Mittwoch, 19. Mai 2004
grün und voller pläne
so zuckelte sie an mir vorbei.
sie, das war eine hell-grüne, unglaublich schillernde fliege in metallic. ich, ich lag bei süssen 24° in der mittagspause mit hochgekrempelten hosenbeinen, nackigen füssen und offenem ersten-jeans-knopf auf einem stück wiese mitten im industriegebiet, fröhnte dem leben, und starrte 90 schwalben beim fliegen an, als eben diese fliege an mir vorbeizuckelte. genauer gesagt latschte sie mir quer durch den freigelegten bauchnabel, und ich mußte mich tatsächlich bewegen um zu schauen, ob der passant einen stachel besitzt oder böses vor hat.
hatte sie aber nicht. sie zuckelte einfach weiter, und glänzte in der mittagssonne.
ich hielt ihr einen zeigefinger hin, damit sie mir nicht quer durchs shirt läuft, und sie knickte die hinterbeine ein, ging in schieflage, und starrte zurück.
wo kommst du her, wo willst du hin ? und überhaupt, warum fliegst du nicht ? quatschte ich sie zu, und sie stempelte meinen finger ab.
durst, hm ? stellte ich einfach mal so fest, und ließ sie auf einer butterblume absteigen, und in diese einen tropfen cola plumpsen.
die fliege saugte ein paar sekunden, schlackerte erfrischt mir den flügeln, und machte sie an den abstieg.
ich überlegte derweil, wie so eine fliege ein ziel oder einen plan mit sich ausmacht, und ob sie unbedingt fliegen muss, nur weil sie es könnte. ich nutze ja auch nicht tagtäglich alle meine möglichkeiten, erst recht nicht das fliegen. wäre ich eine grün-schillernde fliege, ich würde auch ab und an mal zu fuss gehen, darauf könnt ihr aber einen lassen.
metertief in diesen gedanken verliebt guckte ich noch mal an der butterblume herunter, und sehe meine grüne freundin ( ich bin mir sicher, es war ein weib, sie wirkte so zäh, und ich bin mir sicher, sie hatte sich die flügeln geglosst ) etwas wirr im kreis laufen, so gut das in dem wiesengewirr möglich war.
shit, koffeinschock dachte ich, sah aber in der selben sekunde den wahren grund. drei ameisen griffen die gute an, ich mußte also erneut einen finger rettend in ihr leben halten, und sie kletterte zum zweiten mal auf meinen arm. diesmal blieb sie ein wenig länger sitzen, chillte mit mir eine kleine weile in der sonne, streckte sich am ende alle beine, und ich setzte sie ein stück von den ameisen entfernt wieder ab. und sie zuckelte weiter, einem nur für sie ersichtlichem ziel entgegen.
ein sehr weiser und absolut netter sun bear hat mal gesagt, dass man in der natur nur genau hinsehen muss, und man findet alle antworten und noch mehr fragen.
sie, das war eine hell-grüne, unglaublich schillernde fliege in metallic. ich, ich lag bei süssen 24° in der mittagspause mit hochgekrempelten hosenbeinen, nackigen füssen und offenem ersten-jeans-knopf auf einem stück wiese mitten im industriegebiet, fröhnte dem leben, und starrte 90 schwalben beim fliegen an, als eben diese fliege an mir vorbeizuckelte. genauer gesagt latschte sie mir quer durch den freigelegten bauchnabel, und ich mußte mich tatsächlich bewegen um zu schauen, ob der passant einen stachel besitzt oder böses vor hat.
hatte sie aber nicht. sie zuckelte einfach weiter, und glänzte in der mittagssonne.
ich hielt ihr einen zeigefinger hin, damit sie mir nicht quer durchs shirt läuft, und sie knickte die hinterbeine ein, ging in schieflage, und starrte zurück.
wo kommst du her, wo willst du hin ? und überhaupt, warum fliegst du nicht ? quatschte ich sie zu, und sie stempelte meinen finger ab.
durst, hm ? stellte ich einfach mal so fest, und ließ sie auf einer butterblume absteigen, und in diese einen tropfen cola plumpsen.
die fliege saugte ein paar sekunden, schlackerte erfrischt mir den flügeln, und machte sie an den abstieg.
ich überlegte derweil, wie so eine fliege ein ziel oder einen plan mit sich ausmacht, und ob sie unbedingt fliegen muss, nur weil sie es könnte. ich nutze ja auch nicht tagtäglich alle meine möglichkeiten, erst recht nicht das fliegen. wäre ich eine grün-schillernde fliege, ich würde auch ab und an mal zu fuss gehen, darauf könnt ihr aber einen lassen.
metertief in diesen gedanken verliebt guckte ich noch mal an der butterblume herunter, und sehe meine grüne freundin ( ich bin mir sicher, es war ein weib, sie wirkte so zäh, und ich bin mir sicher, sie hatte sich die flügeln geglosst ) etwas wirr im kreis laufen, so gut das in dem wiesengewirr möglich war.
shit, koffeinschock dachte ich, sah aber in der selben sekunde den wahren grund. drei ameisen griffen die gute an, ich mußte also erneut einen finger rettend in ihr leben halten, und sie kletterte zum zweiten mal auf meinen arm. diesmal blieb sie ein wenig länger sitzen, chillte mit mir eine kleine weile in der sonne, streckte sich am ende alle beine, und ich setzte sie ein stück von den ameisen entfernt wieder ab. und sie zuckelte weiter, einem nur für sie ersichtlichem ziel entgegen.
ein sehr weiser und absolut netter sun bear hat mal gesagt, dass man in der natur nur genau hinsehen muss, und man findet alle antworten und noch mehr fragen.
takte
in der bahn sass ich wieder dem kleinen mädchen gegenüber. ich las, sie zog den rotz durch sämtliche nasen- und gehörgänge, ihre mutter schwieg mit verschlossenem gesicht. man könnte sagen, alles beim alten, während die sonne schien.
am hauptbahnhof stieg ein punk ein, oder was auch immer die heutige meinung ist. wir waren ja alle ganz anders, aber das ist eine andere geschichte.
er stieg ein und ließ sich neben das mädchen fallen, den walkman bis auf das äußerste hochgejubelt, trank seine cola light in einem zug runter, rölpste und versank in sich und seine lederjacke.
das mädchen starrte ihn an. es fing im takt der musik mit den händen auf ihren beinen zu trommeln an, mit konzentriertem gesichtsausdruck. der punk bekam von all dem nichts mit, zappelte mit geschlossenen augen mit einem fuss im schuh zum takt, der relativ schnell war.
das mädchen aber war fasziniert, ihre ganze ruhe war weg, während man bei ihrer mutter nicht einmal genau ausmachen konnte, ob sie noch lebte.
neues lied, das mädchen hielt kurz und irritiert inne, die kleinen hände in der luft verharrend. der punk machte die augen auf und schämte sich für irgendwas, jedenfalls wurde er rosa-rot als er bemerkte, dass das kleine mädchen ihn anstarrte, und ich bin sicher, dass er sich fragte, warum ihre hände in der luft hingen.
eine achtelsekunde später kam der nächste schwall musik aus seinen kopfhörern, die dritte reihe hätte noch mittrommeln können, tat sie aber nicht. dafür aber das kleine mädchen. laut jauchzend und den rosa-leuchtenden punk fest im blick spielte sie mit ihren händen seine musik auf ihren beinen nach. sie hatte eine bestickte blue-jeans an, mit blümchen drauf.
während wir über die brücke fuhren, kamen wir an diesem stufenabsatz vorbei, wo sich immer die stadttauben zur partnersuche einfinden, so auch heute. im ohr das zur neuzeit-punk-musik trommelnde mädchen, im auge einen tauberich, der binnen sekunden mächtig anschwoll um sich vor seiner angebeteten aufzuplustern, in gedanken den satz lass dich nicht auf den haufen federn ein, der läßt dich mit einem nest voll eiern sitzen und fliegt rüber in die altstadt, pizza picken , am ende die bahnfahrt, die zu ende war.
als ich ausstieg, setzte der punk sich woanders hin, dem enthusiasmus des kleinen mädchens nicht gewachsen.
wie sich die taubendame entschieden hat ? keine ahnung.
am hauptbahnhof stieg ein punk ein, oder was auch immer die heutige meinung ist. wir waren ja alle ganz anders, aber das ist eine andere geschichte.
er stieg ein und ließ sich neben das mädchen fallen, den walkman bis auf das äußerste hochgejubelt, trank seine cola light in einem zug runter, rölpste und versank in sich und seine lederjacke.
