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Sonntag, 24. September 2006
Acetylcystein an SchokoVla.
Senile Bettflucht ist seit gestern mein neuer Sport. Scheiss auf Power-Step, auf Push und Squad und Pump und Streck, AUFSTEHEN ist meine Königsdisziplin seit gestern, und die geb ich scheinbar so schnell nicht mehr weg.
Wenn man Nächte im Normalfall so richtig doll lieb hat, weil sie Schlaf, Spannung und was zum Spielen bieten, dann sind Schlaflose Nächte die bösen Stiefschwestern von Tinkerbell.
Weil: den ganzen Tag liegen ("Du musst Dich mal richtig ausspannen. Ist ja kein Wunder das Du mal in die Knie gehst. Lies doch mal ein gutes Buch, Du.") ist für mich die schwierigste Disziplin in so einem Krankheitsmarathon. Ich werd hibbelig, wenn ich liegen SOLL.
Ich muss beschäftigt sein, und so lag ich dann halt Freitag, mit Laptop und schon angestaubten Dokus, die ich seit Monaten mal gucken wollte, und einer Staffel von diesen grünen Balisto, die ich schon immer mal so im Kilo probieren wollte, dann gabs im Korb noch diesen französischen Nougat (mit Betonung auf gab), und diese 500 ml SchokoVla im Kühlschrank, wo ich den Plastiklöffel direkt stecken ließ, Schwamm drüber.
Freitag also ging alles noch. Ein wenig greinen, ein wenig Depression, ein wenig "keiner liebt mich, da blogg ich doch gleich mal was", und dieser Film hier,
Flammend Herz
(Unbedingt durch die Seite tingeln und Trailer ansehen. Toller Film.)
das ging. Da kann man drüber wegkommen, vor allem mit Balisto und schwarzem Kaffee, und abends einer fast allein gezoschten Flasche französischen Bio-Rotweins. Gegen die Bakterien. Und so.
Gestern Morgen dann diese Rasiermessersache, da im Rachen, dahinten runter bis zu den Lungenbläschen. Und das ging ja nicht weg, das hielt sich ja den ganzen Tag. Also härtere Geschütze, noch mehr Lutschtabletten, noch zwei Dokus und 5 Liter Kamilletee.
Abends war dann das Bettzeug hinüber. Den ganzen Tag meinen Unwillen hineinversenkt, und im liegen verlorenes Sommerfell von den vier Fellchen, die sich so Kinonachmittage im Bett natürlich nicht entgehen lassen, das verlangt nach frischem Bettzeug zum gesund werden.
Und, hallo Zeitsprung, um 1h34 sass ich zum töten bereit auf der Klobrille.
Das Thermometer zeigte grad mal schlappe 37 °C, aber mein Geigerzähler läutete weltweit Alarm.
Wer gegen 23 uhr bei miesem TV-Programm wegnuppt, der freut sich eigentlich sehr auf sein Bett, und das noch mal verdoppelt, wenn die schicke, neue Bettwäsche auf Einweihung durch Tiefschlaf wartet.
Wenn man aber Husten hat, dann kommts erst im liegen so richtig dicke. Alles, was vorher noch ruhig und medikamentiert vor sich hindümpelte, bricht spätestens dann so richtig aus sich heraus, wenn Mensch liegt.
