Dienstag, 6. Dezember 2005


die letzte nacht alles andere bekommen ( wein, nüsse, 2 milliarden kalorien in lustigen staniolpapierchen, mandarinen ) ausser schlaf. den gestrigen tag hauptsächlich mit sperrangelweitem mund verbracht, unterbrochen von heftigen schluckaufattacken ( meine mutter mit dauer-an-mich-denken wars nicht, die hab ich nach dem zweiten anfall direkt angerufen, mit drohender stimme ) ( bleibt nur das bio-sauerkraut aus dem fass als verursacher, und das konnte ich nicht anrufen. ) und "tschulldigungs", wegen dem gähnen und dem dazugehörenden, ausufernden streckens, was gegen nachmittag schon fast als grobmotorisch bis komatös umfallend bezeichnet werden könnte.
naja.
jedenfalls lief mein rechenchip letzte nacht auf hochtouren, ich plante mein halbes leben nicht, dafür andere dinge komplett, ohne einen zettel zur hand zu haben, und die wichtigsten eckdaten zu notieren. hätte ich zu zettel/kladde/notebook greifen wollen, hätte ich als erste hürde m. überbrücken müssen, der tief schlafend mit einem wirklich vollmondähnlichem klammerreflex ausgestattet war, letzte nacht, und da ich alleine exakt eine dreiviertelstunde brauchte, um mich aus der einschlafklammerschraube zu lösen, wollte ich einen erneuten anschlag auf meine leicht zu greifenden körperteile ersparen und lag flach atmend in der dunkelheit, eine wand getrennt von den werzeugen, die ich benötigt hätte. hürde zwei wäre die bretterbarriere zwischen küche und diele gewesen, die aus drei nicht zusammengehörenden elementen, also brettern, besteht, und diese haben nur einen zweck : laut prollende frühaufsteherfellchen auf der einen seite, und tief schlafende futterspender auf der anderen strikt voneinander getrennt zu halten, so spannend kann es ohne türen sein. hätte ich hürde eins und zwei genommen, stünde ich vor hürde drei, einer sehr erfreuten fellwand, die sich in der dunkelheit in vier teile spaltet und gleichzeitig losschnurrt, weil menschen in der nacht sehr beliebt sind, als nackenkrauler und ganzkörperliege.
so lag ich flach atmend in der dunkelheit meines plümos, dachte an alle drei hürden und kam zu dem ergebnis, dass ich, sollte ich jetzt einen fuss auch nur ansatzweise bewegen, in einer knappen halben stunde aus diesem raum käme, um dann in genau 32 minuten von einem laut brummenden fellberg, der je nach grad der erregung auch noch das einspeicheln treffsicher beherrscht, auf der couch mit dem bauch nach untern fixiert würde. ob ich dabei auch nur in die nähe von kladde, laptop oder stift kommen könnte, das stand in den sternen.
der letzte blick auf den wecker, den untermalte ich mit einem lauten hrmpf ( aber bewegungslos ) um genau 3:34, danach lief ich mit weißen kaninchen um die wette, sass mit bohlen und burnster in einer jury, die metalbands mit deutschem gesang castete ( ganz ganz traumtaisch ), und am ende, es war kurz vor morgengrauen, da hatte ich die erkenntnis, das ich dieses blog einzig und allein für kleine, braune erdmännchen führte. und es hat mich noch nicht einmal gestört.

wie soll ein tag werden, dem so eine nacht vorausging ? anderland ist ein scheissdreck dagegen. in einem schwachen moment, es ist ja nikolaus, dachte ich, ich schenk mir jetzt mal selber was, verließ müde die sichere couchdelle und war innerhalb der nächsten zwei stunden wieder aktives mitglied einen düsseldorfer fitnesstempels. in einen stiefel hätte das jetzt nicht gepasst, aber ich habs meinen lendenwirbeln geschenkt, und die tragen keine schuhe.



alkohol. der nikolaus brachte mir alkohol.

( werden die zeiten noch härter, oder interpretiere ich einfach nur scheisse ? )