das mädchen starrte ihn an. es fing im takt der musik mit den händen auf ihren beinen zu trommeln an, mit konzentriertem gesichtsausdruck. der punk bekam von all dem nichts mit, zappelte mit geschlossenen augen mit einem fuss im schuh zum takt, der relativ schnell war.
das mädchen aber war fasziniert, ihre ganze ruhe war weg, während man bei ihrer mutter nicht einmal genau ausmachen konnte, ob sie noch lebte.
neues lied, das mädchen hielt kurz und irritiert inne, die kleinen hände in der luft verharrend. der punk machte die augen auf und schämte sich für irgendwas, jedenfalls wurde er rosa-rot als er bemerkte, dass das kleine mädchen ihn anstarrte, und ich bin sicher, dass er sich fragte, warum ihre hände in der luft hingen.
eine achtelsekunde später kam der nächste schwall musik aus seinen kopfhörern, die dritte reihe hätte noch mittrommeln können, tat sie aber nicht. dafür aber das kleine mädchen. laut jauchzend und den rosa-leuchtenden punk fest im blick spielte sie mit ihren händen seine musik auf ihren beinen nach. sie hatte eine bestickte blue-jeans an, mit blümchen drauf.
während wir über die brücke fuhren, kamen wir an diesem stufenabsatz vorbei, wo sich immer die stadttauben zur partnersuche einfinden, so auch heute. im ohr das zur neuzeit-punk-musik trommelnde mädchen, im auge einen tauberich, der binnen sekunden mächtig anschwoll um sich vor seiner angebeteten aufzuplustern, in gedanken den satz lass dich nicht auf den haufen federn ein, der läßt dich mit einem nest voll eiern sitzen und fliegt rüber in die altstadt, pizza picken , am ende die bahnfahrt, die zu ende war.
als ich ausstieg, setzte der punk sich woanders hin, dem enthusiasmus des kleinen mädchens nicht gewachsen.
wie sich die taubendame entschieden hat ? keine ahnung.
Dienstag, 18. Mai 2004
lange leitung
und dann war da plötzlich dieses lied. ich in der warteschleife der hotline, aus dem hörer love und understanding, und im kopf diese situation, damals, vor gefühlten 1000 jahren.
ich lag auf dem boden meines kinderzimmers, ich nannte es lieber meine höhle, so alt war ich da schon, und aus dem radio erklang genau dieses lied, und ich heulte, weil ich am vortag mit, scheiße, wie hieß er noch, schluß gemacht hatte. klaus ? alexander ? leander ? neee, so ausgefallen war der nicht, weder name noch ex-freund.
im hörer sang sich die interpretin durch die "hold the line, please" intervalle, und mir fiel dieser scheiß name nicht mehr ein. auch nicht, warum ich mit ihm schluß gemacht hatte, nur um dann am nächsten tag mein shirt nass zu heulen. peter ? hieß er peter ? ich legte den namen an seinen nachnamen an, der passenderweise ebenfalls tragisch war, in etwa so wie "macht nix", mehr will ich hier nicht verraten. aber peter passte nicht zum darauf folgenden macht nix und so hörte ich weiter dem lied zu, wartete und überlegte, warum ich guido ( im leben nicht ) wie so einigen anderen den laufpass gab, um dann eine 24-stunden-depression mit radio-songs zu erleben. mir fiel also weder der richtige, zum nachnamen passende vorname ein, noch der grund meiner trennung nach bestimmt einwöchiger, ernsten beziehung, noch der grund, warum ich paulchen ( haha ) überhaupt an meine seite ließ. mehr durfte er eh nicht, nur an meine seite, und mal ansatzweise mit der hand unter den pulli, und das auch nur aus versehen.
das lied ging weiter, der hotline-mann mahnte um geduld, und ich sagte noch "bitte, andere musik" aber er hatte mich und meine verirrten gedanken schon wieder in die schleife gelegt.
da waren wir nun, reiner und ich. reiner, so hieß er natürlich auch nicht, und ich fing an, während des nachdenkens mit dem bleistift kleine galgenmännchen auf den block zu kritzeln.
nach 3 minuten und ein lied weiter, aber das war jetzt auch nicht mehr wichtig, hingen dort in trauter runde ein "klaus", ein "peter", ein "alexander", ein "reiner", ein "paul" mit chen, und ein einsamer "arsch ohne namen", rechts am rand. und sie waren alle durchgestrichen, mit einem kurzen, energischen strich, weil der name es eben auch nicht war.
"sooo, hat was gedauert mit der anfrage ..."schaltete sich der hotline-mensch wieder dazu, und ich sagte " passt der name konrad zum nachnamen der so ähnlich klingt wie "macht nix" ?
"jo, könnte gehen" meint der.
"gut, so hieß nämlich der bruder...und ähm, ja, das können sie alles so buchen und abbuchen, tschüß dann." sagte ich, grinste über das blöde lied, über den blöden ex-freund in jungen jahren den ich aus langweile verlegte und freute mich, dass diese zeiten so ewig her sind, wo man auf schulhöfen versuchte, groß zu werden, und die von muttern geklauten zigarretten beim paffen nach ihrem parfüm schmeckten.
eve zigarretten und the slime auf kassette.
ich lag auf dem boden meines kinderzimmers, ich nannte es lieber meine höhle, so alt war ich da schon, und aus dem radio erklang genau dieses lied, und ich heulte, weil ich am vortag mit, scheiße, wie hieß er noch, schluß gemacht hatte. klaus ? alexander ? leander ? neee, so ausgefallen war der nicht, weder name noch ex-freund.
im hörer sang sich die interpretin durch die "hold the line, please" intervalle, und mir fiel dieser scheiß name nicht mehr ein. auch nicht, warum ich mit ihm schluß gemacht hatte, nur um dann am nächsten tag mein shirt nass zu heulen. peter ? hieß er peter ? ich legte den namen an seinen nachnamen an, der passenderweise ebenfalls tragisch war, in etwa so wie "macht nix", mehr will ich hier nicht verraten. aber peter passte nicht zum darauf folgenden macht nix und so hörte ich weiter dem lied zu, wartete und überlegte, warum ich guido ( im leben nicht ) wie so einigen anderen den laufpass gab, um dann eine 24-stunden-depression mit radio-songs zu erleben. mir fiel also weder der richtige, zum nachnamen passende vorname ein, noch der grund meiner trennung nach bestimmt einwöchiger, ernsten beziehung, noch der grund, warum ich paulchen ( haha ) überhaupt an meine seite ließ. mehr durfte er eh nicht, nur an meine seite, und mal ansatzweise mit der hand unter den pulli, und das auch nur aus versehen.
das lied ging weiter, der hotline-mann mahnte um geduld, und ich sagte noch "bitte, andere musik" aber er hatte mich und meine verirrten gedanken schon wieder in die schleife gelegt.
da waren wir nun, reiner und ich. reiner, so hieß er natürlich auch nicht, und ich fing an, während des nachdenkens mit dem bleistift kleine galgenmännchen auf den block zu kritzeln.
nach 3 minuten und ein lied weiter, aber das war jetzt auch nicht mehr wichtig, hingen dort in trauter runde ein "klaus", ein "peter", ein "alexander", ein "reiner", ein "paul" mit chen, und ein einsamer "arsch ohne namen", rechts am rand. und sie waren alle durchgestrichen, mit einem kurzen, energischen strich, weil der name es eben auch nicht war.
"sooo, hat was gedauert mit der anfrage ..."schaltete sich der hotline-mensch wieder dazu, und ich sagte " passt der name konrad zum nachnamen der so ähnlich klingt wie "macht nix" ?
"jo, könnte gehen" meint der.
"gut, so hieß nämlich der bruder...und ähm, ja, das können sie alles so buchen und abbuchen, tschüß dann." sagte ich, grinste über das blöde lied, über den blöden ex-freund in jungen jahren den ich aus langweile verlegte und freute mich, dass diese zeiten so ewig her sind, wo man auf schulhöfen versuchte, groß zu werden, und die von muttern geklauten zigarretten beim paffen nach ihrem parfüm schmeckten.
eve zigarretten und the slime auf kassette.