Also erst mal Husten. Einmal so richtig Husten. Danach Nase zu. Den ganzen Tag ist die Nase nicht zu, aber kaum ist das Licht aus= Nase zu. Besteht da vielleicht ein technischer Zusammenhang, den ich in Physik verpasst habe? Wie dem auch sei, dagegen musste auf der Stelle etwas unternommen werden. Aber wohin hat man letztes Jahr nur diese Nasentropfen weggetuppert? Ich wühle im dunkeln in meinem Nachtschränkchen, means dieses gnadenlos überfüllte und vollgestellte Holzmöbel neben dem Bett, dessen wahre Bestimmung in einem Badezimmer wäre, aber ich nehm das nicht so eng. Der Wecker, der beim ins Bett fallen noch 23h20 anzeigte, glühte mich mittlerweile mit einer 0h14 an, und ich hasste die Zeit in diesem Moment genau so glühend. Dabei hustend ein neues Spiel spielen, ganz allein, es heißt "Huch, was ist denn DAS?", und es geht so:
Man grabscht im dunkeln jedes Teil ab, was man neben seinem Bett in dem Möbel finden kann, und rät, was es ist. Der helle Wahnsinn, was man da so alles verstaut. Ich identifizierte zum Beispiel den kleinen, vom Sperrmüll geretteten Tigger von Mäc Doof , eine sehr vertrocknete Kastanie, ein Haargummi, Zitrusöl (erst beim dran riechen kapiert, was da so klebt), drei Muscheln, noch ein Haargummi und ein Kondom, meiner Seel!
Alles wirklich erheiternd, aber eben leider nichts gegen verstopfte Nasen, also muss die Suche ausgedehnt werden.
Auf dem Weg in die Küche ein routinierter Griff in den Kühlschrank, war da nicht noch was von dem Vla? Aber warum fühlt sich das so - so kalt und nass an? Nein, es ist nicht mehr das Vla, was da steht, sondern abgehackte Hühnerteile in der tollen Papiertütenverpackung vom Bio-Laden.
M. war einkaufen, und ich hatte nun das Blut an den Fingern, statt Schokopudding. Hurra, nach vier Tagen Siechtum ist ein Licht am Horizont, morgen wird Suppe gekocht, aber jetzt erst mal etwas gegen dichte Nasen gebraut, also her mit dem Fleur de sel, jetzt wird gespült.
Und hier kommt der Sprung zu 1h34, und warum ich, auf Klodeckeln sitzend bereit zum töten war:
Spülen ging, danach unfreiwillig heftige Urlaubsassoziationen, wieder im Bett liegend, gefolgt von im Kopf lautstarkt abgespielten Chansons, deren Text ich nicht konnte, und erneutem Husten. Tja, und dann die 5 Liter Kamilletee vom Tag, die gaben sich dann mit dem Husten die Hand, und das geht so:
Liegend Husten, gleich wallewalle im Körper, gleich Druck auf die Blase, gleich Signal: ich muss mal. Und das ging dann im 20-Minuten Takt, und zwar so lange, bis ich laut den Kacheln verkündete: Gut, dann kann ich ja auch direkt sitzen bleiben.
Hält natürlich keiner durch, man ist ja schließlich Mensch genug, jedes Versprechen direkt durch ein neues zu ersetzen, und so eröffnete ich keine zehn Minuten später den Kacheln, dass ich mich nun doch besser wieder hinlege und wir uns alle im Morgengrauen wiedersehen.
Erschöpfter, dehydrierter Schlaf von knappen sechst Stunden, dann fingen die Fellchen an zu singen, unser kleines Morgen-Ritual. Und weil das Aufstehen so schön war, und die Nacht so nervig, da machte ich direkt noch Menschenfrühstück mit dazu, versenkte mich halbwegs im Kaffeepulver, schrottete die Butterdose dank Grobmotorik und dachte, dass ich unbedingt jedem mal empfehlen muss, sich eine Erkältung zuzulegen, wenn er nix mehr zum bloggen hat. Das geht super, das ist Content wo alles drin ist: Kindheit, Medikamente, Suppenrezepte, ein bißchen was persönliches, Heimat, Fetisch und Stofftiere.
Für heute vorgenommen: Medikamente ändern (jetzt nur noch Schleimlöser, Umckaloabo, die Schokolade absetzen und noch mehr Tee, und vor allem Geduld, 12 x am Tag eine große Gabe!), von M. in den Wald bringen lassen und Pilze sammeln (Leser und Pilzsammler in der Region Olpe: bitte nicht anfassen oder füttern, bin ansteckend), und dem Leaderfellchen einen Sabberlatz umbinden, der läuft nämlich seit zwei Stunden mit erhobener Nase durch die Küche und sucht das Huhn, welches grad sehr duftend im Topf auskocht.
