Donnerstag, 12. April 2007

taschengedanken.

Zufriedenes Gesicht beim Radfahren zur Arbeit immer zur Sonne gehalten. Plötzlich ein Ruck, mitten im Lied. Die Tasche plumpst mir wie ein nasser Sack vom Rücken und liegt käferlängs auf der Strasse, einfach so mitten im Industriegebiet. Absteigen und ratlos gucken, für satte 90 Sekunden, bis das Gehirn lautlos eine Lösung gedacht hat. Tasche neu verhakt, macht direkt ganz neues Design. Leider nicht genug Mühe gegeben, weil ein Song weiter fällt sie schon wieder ab. Ich bremse, steige ab, fährt seitlich ein Auto aus der Mäckes Ausfahrt und guckt natürlich nicht, und ich mach den Mund zum böse werden auf, fliegt mir ein Insekt rein und uriniert mir gleich vor Schreck auf die Zunge. Mach ich vor Schreck Mund wieder zu, Insekt durch den Ösophagusweg weg, und ich zitronigen Geschmack im Mund, brennend. Keine Lust mehr, den starren Autofahrer anzumaulen, ausserdem satt.
Restlicher Arbeitsweg ohne Komplikationen, Tasche hat sich dem Schicksal ergeben und blieb dem Rücken treu. Dafür ausschweifend Gedanken gemacht, wie viele Frauen wohl schon zu Portishead flachgelegt wurden. Könnte doch so eine Klassikerplatte sein, wie damals die Schieber vom Peter Kraus, zu Mutterns Zeiten. Erst mal Portishead und Prosecco, und dann den Arm drum legen. Und die Frau denkt 'Nicht schon wieder Portishead'. Dann war der Arbeitsweg zu Ende, und der Gedanke somit auch.


köln-west

Gestern Abend Köln. Mit Franzi und TomTom genau 40,5 km von Haus aus. Viele Groupies, die besten Sätze kamen nach der Lesung. Beschließe, niemals dicke Tücher über vier Lagen Hemdchen zu tragen, das verwirrt das Auge. Roses Texte blogtypisch und unterhaltend. Trotzdem ganz kurz dazu hinreissen lassen, über die Tatsache eines Blogstipendiums zu reden. Dr. Sno bleibt mir nicht hängen, in der Zeit genötigt auf die Herrentoilette. Als ich rein bin wars leer. Zwanzig Sekunden später mit Hand als Sichtschutz links an allen vorbei. Kein 'tschulldigung' gesagt. Nilzenburger entwickelt sich seit jetzt zur Rampensau. Am Ende der Woche wird Winkel seine Kabel tragen müssen. Roman sollte immer heiser lesen und enge Jeans tragen. Winkel ist Winkel. Nachts auf der Autobahn keine Lampe mehr an. Haben Angst vor niedlichen Rehen auf der Strecke. Im Bett dann:
M: 'Wasn das?'
Ich: 'Chanel vom Winkel.'



'Die hohe Kunst der Beiläufigkeit.'

das eigene ich kapern. | © Lu um 14:12h | keine meldung | meldung machen?