Mittwoch, 12. Mai 2004
von kindern und küken
heute morgen in der überfüllten uBahn sass mir ein kleines mädchen gegenüber, so um die fünf vielleicht. ich, die wie immer gegen 1000 störfaktoren anlas, wunderte mich schon ein wenig, wie still dieses kind war. kein mucks kam von ihr, nur eine ab und an mal hochgezogene nase.
so ein kind hätte ich auch gerne, driftete ich von meinem buch ab. nein, ich driftete nicht nur ab, ich sponn einen meterdicken faden. wie müßte mein kind sein ?
ich gehe ja immer davon aus, dass kinder schon irgendwie nach ihren eltern kommen. würde man also m.'s und meine grundnaturelle zusammenschütten, dann hätten wir ein eindeutig hyperaktives kind, welches zu früh koffein-abhängig wird, zwanghaft würmer rettet, permanent schlüssel vergisst und sich über schlechte typographien ärgert. so oder ähnlich.
ich aber, so im morgendlichen trubel versunken, ich denke da an ein kind, welches ohne probleme sanft geboren werden kann ( s.h. es spannt sich nicht ein paar stunden vor der niederkunft im geburtskanal auf wie ein regenschirm ), gerne und viel schläft, früh abgestillt werden möchte, in öffentlichen verkehrsmitteln lieber ein pixie-buch blättert statt tobsuchtsanfälle wegen eines heruntergefallenen mürbchens vor zwei tagen zu bekommen, sich selber im waldorf-kindergarten bewirbt, in allen streber-fächern ohne prügel glänzt, trotzdem sex mit seinen mitschülern-querstrich-Innen hat, gute musik hört und seine eltern nicht als alt-radikale beschimpft, früh auszieht und uns liebenden nesthütern auch seinen neuen wohnort bekannt gibt, uns nie nie nie in seinen späteren selbsterfahrungs-trips bei irgendwelchen wald-und wiesen-gurus verreisst, und niemals anruft, wenn es um unappetitliche skrotum-geschichten geht, so in etwa.
da darf es auch ruhig mal einen nächtlichen anruf seitens der polizei geben, dass der spross in der nächsten zweigstelle abgeholt werden kann, weil er politisch irgendwie aktiv war, und das auch noch auf der richtigen seite.
und während ich so und so ähnlich den ein oder anderen spross zusammenstrickte ( es gab da noch die nerd-variante, die kino-besitzerin, und den underground-regisseur ), sah ich den grund für das ruhige, kleine mädchen : sie war eingeschlafen. und zog sich im traum den rotz in der nase hoch.
ich legte ihr ein tempo auf die knie, bedachte die desinteressierte kinds-mutter mit einem des-interessierten blick, und hüpfte gut gelaunt aus der bahn, plötzlich vollends im ur-mütterlichen ur-bewußtsein, dass ich einen haufen von 1a kindern in der warteschleife habe, und diese nie ohne taschentuch aus dem haus gehen sollten. jawohl.
zehn minuten später.
ich gehe über die strasse richtung office und an der gegenüberliegenden häusermauer sehe ich eine enten-mutter, die panischen blickes versucht, ihre 8 lütten enten-küken durchs industriebegiet richtung rhein zu bugsieren, und aller glanz der kommenden und frisch durchorganisierten generationen war dahin.
ich musste nur den stress in den augen der ente sehen, und meine eierstöcke mitsamt allen 1a prä-follikeln machten einen 1a seemanns-knoten um sich selbst.
und das alles vor acht uhr an einem mittwoch morgen.
und wo bitte war eigentlich der erpel ?
so ein kind hätte ich auch gerne, driftete ich von meinem buch ab. nein, ich driftete nicht nur ab, ich sponn einen meterdicken faden. wie müßte mein kind sein ?
ich gehe ja immer davon aus, dass kinder schon irgendwie nach ihren eltern kommen. würde man also m.'s und meine grundnaturelle zusammenschütten, dann hätten wir ein eindeutig hyperaktives kind, welches zu früh koffein-abhängig wird, zwanghaft würmer rettet, permanent schlüssel vergisst und sich über schlechte typographien ärgert. so oder ähnlich.
ich aber, so im morgendlichen trubel versunken, ich denke da an ein kind, welches ohne probleme sanft geboren werden kann ( s.h. es spannt sich nicht ein paar stunden vor der niederkunft im geburtskanal auf wie ein regenschirm ), gerne und viel schläft, früh abgestillt werden möchte, in öffentlichen verkehrsmitteln lieber ein pixie-buch blättert statt tobsuchtsanfälle wegen eines heruntergefallenen mürbchens vor zwei tagen zu bekommen, sich selber im waldorf-kindergarten bewirbt, in allen streber-fächern ohne prügel glänzt, trotzdem sex mit seinen mitschülern-querstrich-Innen hat, gute musik hört und seine eltern nicht als alt-radikale beschimpft, früh auszieht und uns liebenden nesthütern auch seinen neuen wohnort bekannt gibt, uns nie nie nie in seinen späteren selbsterfahrungs-trips bei irgendwelchen wald-und wiesen-gurus verreisst, und niemals anruft, wenn es um unappetitliche skrotum-geschichten geht, so in etwa.
da darf es auch ruhig mal einen nächtlichen anruf seitens der polizei geben, dass der spross in der nächsten zweigstelle abgeholt werden kann, weil er politisch irgendwie aktiv war, und das auch noch auf der richtigen seite.
und während ich so und so ähnlich den ein oder anderen spross zusammenstrickte ( es gab da noch die nerd-variante, die kino-besitzerin, und den underground-regisseur ), sah ich den grund für das ruhige, kleine mädchen : sie war eingeschlafen. und zog sich im traum den rotz in der nase hoch.
ich legte ihr ein tempo auf die knie, bedachte die desinteressierte kinds-mutter mit einem des-interessierten blick, und hüpfte gut gelaunt aus der bahn, plötzlich vollends im ur-mütterlichen ur-bewußtsein, dass ich einen haufen von 1a kindern in der warteschleife habe, und diese nie ohne taschentuch aus dem haus gehen sollten. jawohl.
zehn minuten später.
ich gehe über die strasse richtung office und an der gegenüberliegenden häusermauer sehe ich eine enten-mutter, die panischen blickes versucht, ihre 8 lütten enten-küken durchs industriebegiet richtung rhein zu bugsieren, und aller glanz der kommenden und frisch durchorganisierten generationen war dahin.
ich musste nur den stress in den augen der ente sehen, und meine eierstöcke mitsamt allen 1a prä-follikeln machten einen 1a seemanns-knoten um sich selbst.
und das alles vor acht uhr an einem mittwoch morgen.
und wo bitte war eigentlich der erpel ?
Freitag, 23. April 2004
geschichten aus dem viertel
die betagte dame, heute morgen auf dem weg zur bahn.
zuerst hörte man sie nur hinter dem gebüsch, meckernd, die tür hinter sich zuziehend.
" lass die mama ma rauskomm' hier ... maulte sie, als ich kurz vor ihr von einem ca. 40 kilo kampfhundgewicht ausgebremst wurde. IHREM ca 40 kilo-wauzi. die "mama" war um die 70 jahre jung und hielt sich einhändig an ihrer gehhilfe fest, während sie in der anderen hand die leere leine nebst fettem nietenhalsband hielt, eher milde lächelnd, so fand ich. " immer machste dich los du schlawiner, duu " rief sie ihrem wauzi hinterher, der sich nun vor mir aufbaute, großäugig gaffend, zwischen den maulkorblücken seiernd.
das ist doch nicht ihrer ?! wollte ich sagen, statt dessen gab ich eine leere sprechblase ab und gaffte die 40 kg wauzi zurück an. frauchen called "mama" zuckelte auf uns zu.
" immer geht der stritzen, der schlawinaaa..." hustete sie, packte wauzi in sein nietengeschirr und wischte ihm den sabber vom maulkorb.
und dann sauste wauzi mit "mama" los, sie einhändig und krummrückig an der gehhilfe, andere hand an wauzi.
mein viertel, da, wo die omas nicht mit pudeln gehen.
zuerst hörte man sie nur hinter dem gebüsch, meckernd, die tür hinter sich zuziehend.
" lass die mama ma rauskomm' hier ... maulte sie, als ich kurz vor ihr von einem ca. 40 kilo kampfhundgewicht ausgebremst wurde. IHREM ca 40 kilo-wauzi. die "mama" war um die 70 jahre jung und hielt sich einhändig an ihrer gehhilfe fest, während sie in der anderen hand die leere leine nebst fettem nietenhalsband hielt, eher milde lächelnd, so fand ich. " immer machste dich los du schlawiner, duu " rief sie ihrem wauzi hinterher, der sich nun vor mir aufbaute, großäugig gaffend, zwischen den maulkorblücken seiernd.
das ist doch nicht ihrer ?! wollte ich sagen, statt dessen gab ich eine leere sprechblase ab und gaffte die 40 kg wauzi zurück an. frauchen called "mama" zuckelte auf uns zu.