Habe ich was vergessen?
Wenn man Nächte im Normalfall so richtig doll lieb hat, weil sie Schlaf, Spannung und was zum Spielen bieten, dann sind Schlaflose Nächte die bösen Stiefschwestern von Tinkerbell.
Weil: den ganzen Tag liegen ("Du musst Dich mal richtig ausspannen. Ist ja kein Wunder das Du mal in die Knie gehst. Lies doch mal ein gutes Buch, Du.") ist für mich die schwierigste Disziplin in so einem Krankheitsmarathon. Ich werd hibbelig, wenn ich liegen SOLL.
Ich muss beschäftigt sein, und so lag ich dann halt Freitag, mit Laptop und schon angestaubten Dokus, die ich seit Monaten mal gucken wollte, und einer Staffel von diesen grünen Balisto, die ich schon immer mal so im Kilo probieren wollte, dann gabs im Korb noch diesen französischen Nougat (mit Betonung auf gab), und diese 500 ml SchokoVla im Kühlschrank, wo ich den Plastiklöffel direkt stecken ließ, Schwamm drüber.
Freitag also ging alles noch. Ein wenig greinen, ein wenig Depression, ein wenig "keiner liebt mich, da blogg ich doch gleich mal was", und dieser Film hier,
Flammend Herz
(Unbedingt durch die Seite tingeln und Trailer ansehen. Toller Film.)
das ging. Da kann man drüber wegkommen, vor allem mit Balisto und schwarzem Kaffee, und abends einer fast allein gezoschten Flasche französischen Bio-Rotweins. Gegen die Bakterien. Und so.
Gestern Morgen dann diese Rasiermessersache, da im Rachen, dahinten runter bis zu den Lungenbläschen. Und das ging ja nicht weg, das hielt sich ja den ganzen Tag. Also härtere Geschütze, noch mehr Lutschtabletten, noch zwei Dokus und 5 Liter Kamilletee.
Abends war dann das Bettzeug hinüber. Den ganzen Tag meinen Unwillen hineinversenkt, und im liegen verlorenes Sommerfell von den vier Fellchen, die sich so Kinonachmittage im Bett natürlich nicht entgehen lassen, das verlangt nach frischem Bettzeug zum gesund werden.
Und, hallo Zeitsprung, um 1h34 sass ich zum töten bereit auf der Klobrille.
Das Thermometer zeigte grad mal schlappe 37 °C, aber mein Geigerzähler läutete weltweit Alarm.
Wer gegen 23 uhr bei miesem TV-Programm wegnuppt, der freut sich eigentlich sehr auf sein Bett, und das noch mal verdoppelt, wenn die schicke, neue Bettwäsche auf Einweihung durch Tiefschlaf wartet.
Wenn man aber Husten hat, dann kommts erst im liegen so richtig dicke. Alles, was vorher noch ruhig und medikamentiert vor sich hindümpelte, bricht spätestens dann so richtig aus sich heraus, wenn Mensch liegt.
Also erst mal Husten. Einmal so richtig Husten. Danach Nase zu. Den ganzen Tag ist die Nase nicht zu, aber kaum ist das Licht aus= Nase zu. Besteht da vielleicht ein technischer Zusammenhang, den ich in Physik verpasst habe? Wie dem auch sei, dagegen musste auf der Stelle etwas unternommen werden. Aber wohin hat man letztes Jahr nur diese Nasentropfen weggetuppert? Ich wühle im dunkeln in meinem Nachtschränkchen, means dieses gnadenlos überfüllte und vollgestellte Holzmöbel neben dem Bett, dessen wahre Bestimmung in einem Badezimmer wäre, aber ich nehm das nicht so eng. Der Wecker, der beim ins Bett fallen noch 23h20 anzeigte, glühte mich mittlerweile mit einer 0h14 an, und ich hasste die Zeit in diesem Moment genau so glühend. Dabei hustend ein neues Spiel spielen, ganz allein, es heißt "Huch, was ist denn DAS?", und es geht so:
Man grabscht im dunkeln jedes Teil ab, was man neben seinem Bett in dem Möbel finden kann, und rät, was es ist. Der helle Wahnsinn, was man da so alles verstaut. Ich identifizierte zum Beispiel den kleinen, vom Sperrmüll geretteten Tigger von Mäc Doof , eine sehr vertrocknete Kastanie, ein Haargummi, Zitrusöl (erst beim dran riechen kapiert, was da so klebt), drei Muscheln, noch ein Haargummi und ein Kondom, meiner Seel!
