urlaubstage, 20.

Da gibt es dann ja genau die, die auf Mitternacht warten, um die Ersten zu sein. Finde ich sportlich wie süß, aber erreichbar macht mich das nicht, weil in der Regel liege ich in der Mitternacht auf meinen Geburtstag schon tief schlafend oder Mitternacht ignorierend dekorativ im Plümmo, und wenn der Mann dann ansetzt zu einem inbrünstigen Geburtstagskuss, brülle ich laut 'NEIN, ich bin erst morgens um acht in diese Welt getreten, und vorher feier ich mich nicht.'

Dann gibt es die, also eigentlich nur eine, meine Mutter, die wahrscheinlich von der Phantomwehe getrieben Punkt acht (Geburtszeit, ich nehme ernst gemachte Horoskope natürlich entgegen) zum Hörer greift und anstrengender als das gesamte Jahr über ist.
Ab da wird’s entspannt, das Telefon bimmelt immer dann, wenn man gerade aufs Klo möchte, und anhand der anrufenden Ex-Chefs kann man prima sehen, wo man bleibenden und wo man guten Eindruck hinterlassen hat.

Dann gibt es die Schreiber, die man strahlend im Briefkasten empfängt, und direkt nachdem die erste Freude weg ist fühlt man sich mies. Man geht die Treppe hinauf in dem Bewusstsein, dass scheinbar alle es schaffen, vor dem Datum X eine super Karte zu finden, eine Briefmarke zur Hand zu haben und dann die Karte nicht in der Küche unter den Einkaufszetteln liegen zu lassen, bis 8 Wochen nach Datum X. Wobei 'alle' natürlich maßlos übertrieben und Quatsch ist, fühlt sich nur besser an, auf dem Weg in die Wohnung, zum schämen.

Dann gibt es die eMailer, und die in zwei Sparten. Bei den einen freue ich mich aufrichtig, das Person X dran gedacht hat, und bei der anderen wundere ich mich, dass der Griff zum Hörer dann einer Mail gewichen ist, und gucke etwas betrübt. Bei SMS bin ich mir noch nicht so ganz grün, ob das nun persönlicher oder unpersönlicher als eine eMail ist, ich meine, nur weil man den Telefonapparat in der Hosentasche trägt ist einem eine SMS nicht gleich 'näher', oder?

Den Vogel schoss gestern Mittag mit einem lauten Knall mein Gynäkologe ab, der mir in seiner Mittagspause (hoffe ich!) kreuz , quer und schief auf meine Mailbox sang.
Das buche ich unter ‚Eindruck hinterlassen’ ab, und warte natürlich ab jetzt, dass auch mein Dentist, mein Phlebologe und mein zukünftiger Psychologe um mein Wohl buhlen und zu allen Festtagen mal eben flugs durchklingeln, sowieso, jetzt, in meinem Alter.

Abends beim liebsten Italiener hab ich auf alle Gratulanten das Glas erhoben. Ich brauchte einen Liter Roten und eine Flasche Wasser Frizzante um euch alle einmal anzustoßen, also lieben Dank.

Was ich nicht wußte ist, dass man innerhalb zweieinhalb Stunden zweieinhalb Kilogramm zunehmen kann!
Geheimnisse des neuen Alters?

Fotostrecke zum Menue in den Kommentaren, guten Appetit.