" immer geht der stritzen, der schlawinaaa..." hustete sie, packte wauzi in sein nietengeschirr und wischte ihm den sabber vom maulkorb.
und dann sauste wauzi mit "mama" los, sie einhändig und krummrückig an der gehhilfe, andere hand an wauzi.
mein viertel, da, wo die omas nicht mit pudeln gehen.
Dienstag, 20. April 2004
ade
ich kann die sonne sehen, wenn ich den kopf leicht nach rechts neige.
sie kommt direkt hinter dem blauen autobahnschild hervor, dass die autos um mich herum in drei reihen teilt.
wenn ich den kopf leicht nach links neige, sehe ich meine beine, meine füsse. sie scheinen nicht mehr zu mir zu gehören, genau wie der rest von mir.
es war ein kombi, das konnte ich vor ein, zwei minuten noch erkennen. ich sah auch den fahrer, ich sah, dass er mich sah, ich sah, dass er hätte ausweichen können.
hätte, hätte er sich mühe gegeben. er lächelte, als er gas gab, er lächelte sicher auch noch, als er im rückspiegel meinen platten arsch sah, aus dem blut floss an stellen, die nicht dafür vorgesehen waren.
wenn ich den kopf nach links beuge, dann sehe ich das reifenprofil des autos auf mir, aber es wird blasser und ich schaue lieber über die strasse.
ich sehe meine federn durch die luft wirbeln, meine bauchfedern, diese weichen, fast weissen. mit denen habe ich gebrütet, letzte nacht noch.
ein kind mit seiner mutter, das mädchen fängt lachend eine meiner weißen federn, doch die mutter nimmt sie ihr aus der hand. es sieht aus, als würde sie schimpfen.
mir wird komisch, ich mache mir keine gedanken darüber, dass ich eigentlich gar nichts mehr sehen dürfte.
ich wurde genau zwei mal überfahren, erst vom vorder- dann vom hinterreifen links.
mein kopf, der hals und die linke brusthälfte sind intakt, wenn man das so sagen kann, ohne den rest.
der himmel färbt sich langsam rot, das autobahnschild verschwimmt, ich fühle mich leicht.
der wurm, den ich eben im schnabel hatte, kriecht ein paar centimeter weiter weg von mir über den asphalt.
vielleicht hat er mehr glück als ich.
da, der sprinter, er kommt auf mich zu. der fahrer geht vom gas und guckt traurig. ich muss wirklich elendig aussehen.
wenn ich den kopf ein wenig mehr nach rechts drehen könnte, ich könnte meinen baum sehen, das nest, meinen begleiter.
er wird warten, während ich gleich ein ums andere mal überfahren werde, und meine noch warmen eingeweide in autoprofilen kleben bleiben, in den asphalt gedrückt werden, meine federn über die strasse wirbeln, die paar, die noch leicht genug sind zum fliegen.
vielleicht schafft es eine zum baum, ein bote, ein bauchfeder von mir. die könnte er ins nest einarbeiten, so wäre ich da, irgendwie.
er wird warten, einen tag um den anderen.
es war ein kombi, vor zwei, drei minuten, und ich, ich -
sie kommt direkt hinter dem blauen autobahnschild hervor, dass die autos um mich herum in drei reihen teilt.
wenn ich den kopf leicht nach links neige, sehe ich meine beine, meine füsse. sie scheinen nicht mehr zu mir zu gehören, genau wie der rest von mir.
es war ein kombi, das konnte ich vor ein, zwei minuten noch erkennen. ich sah auch den fahrer, ich sah, dass er mich sah, ich sah, dass er hätte ausweichen können.
hätte, hätte er sich mühe gegeben. er lächelte, als er gas gab, er lächelte sicher auch noch, als er im rückspiegel meinen platten arsch sah, aus dem blut floss an stellen, die nicht dafür vorgesehen waren.
wenn ich den kopf nach links beuge, dann sehe ich das reifenprofil des autos auf mir, aber es wird blasser und ich schaue lieber über die strasse.
ich sehe meine federn durch die luft wirbeln, meine bauchfedern, diese weichen, fast weissen. mit denen habe ich gebrütet, letzte nacht noch.
ein kind mit seiner mutter, das mädchen fängt lachend eine meiner weißen federn, doch die mutter nimmt sie ihr aus der hand. es sieht aus, als würde sie schimpfen.
mir wird komisch, ich mache mir keine gedanken darüber, dass ich eigentlich gar nichts mehr sehen dürfte.
ich wurde genau zwei mal überfahren, erst vom vorder- dann vom hinterreifen links.
mein kopf, der hals und die linke brusthälfte sind intakt, wenn man das so sagen kann, ohne den rest.
der himmel färbt sich langsam rot, das autobahnschild verschwimmt, ich fühle mich leicht.
der wurm, den ich eben im schnabel hatte, kriecht ein paar centimeter weiter weg von mir über den asphalt.
vielleicht hat er mehr glück als ich.
da, der sprinter, er kommt auf mich zu. der fahrer geht vom gas und guckt traurig. ich muss wirklich elendig aussehen.
wenn ich den kopf ein wenig mehr nach rechts drehen könnte, ich könnte meinen baum sehen, das nest, meinen begleiter.
er wird warten, während ich gleich ein ums andere mal überfahren werde, und meine noch warmen eingeweide in autoprofilen kleben bleiben, in den asphalt gedrückt werden, meine federn über die strasse wirbeln, die paar, die noch leicht genug sind zum fliegen.
vielleicht schafft es eine zum baum, ein bote, ein bauchfeder von mir. die könnte er ins nest einarbeiten, so wäre ich da, irgendwie.
er wird warten, einen tag um den anderen.
es war ein kombi, vor zwei, drei minuten, und ich, ich -
Montag, 19. April 2004
sonntags, knietief im leben
6:14, der kater singt einen raum und eine trennwand entfernt aus vollem schlund los.
6:15 schalte ich den wecker ab, schlüpfe rotäugig in die flipflops und suche den brüllbarden nebst rudel, setze dabei zwei espresso-kocher auf den gasherd und starre die folgenden
acht minuten resigniert den tickenden wecker auf dem kühlschrank, und die schlingenden fellchen an.
ein paar stunden später, oder auch nur eine : das elend in reihenform, mit nummern und buchstaben versehen.
nur vorweg : ich liebe es, am wochenende auf den trödelmarkt zu gehen.
ja, ich würde es sogar auf die frage nach meinen hobbys mit einbauen, würde mich jemand fragen.
aber an diesem sonntag, wo der rest der eigenen atome nach schlaf greinten, da hatte ich keine lust, da war ich misanthrop aus freien stücken, da ... hatte ich keine chance, aber einen termin, und der war bezahlt.
so fanden wir - insgesamt sechs an der zahl - uns noch vor 8:00 an der teuer bezahlten, aber überdachten stelle wieder, ich legte meinen schalter innerlich mit einem lauten quietschen um und lachte, feilschte, klopfte sprüche, lächelte ganze verdammte acht stunden lang.
nein, ziehen wir eine stunde ab für kreative grimassen, in die tasse starren und sich fragen, warum man nicht gerade hier oder dort ist.
und die gesparten minuten erst, die ich nicht aufs klo gegangen bin. kein einziges mal, weil nichts stoppt meine natur so effektiv, wie ein dixi-klo in spe.
ich muss nur in die gesichter der leute sehen die da ... nein, ich muss nur die leute sehen, die da grad drauf waren, und ich kann bis oktober 2005 locker einhalten !
das wetter, das für die frösche unter euch, das wetter spielte ein wenig mit. war es am samstag so warm, dass ich meiner haut die erste salbung 10er sun-blocker gönnte, war es sonntag morgen am regnen. mein gebet, welches ich stossweise zwischen zahnbürste und einem liter milchkaffee nach oben schickte wurde zwar sofort erhört, aber der deal war : okay, kein regen, dafür wind von hinten.
so gab es also den ganzen tag wind von hinten. meine nieren bot ich ab mittags zum schleuderpreis von 5 euro an, aber die schwarzen pullis gingen besser weg.
15:00 war dann der vertrag mit petrus abgelaufen, da kam es dann stoss- und literweise von oben. inkl. wind von hinten.
17:10 - 21:00 gebündelt mit chips essen, aufs klo gehen, in der wanne auftauen verbracht. glücklich, wieder zu hause zu sein.
zwei letzte sätze, die ich von mir gab ? " begrabt meinen trödel an der biegung des flusses" und "nein, zwei euro sind NICHT zu viel für ein paar neue schuhe, du dämlack" ... aber das bekam ich schon nicht mehr mit.
trödelmärkte sind wirklich eine leidenschaft von mir, ich würde es jedem mit ernstem gesicht versichern, der mich danach fragt.
und gestern hätte ich von jedem käufer ein bild machen sollen.
aber so was fällt einem ja immer zu spät ein.