Alles wirklich erheiternd, aber eben leider nichts gegen verstopfte Nasen, also muss die Suche ausgedehnt werden.
Auf dem Weg in die Küche ein routinierter Griff in den Kühlschrank, war da nicht noch was von dem Vla? Aber warum fühlt sich das so - so kalt und nass an? Nein, es ist nicht mehr das Vla, was da steht, sondern abgehackte Hühnerteile in der tollen Papiertütenverpackung vom Bio-Laden.
M. war einkaufen, und ich hatte nun das Blut an den Fingern, statt Schokopudding. Hurra, nach vier Tagen Siechtum ist ein Licht am Horizont, morgen wird Suppe gekocht, aber jetzt erst mal etwas gegen dichte Nasen gebraut, also her mit dem Fleur de sel, jetzt wird gespült.
Und hier kommt der Sprung zu 1h34, und warum ich, auf Klodeckeln sitzend bereit zum töten war:
Spülen ging, danach unfreiwillig heftige Urlaubsassoziationen, wieder im Bett liegend, gefolgt von im Kopf lautstarkt abgespielten Chansons, deren Text ich nicht konnte, und erneutem Husten. Tja, und dann die 5 Liter Kamilletee vom Tag, die gaben sich dann mit dem Husten die Hand, und das geht so:
Liegend Husten, gleich wallewalle im Körper, gleich Druck auf die Blase, gleich Signal: ich muss mal. Und das ging dann im 20-Minuten Takt, und zwar so lange, bis ich laut den Kacheln verkündete: Gut, dann kann ich ja auch direkt sitzen bleiben.
Hält natürlich keiner durch, man ist ja schließlich Mensch genug, jedes Versprechen direkt durch ein neues zu ersetzen, und so eröffnete ich keine zehn Minuten später den Kacheln, dass ich mich nun doch besser wieder hinlege und wir uns alle im Morgengrauen wiedersehen.
Erschöpfter, dehydrierter Schlaf von knappen sechst Stunden, dann fingen die Fellchen an zu singen, unser kleines Morgen-Ritual. Und weil das Aufstehen so schön war, und die Nacht so nervig, da machte ich direkt noch Menschenfrühstück mit dazu, versenkte mich halbwegs im Kaffeepulver, schrottete die Butterdose dank Grobmotorik und dachte, dass ich unbedingt jedem mal empfehlen muss, sich eine Erkältung zuzulegen, wenn er nix mehr zum bloggen hat. Das geht super, das ist Content wo alles drin ist: Kindheit, Medikamente, Suppenrezepte, ein bißchen was persönliches, Heimat, Fetisch und Stofftiere.
Für heute vorgenommen: Medikamente ändern (jetzt nur noch Schleimlöser, Umckaloabo, die Schokolade absetzen und noch mehr Tee, und vor allem Geduld, 12 x am Tag eine große Gabe!), von M. in den Wald bringen lassen und Pilze sammeln (Leser und Pilzsammler in der Region Olpe: bitte nicht anfassen oder füttern, bin ansteckend), und dem Leaderfellchen einen Sabberlatz umbinden, der läuft nämlich seit zwei Stunden mit erhobener Nase durch die Küche und sucht das Huhn, welches grad sehr duftend im Topf auskocht.
Habe ich was vergessen?
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