6:15 schalte ich den wecker ab, schlüpfe rotäugig in die flipflops und suche den brüllbarden nebst rudel, setze dabei zwei espresso-kocher auf den gasherd und starre die folgenden
acht minuten resigniert den tickenden wecker auf dem kühlschrank, und die schlingenden fellchen an.
ein paar stunden später, oder auch nur eine : das elend in reihenform, mit nummern und buchstaben versehen.
nur vorweg : ich liebe es, am wochenende auf den trödelmarkt zu gehen.
ja, ich würde es sogar auf die frage nach meinen hobbys mit einbauen, würde mich jemand fragen.
aber an diesem sonntag, wo der rest der eigenen atome nach schlaf greinten, da hatte ich keine lust, da war ich misanthrop aus freien stücken, da ... hatte ich keine chance, aber einen termin, und der war bezahlt.
so fanden wir - insgesamt sechs an der zahl - uns noch vor 8:00 an der teuer bezahlten, aber überdachten stelle wieder, ich legte meinen schalter innerlich mit einem lauten quietschen um und lachte, feilschte, klopfte sprüche, lächelte ganze verdammte acht stunden lang.
nein, ziehen wir eine stunde ab für kreative grimassen, in die tasse starren und sich fragen, warum man nicht gerade hier oder dort ist.
und die gesparten minuten erst, die ich nicht aufs klo gegangen bin. kein einziges mal, weil nichts stoppt meine natur so effektiv, wie ein dixi-klo in spe.
ich muss nur in die gesichter der leute sehen die da ... nein, ich muss nur die leute sehen, die da grad drauf waren, und ich kann bis oktober 2005 locker einhalten !
das wetter, das für die frösche unter euch, das wetter spielte ein wenig mit. war es am samstag so warm, dass ich meiner haut die erste salbung 10er sun-blocker gönnte, war es sonntag morgen am regnen. mein gebet, welches ich stossweise zwischen zahnbürste und einem liter milchkaffee nach oben schickte wurde zwar sofort erhört, aber der deal war : okay, kein regen, dafür wind von hinten.
so gab es also den ganzen tag wind von hinten. meine nieren bot ich ab mittags zum schleuderpreis von 5 euro an, aber die schwarzen pullis gingen besser weg.
15:00 war dann der vertrag mit petrus abgelaufen, da kam es dann stoss- und literweise von oben. inkl. wind von hinten.
17:10 - 21:00 gebündelt mit chips essen, aufs klo gehen, in der wanne auftauen verbracht. glücklich, wieder zu hause zu sein.
zwei letzte sätze, die ich von mir gab ? " begrabt meinen trödel an der biegung des flusses" und "nein, zwei euro sind NICHT zu viel für ein paar neue schuhe, du dämlack" ... aber das bekam ich schon nicht mehr mit.
trödelmärkte sind wirklich eine leidenschaft von mir, ich würde es jedem mit ernstem gesicht versichern, der mich danach fragt.
und gestern hätte ich von jedem käufer ein bild machen sollen.
aber so was fällt einem ja immer zu spät ein.
Freitag, 16. April 2004
7:50, engelchen & teufelchen in frauenfragen unterwegs
e: pass auf, PASS DOCH AUF, und zappel nicht so in lu's kapuze rum. hinterher schnürt es ihr den hals ab, und sie merkt, dass wir als blinde passagiere...
t: du dramatisierst mal wieder, dass sich meine hörner biegen. guck doch mal um die ecke, unser mensch ist noch gar nicht richtig wach!
e: *schaut vorsichtig aus der kapuze*
t: ?
e: stimmt, die arme. immer zu wenig schlaf ...
t: halt die klappe, und lass mal gucken, wo sie hier hingeht. die gegend kennen wir ja noch gar nicht, nach unserem langzeiturlaub.
engelchen und teufelchen sitzen also entspannt in lu's kapuze und wippen bei jedem schritt mit, während sie flügel und hörner der morgensonne entgegenstrecken.
nach 3 minuten ...
t: *reißt die augen auf* scheiße, ich glaubs nicht. wir sind in istanbul.
e: *erschrocken* was ?
t: istanbul !
e: nein, nein nein, wir sind ganz sicher in ... in ... da, da stehts. li-e-renfel-d. lierenfeld.
t: woher willst du weltfremde schnitte eigentlich ...?
e: ich kann lesen. und dort oben auf dem haltestellenschild steht "schlesische strasse, lierenfeld".
t: *schaut einmal im kreis um sich* heilige scheiße! was ist denn HIER los ?
e: *dreht sich mit* was denn ?
t: schau dir mal die wartenden leute hier an. vor allem die frauen. was ist denn hier LOS?
e: *ungeduldig* was denn, himmel noch mal ?
t: *feixend* na, die mädels gehen ja in die knie unter ihren ganzen frauenzeitschriften.
e: es ist frühling, da machen die das mit strategie. und es sind arme, süchtige, vergiß das nicht.*harvenmusik liegt in der luft*
t: schnick-schnack. schau da, diese eine, hat sich sicherlich ihre frühlingsklamotten gestern aus dem keller holen lassen. ihr marine-blaues bürooutfit, im yacht-club-stil.öde. ÖÖÖDE! baaah, und die hat fleischfarbene strümpfe an, da - DA , sie gucken aus den halbschuhen heraus.*zappelt mit dem zeigefinger in richtung slipper*
e: ???
t: und die da, die DA. siehst du die ? *zerrt seinen engel in die andere richtung* die sich an katalogen von " 35 kilo in 35 tagen" / "wie mache ich es uns allen richtig?" / "so verführen sie ihren chef" / "899 neue spargelrezepte zum darin wälzen"/ "der neue trend: sei lahmer wie der dalai lama" - überschriften festkrallt ? total verhärmter gesichtsausdruck, weil seit dem 5 lebensjahr auf trenddiät, immer in trendfarben, noch immer keine ahnung wie das ist, mit dem orgasmus, der in all ihren bunten bibeln multipel beschrieben wird. die bricht fast unter der last der zeitschriften zusammen.
e: jetzt halt aber mal inne. frauen kleiden sich halt gerne modisch, und wollen attraktiv und ...
t: dann sollen sie es doch in GOTTES namen auch tun.und darüber hinaus das leben, die sünde und den genuss nicht vergessen.*plustert sich auf*
e: sag mal, hast du schlecht geschlafen letzte nacht, oder war der dicke, rote kater hinter dir her ? du bist ja nicht zu genießen heute.
t: *grinst*mach du dir erst mal deinen kittel da hinten zu und lüfte mal deine flügel, dann zeig ich dir, wer hier wie geschlafen hat.
e: *hält sich prüde das kleid vor den blanken hintern* wenn du alles weißt, dann kannst du mir sicherlich auch erklären, was die frauen dort alle zwischen ihren füßen stehen haben?
t: tsess, du hast echt von tuten und blasen keine ahnung, zumindest nicht, was die menschen und ihre laster angeht. das, was die mädels da zwischen ihre deichmann plagiate geklemmt haben sind parfümerie - taschen.*macht bedeutungsvoll eine kunstpause*
e: da steht douglas drauf ...
t: eben. und wenn du dich mal über den kapuzenrand bewegen würdest ...
engelchen startet mit einem propellergeräusch aus der kapuze, und flattert leicht hektisch im morgenverkehr mit nacktem hintern über einer douglas-tasche. die besitzerin eben dieser meinte, einen lufthauch gespürt zu haben, und denkt über ungeziefer in der stadt nach.
als engelchen zurück in die kapuze fällt, hat sie folgendes zu berichten:
e: geschälte möhren, eine flasche mineralwasser, entschlackungstee, ein apfel, knäckebrot mit dudarfst-schinken und ein fettarmer joghurt mit darmfreundlichen bakterien, ein handy, eine packung taschentücher und ein schlüßelbund mit einer maus.
t: *hält sich theatralisch die hände an den hals* diddel, es ist widerlich. nebenbei ist der inhalt dieser taschen bei fast jder dieser erdenbürgerinnen gleich. mal ist eine magic-soup drin, und kleckert auf die bild zeitung, mal ist ein einkaufszettel drin, der an der slim-fast- dose kleben bleibt.
e: gott, die armen.*guckt traurig*
t: sklavinnen ihrer hochglanzzeitschriften.
e: da kommt die bahn.
t: fahren wir mit ?
e: neee, die lu fährt ins büro, da sind wir überflüssig. lass nach hause zurück, da können wir auf dem balkon in der sonne schmoren.
t: ich komm huckepack, bück dich schnittchen.*macht bewegungen, die er in alten cowboy-filmen gesehen hat*
e: es wäre wirklich von vorteil, wenn du flügel hättest, statt einem schwanz und hörnern.
sprachs und flog los, das teufelchen laut johlend im schlepptau, die morgensonne hinter sich lassend.
t: du dramatisierst mal wieder, dass sich meine hörner biegen. guck doch mal um die ecke, unser mensch ist noch gar nicht richtig wach!
e: *schaut vorsichtig aus der kapuze*
t: ?
e: stimmt, die arme. immer zu wenig schlaf ...
t: halt die klappe, und lass mal gucken, wo sie hier hingeht. die gegend kennen wir ja noch gar nicht, nach unserem langzeiturlaub.
engelchen und teufelchen sitzen also entspannt in lu's kapuze und wippen bei jedem schritt mit, während sie flügel und hörner der morgensonne entgegenstrecken.
nach 3 minuten ...
t: *reißt die augen auf* scheiße, ich glaubs nicht. wir sind in istanbul.
e: *erschrocken* was ?
t: istanbul !
e: nein, nein nein, wir sind ganz sicher in ... in ... da, da stehts. li-e-renfel-d. lierenfeld.
t: woher willst du weltfremde schnitte eigentlich ...?
e: ich kann lesen. und dort oben auf dem haltestellenschild steht "schlesische strasse, lierenfeld".
t: *schaut einmal im kreis um sich* heilige scheiße! was ist denn HIER los ?
e: *dreht sich mit* was denn ?
t: schau dir mal die wartenden leute hier an. vor allem die frauen. was ist denn hier LOS?
e: *ungeduldig* was denn, himmel noch mal ?
t: *feixend* na, die mädels gehen ja in die knie unter ihren ganzen frauenzeitschriften.
e: es ist frühling, da machen die das mit strategie. und es sind arme, süchtige, vergiß das nicht.*harvenmusik liegt in der luft*
t: schnick-schnack. schau da, diese eine, hat sich sicherlich ihre frühlingsklamotten gestern aus dem keller holen lassen. ihr marine-blaues bürooutfit, im yacht-club-stil.öde. ÖÖÖDE! baaah, und die hat fleischfarbene strümpfe an, da - DA , sie gucken aus den halbschuhen heraus.*zappelt mit dem zeigefinger in richtung slipper*
e: ???
t: und die da, die DA. siehst du die ? *zerrt seinen engel in die andere richtung* die sich an katalogen von " 35 kilo in 35 tagen" / "wie mache ich es uns allen richtig?" / "so verführen sie ihren chef" / "899 neue spargelrezepte zum darin wälzen"/ "der neue trend: sei lahmer wie der dalai lama" - überschriften festkrallt ? total verhärmter gesichtsausdruck, weil seit dem 5 lebensjahr auf trenddiät, immer in trendfarben, noch immer keine ahnung wie das ist, mit dem orgasmus, der in all ihren bunten bibeln multipel beschrieben wird. die bricht fast unter der last der zeitschriften zusammen.
e: jetzt halt aber mal inne. frauen kleiden sich halt gerne modisch, und wollen attraktiv und ...
t: dann sollen sie es doch in GOTTES namen auch tun.und darüber hinaus das leben, die sünde und den genuss nicht vergessen.*plustert sich auf*
e: sag mal, hast du schlecht geschlafen letzte nacht, oder war der dicke, rote kater hinter dir her ? du bist ja nicht zu genießen heute.
t: *grinst*mach du dir erst mal deinen kittel da hinten zu und lüfte mal deine flügel, dann zeig ich dir, wer hier wie geschlafen hat.
e: *hält sich prüde das kleid vor den blanken hintern* wenn du alles weißt, dann kannst du mir sicherlich auch erklären, was die frauen dort alle zwischen ihren füßen stehen haben?
t: tsess, du hast echt von tuten und blasen keine ahnung, zumindest nicht, was die menschen und ihre laster angeht. das, was die mädels da zwischen ihre deichmann plagiate geklemmt haben sind parfümerie - taschen.*macht bedeutungsvoll eine kunstpause*
e: da steht douglas drauf ...
t: eben. und wenn du dich mal über den kapuzenrand bewegen würdest ...
engelchen startet mit einem propellergeräusch aus der kapuze, und flattert leicht hektisch im morgenverkehr mit nacktem hintern über einer douglas-tasche. die besitzerin eben dieser meinte, einen lufthauch gespürt zu haben, und denkt über ungeziefer in der stadt nach.
als engelchen zurück in die kapuze fällt, hat sie folgendes zu berichten:
e: geschälte möhren, eine flasche mineralwasser, entschlackungstee, ein apfel, knäckebrot mit dudarfst-schinken und ein fettarmer joghurt mit darmfreundlichen bakterien, ein handy, eine packung taschentücher und ein schlüßelbund mit einer maus.
t: *hält sich theatralisch die hände an den hals* diddel, es ist widerlich. nebenbei ist der inhalt dieser taschen bei fast jder dieser erdenbürgerinnen gleich. mal ist eine magic-soup drin, und kleckert auf die bild zeitung, mal ist ein einkaufszettel drin, der an der slim-fast- dose kleben bleibt.
e: gott, die armen.*guckt traurig*
t: sklavinnen ihrer hochglanzzeitschriften.
e: da kommt die bahn.
t: fahren wir mit ?
e: neee, die lu fährt ins büro, da sind wir überflüssig. lass nach hause zurück, da können wir auf dem balkon in der sonne schmoren.
t: ich komm huckepack, bück dich schnittchen.*macht bewegungen, die er in alten cowboy-filmen gesehen hat*
e: es wäre wirklich von vorteil, wenn du flügel hättest, statt einem schwanz und hörnern.
sprachs und flog los, das teufelchen laut johlend im schlepptau, die morgensonne hinter sich lassend.
Mittwoch, 7. April 2004
ein bikini, ein luciano und die rückkehr der zwei.
" laune ? was für eine laune ? " frage ich mein alter ego, während selbige sich lachend nach hinten ins kissen fallen läßt, und mich prüfend ansah.
ich war aufgeschreckt, ein paar minuten zuvor, 10 vielleicht, aus träumen, die mir der abnehmende vollmond direkt ins stammhirn schickte.
im traum hatte ich ein schönes kleid an, alles glitzerte, und um mich herum war musik.
jüdische musik. ich war in der serie des gestrigen abends, sex and the city, charlottes hochzeit. noch im traum lasse ich vor lauter schreck mein glas fallen, welches harry, der bräutigam sofort zu zertreten versucht, der tradition halber. ich bin verwirrt, starre miranda an, will ihr sagen, wie sehr ich über die szene gestern abend gelacht habe, als sie mit ihrer katze unter dem bett lag, versteckt vor ungebetenen gästen, aber da klingelt ein glöckchen helle,
und uceda greift zum mikrofon und hält eine hochzeitsrede, wo er über gott, die welt und die new economy abläßt, dem brautpaar alles gute wünscht, und mir zuruft, ich hätte in ein paar tagen ein paar tausend euro mehr auf dem konto, wollte er kurz noch sagen, mein eMail fach wäre voll, deswegen
dieser weg der kommunikation.noch bevor ich "danke" sagen konnte, war er verschwunden, richtung buffet.
ich wollte hinterher, ging um die ecke und stand plötzlich und unvermittelt in einem garten.
in unserem garten, wie sich ein paar sekunden später herausstellte, denn mitten im gras lagen die vier fellchen dösend in der sonne, m.'s auto stand vor dem zaun,
und meine lieblingsshirts hingen auf der leine, ebenfalls dösend.
m. schaute aus dem fenster, rief " na, wie war das meer? " und erst da bemerkte ich, dass meine kleidung sich aus einem bikini und einer
gammeligen alge am rechten handgelenk zusammensetzte, und im hinteren hirnteil nahm ich tatsächlich brandungsgeräusche war. ich fing also an, ausgelassen loszurennen, weil wo so viel glück und wunder am werk ist, da kann das niegelnagelneue oberendgeile laptop nicht weit sein. ich leckte mir also das salz von den lippen, nahm die fährte auf und kroch auf allen vieren den telefonleitungen hinterher.
rüde gebremst wurde ich von zwei gewaltigen füssen, aus denen beine nach oben wuchsen, starrte aus der dackel-perspektive auf einen gewaltigen bauch mit bart dran, neee, drüber. vor mir stand tatsächlich mein klassik- gott, luciano p., meiner seel' !
und nein, er sang nicht, sondern lachte laut los, als er mein verblüfftes gesicht sah.
" lu, liebe lu, leg mal eine neue platte auf, und zwar meine ! und zwar HEUTE NOCH. deine miese laune ist nicht zu ertragen, du rennst seit tagen aufgedreht herum wie ein liter lauwarmer espresso, und ich rate dir eins : schüttel dich frei ! "
" was ? " gab ich wortgewaltig zum besten.
" du sollst deine chakren freischütteln, die sind ganz festgefahren in altem mief. pass auf. du schmeißt jetzt mal diese krach-scheiben aus dem CD-fach und legst meine lieder hinein, und dann drehst du dich, bis dir schwindelig wird. und zwar jeden tag. da lacht dir die sonne aus jedem zellkern, da machen die atome amore miteinander, da geht einiges! "
sprachs, und ich wachte auf. neben mir mein alter ego, dämlich kichernd und sich das kleid über die knie ziehend, herr m. tief schlafend ein kissen weiter und zwei altbekannte geräusche einen ganzen raum weiter.
ich ging in die küche, und da waren sie, zurück aus dem winterurlaub.
engelchen & teufelchen, löffelnd und leise schnarchend im ofen liegend, sicher vor den fellchen versteckt.
und sie hatten prada-schuhe an.
ich war aufgeschreckt, ein paar minuten zuvor, 10 vielleicht, aus träumen, die mir der abnehmende vollmond direkt ins stammhirn schickte.
im traum hatte ich ein schönes kleid an, alles glitzerte, und um mich herum war musik.
jüdische musik. ich war in der serie des gestrigen abends, sex and the city, charlottes hochzeit. noch im traum lasse ich vor lauter schreck mein glas fallen, welches harry, der bräutigam sofort zu zertreten versucht, der tradition halber. ich bin verwirrt, starre miranda an, will ihr sagen, wie sehr ich über die szene gestern abend gelacht habe, als sie mit ihrer katze unter dem bett lag, versteckt vor ungebetenen gästen, aber da klingelt ein glöckchen helle,
und uceda greift zum mikrofon und hält eine hochzeitsrede, wo er über gott, die welt und die new economy abläßt, dem brautpaar alles gute wünscht, und mir zuruft, ich hätte in ein paar tagen ein paar tausend euro mehr auf dem konto, wollte er kurz noch sagen, mein eMail fach wäre voll, deswegen
dieser weg der kommunikation.noch bevor ich "danke" sagen konnte, war er verschwunden, richtung buffet.
ich wollte hinterher, ging um die ecke und stand plötzlich und unvermittelt in einem garten.
in unserem garten, wie sich ein paar sekunden später herausstellte, denn mitten im gras lagen die vier fellchen dösend in der sonne, m.'s auto stand vor dem zaun,
und meine lieblingsshirts hingen auf der leine, ebenfalls dösend.
m. schaute aus dem fenster, rief " na, wie war das meer? " und erst da bemerkte ich, dass meine kleidung sich aus einem bikini und einer
gammeligen alge am rechten handgelenk zusammensetzte, und im hinteren hirnteil nahm ich tatsächlich brandungsgeräusche war. ich fing also an, ausgelassen loszurennen, weil wo so viel glück und wunder am werk ist, da kann das niegelnagelneue oberendgeile laptop nicht weit sein. ich leckte mir also das salz von den lippen, nahm die fährte auf und kroch auf allen vieren den telefonleitungen hinterher.
rüde gebremst wurde ich von zwei gewaltigen füssen, aus denen beine nach oben wuchsen, starrte aus der dackel-perspektive auf einen gewaltigen bauch mit bart dran, neee, drüber. vor mir stand tatsächlich mein klassik- gott, luciano p., meiner seel' !
und nein, er sang nicht, sondern lachte laut los, als er mein verblüfftes gesicht sah.
" lu, liebe lu, leg mal eine neue platte auf, und zwar meine ! und zwar HEUTE NOCH. deine miese laune ist nicht zu ertragen, du rennst seit tagen aufgedreht herum wie ein liter lauwarmer espresso, und ich rate dir eins : schüttel dich frei ! "
" was ? " gab ich wortgewaltig zum besten.
" du sollst deine chakren freischütteln, die sind ganz festgefahren in altem mief. pass auf. du schmeißt jetzt mal diese krach-scheiben aus dem CD-fach und legst meine lieder hinein, und dann drehst du dich, bis dir schwindelig wird. und zwar jeden tag. da lacht dir die sonne aus jedem zellkern, da machen die atome amore miteinander, da geht einiges! "
sprachs, und ich wachte auf. neben mir mein alter ego, dämlich kichernd und sich das kleid über die knie ziehend, herr m. tief schlafend ein kissen weiter und zwei altbekannte geräusche einen ganzen raum weiter.
ich ging in die küche, und da waren sie, zurück aus dem winterurlaub.
engelchen & teufelchen, löffelnd und leise schnarchend im ofen liegend, sicher vor den fellchen versteckt.
und sie hatten prada-schuhe an.
Dienstag, 6. April 2004
der arme wurm, oder wie ich mein karma lebe.
als ich heute morgen im strömenden aprilregen einen dicken regenwurm vom nassen asphalt pflückte, und ein leicht angewiderter blick den meinigen traf, da fiel es mir wieder ein : meine macke, ich, die wurm-retterin.
schon in kinderschuhen, als ich noch in zwergengröße in kleinen, roten lackschühchen durch die welt stapfte, konnte man sicher sein, dass kein insekt vor mir sicher war.
andere kinder, andere schätze, andere interessengebiete. wo mädchen aus der nachbarschaft ihre barbie tagein tagaus kämmten und unter ken legten, puppenwagen vor sich herschoben und krämerladen spielten, da lag ich unter tage in selbstgebauten höhlen, da lag ich mitten im dreck, in einer hand immer etwas, was andere als " bah - leg das weg" bezeichneten, zumindest andere mütter.
meiner war es einerlei, hauptsache die lütte war an der luft, und so verbrachte ich meine kindertage mit spinnen, fröschen und deren kaulquappen, riesigen grünen heuschrecken, würmern und kirsten.
kirsten war eine gleichgesinnte aus meiner klasse, die mit mir sämtliche höhlen entlang der A46 baute, mit mir kreuz-spinnen in kakteen-aufzuchtsplastikdingern sammelte, und ebenfalls mit mir bitterlich weinte, weil alle spinnen nach einer stunde im vollrausch gestorben waren ( wir hatten die vier ecken des plastik-gehäuses mit pattex
zugeklebt, was den spinnen dank der lösungsmittel einen psychedelischen freiflug beschert haben mußte ! ).
die würmer werden von kirsten heutzutage nicht mehr gesammelt, dass weiß ich sicher, ich habe sie gefragt.
ich allerdings, ich kann das retten dieser kleinen gesellen nicht lassen. zwanghaft bei regen, da kam ich schon zu schulzeiten oft zu spät, gerade im frühjahr und im herbst, wenn es besonders viel und heftig regnete, und der weg vom bus zur schule voll war mit ersaufenden, sich kringelnden regenwürmern.
ich habe sie alle aufgesammelt, jeden einzelnen vom boden gehoben, vorsichtig, um ihn nicht noch weiter zu drücken, und habe ihn auf einen fleck erde gelegt, der nicht einem meer aus pfützen glich, aus wurmsicht.
meine familie kennt meine passion nur zu gut, meine ehemaligen nachbarn ebenfalls.
meine mutter enwickelte sehr früh einen untrüglichen instinkt, der sie papiertaschentücher auffalten ließ, abends, beim gute nacht sagen neben meinem bett.
und sie staunte oft, lagen manchmal in taschentüchern oder streichholzschachteln kleine viertel-pfünder an würmern, käfern oder eine tote maus, die am nächsten tag im hellen beerdigt werden MUSSTE!
mein ur-großvater malte hatte ebenfalls eines abends diesen aha-effekt, als er mir, seiner urlaubsbesucherin, eine gute-nacht-geschichte erzählen wollte, geistesgegenwärtig dabei die kleine schachtel öffnete und einem ausgewachsenen wattwurm ins obere teil starrte, den ich stunden zuvor gefunden hatte.
meine erklärung ? " der muss doch auch irgendwo schlafen." fertig.
meine kleine welt, in der auch wattwürmer ein dach über dem kopf brauchen, nachts, wenn es dunkel wird.
ich bin mir sicher, dass ur-opa malte an regentagen wie heute von da ganz weit oben immer seufzend runterguckt, und mich mal wieder in gebückter stellung vorfindet, würmer von hier nach dort setzend.
aber ich war ja bei heute morgen, und als ich in der einen hand diesen pracht-burschen von regenwurm hatte, und im augenwinkel diesen angewiderten blick des mannes, da fiel mir meine macke wieder ein, die ich in gedanken dann zu verteidigen begann :
man stelle sich doch bitte einmal vor, man sei so ein regenwurm. gesamtkörperlänge um die 8 cm, farbe rosa bis violett, keine augen, kein sex, zwitterleben.
habt ihr es ? gut.
in der welt eines regenwurmes gibt es noch alles, wovor gläubige christen heutzutage angst haben.
man lebt in der erde im dunkeln, ist eh blind, draussen, in der bösen welt gibt es teilweise stündlich die sintflut und es fliegen saurier durch die luft, die würmer recht schmackhaft finden. und die HABEN augen.
habt ihr es verinnerlicht ? gut, denn es geht noch weiter.
es gibt also flugsaurier die unter dem sammelbegriff " vögel " laufen, und es gibt erdsaurier, die einen ebenfalls auf der speisekarte haben, wie maulwürfe, mäuse, und fische zu wasser.
man hat also gerade seinen müll in form eines schönen erdhäufchens nach draussen gebracht, quasi in letzter sekunde seinen arsch gerettet, weil dort direkt ein schnabel hinterher geschossen kam, da hält man auch noch den kopf einer blinden maulwurfschnauze hin. nicht schön so ein leben, nicht schön. kein wunder also, dass sich diese gesellen nicht auf partner und monogamie einlassen, wäre die witwer-quote doch beträchtlich.
aber es reicht noch nicht an feinden, denn es gibt in der welt des wurms auch noch riesen die nike, addidas, dengler, gucci und deichmann heißen ( zumindest ist es das letzte, was so ein wurm neben dem "echt leder"- zeichen sieht, bevor er in den wurmhimmel überwechselt ), und man hat unter der erde auch schon davon gehört, dass sie würmer auf spieße stecken, um sie dann im see zu ersäufen, aber das hört sich für einen wurm so grausam an wie das fegefeuer, und so betet er für ein besseres leben, da unten in seinem erdloch.
es gibt aber auch noch so menschen wie mich, wo er nicht den absatz, sondern einen prüfenden blick aus getuschten wimpern sieht, lächelnd und angemessen besorgt,
und prompt aus der pfütze oder dem rinnsal zur nächsten erde geschafft wird, wo er sich verbuddeln kann.
denkt doch mal daran, wenn ihr so einen armen wurm vor eurem schuh zappeln seht, der auf dem pflasterstein um sein kurzes leben kämpft.
in einer welt aus sauriern, sturmfluten und rasenmähern.
schon in kinderschuhen, als ich noch in zwergengröße in kleinen, roten lackschühchen durch die welt stapfte, konnte man sicher sein, dass kein insekt vor mir sicher war.
andere kinder, andere schätze, andere interessengebiete. wo mädchen aus der nachbarschaft ihre barbie tagein tagaus kämmten und unter ken legten, puppenwagen vor sich herschoben und krämerladen spielten, da lag ich unter tage in selbstgebauten höhlen, da lag ich mitten im dreck, in einer hand immer etwas, was andere als " bah - leg das weg" bezeichneten, zumindest andere mütter.
meiner war es einerlei, hauptsache die lütte war an der luft, und so verbrachte ich meine kindertage mit spinnen, fröschen und deren kaulquappen, riesigen grünen heuschrecken, würmern und kirsten.
kirsten war eine gleichgesinnte aus meiner klasse, die mit mir sämtliche höhlen entlang der A46 baute, mit mir kreuz-spinnen in kakteen-aufzuchtsplastikdingern sammelte, und ebenfalls mit mir bitterlich weinte, weil alle spinnen nach einer stunde im vollrausch gestorben waren ( wir hatten die vier ecken des plastik-gehäuses mit pattex
zugeklebt, was den spinnen dank der lösungsmittel einen psychedelischen freiflug beschert haben mußte ! ).
die würmer werden von kirsten heutzutage nicht mehr gesammelt, dass weiß ich sicher, ich habe sie gefragt.
ich allerdings, ich kann das retten dieser kleinen gesellen nicht lassen. zwanghaft bei regen, da kam ich schon zu schulzeiten oft zu spät, gerade im frühjahr und im herbst, wenn es besonders viel und heftig regnete, und der weg vom bus zur schule voll war mit ersaufenden, sich kringelnden regenwürmern.
ich habe sie alle aufgesammelt, jeden einzelnen vom boden gehoben, vorsichtig, um ihn nicht noch weiter zu drücken, und habe ihn auf einen fleck erde gelegt, der nicht einem meer aus pfützen glich, aus wurmsicht.
meine familie kennt meine passion nur zu gut, meine ehemaligen nachbarn ebenfalls.
meine mutter enwickelte sehr früh einen untrüglichen instinkt, der sie papiertaschentücher auffalten ließ, abends, beim gute nacht sagen neben meinem bett.
und sie staunte oft, lagen manchmal in taschentüchern oder streichholzschachteln kleine viertel-pfünder an würmern, käfern oder eine tote maus, die am nächsten tag im hellen beerdigt werden MUSSTE!
mein ur-großvater malte hatte ebenfalls eines abends diesen aha-effekt, als er mir, seiner urlaubsbesucherin, eine gute-nacht-geschichte erzählen wollte, geistesgegenwärtig dabei die kleine schachtel öffnete und einem ausgewachsenen wattwurm ins obere teil starrte, den ich stunden zuvor gefunden hatte.
meine erklärung ? " der muss doch auch irgendwo schlafen." fertig.
meine kleine welt, in der auch wattwürmer ein dach über dem kopf brauchen, nachts, wenn es dunkel wird.
ich bin mir sicher, dass ur-opa malte an regentagen wie heute von da ganz weit oben immer seufzend runterguckt, und mich mal wieder in gebückter stellung vorfindet, würmer von hier nach dort setzend.
aber ich war ja bei heute morgen, und als ich in der einen hand diesen pracht-burschen von regenwurm hatte, und im augenwinkel diesen angewiderten blick des mannes, da fiel mir meine macke wieder ein, die ich in gedanken dann zu verteidigen begann :
man stelle sich doch bitte einmal vor, man sei so ein regenwurm. gesamtkörperlänge um die 8 cm, farbe rosa bis violett, keine augen, kein sex, zwitterleben.
habt ihr es ? gut.
in der welt eines regenwurmes gibt es noch alles, wovor gläubige christen heutzutage angst haben.
man lebt in der erde im dunkeln, ist eh blind, draussen, in der bösen welt gibt es teilweise stündlich die sintflut und es fliegen saurier durch die luft, die würmer recht schmackhaft finden. und die HABEN augen.
habt ihr es verinnerlicht ? gut, denn es geht noch weiter.
es gibt also flugsaurier die unter dem sammelbegriff " vögel " laufen, und es gibt erdsaurier, die einen ebenfalls auf der speisekarte haben, wie maulwürfe, mäuse, und fische zu wasser.
man hat also gerade seinen müll in form eines schönen erdhäufchens nach draussen gebracht, quasi in letzter sekunde seinen arsch gerettet, weil dort direkt ein schnabel hinterher geschossen kam, da hält man auch noch den kopf einer blinden maulwurfschnauze hin. nicht schön so ein leben, nicht schön. kein wunder also, dass sich diese gesellen nicht auf partner und monogamie einlassen, wäre die witwer-quote doch beträchtlich.
aber es reicht noch nicht an feinden, denn es gibt in der welt des wurms auch noch riesen die nike, addidas, dengler, gucci und deichmann heißen ( zumindest ist es das letzte, was so ein wurm neben dem "echt leder"- zeichen sieht, bevor er in den wurmhimmel überwechselt ), und man hat unter der erde auch schon davon gehört, dass sie würmer auf spieße stecken, um sie dann im see zu ersäufen, aber das hört sich für einen wurm so grausam an wie das fegefeuer, und so betet er für ein besseres leben, da unten in seinem erdloch.
es gibt aber auch noch so menschen wie mich, wo er nicht den absatz, sondern einen prüfenden blick aus getuschten wimpern sieht, lächelnd und angemessen besorgt,
und prompt aus der pfütze oder dem rinnsal zur nächsten erde geschafft wird, wo er sich verbuddeln kann.
denkt doch mal daran, wenn ihr so einen armen wurm vor eurem schuh zappeln seht, der auf dem pflasterstein um sein kurzes leben kämpft.
in einer welt aus sauriern, sturmfluten und rasenmähern.
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